cubiculum MAC | Finis coronat opus

  • Es war wieder einer jener Tage gewesen, die in der stummen Gleichförmigkeit ihrer Pflichten verging - das cubiculum ihres Herrn aufräumen, nachdem er aus dem Haus gegangen war, um seinen Pflichten nachzukommen. Danach schwere Dinge in die Küche schleppen, weil ein großer Einkauf angekommen war. Vor dem Mittagpuls waren noch einige Fuhren Brennkohle zu schleppen gewesen, die für die Heizung der villa gebraucht wurden, danach hatte sie sich erst einmal waschen müssen. Der Nachmittag verging damit, eines der Blumenbeete mit getrocknetem Mulch zu bestreuen, damit es winterfest wurde und die zarten Blumenzwiebeln in der Erde nicht durch Frost verdorben wurden. Man sagte zwar, in dieser Gegend könnte es nur sehr unwahrscheinlicherweise wirklich frostig werden, aber hier gingen die Sklaven kein Risiko ein, schöne Blumenbeete waren beliebt, und ihr Fehlen würde im nächsten Frühling bemerkt werden. Erst der Abend brachte eine gewisse Abwechslung für Cadhla, die den Tag weitestgehend alleine mit ihren Arbeiten verbracht hatte - Alexandros richtete in seiner üblichen, seltsam weiblichen Sprechweise aus, dass ihr Herr sie an diesem Abend zu sprechen wünschte, und das nach der cena und nach seiner Schreibarbeit. Was das beudetete, war klar - in seinem Schlafzimmer.


    Dass sie sich darauf freute, konnte sie nicht gerade sagen. Gerade in den letzten Tagen hatte sie den Abstand zu allen Römern im Haushalt gesucht und gewahrt, soweit es ging, vor allem zu Aurelius Ursus. Seine dunklen Augen hatten etwas sehr verwirrendes an sich, einmal wirkte er sanft, fast weich, im nächsten Moment schien die römische Härte zurückzukehren und er erschien ihr vielmehr wie ein Mann, der seine Wünsche erfüllt sehen wollte. Dass einige der älteren Sklavinnen sie damit aufzogen, wie er sie angeblich anblicken sollte, vor allem von hinten, tat sie mit einem Schulterzucken ab - aber insgeheim beunruhigte sie der Gedanke doch. Seit dem Kuss, den er ihr gestohlen hatte, fühlte sie sich in seiner Gegenwart merkwürdig befangen - und doch hatte er es danach nie wieder versucht. Noch während sie sich ein zweite Mal an diesem Tag im Sklavenbad wusch, um den Geruch nach Schweiß und Anstrengung loszuwerden, von dem sie genau wusste, dass er ihn nicht haben wollte, verirrten sich ihre Gedanken immer wieder unerfreulicherweise in jene Nacht. Das musste einfach aufhören!


    Fast grimmig schnürte sie sich die Sandalen zu und blickte an sich herab - sie hatte die längste tunica angezogen, die sie finden konnte und ihr passte, ein weißes, einfaches Stück, das bis zu den Knien reichte und im Gegensatz zu ihrer deutlich kürzeren Arbeitskleidung für den Garten ziemlich viel ihrer Gestalt zu verhüllen imstande war. Das Haar war inzwischen auch wieder halbwegs getrocknet, so hatte sie es wie fast immer inzwischen zu einem Zopf gewunden und am Hinterkopf hochgeflochten, damit es straff aus ihrem Gesicht gehalten würde, die Herbheit ihrer Züge ein wenig betonte. Wenn Corvinus erwartete, ein williges Weibchen für ein paar Bettspiele zu sehen, dann mochte ihn ihre Erscheinung hoffentlich eines Besseren belehren - denn danach stand ihr wahrlich nicht der Sinn. Schweigend durchquerte sie die am Abend ruhiger werdende villa, wich den meisten anderen Sklaven weiträumig aus und betrat schließlich das cubiculum ihres Herrn, das noch so aufgeräumt war, wie sie es am Morgen hinterlassen hatte. Schweigend stellte sie sich neben das Fenster und blickte hinaus, darauf wartend, dass er ebenso eintreffen würde. Mochte er sich nur ruhig viel Zeit lassen ...


    [SIZE=7]Finis coronat opus. = "Das Ende krönt das Werk." (Ovid)[/SIZE]

  • Als ich die Tür zu meinem cubiculum öffnete, sah ich zunächst nichts. Es dauerte eine geraume Weile, bis sich meine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, doch Schemen und Umriss nahm ich bereits nach kurzer Zeit wahr. Zumal sich die weibliche Silhouette Cadhlas im schwachen Mondlicht deutlich abzeichnete. Wie lange sie gewartet hatte, vermochte ich nicht zu sagen. Ich hatte indes angenommen, sie würde erst nach mir eintreffen. Dass kein Licht die Schatten des Zimmers in ihre Ecken verwies, missfiel mir zunächst, doch als die Tür geschlossen war und ich mehr wahrnahm als unterschiedlich dunkle Farbflächen, bemerkte ich den Reiz, den ein solches Spiel haben konnte.


    Lautlos - nur das leise Rascheln meiner Kleidung verriet, dass ich mich bewegte - trat ich näher an die Sklavin heran. Etwas verwunderte mich, dass sie ihr Haar so streng zurückgebunden hatte. Ich mochte es offen, wenn es weichen Wellen gleich ihr Gesicht umfloss und den harten Ausdruck daraus verbannte, der sich so oft zeigte, wenn sie sich unbeobachtet wähnte. Bevor ich nahe genug kam, um dicht hinter sie zu treten, wandte sie sich um. War es Absicht oder Zufall? Ich unterdrückte die aufkommende, enttäuschte Miene und suchte stattdessen nach ihren Augen. Zwei matten Murmeln gleich lagen sie in den Höhlen des scharf konturierten Gesichts. Ich blieb stehen, ließ den Blick jedoch nicht von ihr ab.


