[Habitatio] Centurio Servius Artorius Reatinus

  • Drusus hatte sich entschieden seinen Vorgsetzten, den Centurio Artorius um eine Genehmigung für die Teilnahme am Examen Secundum zu bitten. Seit dem der Iulier das Examen Primum absolviert hatte war immerhin schon einige Zeit vergangen und außerdem war in letzter Zeit nicht allzu viel los, so dass Drusus genug Zeit haben würde um die Fragen gut zu beantworten und zudem seine Pflichten nicht zu vernachlässigen. Außerdem konnte es dem Centurio ja nur recht sein wenn seine Untergebenen stets darauf bedacht waren sich weiterzubilden, oder?


    Ein wenig unsicher klopfte Drusus an der Tür zum Officium seines Vorgsetzten dreimal kräftig an und wartete leicht nervös auf eine Reaktion...

  • Bequem und gemächlich schritt der Centurio aus dem Geschlecht der Artorier zu seiner Türe, ließ ab von dem kurzen Bericht, in welchen er sich gekonnt vertiefte. Das Klopfen war kräftig und beinahe schon charakteristisch für eine gewisse Person aus Reatinus´ Centuria: Optio Iulius musste es sein.
    Als der Schreihals an der Türe ankam und jene aufsperrte, sollte sich seine Prognose auch schon bestätigen. Mit angenehmer Stimme frage der Artorier nach dem Anliegen von Drusus, seinem Optio und Stellvertreter. "Salve, Optio! Womit kann ich dir helfen?". Der Mann schien ein wenig nervös zu sein. Komisch, so kannte Reatinus seinen Optio doch nicht...

  • Wie immer hatte die Optio nicht sehr lange warten müssen, bis der Artorier an die Tür ging um selbige zu öffnen. "Salve, Centurio!", begrüßte der Iulier seinen Vorgsetzten in militärischem Tonfall und salutierte dazu. Indess war die Nervösität des Iuliers zwar noch nicht völlig verschwunden, hatte sich aber doch um einiges verringert, immerhin war es ja auch kein Beinbruch wenn der Centurio nein sagte, er brauchte das Examen Secundum ja nicht dringend und irgendwann würde er auch niemanden mehr fragen müssen um selbiges abzulegen... "Ich bin gekommen um dich um die Erlaubnis zu bitten, das Examen Secundum abzulegen..."

  • Das Examen Secundum also... der Lagerbau. Dieses Examen war für Reatinus an einen Alptraum grenzend. Der Centurio dachte sich schon, dass es für den Optio eine Herausforderung sein würde, die er trotzdem bewältigen würde. Zumindest wollte der Schreihals, der seinen Namen zurecht trug nicht im Wege stehen. Schließlich sah er es gerne, wenn der Optio sich fortbilden wollte.


    "Nun gut, Optio. Komm erstmal herein.", bat er den Iulier in seine im Gegensatz zum einfachen Legionär imposant eingerichteten Unterkünfte. Mit 450 Sesterzen Sold konnte man sich eben so Einiges leisten...


    Zielstrebig marschierte Reatinus zu seinem Schreibtisch, schob einige Schriftrollen beiseite und nahm sich eine frische Wachstafel und sein Stilus zur Hand. Dann schrieb er einige Sätze auf...



    Examen Secundum


    Hiermit erteile ich, Servius Artorius Reatinus meinem Optio nach Absprache die Genehmigung, am Examen Secundum teilnehmen zu dürfen.




    Servius Artorius Reatinus




    "Viel Glück, Optio!", drückte Reatinus dem Nachwuchsschreihals die Daumen und reichte ihm die Tabula.

  • Gerne kam der Optio der Aufforderung seines Centurios nach und betrat die hübsch und ganz bestimmt teuer eingerichtete Unterkunft des Centurios. Tja, mit einem Centurionengehalt war das sicher kein Problem... Der Iulier war ja der festen Überzeugen, dass die Optionen chronisch unterbezahlt waren. Immerhin erhielt er nur das doppelte Gehalt eines einfachen Legionärs. Der Centurio bekam mehr als das zehnfache! Aber sich darüber aufzuregen machte wohl keinen Sinn, s würde sowieso niemand auf die Idee kommen es zu ändern...


    Erfreut beobachtete der Nachwuchsschreihals schließlich wie der Artorier zu dem Schreibtisch schritt und eine Wachstafel ergriff, welche auch sofort beschrieben wurde. Das konnte eigentlich nur gutes heißen! Und in der Tat, der Centurio übergab dem Iulier wenige Minuten später die Wachstafel auf dem seine Genehmigung niedergeschrieben stand. "Ich danke dir, Centurio!", meinte Drusus gut gelaunt. "Ich werde mich dann gleich in das Officium der Academia begeben um das Examen abzulegen! Vale, Centurio!" Und dann verschwand der Nachwuchsschreihals auch schon wieder aus dem Officium seines Vorgesetzten.

