Archiv der alten Casa | Atrium, Balneum, Officii, Tablinum, Triclinium- Themen vor dem Brand

  • Nun betrat Marcella das Atrium. In den Händen hatte sie eine Amphore Wein, dass zu 50 % Prozent mit Wasser gemischt wurden ist. Auch mehrere Becher hatte sie. Sie stellte alles auf den kleinen Tisch, der zwischen den Klinen stand. Nun begrüßte sie kurz die Gäste "Salve".


    Sie musste nochmals zur Culina, um die Schale mit dem Obst zu holen. In dieser Schale, waren Trauben und Oliven.


    "Darf es sonst noch was sein, mein Herr?" fragte Marcella Corvinus.

  • Sie hatte sich in dem Raum umgeblickt und wohlwollend genickt - die gens Artoria schien angemessen zu residieren und hier wartete auch keine junge Frau, die sich bereitwillig in die Arme des nächsten verfügbaren Mannes stürzte. Es war irgendwie beruhigend, auch Menschen kennenzulernen, die anscheinend den alten römischen Werten und Tugenden folgten. Sie setzte sich auf die kleine Bank am unteren Ende einer freien Kline, denn traditionell erzogene Römerinnen lagen nicht zu Tisch, wenn Männer anwesend waren, sie saßen am Fußende und aßen dort, und diese Gewohnheit hatte sie nie abgelegt.


    "Salve, Artorius Valerianus," sagte sie zu dem eintretenden Mann freundlich - die Brüder hatten sogar eine gewisse Ähnlichkeit aufzuweisen, wie man sie bei älteren Familien häufig finden konnte, aber sie hätte sich nicht zu entscheiden gewusst, welcher der beiden nun attraktiver sein mochte. Dass sich Marcus und Decima Verina allerdings zu kennen schienen, ließ ihr ein kurzes Lächeln auf den Lippen erscheinen - Zufälle waren nicht umsonst das Werkzeug der Götter, die Menschen in bestimmte Richtungen zu schubsen.


    "Schön habt ihr es hier," sagte sie in Richtung Corvinus und Hypathia, eine sachte Geste formend. "Wie lange wohnt ihr nun schon in der Casa Artoria?"

  • Sacht legte er seine Hand auf Marcellas Schulter und senkte das Haupt ab, um ihr leise etwas zuzuwispern.


    "Die Käsebrote. Vergiss die Käsebrote nicht."


    Fragend sah er zu den anwesenden und ließ seinen Blick etwas streifen, um dann lächelnd zu vernehmen, dass sich Valerianus und Verina scheinbar schon kannten. Momentan schien er jedoch nur zwei Ohren zu haben, eines für Helena, das andere für Marcella, darum bekam er nicht wirklich mit, was die beiden sprachen.


    "Möchtet ihr etwas bestimmtes essen?"

  • Flüchtig fuhr er sich mit der Hand über sein Haupthaar, schief lächelnd. Er hatte in der Tat nicht gedacht, Verina noch einmal wiederzusehen seit er Achaia verlassen hatte. Beide kannten sich nur kurz und wussten einander nur ihre Cognomen, was wohl auch der Grund dafür gewesen sein mochte dass diese Begegnung auch für Verina zu einer Überraschung wurde.


    "Wahrlich, mir geht es ebenso - was tust du hier in Italia?"

  • Marcella nickte Corvinus zu... und flüsterte zu ihm. "Die Käsebrote sind schon fertig ud liegen in der Culina, wollte halt nur wisssen, ob sonst noch was gewünscht wird." Nun lächellte Marcella Corvinus an, denn sie hatte die Käsebrote nicht vergessen.

  • Verina lachte leise. "Nun, ich habe die Familia in Roma besucht und werde wohl hier bleiben. Ich weiss nicht für wie lange, vielleicht findet sich eine Arbeit, wer weiss.. oder ich werde Priesterin, wobei es mich nicht unbedingt zu den Göttern zieht, auch wenn ich durchaus an sie glaube. Und was tust du in Roma?"


    Sie lächelte Valerianus an. Sie freute sich, ihn hier wiedergetroffen zu haben, wenngleich es ein durchaus sehr unerwartetes Treffen gewesen war. Doch ihr Gefühl hatte sie scheinbar nicht getrogen, das ihr geflüstert hatte, das Corvinus ihrer Griechenlandbekanntschaft gar zu ähnlich sah.

  • Marcus deutete auf ihre Worte hin ein leichtes Kopfnicken an.


    "Priesterin?" Unwillkürlich musste er etwas schmunzeln. Zumindest Vestalin konnte sie nicht mehr werden. "Oh, der gute Corvinus will hier in die Politik gehen, ich hingegen werde bald der Legion beitreten."


    Ihm war durchaus klar, dass er mit dieser Ankündigung einem etwaigen neuerlichen Näherkommen den Wind aus den Segeln nehmen mochte, doch hielt er es für besser gleich reinen Tisch zu machen ehe es für beide später nur umso schwerer werden mochte - vorausgesetzt überhaupt sie war nicht schon längst einem anderen Mann versprochen. Es war einige Zeit vergangen seit jenem Tage, wer wusste schon was sich in Verinas Leben mittlerweile ereignet haben mochte?