    "Ich hätte dich nicht so früh erwartet", sagte ich schließlich und gab damit ebenso das Schweigen auf, wie ich ein Stück weit die zwielichtige Atmosphäre zerstörte. Ich hatte nicht vergessen, was sie mir vor Wochen über den einzigen Besitz erzählt hatte, der ihr noch geblieben war und den sie hüten wollte wie ihren Augapfel. Darüber sann ich einen Moment bedauernd nach und kurz darauf setzte ich mich wieder in Bewegung, ging an Cadhla vorbei und setzte mich mit einem Seufzer in einen der einladend zur Verfügung stehenden Sessel. Ich saß gerade, als es klopfte. Nach meiner Aufforderung betrat Saba das Zimmer, eine kleine Platte mit Köstlichkeiten auf der Hand balancierend. Sie würdigte zunächst weder mich noch Cadhla eines Blickes, sondern stellte das Naschwerk auf den Tisch und zog sich stumm zurück. Ehe sie den Raum verließ, traf ein neid- (oder hass-?) erfüllter Blick die Keltin, dann waren wir wieder allein. Einige Herzschläge lang taxierte ich Cadhla, dann machte ich eine einladende Geste zu einem weiteren Sessel hin und nahm mir in der gleichen Bewegung einen der kunstvoll angerichteten Happen. "Setz dich ruhig."

  • Sie hatte das Licht aus gelassen, weil es ihr lieber war. Es war nicht einmal eine bewusste, eher eine instinktive Entscheidung gewesen, denn derjenige, der im Dunklen stand und dessen Augen sich an das Dunkle bereits gewöhnt hatte, war demjenigen, der aus der elligkeit des Korridors kam, und dessen Augen sich erst wieder an die Dunkelheit gewöhnen mussten, stets im Vorteil. Mit einem Angriff rechnete sie nicht, aber dennoch, es blieb ein letzter Gedanke an Vorsicht, an das Wahren so vieler Vorteile wie möglich stets der Begleiter der Kriegerin. Dass man es auch als Schaffung einer lauschigen Atmosphäre für Munkeleien missdeuten könnte, kam ihr nicht einmal ernsthaft in den Sinn.
    Dass er eintrat, spürte sie schon in der Veränderung des Luftzugs, hörte seine Schritte, das leise Klappen der Türe. Niemand anderer als ihr Herr konnte es sein, die Sklavinnen des Haushalts bewegten sich noch leiser, und bewusst leichter als es die Hausherren taten, als könnte allein das Geräusch verraten, dass jemand da war, der potentiell eine Strafe verdient hätte, etwas zu tun bekommen könnte oder dergleichen mehr. Sklaven achteten immer auf möglichst hohe Lautlosigkeit, Römer schritten dahin, als gehörte ihnen die Welt.


    Aber er war selbst für einen Römer recht leise. Vielleicht wollte er es auch sein - und sicherheitshalber blickte sie ihm lieber ins Gesicht als ihm den schutzlosen Rücken auf Dauer zuzuwenden. Der Blick seiner Augen war forschend, und das bleiche Mondlicht fiel illuminierend auf sein gutgeschnittenes Gesicht. Den hässlichsten Herrn hatte sie wirklich nicht, und im gleichen Moment schob sie den Gedanken beiseite. Das Aussehen eines Mannes war unerheblich, sagte sie sich energisch. Sein Charakter war entscheidender, und über diesen wusste sie noch nicht sehr viel, bedachte man, dass sie nun doch eine Weile in seinen Diensten stand.
    "Du mich rufen lassen hast, dominus, und ich denken, es sein besser sein vor Dir da als nach Dir, um sein pünktlich," erklärte sie ihre Anwesenheit schlicht und nüchtern. Dass sie gehofft hatte, er würde es sich anders überlegen und er würde gar nicht kommen, war eine ganz andere Sache. Konnte er sich nicht einfach irgendeine andere Sklavin für sein Bett aussuchen? Als Saba das Tablett mit irgendwelchen seltsam angerichteten Speisen brachte, sprach ihr Blick Bände - dass sie gerne mit Cadhla getauscht hätte, war klar. Seit ihr Teile der Hausarbeit erlassen worden waren, mussten die anderen mehr tun und für so manche andere Sklavin würde der Dienst, der zweifelsohne irgendwann fällig sein würde, angenehmer sein als es sich die Keltin für sich selbst ausmalte.


    Auf seine Worte hin ließ sie sich auf den anderen Sessel sinken und blieb darin aufrecht sitzen, den Blick zu ihm gewendet. Dass er sich das Essen schmecken ließ, verfolgte sie stumm mit ihrem Blick und legte die Hände ineinander. Seine Lippen bewegten sich anmutig, er speiste regelrecht, die Kunst, sein Essen ansprechend zu sich zu nehmen, war in der Sklavenküche weit weniger vorhanden, dort schlangen die meisten ihren puls und was eben so von der cena abends übrig blieb, schnell hinunter, niemand nahm sich Zeit zu genießen. Aber er aß, als hätte er alle Zeit der Welt. Sie nahm nichts, denn zum einen hatte er es ihr noch nicht erlaubt, zum anderen betrachtete sie ihn lieber. Jetzt erleuchtete das Mondlicht den Raum nur noch zögerlich, sie waren weit genug vom Fenster weg, dass nur noch die Schatten sprechen konnten, und das Spiel der unterschiedlichen Grauschattierungen auf seinem Gesicht war faszinierend. Wann hatte sie schon überhaupt für etwas Zeit gehabt? Ihre Lippen teilten sich für einen Moment lang, als wolle sie etwas sagen, aber dann schwieg sie doch. An ihrer Haltung änderte sich nichts, sie hätte auch eine Statue sein können, die auf jenem Sessel saß, allein zu dem Zweck vorhanden, ihm durch ihre Anwesenheit die Illusion zu verschaffen, er äße nicht allein. Dennoch .. der vage Geruch nach etwas Geräuchertem, etwas Würzigem stieg von dem Tablett empor und langsam bekam sie Hunger.

