Vorstellung von Assindius

  • Zusammen mit Assindius ging Aintzane langsamen Schrittes ins Atrium. Hier müssten eigentlich die meisten um diese Tageszeit herum sein. Die Sklavin aus Hispania blickte suchend um sich. Wo waren denn alle hin? Oder war sie einfach nur blind, dass sie sie nicht sah?
    "Hallo? Ist hier jemand?", rief sie halblaut.


    Sim-Off:

    Fiona, Minna, Benohe, und wer sonst noch hier ist... darf ich euch mal herbitten? Danke. ;)

  • Nanu, hatte sie nicht eben Aintzanes Stimme gehört? Minna war gerade in den Gängen unterwegs in die Küche gewesen, als sie ein Rufen vernommen hatte. Da es vom Atrium aus zu kommen schien, beschloss sie nachzusehen und machte sich auf den Weg. Tatsächlich traf sie dort auf Aintzane an. "He Aintzane, was gibt’s?" Doch sie war nicht allein. Ein riesiger Kerl stand neben ihr. Wen hatte sie denn da schon wieder bei sich? Forschend musterten ihre Augen den Hünen an Aintzanes Seite. Soviel stand schon mal fest: Ein Römer war das ganz sicher nicht. Er sah sehr nordisch aus. Ob er vielleicht ein Landsmann war? Auch seine Kleidung sah definitiv nicht nach die eines Römers aus. Womöglich ein neuer Sklave? "Oh, wie ich sehe, bist du nicht alleine." Na, das war doch mal eine wahrhaftig intelligente Feststellung von ihr gewesen. Weiter so, Minna. Der Typ dachte wahrscheinlich jetzt schon, dass sie nicht die Allerhellste war. Ihre Wangen erröteten sich leicht. "Salve. Willkommen in der Villa Claudia." fügte sie rasch an und lächelte ihn dabei freundlich an.

  • Fiona war gerade auf dem Weg zur Sklavenunterkunft. Sie hatte es eilig und war schon geistig mit ganz anderen Dingen beschäftigt, als sie plötzlich einem Mann in die Arme lief, während sie das Atrium durchqueren wollte.
    "Oh, Verzeihung! Das wollte ich nicht! Ich bin.." Dann erblickte sie auch Aintzane und Minna. Fragend schaute sie die Beiden an. "Was ist denn hier los? Gibt´s was Neues? Hab ich was verpaßt?"
    Sie fragte sich, wer der etwas furchteinflößende junge Mann wohl war.

  • ‚Warum musste sie auch alle zusammenrufen. So ein kleines schüchternes Häschen wie ich bekommt doch bestimmt kein Wort raus‘ dachte ich, als wir das Atrium betraten. Ja, war ne nette Hütte in der die hier hausten. Und da kam auch schon die Erste um die Ecke gebogen. Ein junger blonder Käfer. Die schien nicht von hier zu sein, sondern mehr aus der germansichen Region. Könnte sein. Hm, irgendeiner hatte mir doch mal erzählt, dass die römischen Frauen sich die Haare der Germaninnen klauen und daraus Perücken machen. Das schien hier entweder nicht der Fall zu sein oder die hatten hier genug germansiche Sklaven, so dass das bei ihr nicht mehr nötig war. Oder hatte ich mich einfach nur verhört und die Römerinnen benutzen nicht das Haar der Germaninnen, sondern das der Männer? Dat kriegen die ja auch fäddich hier.
    Ich überlegte noch, wie ich ihren musternden Blick deuten sollte. Eigentlich gefällt mir so ein Blick ja nicht, aber wenn er von einer Frau kommt, die dich dann hinterher noch anlächelt, sieht die Sache wieder anders aus. :D
    Noch bevor ich irgend etwas erwidern konnte lief mir auch schon die Nächste in die Arme und ich sah mich kurz um und zählte leise:


    „Ainaz, twai, threiz. Ainaz weraz.“ 3 Mädels und ein Kerl. Na das gefällt! Ich glaub hier bleib ich noch ein Weilchen. Wer muss eigentlich in solchen Situationen seinen Namen zuerst sagen, wenn es höflich sein soll. Gibt es solche Regeln eigentlich oder sind die willkürlich. Tja, immer wieder auf’s Neue. Ich mach das mal.;)


    „Hi, grüß euch, ich bin A“
    jetzt fiel es mir nicht mehr ein. A, scheiße wie war das? Ich hab’s vergessen. Ich hab meinen Namen vergessen Aber bloß nichts anmerken lassen. Neiiiin, was denken die sonst von mir. Aber jetzt weiß ich wieder.


