Tablinium | MTD et Annaea Minervina

  • Der Ianitor führte die Annaeerin ins Atrium, wo er sie stehen ließ und im Tablinium verschwand, um die Bewerberin anzukündigen. Kurz darauf winkte er sie herein und ging zurück zum Vestibulum.


    ~ ~ ~


    Im Tablinium thronte Tiberius Durus hinter seinem Schreibtisch, auf dem ordentlich geordnet einige Tabulae lagen, zusätzlich verschiedenes anderes Schreibzeug und eine Kerze zum Siegeln von Dokumenten.


    "Salve, wie lautet dein Name?"


    fragte Durus die Bewerberin.

  • Ich schaute mich unauffällig im Tablinium um. Es entsprach so zeimlich allem, was ich mir unter einem patrizischen Arbeitszimmer vorgestellt hatte. Einfach umwerfend prunkvoll.


    Zu Tiberius Durus sagte ich:


    Mein Name ist Antonia Annaea Minervina, ich komme aus Mantua.

  • Der Senator lehnte sich entspannt zurück. Eine Annaeerin also...aus Mantua! Vor kurzem hatte er noch dieses recht provinziale, aber dennoch reizvolle Nest besucht!


    "Aus Mantua, soso."


    stellte er daher fest.


    "Du bist wegen der Stellenausschreibung hier. Ich suche einen oder eine Scriba, der ich nicht nur meine Briefe diktiere, sondern die auch sonstige Aufgaben für mich wahrnehmen und selbstständig arbeiten kann. Dazu muss ich ihr vertrauen können. Glaubst du, dass du dazu fähig bist?"

  • "Sehr gut."


    stellte Durus fest. Dann interessierte es ihn aber doch, was sonst so hinter der jungen Frau steckte.


    "Erzähle mir ein wenig von dir. Wie warst du bisher beschäftigt? Welche Bildung hast du genossen?"


    Der Tiberier wusste ja nicht einmal, dass Minervina senatorischen Rang innehatte!

  • Ich legte in Gedanken meinen Lebenslauf bereit und begann zu erzählen.


    Ich wurde in Ostia geboren, wo ich die ersten Jahre meines Lebens verbrachte. Doch schon bald zog es mich fort vom Hause meiner Eltern in die Casa der Familie. In Mantua übernahm ich wie gesagt das Amt einer Stadtschreiberin und absolvierte eine Ausbildung zur Iuris Perita, das heisst, ich kenne mich mit dem römischen Recht aus. Dannach folgte eine kurze Zeit als Priesterin der Iuno und der Minerva. In den folgendem Jahren erfolgte schliesslich die Erhebung in den Ordo Senatorius. In der Zwischenzeit war ich zudem Mutter dreier Kinder geworden.


    Das war so im Groben mein Leben, eigentlich ziemlich bewegt, dachte ich mir.

  • Mutter dreier Kinder? Das war ja interessant...


    "Und wer ist der Vater deiner Kinder? Bist du verheiratet?"


    Nicht, dass es unmöglich war, ohne eine Ehe ein Kind zu bekommen...aber wissen sollte der Arbeitgeber so etwas schon...

  • Innerlich begann ich mich etwas über die indiskrete Haltung des leicht zu Arroganz neigenden Patriziers zu ärgern, dachte er, ich würde hier mein ganzes Privatleben offen legen?


    Nun, mein Mann war Appius Antonius Iunianus, daher kommt auch das Antonia in meinem Namen. Doch er ist auf einer Seereise verschollen. Zwei der drei Kinder überlebten zudem das Säuglingsalter nicht. Annaea Matidia ist meine einzige lebende Tochter.


    Da war sie also, die ganze Wahrheit über meine Familie. Sie war tragisch und ich konnte meine Betroffenheit nicht wirklich verbergen, so sehr ich mich natürlich darum bemühte.


    Sim-Off:

    Das Ärgern und die Arroganz ist natürlich rein SimON gemeint :D.

  • Also hatte sie nur ein Kind - für Durus zumindest. Bisher gefiel ihr die Geschichte der Frau...sie war ledig, ungebunden - perfekt für eine solche Tätigkeit. Er hätte seine Anteilnahme audrücken können, aber deswegen war sie ja nicht hier.


    "Nun, dann spräche von meiner Seite aus nichts gegen ein Arbeitsverhältnis. Ich habe an einen Lohn von vielleicht..."


    Er dachte einen Augenblick nach. Sein letzter Scriba hatte er dreißig Sesterzen gezahlt, was nicht sonderlich üppig gewesen war...allerdings hatte der Bursche sich auch als unzuverlässig erwiesen.


    "...dreißig Sesterzen pro Woche? In einem Monat könnten wir dann bei guter Bewährung über eine Lohnerhöhung reden..."