  • Cadhlas Antwort war mehr denn nüchtern. Ich argwöhnte allmählich, dass sie sich ganz absichtlich so gab. Gut, eines musste man schon zu ihrer Entlastung sagen - ich ließ auch keinen Zweifel daran, was ich am heutigen Abend erwartete. Allerdings mit gänzlich anderem Hintergrund.


    Genüsslich kauend und lässig zurückgelehnt, betrachtete ich Cadhla. Sie hatte das silbrige Mondlicht nun im Rücken, was ihrer Gestalt eine schimmernde Kontur verlieh. Würde sie sich nur etwas lockerer geben und hätte sie das Band gelöst, welches ihr Haar zurückhielt - sie wäre eine durchaus verlockende Frau gewesen. So aber... Sie saß da wie eine gichtkranke Matrone, der man einen Spazierstock ans Kreuz gebunden hatte, damit sie gerade saß. Ihr Gesicht wirkte steinern und ausdruckslos, ihre ganze Haltung angespannt. Ich seufzte ergeben. "Entspann dich, Cadhla. Lehn dich zurück, iss etwas. Niki hat sich wieder einmal selbst übertroffen", versuchte ich ihr die Lockerheit ebenso wie die variantenreichen Happen schmackhaft zu machen. Es blieb dennoch abzuwarten, ob die Keltin etwas lockerer werden würde. Zielstrebig griff ich nach der parat stehenden Karaffe, drehte zwei der Weinbecher herum und schenkte beide halbvoll. Nachdem ich den Krug mit einem gedämpften Geräusch auf dem Holz des Tisches abgestellt hatte, schob ich Cadhla ihren Kelch hinüber. Meinen eigenen ließ ich auf dem Tisch stehen. Unbewusst glitten meine Fingerkuppen über das kühle, alexandrinische Glas.


    "Ich habe mich noch nicht bei dir bedankt", begann ich unvermittelt und klaubte einen Traubenzweig von der Platte. "Dafür, dass du darauf bestanden hast, nicht in meinem Zustand zu Helena zu gehen. Es wäre vermutlich etwas zu waghalsig ausgedrückt, behauptete ich, du hättest mein Leben gerettet, aber ich danke dir dennoch." Ein Schmunzeln umspielte meine Mundwinkel, ehe ich eine Traube zwischen die Lippen schob und die saftige Frucht im Mund zerplatzen ließ. An das Gespräch mit Helena wollte ich nicht denken, ich verbannte es mit aller Kraft aus meinem Kopf. Erstaunlicherweise gelang dies sogar sehr gut. Ich entschloss mich zudem, Cadhla zunächst in ein harmloses Gespräch zu verwickeln. "Wie klappen die morgendlichen Übungen mit meinem Neffen?" erkundigte ich mich im Plauderton und zupfte nach und nach sämtliche Früchte vom Traubenzweig. Ob Cadhla das Spielchen mitmachte, würde sich zeigen.

  • Der Abend war ... ungewöhnlich. Nicht nur, dass er sie aufgefordert hatte, sich zu setzen. Das geschah schon selten genug, meistens wirkte sie eher dann in seinen Räumlichkeiten, wenn er diese längst verlassen hatte, räumte Kleidung auf, brachte dreckige Sachen zur Wäsche, schüttelte die Kissen auf seinem Bett aus und dergleichen mehr. Seit dem ersten Abend hatte er sie auch nicht mehr aufgefordert, mit ihm ins balneum zu gehen, aber es gab die ein oder andere Sklavin, die sich gerühmt hatte, in sein Bett gelangt zu sein. Sie hatte es am Geruch festgestellt, der in den Laken des Betts hing, wenn sie es morgens frisch bezog. Es roch immer ein klein wenig anders, wenn er eine Frau dort geliebt hatte, ein seltsamer, eigentlich abstoßender Geruch, gemischter Schweiß, manchmal auch Flecken auf den Laken, aber dennoch .. so nahe war sie der geteilten Lust zweier Menschen nie zuvor gekommen. Und jetzt wollte er auch noch, dass sie etwas von diesen kleinen, seltsam aussehenden, aber verlockend riechenden Köstlichkeiten nahm, die dort auf dem Tablett lagerten. War das ein Trick? Dass er ihr nun auch noch Wein zuschob, machte sie doppelt misstrauisch, denn Wein hatte sie bisher in diesem Haushalt noch nie bekommen.


