Hier findet das Colloquium zum Examen Tertiam statt, wenn sich alle Beteiligten eingefunden haben, wird die Diskussion eröffnet.
Colloquium zum Examen Tertiam
- Marcus Vinicius Lucianus
- Geschlossen
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Nach dem schriftlichen Test war jetzt auch noch der mündliche Test dran. Die Nachricht erreichte mich natürlich sofort und zum vereinbarten Termin eilte ich in die Principia. Noch war ich scheinbar der Erste. Soweit ich es registriert hatte waren außerdem noch Alienus, mein Mittribun, sowie der Praefect der Ala II - ein Prudentier - angemeldet. Mal sehen wer vielleicht noch so auftauchte oder auch nicht. Ich zumindest hatte mir nochmal schnell den Stoff durchgelesen und hatte ihn mir gemerkt um jetzt ein schönes Colloquium zu haben.
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Auch Alienus fand sich kurz nach Sura am Ort des Geschehens ein.
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Kurz später betrat ich den Raum "Salvete, die Herren!" und sah mich kurz um "Fehlt wohl nur noch der Praefect?!"
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Ich war also richtig informiert. "Salve Legatus!", begrüßte ich ihn und nahm Platz. Ich empfand es als unhöflich mich schon vorher breit zu machen, bevor der Leiter kam. Und es war ja auch dem Praefecten nicht übel zu nehmen, dass er zu spät kam, immerhin kam er aus Confluentes. Und das dauerte seine Zeit. Ich spielte derweil ein wenig mit meinen Fingern und den Fingernnägeln und blickte mich lächelnd um.
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Alienus ging in Grundstellung und salutierte.
Salve Legatus.
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"Nun denn, dann warten wir noch den Moment, bis der Praefect eintrifft......" und setzte mich ebenfalls, mit ein paar Akten, vielleicht waren dies die Examina der Probanten, vielleicht aber auch einfach nur Akten der Provinz, und las ein wenig, damit die Zeit verging....
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Da der Praefect im Moment nicht einzutreffen schien, fragte ich in die peinliche Stille hinein: "Wie wird das jetzt eigentlich ablaufen? Du stellst uns eine Frage über das Thema, dass wir studiert haben und wir diskutieren darüber?" Ich war mir nicht ganz sicher, ich hatte mal irgendwo irgendwann irgendwas gelesen, von wegen so etwas. Aber da war ich mir nicht mehr sicher und fragen kostete ja meistens wenig.
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Ich blickte hoch und nickte "So ist es! Ich werde eine Frage, passend zum Thema stellen, über das ihr dann ausführlich diskutieren könnt und sollt!"
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Balbus betrat den Raum, nachdem er sich vor der Tür noch ein Wenig Staub von der Rüstung geklopft hatte.
"Salvete." grüsste er die Anwesenden. "Ich bitte um Verzeihung für meine Verspätung, doch es gab auf dem Weg hierher einige kleinere Komplikationen."
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Als der Praefectus den Raum betrat stand ich auf und salutierte knapp vor ihm. "Praefectus." Nicht nur aus Respekt sondern auch als sportlich fairen Aspekt. Ich freute mich schon auf die Diskussion mit meinen Wettstreitern. Dann setzte ich mich wieder hin, diesmal bereiter und angriffslustiger, in dem ich mich mit meinen Oberarmen auf den Tisch lehnte und fröhlich umherblickte. Ich sammelte meine Informationen im Kopf und lenkte sie auf die richtigen Bahnen, um sie dann auch bald schon passend ausdrücken zu können.
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Salve Praefectus.
Als der Praefect der Ala eingetroffen war und Alienus ihn standesgemäß begrüßt hatte, setzte sich Alienus und konzentrierte sich auf das anstehende Gespräch. Mal sehen was da so kommen würde.
Angst hatte er vor dem Colloquium eigentlich nicht, aber er war schon ein wenig nervös. Das sollte allerdings keiner der Anwesenden mitbekommen, und so gab er sich alle Mühe, so normal wie möglich zu wirken. -
"Salve Praefect!" begrüsste auch ich den Kommandaten der ALA und wartete, bis er sich gesetzt hatte.