    Ich husteste einmal kurz um mich zu tarnen und fügte, als wäre es die natürlichste Sache der Welt an:


    „Aintzane heiße ich!“ :D



    Sim-Off:

    Germ. Ainaz = 1, twai = 2, threiz = 3. Weraz = Mann.

  • Wie es aussah, war das Atrium doch belebter, wie es aussah. Kurz nachdem Aintzane ihr Hallo gerufen hatte, kamen Minna und Fiona zum Vorschein. "Salvete!", meinte sie zu den beiden und deutete auf Assindius, doch bevor sie diesen vorstellen konnte, begann der in einer eigenartigen Sprache zu murmeln. Germanisch, wie es aussah, eine Sprache, von der sie nichts verstand.
    Und dann fing er an zu reden. Doch er hatte wieder einmal seinen eigenen Namen vergessen. Also wollte ihm Aintzane aushelfen und seinen Namen verkünden, da dröhnte der Germane selbstbewusst heraus, welchen Namen er zu haben glaubte.
    Da freundliche Lächeln, das Aintzane gerade noch auf ihrem Gesicht getragen hatte, verschwand. Stattdessen nahm eine düsterere, recht verzweifelte Miene ihr Gesicht ein und sie patschte sie sich mit der rechten Hand auf ihre Stirn. Sofort besann sie sich darauf, in welch bemitleidenswerter Position Assindius war, nahm die Hand, fast schon beschämt, wieder runter und setzte ein gequältes Grinsen auf. "Ähm... nun... ja." Fiel ihr wirklich nichts besseres als das zum Sagen ein? "Nun ja... eigentlich ist das ja... mein Name. Nicht deiner.", meinte sie und versuchte dabei, eine ruhige, freundliche Ausstrahlung beizubehalten. "Nun... das hier sind Fiona und Minna...", er zeigte aufwechselnd auf die beiden, "und das hier ist Assindius. Assindius der Germane. Leider hat er zur Zeit zufällig... hm... seinen Namen vergessen. Ein Gedächtnisverlust." Die letzten beiden Worte setzte sie nach einer kurzen Pause hastig hizu, um das ganze nicht komplett in die Skurrilität abrutschen zu lassen.

  • Also doch. Wie sie es schon vermutet hatte. Ein Landsmann. Minna konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen, als sie ihn auf germanisch murmeln hörte. Zu dumm nur, dass sie jedes Wort verstand. Drei Frauen und ein Mann. So so, das war ja interessant. Entweder war er bei seinen Feststellungen genauso geistreich wie sie oder der hatte irgendwelche zweideutigen Hintergedanken. Typisch Männer.


    Als er sich jedoch vorstellte, klappte ihr beinahe die Kinnlade in den Keller. Was war das denn für ein schräger Vogel? Völlig verstört schaute sie den Typen an. Aintzane?! Ah ja... Klar, und ich heiße in Wirklichkeit Ofella! Der schien einen sehr eigenartigen Humor zu haben. Ihr fragender Blick glitt zu der echten Aintzane hinüber, in der Hoffnung, dass diese alles aufklären würde. Das tat sie auch sogleich, wobei das alles noch verwirrender klang. Assindius war also sein richtiger Name. Gedächtnisverlust ja? Ohje, der arme Kerl. Das erklärte natürlich sein seltsames Verhalten. Ihr fiel sofort Fionas Unfall in Ostia wieder ein. "Heilsa Assindius! Mein Name ist Minna. Es freut mich sehr, jemanden aus der fernen Heimat zu treffen. Und mach' dir keine Sorgen um die Sache mit deinem Gedächtnis. Ich bin mir sicher, das wird schon wieder."