    "Danke," sagte sie und griff mit spitzen Fingern eins der kleinen Leckereientürmchen, das kaum Gewicht zu haben schien. Vorsichtig balancierte sie es empor und biss ab, um festzustellen, dass es anscheinend Fladenbrot war, mit einer unbekannten weichen, kräuterlastigen Creme darauf, und geräucherter Fisch, der zartwürzig war und auf ihrer Zunge dahinschmolz. Sie war so überrascht über den guten Geschmack dieses kleinen Häppchens, dass sie unwillkürlich die Augen schloss und lange Zeit daran kaute, während der mehrteilige Geschmack ihren Mund ausfüllte und wenig Platz für anderes ließ. Wie konnte einfache Nahrung so gut schmecken? So etwas hatte sie noch nie zuvor gegessen - und das ganze Tablett war voll von diesen guten Dingen. So etwas konnten die Römer jeden Abend essen ... es war wie das balneum. Unerwarteter Luxus, den sie seltsamerweise genoss, auch wenn sie wusste, dass es eine Ausnahme sein würde.
    "Du gesagt ich soll sein da wenn Du brauchen brauchen mich," erwiederte sie auf seinen Dank. "Mehr ich nicht haben getan. Es besser sein wenn gehen zu domina Helena wenn fühlen besser und sein wach." Dass er es mit dem 'da sein' wohl anders gemeint hatte, wusste sie ebenso sicher - aber auch das gehörte für sie dazu. Soweit hatte sie die Rechnung in diesem Haus begriffen, die bei ihrem Eintreffen eröffnet worden war: Verhalte Dich gut und Du gewinnst.


    Seine Lippen schimmerten von der Feuchtigkeit des Traubensafts im vagen Zwielicht des Raumes, und Cadhla wandte den Blick ab, griff nach dem Weinglas - es war wirkliches Glas! - der schwer und kühl in ihren Fingern lag, und führte diesen zu sen Lippen, nahm einen Schluck des fruchtigen, weich auf der Zunge rollenden Weines und sah auf den Tisch hinab, als er sie nach Ursus fragte. "Er haben Talent für Kampf, und er sich anstrengen. Wenn haben Jahr für ihn lehren Kampf, er wird kämpfen gut, wenn gehen als Tribun." Leise, fast lautlos stellte sie das Weinglas wieder ab und richtete den Blick wieder auf ihn, nur das Funkeln der Augen in der Dunkelheit ihres Gesichts verriet es. "Du gehabt erfolgreichen Tag?" Wenn er über Nichtigkeiten sprechen wollte, das sollte er haben. Sie hatte inzwischen oft genug bei der familiären cena zugehört, um zu wissen, was man sich dabei so sagte und fragte.

  • Ihr Erstaunen blieb beileibe nicht unbemerkt. Ganz im Gegenteil, ich nahm es mit einer gewissen inneren Befriedigung wahr, ebenso wie ich erfreut über den Versuch ihrer Lockerheit war. Der Spazierstock schien sich plötzlich in Luft aufgelöst zu haben. Eingehend beobachtete ich Cadhla dabei, wie sie sich ein mit garum bestrichenes Türmchen aussuchte und es einem Gourmet gleich genüsslich verspeiste. Mit einem gönnerhaften Lächeln nahm ich das verzückt anmutende Gesicht in mich auf und suchte alsbald nach einer dieser käsegefüllten Delikatessen mit dem Huhn. Diese Teile waren meine persönlichen Favoriten, und ich fand auch recht schnell eines und nahm es auf. Statt es jedoch selbst zu essen, richtete ich mich etwas auf und hielt es auf komfortable Höhe vor Cadhlas Gesicht. "Koste das hier", forderte ich sie auf und lächelte. Zwischen Daumen und Zeigefinger meiner Rechten wartete das kleine kulinarische Kunstwerk darauf, dass die keltische Sklavin ihre Lippen teilte und es in sich aufnahm.


    Ihre Erklärung war zum einen simpel, zum anderen einfach stimmig. Sie tat damit zwar in gewisser Weise ab, dass ich es nur ihr zu verdanken hatte, nicht von Helena postwendend wieder aus dem Zimmer geworfen worden zu sein, aber das war nur zu verständlich in ihrer Position. Milde lächelnd verfolgte ich ihren Griff zum Wein und ertappte mich für eine Winzigkeit bei dem Gedenken daran, dass ich gern mit dem Pokal tauschen würde, den sie so bereitwillig an ihre Lippen führte. Doch wenn ich mir nun nahm, was ich mir jederzeit nehmen konnte, wäre ich nicht nur den bisher bestrittenen Weg umsonst gegangen, sondern hätte auch das sich langsam festigende Vertrauen Cadhlas verloren. Und mir war noch recht gut im Gedächtnis, was sie mir im balneum sehr anschaulich demonstriert hatte. Ursus' Übungsstunden interessierten mich nur insofern, dass er dazu Cadhla benötigte. Jetzt allerdings zu hören, dass er sich recht gut machte, verwunderte mich schon etwas. "Nimm ihn ruhig ordentlich ran", trug ich Cadhla auf. "Dann wird vielleicht doch noch etwas aus ihm. Auch, wenn er während des Tribunats wohl eher nicht wird kämpfen müssen." Immerhin war das eher ein Verwaltungsamt als alles andere, was ich selbst auch am eigenen leib erfahren hatten. Unglücklich darüber war ich allerdings nicht gewesen. Mit dem Schwert konnte ich eben weniger gut umgehen als mit dem stilus. Das war immer schon so gewesen und würde sich wohl auch nicht mehr ändern, selbst wenn ich einhundert Jahre alt wurde.