  • Lupus stand vor der Türe seines kommandierenden Offiziers...er fühlte sich ein wenig unwohl bei seiner Aktion jetzt, aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
    Er klopfte an die Türe des Officiums...

    Sim-Off:

    Kliopf#*# Klopf#*#

  • ... was der Centurio sofort vernahm. Mitterweile vollständig routiniert im Empfangen von Besuch sputete der Artorier zur Türe und erblickte den frischgebackenen Legionär aus der Gens der Terentier. Reatinus vergaß kurz sein herzhaftes, saftiges Stück Räucherfleisch, welches er gerade genoss. Er fragte Lupus anschließend ohne große Umschweife nach seinem Anliegen. "Salve, Legionarius! Was ist dein Begehr?".

  • Lupus sah den Centurio an und bemerkte, daß er ihn vom Essen abhielt,...denkbar ungünstig...
    Er richtete sich gerade auf und sagte mit fester Stimme,
    Salve, Centurio Artorius! ...ich muß dich in einer persönlichen Angelegenheit sprechen,...jedoch wenn es im Moment unpäßlich ist,...komme ich später wieder!
    ...naja, so ein goldenes Brückchen war schon in Ordnung, dachte er sich,...

  • Dass ein Legionär gegenüber einem Offizier so höflich war, verwunderte Reatinus ein wenig. Allerdings gab es keinen Grund, den Terentier jetzt wirklich wegzuschicken, wenn er schon da war. Da musste das Räucherfleisch eben einen Moment lang warten.
    "Nein, Legionarius. Wenn du schon hier bist, können wir deine persönliche Angelegenheit besprechen.", sprach Reatinus, trat zur Seite und bat Lupus mit einer Handgeste in seine Unterkünfte. Schließlich war es jetzt so wohlig warm im Officium. Reatinus wollte aufgrund der offenen Türe nicht wieder in einem kalten Zimmer hocken.


    "Also, was ist denn?", fragte der Artorier im Geschäftston.

  • Mist!...also musste er doch durch...
    Lupus betrat die angenehm warme Stube des Centurios und nahm Haltung an.
    Er sah dem Artorier fest ins Gesicht und sagte,
    Centurio Artorius,...ich bitte dich um die Versetzung zur Reiterei oder zur Ala Numidia.
    So,...es war raus,...sicher würde der Centurio nicht allzu begeistert sein,...
    Jedoch war Lupus entschlossen diesen Weg zu gehen,...deshalb war er nach Germania gekommen...deshalb war er zur Legion gegangen,...
    Er stand da wie ein Zinnsoldat,...den Blick geradeaus gerichtet und wartete,...

  • Der Centurio war sicherlich nicht begeistert, einen seiner fähigsten Männer unter den Frischgebackenen zu einer anderen Einheit versetzen zu müssen. Er nahm Platz und rieb sich nachdenklich das Kinn. Dabei merkte Reatinus, dass er sich wieder rasieren musste, bevor sein Dreitagebart unerwünschte Ausmaße erlangte.


    Nun gut. Er wollte den Terentier auf seinem Weg nicht aufhalten. Deshalb hatte er jetzt wohl einfach keine andere Wahl, als einen Reisenden ziehen zu lassen... leider.


    "Nun gut, wenn es dein Wunsch ist, Legionarius...", sprach Reatinus sich zurücklehnend, "... dann werde ich versuchen, dir einen Platz in der Reiterei zu verschaffen. Möchtest du zur Reiterei unserer Legion oder zu den Hilfstruppen?".

  • Lupus war sichtlich überrascht, daß der Centurio ihn so problemslos entgegenkam...erfreut antwortete er,
    Am Besten wäre es natürlich hier in der Secunda zu bleiben, Centurio!
    Die Versetzung zur Ala würde ihm jetzt noch nichts bringen...
    Er hoffte noch eine Weile mit Primus in einer Einheit dienen zu können um von ihm zu lernen,...bevor dieser die Legion in Richtung Alae verließ,...irgendwie hatte er das Gefühl daß dies bald so wäre.

  • Reatinus nickte. Wenn der Mann Ambitionen hatte, zu den Reitern zu gehen, wollte Reatinus nicht die alleinige Entscheidungsgewalt übernehmen. Es war die Sache des Legaten, den er diesbezüglich aufzusuchen hatte. Auf einer kleinen Wachstafel notierte sich Reatinus den Wunsch des frischgebackenen Legionärs, um nur nicht zu vergessen, den Legaten zu fragen.