  • Marcella schaute in die Runde, da aber keiner einen weiteren Wunsch hatte ging sie zurück zur Culina und holte die Käsebrote und stellte sie ebenfalls auf den Tisch. Nun nickte sie in die Runde. "Wenn sie mich brauchen, dann rufen sie mich, ich werde wieder in die Culina gehen." Nun verließ Marcella geradewegs das Atrium...

  • Ein wenig überrascht welchselte ihr Blick zwischen ihrem Schwager und der jungen Frau, die sich offensichtlich schon ein wenig besser kannten. Mit einem kaum merklichen Kopfschütteln und einen Schmunzeln wendete sie sich ebenfalls den Klinen zu, ihre Aufmerksamkeit Helena zuwendend.


    "Oh, noch nicht sehr lange. Aber wie du siehst..." dabei blickte sie verschmitzt zu ihrem Gatten, der schon so selbstverständlich hier das Regiment in Imperiosus' Abwesenheit übernommen hatte "fühlen wir uns hier wirklich schon zu Hause."

  • "So soll es doch auch sein. Nichts ist angenehmer, als nach einer langen Reise auch anzukommen und zu wissen, wo man seinen Platz hat, wohin man gehört. Zudem scheint ihr hier nicht alleine zu leben, etwas, worum ich euch fast ein wenig beneide - die Casa Iulia ist für mich und meinen Bruder fast zu groß, und die meiste Verwandtschaft leider an ihre Posten bei der Legion oder in der Verwaltung gebunden ..."


    Sie seufzte kurz, aber nicht allzu tief und schmunzelte dann leicht. Ein kurzer Seitenblick ging zu Decima Verina und Artorius Valerianus, deren Unterhaltung vor sich ging, als seien alle anderen nicht mehr anwesend. Ja, wenn die schöne Venus ihre Finger im Spiel hatte, benahmen sich im Grunde alle Menschen gleich - sie tauschte schmunzelnd einen verständnisinnigen Blick mit Hypathia und streckte die Hand nach der Obstschale aus, um einige Trauben daraus zu nehmen.
    "Hast Du Dich in Rom denn schon eingelebt? Ich bin hier aufgewachsen, und wenn du möchtest, zeige ich Dir gern ein wenig die Stadt."

  • Mit einem Lächeln neigte sie ihr Haupt, um sich dann ebenfalls eine der Trauben zu nehmen.


    "Ich danke dir und es deine Zeit wirklich erlaubt, dann nehme ich dein Angebot mit Freuden an. Immerhin" ein kurzer, fast schon frecher Blick ging wieder in Richtung ihres Gatten, bevor sie vergügt zu Helena blickte "kann ich ja nicht nur an meines Gatten Rockzipfel hängen."


    Nun verschwand die Traube ersteinmal zwischen ihren Lippen, deren Süße genießend, um dann fortzufahren.


    "Ja, es war ein herzliches Willkommen hier, doch leider blieb uns nicht viel Zeit, einander kennen zu lernen, da Reisen anstanden. Doch wenn die Götter gnädig sind, werden wir bald wieder alle beisammen sein und nachholen, was wir bisher versäumten."

  • Bescheiden klatschte Corvinus die Hände zusammen und ging im Geiste eine Art gedankliche Checkliste durch, ob er nicht etwas vergessen habe. Kurz sah er Marcella nach und dachte daran, sie noch etwas warmes herbei holen zu lassen, aber bei so angenehm frühsommerlichen Temperaturen war es ihm ohnehin lieber, etwas kaltes zu essen. Sein Blick schweifte über die Schalen und er legte fest, demnächst Marcella etwas neues probieren zu lassen, verdickte Milch mit Gurken, Knoblauch, Olivenöl, Salz und Pfeffer. Dazu frisches Fladenbrot, Weintrauben, Oliven, Wasser und Wein. Grinsend stellte er fest, dass er durchaus Begabung für das kulinarische hatte, auch wenn er der Sklavin nie bei ihrer Küchenarbeit dreingepfuscht hätte.


    Dann verschränkte er seine Arme vor der Brust und sah zu, wie Valerianus ein wenig mit Verina schäkerte, wie Hypathia sich mit Helena anfreundete und lehnte sich selbst an eine der vielen Säulen, die das Atrium umgab, griff nach einer Olive und steckte sie sich in den Mund, um sich dann etwas Fladenbrot hinterher zu gönnen. Etwas verwässerten Wein spülte er nach und er fühlte eine wohlige Wärme in seiner Brust.
    Er war zufrieden.

  • "Wäre ich Dein Gemahl, würde ich eher an Deinem Rockzipfel hängen denn zulassen, dass Du an meinem hängst," scherzte Iulia Helena gutgelaunt und zwinkerte Hypathia zu.
    "Um eines beneide ich die Griechinnen stets: egal, bei welcher Tätigkeit man eine Frau Deines Volkes antrifft, sie tut es stets mit Eleganz und einer stillen Würde, die euch im Blut liegen. Wenn ich dabei an so manche Römerin denke, da kann man nur ein gewisses Mitleid für jene hegen, die gerne ebenso elegant wären, es aber nie werden, aller Schminke, Kleidung und Frisuren zum Trotz."