    "Erfolgreich weniger. Eher ermüdend. Ich muss mich erst noch an diese langatmigen Sitzungen der septemviri gewöhnen", erklärte ich und winkte ab. Opimius Naso war eben ein Schwätzer. Er kam nicht nur vom Hölzchen aufs Stöckchen, sondern auch vom Kieselchen aufs Staubkorn. Ich ließ mir ein weiteres Häppchen schmecken und bedauerte, kein fantasieanregendes Glitzern auf Cadhlas benetzten Lippen sehen zu können, da sie das wenige Licht im Rücken hatte. "Bleibst du heute Nacht bei mir?" fragte ich sie, und ich formulierte bewusst eine Frage und keine Aufforderung.

  • Die Geschmäcker mischten sich in ihrem Mund, dieses süß-feinherbe Aroma des Weines passte hervorragend zu dem würzigeren Geschmack des salzigeren Häppchens, und sie konnte nicht vor sich selbst verhehlen, dass es ihr geschmeckt hatte. Dass sie gerne noch etwas davon wollte, und sich gleichzeitig dafür verabscheute. Wie konnte sie sich nur an den Speisen der Römer erfreuen, die sie hassen sollte? Deren Tod sie planen sollte, dafür, dass sie gefangen worden war? Und jetzt saß sie wie ein gezähmtes Pferd an diesem Tisch, trank einen edlen Wein, aß teure Speisen, von anderen zubereitet, und sollte ebenso gezähmt sein wie alle anderen. Mit einem Mal schmeckte das Häppchen nicht mehr besonders und sie schluckte die Reste unauffällig herunter. Dass er ihr nun gleich das nächste anbot, das ebenso verlockend roch, wie das erste geschmeckt hatte, machte es in keinem Fall besser. Würde sie es verschmähen, würde es wohl der Stimmung abträglich sein, soviel war sicher - also öffnete sie den Mund sehr langsam und nahm ihm den Happen mit den Zähnen aus den Fingern, ohne diese zu berühren - man mochte sich an ein Raubtier erinnert fühlen, das um die Gefährlichkeit der eigenen Zähne wusste und den Spender des Häppchens bewusst verschonte - dann zog sie sich zurück und kaute, ließ die nächste Geschmacksvariante auf der Zunge explodieren.


    Wenigstens hatte sie mit Aurelius Ursus ein Thema, bei dem sie sich sicherer fühlte als bei all dem verlockenden und wohlschmeckenden Essen, dem Wein im Pokal und seinem dazugehörigen Blick. Sie ahnte sehr wohl, was er sich wünschte, was hinter allem lag, was hier geschah, und es war fast amüsant, wie lau und einfach die Gespräche noch waren, wie im Grunde harmlos die Themen.
    "Er sich sehr strengen an, zu lernen Kampf," sagte sie gemessen und taxierte ihr Gegenüber erneut aus dem Schutz der Dunkelheit heraus. "Dafür ich nicht muss sein zu hart zu ihm, er selbst ist hart zu sich, um zu lernen mehr und werden besser. Er sich mehr strengen an als viele Männer ich gesehen in mein Leben bisher." Was auch stimmte - woran auch immer es lag, Aurelius Ursus war ein gelehriger und vor allem eifriger Schüler. Fast als spekuliere er darauf, sie noch einmal überraschen zu können, um ihr wieder einen Kuss zu stehlen - aber das war absurd. Dennoch, ihr stieg eine gewisse Hitze in die Wangen, und sie war froh, dass man es nicht sehen konnte. Bei Licht wäre dieser Gedanke ausgesprochen verräterisch gewesen. Und sie war ziemlich froh darüber, dass niemand diesen Kuss gesehen hatte ausser ihr und ihm. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass er sie genauso anblickte wie in jener Nacht, und es beunruhigte Cadhla, damit so wenig anfangen zu können - oder besser: Mit all den begleitenden Empfindungen im Grunde nichts anfangen zu dürfen.


    Seine Worte rissen sie wieder aus den Gedanken, und was er über seine Sitzungen sagte, bedachte sie mit einem Nicken - sie wusste weder, was diese sieben Männer waren noch wieso es so langweilig sein sollte, aber die Römer hatten viele komische Sachen, und man durfte sich darüber nicht zu sehr wundern. Aber der nächste Satz hatte es wieder in sich. Bei ihm bleiben in der Nacht. Also darauf lief es hinaus, es sollte ihr nur mit Wein und Häppchen versüßt werden. "Wenn Du wünschen dass ich bleiben, dann ich bleiben," sagte sie denn, wollen würde sie das sicher niemals. Aber letztendlich war nicht ihr Wille entscheidend, sondern seiner, und den hatte er bereits formuliert. "Ich soll bewachen Deinen Schlaf? Es Dir droht Gefahr?" Sollte er ruhig ganz genau sagen, was er wollte, seine Zunge mit seinen Gelüsten beschmutzen, sie hatte sich fest vorgenommen, ihm in dieser Sache so gut auszuweichen, wie sie es nur konnte. Er kannte ihre Meinung doch, und auch ihre Haltung zum Thema Jungfrau sein und bleiben - mit ein paar Häppchen und etwas Wein konnte er sie sicher nicht umstimmen.

  • Das Naschwerk war allzubald von meinen Fingern verschwunden. Cadhla hatte scheinends penibelst darauf geachtet, mich nicht zu berühren. Dennoch führte ich den Daumen zum Mund und leckte ihn ab. Dann nahm ich mir selbst eines der Türmchen. Bedauerlicherweise griff Cadhla nur zu gern das Thema Ursus auf. Ich dachte an unseren erneuten Disput am Nachmittag, und eine steile Falte bildete sich auf meiner Stirn. Wenigstens strengte er sich bei überhaupt etwas an, dachte ich resignierend, und ging nicht näher darauf ein, sondern nickte nur. Eine im Dunkel des Raumes wohl eher hörbare als sichtbare Geste. Ursus' Glück war, dass ich Cadhlas verräterisch gerötete Wangen tatsächlich nicht gewahrte, und so ging der Kelch des aurelischen Zorns an mir vorüber.