"Nun meine Herren, den schriftlich Teil des Examens haben sie hinter sich.... die Ergebnisse werden sie zu gegebener Zeit erfahren.... und nun kommen wir zum Colloquium, das Teil dieses Examens ist.
Wie schon kurz vorher erwähnt, werde ich eine Frage zum Thema des Examens in den Raum werfen und die Herren werden darüber diskutieren! Gibt es dazu irgendwelche Fragen?"
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Ich schüttelte für meinerseits den Kopf und kippelte mit dem Stuhl weiter.
Sim-Off: SimOff die Frage: Wie lange geht das? Ich zum Beispiel kann unter der Woche nur Abends on kommen, reicht das für eine vernünftige Diskussion?
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Balbus hatte auch keine Frage und signalisierte dies von seinem neu occupierten Sitzplatz aus.
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Nein, keine Fragen.
Soweit war ja auch alles klar. Aber wie war der schriftliche Test gelaufen? Hatte er gut abgeschnitten oder nicht? Er hoffte natürlich auf ein gutes Ergebnis, aber sicher war er sich ganz und gar nicht. Aber mal sehen, vielleicht verlief ja das Colloquium zufriedenstellend.
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"Gut, miene Herren, dann lasst uns anfangen. Das Thema dieses Examens war 'Die Kaiser und das Militär' und ihr habt euch sicher eingehend damit beschäftigt!
Nun möchte ich folgende Frage in den Raum stellen:Welchen Werdegang eines Kaisers halten sie persönlich für besser, den ohne militärischen Hintergrund oder jenen, sehr nahe dem Militär."
Sim-Off: die Diskussion wird bis 28.11 laufen
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Alienus überlegte kurz, bevor er zu einer Antwort ansetzte, bzw. einer These.
Beides hat mit Sicherheit Vor- und Nachteile. Derjenige Kaiser, der eine starke Bindung zum Militär hat und dessen Vertrauen genießt sitzt mit Sicherheit fester auf seinem Thron als jemand, der dieses Vertrauen nicht hat, denn wer die Armee hat, der hat die Macht.
Das hat sich im Vierkaiserjahr ganz besonders gezeigt, als der zwar beim Volk beliebte aber in militärischen Dingen ungeschulte Otho gegen die Vorhut des Vitellius unterging und schließlich auch bei Vitellius selbst, der sich zwar auf einen Teil der Armee stützen konnte, namentlich die Rheinlegionen, aber sich trotzdem ein großteil der übrigen Legionen gegen ihn stellte.
Von Galba, der sich die Legionen mit seinem Sparkurs zum Feind machte mal gar nicht zu sprechen.Allerdings kann die enge Bindung an das Militär auch Nachteile mit sich bringen. Die Ausbildung die ein Mann beim Militär durchmacht ist ja nicht auf die Verwaltung des Imperiums zugeschnitten sondern auf die Heerführung. Somit kann ein Kaiser, der sich zu sehr auf das Militärische konzentriert trotzdem ein schlechter Kaiser sein, wenn er die Verwaltung nicht überblickt und weise lenken kann.
Andersherum kann ein militärisch erfahrener Kaiser aber auch eher das Reich mehren und gegen Barbareneinfälle schützen, da er ja das nötige Vorwissen dazu hat, das einem reinen Zivilisten mit ziemlicher Sicherheit fehlen wird. Wobei hier mit Domitian ein Gegenbeispiel existiert. Er hat zwar keinerlei militärischen Vorkenntnisse gehabt, aber mit seiner Intelligenz konnte er die wichtigsten Dinge recht schnell erlernen und bei den Grenzkämpfen in Dacien unter Beweis stellen.
Beide Arten haben also Vor- und Nachteile, die sich meiner Meinung nach in etwa wieder ausgleichen. Die Wagschale kann sich aber je nach Lage des Imperiums in die eine oder andere Richtung neigen. Etwa wenn es eine lange Friedensperiode gibt und die Verwaltung und Struktur des Reiches wichtiger ist als der Kampf mit Außenstehenden, dann ist ein Kaiser ohne militärischen Hintergrund besser geeignet. Aber so etwas kann man ja nicht Vorhersagen.