    Manch eine Senatorengattin behängte sich schon recht übermäßig mit Schmuck und Schminke, dass man sie kaum wiedererkannte - ein bisweilen recht groteskes Bild, das Helena mit einer weiteren Traube beiseite drängte.

  • Sim-Off:

    So, ich habe mal eine neue Überschrift für euch gemacht. Bitte denkt immer daran, auf den Anwort-Button zu drücken, Danke.


    Marcella kam wieder ins Atrium und stellte eine kleine Schale auf den Tisch. Sie wusste nicht, wie sie es nennen sollte, doch man konnte dort sein Brot eintunken und es danach essen. Dieser Dipp war sehr lecker und auch etwas kühl, genau richtig bei diesem Wetter, dachte sich Marcella. "Hier mein Herr, ich habe mal was neues probiert, was ich von einer andern Sklavin mal bekommen habe. Dort könnt ihr euer Brot eintunken und es essen." Marcella hoffte, dass es ihnen alle schmeckte.

  • Lächelnd neigt sie den Kopf zu Helenas Worten.


    "Es ist in der Tat schade zu sehen, wie manche Damen sich ihrer Schönheit berauben." Das Lächeln wird zu einem Schmunzeln, als sie wieder zu Helena blickt. "Aber deiner Beschreibung nach, würdest du eine perfekte Griechin abgeben, glaube mir..." Und auch, wenn ihre Worte vergnügt klingen, so ist in ihnen doch eine Aufrichtigkeit zu finden, die die Worte deutlich von einem nur höflichen Kompliment unterscheidet.


    Marcella indes bedenkt sie mit einem leichten Nicken und sogleich bricht sie sich auch ein kleines Stück des Brotes ab, um die dargereichte Neuheit zu kosten.


    Überrascht heben sich ihre Brauen, als die Köstlichkeit auf ihrer Zunge zergeht und sie blickt zu der Sklavin. "Das schmeckt vorzüglich! Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?"

  • Marcella lächelte Hypathia an. "Das ist ein Geheimnis, das ich nicht preisegebe, kein Koch gibt doch schon gerne seine Geheimnisse raus." Mit einem guten Gefühl, dass es wenigstens Hypathia schmeckte, zog sich Marcella unauffällig zurück.

  • "Eine perfekte Griechin?" gab die Iulierin mit einem leicht amüsierten Unterton im Klang der Stimme zurück. "Ich fürchte, in einem bin ich ganz und gar römisch, werte Hypathia, und werde es immer sein - wo gutes Essen ist, bekommt man mich so leicht nicht mehr weg. Die meisten Griechen üben bei so etwas doch deutlich mehr Zurückhaltung," führte sie den Gedanken mit einem amüsierten Augenzwinkern fort und tat es der Artorierin gleich, die von Marcella dargereichte Neuigkeit zu probieren.


    "Mh ... das ist wirklich eine sehr gute Idee," sagte sie noch, bevor die Sklavin den Raum verließ. "Fast beginne ich, euch um eure kreativen Sklaven zu beneiden, sie scheint ein Händchen für die Küche zu haben." Sie klang wohlwollend dabei, und da sie sich von dem Dip mitsamt Fladenbrot nachnahm, schien es ihr auch gut zu schmecken.

  • Sie lachte vergnügt in sich hinein und stippte ihr Brot erneut in den Dip, dabei Helena zuzwinkernd. "In diesem Punkt, so fürchte ich, bin ich dann wohl doch durch und durch schon von der römischen Art eingenommen." Womit sie genüsslich das Brot zwischen den Lippen verschwinden ließ.

  • "Ach, dann nähern wir uns von gegenüberliegenden Punkten der Straße langsam einander an, bis wir irgendwann in der Mitte zusammensitzen und kugelrund sind," bemerkte die Iulierin vergnügt und zwinkerte Hypathia zu.
    "Aber sage mir, was interessiert Dich in Rom besonders? Wenn Du möchtest, kann ich dir auch Ostia, den Hafen der Stadt zeigen, die Curie dort ist sehr schön gelegen und der Markt ebenfalls ...letztlich gibt es hier in der Umgebung unendlich viel zu sehen, sodass uns die Orte sicher nicht ausgehen werden. Und vielleicht findet Dein Gemahl auch die Zeit, uns zu begleiten - an den meisten Orten lassen sich nützliche Bekanntschaften machen. Wer es in Rom zu etwas bringen möchte, muss vor allem viele Menschen kennen."

  • Ich komme endlich in Rom an und gehe zur Casa. Ich freue mich schon darauf alle wiederzusehen. ich will eigentlich nicht anklopfen und sie überraschen aber Imperiosus's Hund fängt schon laut an zu bellen an.
    Trotzdem mache ich schonmal die Tür auf. Es ist ja nicht abgeschlossen.
    Im Atrium stehen doch schon recht viele von uns...

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