    Ein Schluck des süffigen Weines spülte die Reste des käsigen Happens hinfort. Eine Hand langte bereits erneut nach der Weinkaraffe, um Cadhla und mir selbst nachzuschenken. Ihre Worte entlockten mir ein Schmunzeln, und als ich mich zurückbeugte, bemerkte ich den zarten Blütenduft, den sie umgab. Eine angenehme Nuance, nicht zu aufdringlich. Meine Worte waren indes anders gewesen, sie implizierten eine freie Entscheidung, und keinen Wunsch, der eigentlich ein Befehl war. Dennoch war mir ihre Antwort genehm, was das Schmunzeln bewies. Ihre Frage hingegen fand ich drollig, so sehr, dass sie mir damit ein leises Lachen entlockte, nicht zuletzt wegen der seltsamen Satzstellung, die normale Worte wie einen Singsang wirken ließen. Die Rechte legte sich in meinen Nacken, und als das Lachen verklungen war, streckte ich mich. "Ich hoffe nicht, dass mir Gefahr droht. Aber wenn doch, bin ich mit dir wohl mehr als gut beraten", entgegnete ich aufrichtig und lächelte. "Nein, ich möchte einfach, dass du heute Nacht bei mir bleibst", stellte ich schließlich klar. "Das Bett ist groß genug für zwei, und es ist viel weicher als deines", fügte ich an und zwinkerte ihr gutgelaunt zu. Natürlich wusste sie das, immerhin war sie diejenige, die mein Bett an jedem Morgen ordnete. Was aber genau meine Absichten waren, verschwieg ich. Neuerlich nippte ich an dem Wein, dann erhob ich mich und bedeutete gleichzeitig Cadhla, dass sie sitzenbleiben sollte. Das Mondlicht spiegelte sich für einen flüchtigen Moment auf dem Siegelring, den ich trug und welchen ich nur des Nachts vom Finger zog. Ich ging um Cadhlas Sessel herum und legte dann vorsichtig meine Hände auf ihre Schultern. Ihr Duft war hier intensiver als zuvor.


    Nur kurz verweilten meine Hände auf ihren Schultern. Vermutlich hatte sie sich sonstwas dabei gedacht, aber genau das war Sinn und Zweck. Ich nahm sie also fort und nestelte an ihrem Haarband herum, bis ich das geschmeidige Leder schließlich lösen konnte und damit das schöne, duftende Haar befreite. Zufrieden lächelte ich und legte das Band auf den Tisch. Mein Werk wollte ich nun von vorn betrachten, und so nahm ich wieder Platz auf meinem Sessel, lehnte mich jedoch vor, um Cadhla im Dunkel besser erkennen zu können. Die Zufriedenheit war nicht von meinem Gesicht gewichen. "Viel besser", kommentierte ich, strich ihr kurz über die nun wieder haarumrahmte Wange und ließ die Hand dann wieder sinken.

  • Anscheinend sprach er nicht gerne über Ursus, zumindest führte er das bereitwillig begonnene Thema nicht weiter aus. Oder aber es interessierte ihn nicht so sehr, wie sie das gedacht hatte, als er sie nach Ursus' Fortschritten gefragt hatte, ganz sicher über die wirklichen Gründe war sich Cadhla nicht. Aber dieses Nicken beendete das Thema, und sie hätte auch nicht gewusst, was sie darüber weiter hätte sagen sollen. Immerhin ... es gab Dinge Ursus betreffend, die er sicherlich nicht gerne hören würde. Nicht nach dem, was im balneum gewesen war. Langsam griff sie wieder nach dem Weinbecher, und sei es, um etwas in der Hand zu haben, eine Ablenkung von jenem Schweigen, das sich wieder um sie beide aufbaute, einen Halt in dieser fremden und fremdartigen Umgebung. Das Glas war so kühl, so schwer, so besonders, sie konnte geradezu fühlen, warum es teuer war und als etwas einzigartiges galt. Cadhla hatte die farbigen Glaspokale gesehen, aus denen man in der villa Aurelia gern trank, und ihre Vollkommenheit hatte sie fasziniert. War es die Tatsache, dass diese Gläser teuer waren oder ihre Schönheit der Grund, warum man sie benutzte?


    Als er nachschenkte, sah sie seine Nasenflügel beben - und er sagte nichts. Anscheinend war das ein Zeichen der Zufriedenheit, sie hatte sich nicht umsonst geschrubbt, und diese komische Seife verwendet, die für die Sklaven bereitlag. Viel zu süßer Geruch für den Geschmack der Keltin, aber es gab keine andere, also hatte sie diese benutzt. Besser als nichts allemal. Als seine Stimme erklang, blickte sie in sein Gesicht, beobachtete die geschwungenen Lippen, als sie die Wort formten. "Du also wollen dass ich neben Dir liegen wenn Du schlafen? Also ich auch schlafen? In Deinem Bett?" Das sollte alles sein? Irgendwie kam es ihr vor wie ein Witz, denn es passte nicht zu dem, was er im balneum offenbart hatte - oder hatten sich seine Wünsche verändert? Aus diesem Römer würde sie wohl nie schlau werden, er ging nicht den direkten Weg. Wenn in ihrer eimat ein Mann eine Frau begehrte, ließ er es sie unmissverständlich wissen und hoffte auf ein positive Antwort - gab es sie, stand einer Ehe im Grunde wenig entgegen, und gab es sie nicht, dann gab es immer irgendwann eine andere Frau und einen anderen Mann. Es schien bei den Römern anders zu sein. Die letzten Wochen hatte er andere Frauen bei sich gehabt und sie dessen nicht mehr behelligt, vielleicht hatte er auch einfach ihren Wunsch respektiert und sich andere Gelegenheiten gesucht. Das musste es sein.