    Als er fertig geschrieben hatte, blickte der Centurio auf. "Ich werde den Legaten deswegen aufsuchen. Du bist ein guter Soldat, deshalb werde ich dich zu einer Versetzung zu den Reitern empfehlen.", meinte Reatinus und kam dabei selbst schon erfahren rüber. Kein Wunder, schließlich war er ja nicht erst seit gestern in der Legion...


    "Wenn es nichts mehr gibt, darfst du abtreten.", diesmal klang er bürokratisch, "Ich halte dich auf dem Laufenden."

  • Lupus nahm wieder Haltung an und entgegnete,
    Ich danke dir Centurio Artorius und melde mich ab!...Vale!
    Er salutierte vor seinem Offizier und verließ das Officium,
    Draußen entlud sich die angespannte Haltung in einem freudigen Ja...!
    Er konnte es kaum abwarten bis er seine versetzung offiziell mitgeteilt bekam.

  • Mit Siv, und dein beiden Legionären Germanicus und Terentius im Gepäck erreichte Drusus kurz nachdem man die kleine Gruppe an der Porta durchgelassen hatte die für seine Verhältnisse geräumige Unterkunft des Schreihalses. Augenblicklich klopfte er dreimal kräftig gegen die Holztür und wartete auf eine Rekation von seiten des Artoriers...

  • ... die nicht lange auf sich warten ließ. Reatinus vernahm nämlich das kräftige Klopfen, welches nur von einem Soldaten und keinesfalls von einem einfachen Zivilisten stammen konnte. Schnell legte der Schreihals sein Stilus beiseite, mit welchem er eine Wachstafel bearbeitete, erhob sich emsig von seinem Hocker und wich von seinem extra großen Schreibtisch. Danach eilte er hastig zur Türe.


    Als diese geöffnet wurde, erblickte der Centurio das gänzlich Unerwartete. Sein Hauptaugenmerk lag an seinem Optio und da der fremden Frau, die sich wohl in ihrer Gewalt befand. "Salve!", grüßte Reatinus den Nachwuchsschreihals. Die beiden anderen Männer aus Reatinus´ Truppe bemerkte dieser nur am Rande und bedachte sie mit einem grüßenden Nicken. Er staunte nicht schlecht, dass ihm auf einmal eine unbekannte Frau vor die Türe geliefert wurde. Zuerst nahm der Centurio an, dass sie wohl einige Regeln vergessen hatten. Deshalb fragte er scharf: "Sagt mal, Männer, ist euch nicht bewusst, dass Frauen im Castellum nicht erlaubt sind? Was hat es mit der Frau hier auf sich?". Mit strengem Blick sah Reatinus drein. Danach musterte er Siv mit einem hart wirkenden Blick.

  • Siv konnte ein Zusammenzucken nicht verhindern, als sie die Kommentare der Torwache und die Antwort ihres Römers hörte. Aber sie presste nur die Kiefer so fest aufeinander, dass die Anspannung an ihren Wangen deutlich zu sehen war, während sie sich mehr zerren ließ als dass sie selbst ging. Über einen Platz ging es, vorbei an Männern, die ihnen nachsahen, auf eine kleine Ansammlung von Gebäuden zu. Dass die Blicke teils leicht verwundert wirkten, irritierte Siv etwas, aber sie achtete schon bald nicht mehr darauf. Stattdessen richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf das Haus, auf das sie zugingen. Ihr Magen zog sich zusammen, und ohne darüber nachzudenken, welchen Sinn es hatte – nämlich gar keinen, – wurde sie noch langsamer, bis sie schließlich stehen geblieben wäre, wenn die Legionäre sie nicht mitgeschleift hätten. Immer noch sagte sie nichts, fragte nicht, was sie mit ihr vorhatten, wo sie sie hinbringen oder was sie tun würden. Schon als sie das erste Mal verschleppt worden war, hatte sie ihren Atem lieber darauf verschwendet, die Soldaten mit den schillerndsten Ausdrücken zu verfluchen, anstatt darauf zu fragen, was mit ihr passieren würde.