Was man aber ganz klar sagen kann ist, dass die Kaiser die sich militärisch durchgesetzt haben, Augustus etwa gegen Marcus Antonius oder Vespasian gegen Vitellius, eine viel stärkere natürliche Autorität besitzen, da sie sich schon ausgezeichnet haben, während ihre Nachfolger, so denn ohne vorzeigbare Erfolge, sich in den ersten Jahren der Herrschaft erst als würdiger Nachfolger erweisen müssen. Hier ist die Wagschale ganz klar in Richtung militärische Vorkenntnisse geneigt.
Ich denke es wäre für einen Kaiser angebracht, einen Teil seines Lebens beim Militär verbracht zu haben, um diese wichtige Stütze des Imperium zu kennen und im Notfall auch führen zu können, genauso sollte er aber auch in der Verwaltung des Reiches geschult worden sein, um diese Stütze auch adäquat vertreten zu können. Schließlich ist der Kaiser der mächtigste Mann des Imperiums und sein Vorbild gibt den Menschen Stärke und Zuversicht oder es raubt sie ihnen.
Abschließend würde ich sagen, das die Mischung aus beiden einen guten Kaiser ausmacht.
Das war die wohl längste Rede, die Alienus in seinem Leben gehalten hatte und er hoffte, das er nichts vergessen oder hinzugefügt hatte, das diese Rede schmälern könnte. Nun wartete er gespannt auf die Beiträge der beiden anderen Colloquiumsteilnehmer.
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Ich grummelte still. Jetzt war mir doch Alienus glatt zuvor gekommen. Dass er dann auch noch gleich alles sagte, was er sagen wollte, hielt ich zwar für eine komische Taktik, da er ja damit eigentlich nicht umbedingt eine Diskussion anfing, indem er Argument nach Argument brachte, aber gut. Was er gesagt hatte, waren größtenteils auch meine Gedankengänge gewesen und ich hatte kaum etwas anzufügen. Deswegen wollte ich mit meinem Beitrag mich gleich auf Alienus Meinung beziehen und so ich ließ seine Worte nochmal in mir nachklingen, bevor ich die Luft um mich herein sog und zu meiner Antwort ansetzte.
"Grundsätzlich hat Alienus einen Großteil meiner Gedanken schon wiedergegeben,", ich nickte anerkennend zu jenem, "jedoch in manchen Punkten gestatte ich mir doch noch eine ander These in den Raum zu werfen.
Das beides Vor- und Nachteile hat, so stimme ich überein, ist es doch bei so gut wie jeder Sache so. Doch zunächst einmal, möchte ich unterstreichen, dass ich der meinung bin, dass ein verwaltungstechnisch Begabter Kaiser genau so gut Kaiser sein kann, wie ein militärisch ausgebildeter. Ich denke, das Militär ist nicht Grundbaustein einer Kaiserschaft. Ich denke es ist nur ein Teil, wenn auch nicht ein unerheblicher Teil, einer Kaiserschaft. Nachdem Nerva das Prinzip der Thronfolge nach Verdienst ausgewählt hatte, merkte man, dass gerade ein richtige Mischung den besten Kaiser an den Tag legt. Dein Posten, mein Legatus, ist dafür ein sehr schönes Beispiel: Du leitest einerseits eine Legion, was eine gewisse Militärische Macht, und vor allem Nähe, erzeugt, andererseits leitest du diese Provinz und überwachst sie, was deine Verwaltungstechnick prägt, oder prägen sollte. Jedoch hast du diesen Posten gekommen nachdem du erst bestimme Vorraussetzungen - sprich den Cursus Honorum - abgeschlossen hattest. Dieser setzt jedoch wiederum voraus, dass jeder Politiker vor dem Aediliat auch ein Tribunat abgesessen hatte, folglich hatte jeder künftige Leiter ein gewissen Stab an Erfahrung. Beispielsweise halte ich unseren jetzigen Kaiser nicht für so dumm, dass er jemand vollkommenen Unfähigen nun über unser Land regieren lässt, sondern sich jene raussucht, die sich um das Land verdient gemacht haben und dieses regieren können. Jedoch kommt es wohl auf die Situation an, welcher Kaiser am angemessesten ist. Beispielsweise, wenn es keine auch nur