    Aber wieso sollte sie dann in seinem Bett schlafen? Das machte wiederum gar keinen Sinn. Wenn er fror, konnte er sich schließlich auch einen Stein am Feuer erhitzen lassen und ihn in ein Tuch eingeschlagen am Fußende seines Betts deponieren lassen. "Wenn Du wollen haben Frau in Bett, warum nicht fragen Saba oder andere Sklavin, dominus? Sie sicher alle froh wenn finden Interesse bei Dir." Was der Wahrheit entsprach, er schien, was diese Sache anging, durchaus einen Ruf zu genießen, der manche Frauen hoffen ließ. Auch das gehörte zu den Dingen, die in einem Haushalt natürlich besprochen wurden, und der Klatsch innerhalb der villa ging auch an Cadhla nicht gänzlich vorüber, auch wenn sie stets versuchte, ihn einigermaßen zu ignorieren. Warum so viele Frauen geradezu süchtig nach diesem Vergnügen schienen, verstand sie ohnehin nicht, dafür war es doch viel zu verwirrend.
    Als er sich erhob, blickte sie ihm überrascht nach, und seine Hände an ihrem Haar zu fühlen sandte kühle, prickelnde Schauer ihren Rücken hinab, die sie zwangen, aufrecht sitzen zu bleiben. Er durfte das nicht merken ... wenigstens löste er nur ihr Haar. Auch wenn das schlimm genug war, ein großer Teil der abweisenden Wirkung war nun nämlich weg.


    Dass er sie streichelte, war nicht gerade gut, denn auch darauf reagierte ihr Körper, so sehr sie sich auch wünschte, er würde es nicht tun, würde ihrem Willen folgen - doch ihr Leib schien nicht willens, ihr darin zuzustimmen. Mühsam unterdrückte sie den schneller gewordenen Atem und presste die Lippen aufeinander - und um sich abzulenken, nahm sie schnell eins der Häppchen, schob es ausgesprochen unelegant zwischen die Lippen und kaute. Bloss an etwas anderes denken!

  • Die Platte leerte sich allmählich, was an sich gut war, denn die darauf liegenden Köstlichkeiten waren lediglich wohlschmeckende Zwischenhappen gewesen, die aber Speck ansetzten. Wirklichen Hunger hatte ich nach der cena zudem keinen mehr verspürt. Cadhla indes schien die kleinen Geschmacksexplosionen auf dem Gaumen zu genießen, denn immer wieder schnappte sie sich eines der Teilchen und ließ es in der Dunkelheit verschwinden. Ich erwiderte den Blick, als sie mich scheinends verwundert ansah. "Hmmja?" fragte ich im gleichen Tonfall wie sie mich gefragt hatte, ob ich auch tatsächlich wollte, dass sie bei mir schlief. Mit welcher Frau ich auch das Lager teilte, diese Ehre erhielten die wenigsten. Ich war des Morgens zumeist nicht sonderlich gut ansprechbar - ein Grund, aus dem ich mir das ientaculum meistens auch aufs Zimmer bringen ließ, um es allein einzunehmen und dann gestärkt und vor allem wach den Tag zu beginnen. Die Sitten waren eben überall anders, und zumeist kamen einem die Unterschiede sehr gravierend vor, wenn man eigentlich ganz anderes gewöhnt war.


    Dass Cadhla dann jedoch so offen aussprach, was sie dachte, brachte mich zugegebenermaßen leicht aus dem Konzept. Eine Braue wanderte nach oben, und ersteinmal sagte ich nichts. Und ausgerechnet Saba... Die ornatrix besaß ein so loses Mundwerk, dass man in ihrer Gegenwart tunlichst die Klappe halten sollte, wenn man nicht gefahr laufen wollte, dass innerhalb einer Woche halb Rom wusste, was man fallen gelassen hatte. Zudem entsprach nicht nur ihr Wesen, sondern auch ihr Äußeres ganz und gar nicht meinem Beuteschema, so einfach war das. Camryn war da ganz anders gewesen. Sie ähnelte Siv, was mir sofort auffiel, nun da ich darüber nachdachte. Und in gewisser Weise fiel auch Cadhla in diese Kategorie. Kurzum schien ich eine Schwäche für Herausforderungen zu haben. Und, dachte ich, schließlich war auch Deandra eine solche gewesen, auch wenn diese Herausforderung anders zu betrachten war. Gewesen war. Ich sinnierte allzu lange über diese Gedanken, was ich letztendlich selbst bemerkte und die Notbremse zog, indem ich meine Aufmerksamkeit wieder voll und ganz auf Cadhla - oder vielmehr ihren Vorschlag - richtete. Es wäre gelogen, würde ich nun behaupten, dass es mir gar nicht darum ging. Natürlich war das der Fall, andererseits konnte ich guten Gewissens behaupten, dass es mir eben nicht nur darum ging. "Weil ich möchte, dass du heute Nacht bei mir bleibst", erwiderte ich schlicht und sparte mir damit eine umfassendere Erklärung.