    Trotz Sivs fehlender Bereitschaft, sich weiter zu bewegen, erreichten sie die Tür nur zu bald, die nach dem Klopfen leider nicht in mehrere Stücke zerbrach, die ihnen entgegen kamen und die drei Männer um sie bewusstlos schlugen, sondern sich recht unspektakulär öffnete und ein – wie könnte es auch anders sein? – weiter Soldat zum Vorschein kam. Siv wäre am liebsten zurückgewichen, als sie den scharfen Tonfall hörte, selbst wenn der eher den Soldaten galt als ihr, aber erstens stand hinter ihr einer der Männer, und zweitens wäre das für sie sowieso nicht in Frage gekommen. Ihre Unsicherheit zeigte sich trotzdem, in kleinen Gesten wie die, dass sie die Unterlippe zwischen die Zähne zog. Sie ließ sie sofort wieder los, als sie getrocknetes Blut schmeckte und die Stelle wieder zu schmerzen begann, wo sie sich darauf gebissen hatte, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass diese Gesten da waren. Zeig nicht, dass du Angst hast, hämmerte es in ihrem Kopf, und während sie weiter schwieg und versuchte, diese verräterischen Zeichen zu unterdrücken, erwiderte sie den Blick des Mannes vor ihr mit einer Mischung aus Wut und Trotz.

  • Ich hatte mich die ganze Zeit über im Hintergrund gehalten. Lupus hatte alles im Griff und der Optio hatte festgestellt, dass die Frau Sklavin der Gens Aurilia war. Das sie daraufhin so grob behandelt worden war, hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Zufrieden hatte ich zugesehen, wie sie gefesselt worden war. Warum sollte ich Mitleid mit einer Frau haben, die sich uns gegenüber so bescheuert benahm? Zudem sie noch eine Sklavin war. Auf dem Weg zur Castra war mir das mit ihren Händen nicht weiter aufgefallen. Aber Lupus hatte schon recht gehabt. Wir sollten die Sklavin nicht noch mehr verletzen. Schließlich hatte sie schon ein paar saftige Ohrfeigen einstecken müssen, die ihre Spuren hinterlassen hatte. Bei den Sprüchen der Wachen am Tor zum Castellum hatte ich grinsen müssen. Ich konnte mir gut vorstellen, welche Zuneigung sie der Frau zukommen lassen würden.


    Auf dem Weg zum Officium des Centurios hatten sich die meisten Legionarii, die uns über den Weg liefen, verwundert nach uns umgedreht. Ja, ja. Eine Frau im Castellum war eine Seltenheit. Eher fließt der Rhenus bergauf. Am Officium angekommen griff ich den Arm der Gefangenen fester. Man konnte ja nie wissen. Der Optio donnerte an die Tür, als hätten wir eine Eilmeldung zu machen. Kurz darauf stand auch schon der Centurio in der Türöffnung und sah unsere Truppe etwas irritiert an. Bei seinen Worten fiel es mir schwer, ein breites Grinsen zu unterdrücken. Ich spürte, wie sich die Sklavin anspannte und griff um so fester zu. Schließlich hatte sie uns schon mehrmals bewiesen, dass sie sich uns gegenüber wenig freundlich verhielt. Na warte, dachte ich, der Centurio wird dir schon Manieren beibringen.

  • Tatsächlich musste der Optio wirklich nicht lange auf eine Reaktion des Centurios warten. "Salve, Centurio!", begrüßte er seinen Vorgesetzten in militärischem Tonfall und salutierte vor selbigem. Als der Schreihals erwähnte, dass Frauen im Castellum verboten seien musste Drusus unwillkürlich leicht schmunzeln. Doch die Erinnerung an das Geschehene ließ sein Lächeln ersterben. "Nein, nein", stellte der Nachwuchsschreihals klar. "Dies hier ist eine Sklavin des Marcus Aurelius Corvinus, ich glaube er war vor einigen Jahren Tribun hier bei der zweiten und befindet sich im Gefolge des neuen Tribunus Latilclavius Aurelius Ursus. Wie sie heißt weiß ich nicht, das hat sie mir nicht verraten wollen, aber das tut ja eigentlich nichts zur Sache." Er machte eine kurze Pause. "Wir haben sie an einem der Stadttore, an dem wir Wache gehalten haben aufgegriffen. Sie hat wohl versucht vor ihrem Herrn zu fliehen." Drusus stockte. "Und sie hat mir ins Gesicht gespuckt", fügte er mit einem zornigen Beigeschmack hinzu.

  • Lupus stand hinter der Sklavin neben Probus und hörte den Rapport des Optios. Er hatte noch nie solch eine energische und zornige Person erlebt wie diese Frau. Sie gehörte dem neuen Kommandanten der Reiterei,...trotzdem tat es ihm fast leid, daß er sie aufgehalten hatte...irgendwie.
    Er hoffte, daß er sich nie in solch einen rüden Menschen wandelte wie die Kameraden am Tor oder die neugierigen Gaffer mit ihren anzüglichen Bemerkungen. Er war eben nicht so hart und gleichgültig,...zumindest was Frauen anging.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!