annäherden Anzeichen eines baldigen Krieges gibt, sondern erst einmal die Wunden der Verwaltung geleckt werden müssen, so wäre es angebracht, einen erfahrenen Senator, der viel in der Vewaltung tätig war, zu wählen, damit er das wieder in die Bahnen bringt. Und durch den Tribunaten, weiß er wenigstens, wie die Legionen aussehen. Natürlich herrscht die Gefahr eines Legionsaufstandes, wenn jene nichts zu beißen bekommt, allerdings sollte ein Imperator weise genug sein, dann keine unfähigen Offiziere auszuwählen, sondern solche, die die Soldaten ordentlich auf Trab halten. Er sollte es ja am besten wissen, und wenn er es nicht weiß, dann seine Berater oder er schaut einfach in den Akten nach. Damit sollte ein verwaltungstechnischer Kaiser seine Zeit ohne größere Revolten eigentlich überstehen. Ein militärischer Kaiser ist natürlich vollkommen anders gestrickt. Dieser wahrscheinlich erfahrene Feldherr würde wohl nach einem Legionskommando als Kaiser berufen und eher in einer Situation, die schon fast kriegesähnlich ist. Dort sollte er mit eiserner Hand, die er sich in seiner Amtszeit verdient hat aufräumen, sprich die Feldzüge planen und mit ausführen. Von einem solchen kann man nicht erwarten, dass er in Rom stizt und Akten unterschreibt. Natürlich darf das jedoch nicht vergessen werden, und dazu braucht er, wie der Verwalter Feldherren, gute Verwalter, die den reibungslosen Ablauf gewährleisten. Sprich: Sich um das Kümmern, damit der Krieg funktioniert. Der Kaiser ist eben nie eine Person, es verzweigt sich in ganz verschiedene Ämter, und das ist auch gut so. Somit ist der Kaiser eben überall, in der Verwaltung und im Militär."
Ich schloss vorerst meine Gedankenfluss, auch wenn er nur halb so schön geworden war, wie ich in mir Anfangsvorgestellt hatte und ich hätte einige Dinge im Nachhinein doch noch verbesseren hätte können, aber was gesagt war, das war gesagt. -
Es mag zwar sein, dass ein Kaiser alles können muss, aber das kann man ja von keinem Menschen vorraussetzen. Meistens ist es doch so, dass der Kaiser entweder ein guter Verwalter ODER ein guter Militär ist, beides zusammen tritt doch recht selten auf.
Augustus hat sich ja auch viel auf die Eroberungen in Germanien und anderswo konzentriert und die Struktur der Verwaltung meistens nicht angetastet oder verändert. Und wenn doch, dann hat er dies von seinen Beratern tun lassen.
Die Frage die ich mir zurzeit stelle ist daher vor allem, welches Modell in der Praxis besser umzusetzen ist, also zivile Vergangenheit oder militärische Vergangenheit. Denn beides ist zwar Wünschenswert aber doch eher unwahrscheinlich. Der betreffende Kaiser wird zwar Erfahrungen in beiden Sektoren gesammelt haben, aber in einem von beiden wird er ja zwangsläufig besser sein.
Wenn wir mal den Pfad der Theorie verlassen und uns fragen, welcher Weg in der viel komplexeren Praxis gangbarer ist werden wir ziemlich schnell zu dem Ergebnis kommen, dass ein in der Verwaltung geschulter Kaiser besser geeignet ist, die Geschicke des Imperiums zu lenken als ein reiner Militär.
Dieser Kaiser hat nämlich in den normalerweise recht langen Friedensperioden eine deutlich bessere Ausgangslage als ein Kaiser mit militärischem Hintergrund. Er kann nämlich die Verwaltung naturgemäß viel besser kontrollieren und verbessern. Er hat ja das nötige Fachwissen dafür. Diese Art von Hintergrund ermöglicht also eine viel stabilere Regierung.
Hm, mal sehen was jetzt kommen würde. Nachdem er und Sura grundsätzliches ausgetauscht hatten müssten sie ja schließlich auch beweisen das sie in der Lage waren, ein Streitgespräch zu führen.
Sim-Off: Was ist eigentlich mit unserem dritten Mitstreiter?
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