  • Etwas skeptisch betrachtete sie diesen, etwas eigenartig wirkenden Zeitgenossen. Wo kam der denn her? Aha, Germanien! Unwillkürlich mußte sie zu Minna gucken. Komisch! Nordwin war auch Germane, aber der hier, war eher ein schräger Germane! Nun gut!
    "Salve, Assindius! Ich heiße Fiona! Schön, daß du hier bist!"
    Freundlich lächelte sie ihm zu. Mit dem konnte es ja noch richtig lustg werden, dachte sie. Aber mit Gedächtnisverlust war nicht zu spaßen! Schließlich hatte sie es selbst am eigenen Leibe erfahren müssen, wie schwierig und auch langwierig es war, bis man alle Gedächtnislücken wieder schließen konnte.

  • „Oh,“ sagte ich nüchtern
    „ist dein Name! Nichts für Ungut, fängt doch auch mit ansuz an! Assindius wird doch ein Name sein, den mir die Römer gegeben haben, also macht das nichts. Zumindest mir. Hlewagastiz wäre mir zwar lieber, weil das wenigsten germanisch klingt, aber gut! Wenn das hier mein Name ist, dann nehm ich doch den. Name ist Schall und Rauch!“


    Und da wollte ich mir nichts anmerken lassen, das ist mir ja super gelungen! Bor bin ich bescheuert, ey. Du bist ja ein toller Held. Aber wenigsten kenn ich gez ihren Namen. Dann muss ich sie nicht immer ‚die Lange‘ nennen. Wissen ist macht. Aber hier unser Käfer scheint ne Chattin zu sein, können die mit so Sugambrern wie mir? Man weiß ja nie, welche Stämme da mit wem grade Zoff haben. Werden wir ja sehn. Jedenfalls hob ich meine rechte Hand zeigte, mit dem Handteller in ihre Richtung, die gespreizten Zeige- und Mittelfinger und sagte:


    „Frithuz“
    Dann ging ich auf sie zu und fügte leicht hauchend an:
    „Das dürfte aber bei diesem wunderschönen Name ein Leichtes sein!“
    griff nach ihrer Hand und setzte, ihr in die Augen blickend, ein Kuss darauf.


    Ah, auch ein Lächeln von Fiona! Das fängt ja gut an, hömma. So macht dat Spass!


    „Ja, hoffentlich wird das bald wieder was mit meinem Kopf. Wenn ich wirklich einen Bären erledigt habe, wüßte ich das auch gerne und würde mich auch gern daran erinnern können! Aber so ist das nur eine Mär über jemand anderen. Ist Fiona eigentlich der Name einer Blume?“


    Sim-Off:

    *Ansuz = Ase. Ist der Name derA-Rune. *Frithuz = Peace bzw. Liebe.

  • Oha, das war aber ein Charmeur! Der zog ja alle Register durch. Minna musste schmunzeln, als er ihr einen Handkuss gab. "Danke für das Kompliment. Du scheinst sehr nett zu sein." Aber halt. Plötzlich fiel ihr etwas Wichtiges ein. Eine Sache war noch nicht geklärt. Seine genaue Herkunft. Hoffentlich wusste der bei seinem Gedächtnisverlust überhaupt noch, woher er kam. Sein Akzent hörte sich ja nicht danach an, dass er zu den Hermunduren gehörte. Zudem ist er mit einem Friedenszeichen auf sie zugekommen. Dennoch, sicher war sicher. "Sag, erinnerst du dich noch aus welchem Volk du stammst?" Eigentlich sie vorgehabt es neutral wie möglich zu fragen, doch sie konnte es nicht verhindern, dass ihre Stimme ein leicht misstrauischen Ton annahm. Wehe, es stellte sich heraus, dass er zu den Hermunduren gehörte. Diese räudigen Hunde konnte sie gar nicht ausstehen. Die einzigen Menschen, für die sie noch mehr Verachtung übrig hatte, waren Römer. "Ich komme aus dem Land der Chatten." gab sie mit einem gewissen Hauch von Stolz von sich preis.


    Als er von dem Bären sprach, machte Minna große Augen. "Oh, ein Bär?" wiederholte sie ungläubig. Wenn das stimmte, musste der Typ ja unglaubliche Kräfte haben. Sie war sichtlich beeindruckt. Aber was sie noch viel mehr interessierte, was der Kerl hier überhaupt wollte. Das hatten nämlich weder er noch Aintzane durchsickern lassen. War er nun ein neuer Sklave oder was war los?

