Appell | Beförderungen

  • Der Centurio betrat den Exerzierplatz. Die heutige Weisung lautete, dass alle in Paradeuniform anzutreten hatten, daher trug Crispus seine polierten Beinschienen, den Feiertags-Helmbusch und seinen Orden.


    So wartete er auf Lucius Quintilius Valerian, der heute seine Beförderung entgegennehmen würde. Dazu war natürlich die gesamte Centuria angetreten.


    Sim-Off:

    Valerian sollte auf jeden Fall, alle anderen, wenn sie wollen, erscheinen :)

  • Natürlich war Valerian nicht nur angetreten, sondern auch in blitzblanker Paradeuniform und auch ausgeprochen pünktlich. Daß dies so feierlich vonstatten ging, hätte er nicht gedacht. Und so war er natürlich entsprechend aufgeregt.


    Er nahm seine normale Position ein und straffte seine Haltung. Und selbstverständlich versuchte er, vollständig gleichgültig auszusehen. Was ihm allerdings nicht so ganz gelang.

  • Drusus war ebenfalls zu diesem Appell erschienen. Worum es wohl diesmal ging? Er hatte gehört das es um eine Beförderung gehen sollte, aber wußte nicht zu was der jenige befördert wurde und wer befördert. Also stand er stramm da und blickte erwartungsvoll in Richtung Centurio.

  • Auch Sabinus tauchte zusammen mit seinen Kameraden auf. Er fragte sich, was jetzt wohl vor sich ging. Wurden jetzt Paraden geübt? Hielt er zwar für nicht wahrscheinlich, doch so wie er den Centurio kannte oder eben nicht kannte... wer wusste das schon?
    Doch jetzt schaute er erst einmal, was passierte.

  • Wie so oft war der Optio bei seinem Centurio und trug seine blitzblank polierte Paraderüstung und seine gut entstaubte Paradeuniform. Leider ohne Orden, denn Reatinus hatte leider keine. Obwohl er seine Leistungen wirklich nicht schlecht fand... außerdem waren solche Apelle in Paradeaufzügen für ihn schon Routine. Sie fanden ja regelmäßig statt.
    Aber daran verschwendete er nicht seine Gedanken und wartete auf den Centurio, der wohl bald die Beförderungen aussprechen würde.

  • Der Centurio gab Reatinus rasch die Urkunde, als dieser erschien, dann wandte er sich mit einem jovialem Lächeln an die Legionäre und die Handvoll Probati, die auch dabei waren.


    "Legionäre!


    Heute ist ein besonderer Tag für einige Probati, denn heute werden sie in die verschworene Gemeinschaft der Legionäre eingeführt. Ich sage zu Beginn einer jeden Ausbildung, dass Disziplin, Kameradschaft und Gehorsam die Grundpfeiler unserer Armee sind. Nun wünsche ich den neuen Legionarii, dass sie diese Grundpfeiler stets bedenken und furchtlos für das Imperium Romanum und unseren großen Oberbefehlshaber Lucius Ulpius Iulianus, der an diesem Tage im Felde steht, kämpfen!"


    Er machte eine Pause und holte tief Luft, dann begann er wieder mit Blick auf das Signum.


    "Sprechen wir zur Erinnerung unseren heiligen Eid, aufdass sich die neuen Legionäre stets daran erinnern mögen:


    Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit imperator, numquam deserturos militiam nec mortem recusaturos pro Romana republica."

  • Valerian klopfte das Herz bis zum Hals. Aufmerksam hörte er den Worten des Centurio zu. Natürlich kam ihm der Gedanke an die Bestrafung und nahm sich fest vor, es nie wieder soweit kommen zu lassen. Seine Kameraden und seine Vorgesetzten sollten sich voll auf ihn verlassen können, so wie er sich auf sie verlassen können wollte.


    Als der Centurio sie aufforderte, den Eid mitzusprechen, kamen die Worte fest und sicher aus seinem Mund. Er hatte sie gründlich auswendig gelernt und würde sie gewiß nie vergessen. "Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit imperator, numquam deserturos militiam nec mortem recusaturos pro Romana republica."

  • Sabinus sprach die Worte nach, doch er konnte sie sowieso auswendig. Anders hätten sie ihn gar nie Probatus werden lassen. "Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit imperator, numquam deserturos militiam nec mortem recusaturos pro Romana republica." Die römische Republik war schon eine tolle Sache, fand Sabinus. Da konnte man ohne bedenken einen Eid drauf schwören.
    So wie heute. Er war gespannt, wer alles gefördert werden würde.

  • Primus lauschte den Worten des Centurio,...in hoffentlich nicht allzulanger Zeit würde auch er hier stehen und diesen Schritt gehen,...ein weiterer Schritt.


    Es sah Valerian, der wie immer etwas aufgeregt schien. Wußte er etwas? War seine Grundausbildung nicht beendet?


    Iurant autem milites omnia se strenue facturos quae praeceperit imperator, numquam deserturos militiam nec mortem recusaturos pro Romana republica....Ruhm, Ehre, Imperium...dummerweise wurde alles mit Blut geschrieben,...mit ihrem Blut...

  • "Iurant autem milites omnia se strenue facturos praeceperit imperator numquam desrturos militiam nec mortem recusaturos pro Romana republica", sprach auch Drusus dem Centurio die Worte des Eides nach. Er war schon gespannt wer denn zum Legionär befördert werden würde. Eines war sicher, er war es (noch) nicht...