  • "Ausgezeichnet!"


    Er lächelte Minervina freundlich an. Dann beugte er sich leicht vor.


    "Im übrigen habe ich es bisher immer zu gehalten, dass ich meinen Mitarbeitern auch meine Protektion angeboten habe - ohnehin fühle ich mich für sie verantwortlich.


    Soweit du nicht bereits andere Verbindlichkeiten hast, würde dir daher anbieten, mein Klient zu werden um meine Protektion auch nach außen erkennbar zu machen."

  • Wieder ein Klient mehr! Ausgezeichnet!


    "Ausgezeichnet. Möchtest du außerdem lieber hier wohnen oder hast du eine Bleibe?


    Ich könnte dir ein Zimmer anbieten."


    Glücklicherweise war die Villa Tiberia riesengroß - folglich war es einfach, jeden Bediensteten gleich im Hause wohnen zu lassen. Währenddessen holte er ein Blankoschreiber hervor, um einen Arbeitsvertrag zu unterzeichnen. Er selbst füllte sogleich alles aus und drückte sein Siegel an die entsprechende Stelle.


    ARBEITSVERTRAG


    zwischen dem Arbeitgeber
    Manius Tiberius Durus


    und dem Arbeitnehmer
    Antonia Annaea Minervina



    Hiermit wird verkündet,


    dass Antonia Annaea Minervina ab nun seine Dienste als Scriba dem Manius Tiberius Durus zu Verfügung stellt.


    Der von Manius Tiberius Durus an Antonia Annaea Minervina zu zahlenden Lohn beträgt wöchentlich 30 Sesterzen.


    Dieses Verhältnis kann von beiden Seiten heraus, ohne Begründung, bis zum Ende der laufenden Woche gelöst werden.







    Antonia Annaea Minervina - Arbeitnehmer
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    Manius Tiberius Durus - Arbeitgeber


    KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (1.11.2007/104 n.Chr.)

  • Das Gesicht des Mannes funkelte merkwürdig, nachdem ich meine Zusage bekannt gegeben hatte. Auch das nächste Angebot schien mir interessant, denn Mantua war weit weg und der Arbeitsweg somit zeitaufwändig.


    Nun, ich wäre froh, hier wohnen zu dürfen, nach Mantua ist es eine lange Reise.


    Dann nahm ich den Vertrag zu mir, schmelzte über einer Kerze etwas Wachs und drückte meinen Siegelring in die noch weiche Schmelze.

  • Schliesslich reichte ich den unterzeichneten Vertrag dem Patrizier.


    ARBEITSVERTRAG


    zwischen dem Arbeitgeber
    Manius Tiberius Durus


    und dem Arbeitnehmer
    Antonia Annaea Minervina



    Hiermit wird verkündet,


    dass Antonia Annaea Minervina ab nun seine Dienste als Scriba dem Manius Tiberius Durus zu Verfügung stellt.


    Der von Manius Tiberius Durus an Antonia Annaea Minervina zu zahlenden Lohn beträgt wöchentlich 30 Sesterzen.


    Dieses Verhältnis kann von beiden Seiten heraus, ohne Begründung, bis zum Ende der laufenden Woche gelöst werden.




    Antonia Annaea Minervina



    Antonia Annaea Minervina - Arbeitnehmer
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    Manius Tiberius Durus - Arbeitgeber


    KAL NOV DCCCLVII A.U.C. (1.11.2007/104 n.Chr.)

  • "Hier, bei mir. Also du erhälst natürlich ein Scriptorium. Ich teile dir dann persönlich die Arbeit zu."


    meinte Durus und läutete ein Glöckchen, woraufhin ein Sklave erschien.


    "Hol' den Maiordomus."


    befahl der Tiberier dem jungen Burschen.

  • Das ist in Ordnung.


    Noch immer war ich sichtlich nervös und zurückhaltend. Auf keinen Fall wollte ich einen Fehler begehen.


    Ich begann in Gedanken das Zimmer vozustellen, in dem ich wohnen würde. War es wohl so prächtig, wie es sich für eine Patrizierfamilie gehörte?

  • "Bene."


    stellte Durus fest und sah sie freundlich an.


    Dann erschien der Maiordomus tatsächlich, sah jedoch ein wenig ungehalten aus, dass er gestört wurde. Durus akzeptierte Aufmüpfigkeit jedoch nicht, weshalb er nichts sagte, sondern sich nur die Worte des Tiberiers anhörte:


    "Das ist Antonia Annaea Minervina. Sie braucht ein Zimmer und ein Scriptorium in meiner Nähe."


    Der Maiordomus nickte und ging los.


    "Am besten, du gehst gleich mit ihm."


    meinte Durus.

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