  • Ich musste unweigerlich schmunzeln. Ich scheine sehr nett zu sein, da hat sie ja den Nagel auf den Kopf getroffen.


    „Das du ne Chattin bist, dachte ich mir. Tja, ich bin ja per Anhalter aus Germanien wieder hergekommen. Weiste, ich bin da irgendwo aufgewacht und wusste von nix. Nur überall Wunden auf Rücken und Oberkörper und ein Brandzeichen. Eine meinte, dass ich mal hier vorbeischauen sollte und sagte, dass ich mich wie ein Sugambrer anhören. Also werde ich wohl eine von denen sein. Aber sonst weiß ich da nichts mehr von.


    Aintzane hier erzählte, dass ich einen Bären auf dem Gewissen habe. Aber, auch da weiß ich leider nichts mehr von.“

  • Was Assindius nun tat, verdutzte Aintzane komplett. Assindius, der Kavalier! Das war etwas Neues. Sie beobachtete ihn sorgfältig, wie er da Manieren an den Tag legte, mit denen er sogar am kaiserlichen Hof gut angekommen wäre... gerade er, der noch vor 5 Minuten vor ihrer Nase einen Rülpsrekord aufgestellt hatte. Der Handkuss, den Assindius auf Minnas Hand setzte, veranlasste sie fast zum lachen. Hätte jemand vor ein paar Sekunden das Wort Handkuss erwähnt, wäre Assindius der letzte gewesen, mit dem sie das Wort in Verbindung gebracht hätte...
    So eine Wandlung erstaunte sie zwar ein bisschen, doch sie sah es nicht ungern. Assindius schien noch mehr Facetten zu haben, wie sie gedacht hatte. Und... er konnte ihren Namen wieder aussprechen. Ganz, ganz leise atmete sie auf. Langsam schien es mit ihm bergauf zu gehen.
    "Ja!", meinte sie. In ihren Augen schimmerte die Begeisterung, wie sie sich daran erinnerte, wie Assindius mit dem Bären gekämpft hatte. "Er hat den Bären - mit ein wenig Hilfe von einem Mann namens Loki - eigenhändig und unbewaffnet besiegt! Es war unglaublich! Er hat unser Leben gerettet! Schade, dass du das vergessen hast...", meinte sie.
    "Ja.", meinte sie auf die Frage von Assindius' Herkunft. "Ich glaube, er kommt aus dem Land auf der anderen Seite des Rheins, nicht allzu weit entfernt von dieser Stadt mit dem ewig langen Namen... Colonia Claudia Ara Agrippinensum."
    "Auf jeden Fall... Assindius ist ein Sklave Deandras, genauso wie ich. Nach jenem Kampf mit dem Bären in Germanien hat er eine schwere Krankheit bekommen... doch er scheint jetzt wieder in Ordnung zu sein und man hat ihn wieder hergeschickt. Doch er hat offenbar während seiner Krankheit einen Gedächtnisverlust bekommen. Und jetzt wollten wir jemanden finden, dem wir sagen können, dass er wieder hier ist...", meinte sie und schaute abwechselnd Minna und Fiona fragend an.

  • „Lo ki? Lo ki. Ach du Scheiße! Ach du Scheiße“
    stammelte ich vor mir her. Ich sah Minna an. Wahrscheinlich wahr in ihrem Stamm dieser Name auch bekannt.


    Daher weht der Wind! Die Götter verarschen mich. Wie muss ich mir das jetzt bloß denken, erst binden die mir den Bären hinter meinem Rücken auf und als ich den dann platt gemacht hab, hat der mir die Erinnerung geklaut. Bei Tiwaz, ey. Wahrscheinlich auch wieder kein Alba in der Nähe gewesen. Scheiße! Jetzt bin ich am Arsch.


    „Wie soll ich den meine Erinnerung wiederkriegen, wenn die mir’n Gott geklaut hat? Is ja hinreißend! Dann muss ich ja ganz von vorne anfangen.“


    Ich patschte mir ins Gesicht und ließ meine Hand liegen. Mit großen, fragenden Augen schaute ich zwischen den Fingern hindurch auf die Mädels. Ich könnte jetzt ein Bier vertragen.


    „Na ja, wenigsten kann ich schon sprechen. Und laufen kann ich auch schon und auch mit dem Löffel essen.“

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