  • Nach dem Sprechen des Eides ging es nun an die direkte Beförderung. Zuerst kamen einige Kameraden aus Valerians Ausbildungsabteilung an die Reihe, doch schließlich rief der Centurio


    "Probatus Quintilius, progredde!"

  • Interessiert sah und hörte Valerian zu, wie seine Kameraden befördert wurden. Dann schließlich wurde auch er aufgerufen. Natürlich wußte er, daß er nun aus positivem Grund aufgerufen wurde, dennoch zuckte er zusammen. Denn als er das letzte mal genau diesen Befehl erhalten hatte...


    Nein, nicht daran denken! Mit stolz erhobenem Kopf trat Valerian vor, so wie es auch seine Kameraden vor ihm schon getan hatten.

  • "Hiermit ernenne ich dich zum Legionarius der Legio II Germanica Fidelis Constans."


    erklärte er und sah zum Optio. Dieser würde die Urkunde überreichen. Damit hatte er wieder einen Schwung Probati zu echten Männern gemacht und tatsächlich waren nicht alle durchgekommen - wie er es erwartet hatte!

  • Reatinus nickte und reichte dem Quintilier, der nun Legionär wurde seine Urkunde. Reatinus hatte damit gerechnet, dass Valerian durch kommen wurde. Er zeigte sich zumindest nicht so schwächlich wie manch anderer, der die Grundausbildung begonnen, aber nicht überstanden hat. Diese mussten leider mit der Schmach leben und ihren Familien erzählen, welche Schande sie über sie gebracht haben.


    IN NOMINE IMPERII ROMANI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERHEBE ICH
    Lucius Quintilius Valerian


    MIT WIRKUNG VOM
    ANTE DIEM X KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (23.10.2007/104 n.Chr.)


    ZUM
    LEGIONARIUS - LEGIO II GERMANICA



  • "Danke", sagte Valerian mit vor Stolz geröteten Wangen, als er die Urkunde entgegennahm. Er salutierte und trat dann zu seinen Kameraden zurück. Endlich war die Grundausbildung offiziell beendet! Endlich war er vollwertiger Legionär! Es war eine harte Zeit gewesen und auch wenn er wußte, daß es auch weiterhin kein Honigschlecken würde, so war er doch froh, daß die Grundausbildung vorüber war. Und sicher würde es auch nicht lange dauern, bis seine Freunde Drusus, Sabinus und Primus ebenfalls zum Legionär befördert wurden. Denn sie waren in der Ausbildungsabfolge nur knapp hinter ihm gewesen.

  • Nachdem der Legionär die Urkunde erhalten hatte, salutierte der Centurio vor ihm und befahl


    "Legionarius Quintilius, regredde!"


    was dieser prompt ausführte. Danach sah er in die Augen der übrigen Soldaten. Bei einigen war Valerians Ansehen sicherlich höher...


    "Milites abite!"


    befahl er dann.

  • Nachdem sich die Menge auflöste, einige erfreut, andere zerknirscht. Trat Primus auf den frischgebackenen Legionär zu. Wartete die anderen Gratulanten ab und gab ihm dann die Hand.
    Er nickte ihm zu und meinte nur,


    ...mach´was draus!
    Dann wandte er sich ab,...er wollte noch ein paar Runden drehen.

  • Drusus freute sich für seinen Kameraden. Doch auch bei ihm würde es wohl bald so weit sein. Jedenfalls ging er auch zu Valerian, klopfte ihm auf die Schulter und gratulierte ihm: "Meinen Glückwunsch. Jetzt bist du unser Vorgesetzter." Während er sprach grinste der Iulier in Valerians Richtung.

  • Nachdem der förmliche Teil beendet war und die Kameraden ihm so herzlich gratulierten, strahlte Valerian vor Stolz und Freude. "Danke, Primus. Bei Dir ist es ja sicher auch bald soweit!" Das stand ja außer Frage, der Terentier absolvierte ja alle Übungen mit einer beneidenswerten Leichtigkeit und Perfektion. "Ich gebe nachher einen aus, Primus, ich würde mich freuen, wenn Du rüberkommen würdest", rief er ihm noch hinterher.


    Dann wandte er sich Drusus zu. "Vorgesetzter?", er lachte, "schön wär's, dann würde ich euch mächtig scheuchen. Nein, ich glaube, so kann man das nicht sehen. Außerdem stehst Du auch kurz vor der Beförderung, also fang bloß nicht an, förmlich mir gegenüber zu werden." Er knuffte den Freund kameradschaftlich. "Das wird gefeiert! Ich hab extra Wein besorgt!"

  • "Naja in gewisser Weise bist du schon unser Vorgesetzter", grinste Drusus, "hoffen wir´s, wegen der Beförderung, meine ich. Als der Quintilier den Wein erwähnte, leuchteten Drusus Augen auf. Das war doch mal etwas! "Sehr gut, ich hab übrigens auch was besorgt", erwiderte der Iulier und versuchte ernst zu bleiben, "und zwar dein Lieblingsgetränk Bier." Das war natürlich ein Scherz, also abgesehen davon, dass der Iulier vor kurzem wirklich Bier besorgt hatte, doch zu seinem eigenen Zwecke.

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