    Ob der Dunkelheit erkannte ich ihre Reaktionen auf meine Berührung nicht. Wohl aber nahm ich mit den geschärften Sinnen in der dunklen Umgebung ihre Atmung wahr. Eben aß sie den letzten Happen, und ich griff nach dem Wein, um die aufkeimende Erregung besser kontrollieren zu können, indem ich mich auf kleine Schlucke konzentrierte und damit den Weinpokal leerte. Mehrdeutige Geräusche in beinahe völliger Dunkelheit waren das reinste Festmahl für die Fantasie. Das leere Glas stellte ich zurück auf den Tisch, erst dann riskierte ich wieder einen Blick zu Cadhla. Schließlich erhob ich mich, blieb vor dem Sessel stehen und fingerte an der Kordel, die meine tunica über der Hüfte zusammenraffte.

  • Innerlich hätte sie vor unterdrückter Frustration am liebsten laut gestöhnt. Er schien es wirklich darauf angelegt haben, das Minimum an verwertbaren Gesten und Information in ein Maximum an Schweigen und Gestik zu verpacken, und über alles andere blieb ihr nur zu raten. Im Grunde wusste sie immer weniger, woran sie nun eigentlich war und was er wollte, und vor allem, wieso hatte er ihr das Haar gelöst? Selbst Cadhla konnte nun den vagen Duft der Seife riechen, zuvor war sie zu unauffällig gewesen, um ihre Sinne überhaupt zu touchieren, jetzt brannte dieser süßliche Geruch zwischen den Nasenflügeln wie ein Leuchtfeuer. Was wollte er? Und vor allem, warum wollte er das, was er offensichtlich doch irgendwie zu wollen schien, auch wenn sie nicht mehr zu ahnen glaubte, was es sein könnte, warum wollte er das von ihr? Suchte er einfach nur Nähe? Verständnis? Das war doch etwas, was ihm seine Familie hätte geben sollen, wenn überhaupt. Langsam ballten sich ihre Hände im Schutz der Dunkelheit zu Fäusten, um den Druck in ihrem Inneren wenigstens irgendwie abzuleiten. Er hatte nicht einmal auf ihre herausfordernden Worte reagiert, nur eine Braue gehoben, als ginge ihn das alles nicht wirklich etwas an. Diese Römer waren so steif wie Fische. Niemals wusste man, was sie dachten!


    Nicht einmal seine Antwort war eine Hilfe. Genausogut hätte er sagen können, dass der Himmel blau war, weil er eben blau war. Die Lippen fest aufeinander pressend, ließ sie ihren Blick seinen Bewegungen folgen. Am liebsten hätte sie jetzt den ganzen Kelch Wein heruntergestürzt und den restlichen Krug mit dazu. Sie hatte sich nie viel aus Alkohol gemacht, deswegen war sie über diesen Impuls gleichermaßen erstaunt wie entsetzt, aber doch, der Wunsch blieb. Genauso, wie sie am liebsten aus diesem Raum gerannt wäre, um irgendeine andere Sklavin, die es wollte, in seiner Nähe zu belassen. Wollte sie hier sein? Wollte sie neben ihm in seinem Bett liegen? Ihr Atem ging schneller, und sie fühlte ihr Herz schlagen. Es war lange her, dass sie so aufgeregt gewesen war, und das wegen .. nichts. Wegen nicht ausgesprochenen Worten und nicht ausgesprochenen Wünschen. Was, wenn er sie zwingen würde, mehr zu tun als nebeneinander zu liegen? Bisher hatte sie nur sein Wort. Und das Wissen, dass er sich seine Lust bei anderen Frauen holte, wenn ihm danach war - auch wenn sie diese Frauen morgens selten angetroffen hatte, wenn sie ihm sein Frühstück gebracht hatte. Nur einen gleichsam müde wie gesättigt wirkenden Mann unter seinen Laken - und so schnell sie damals hinein gegangen war, war sie auch wieder geflüchtet.


    Sie hatte stocksteif dagesessen, bis er sich erhob, und erst, als sie hörte, dass etwas schwereres über den leichteren Stoff seiner tunica glitt, blickte sie zu ihm herüber. Er zog sich aus. Musste sie das jetzt etwa auch? Wahrscheinlich schon. Konnte das nicht alles einfach vorbeigehen? Konnte er sich nicht einfach in sein Bett legen, an die äußerste Ecke, und sie ebenso .. mit viel Platz dazwischen? Aber sie wusste genau, dass ihm dies sicherlich nicht vorgeschwebt hatte. Nachlässig legte er die Kordel auf den Tisch, und stand in der tunica vor Cadhla, die langsam empor blickte wie ein Lamm, das man zur Schlachtbank führte.
    "Ich seit vielen Jahren nicht geschlafen mit anderen in Bett," sagte sie leise. "Ich lange nicht berühren anderen Menschen. Auch nicht Mann. Warum es wird für Dich interessant, zu haben mich in Deinem Bett? Du haben Frauen, die man hört seufzen auf Gang. Die kommen weil wollen und haben Freude an sein bei Dir. Warum ich?"

  • Oh, ich war mir durchaus der Tatsache bewusst, dass ich mit Informationen hinter dem Berg hielt. Das hatte einene einfachen Grund: Es passte zur Situation, in der ich Cadhla schlicht verwirren wollte, zum anderen bereitete es mir Vergnügen. Schmunzelnd rollte ich die Kordel zusammen und legte sie dann achtlos auf den Tisch. Der Blick, den sie mir anschließend entgegensandte, ließ ein gewisses Mitgefühl aufkeimen, und unschlüssig wie untätig stand ich kurz noch vor ihr, ehe ich mich in die Hocke sinken ließ und damit nun kleiner als sie war und meinerseits zu ihr aufschauen musste. Aufmerksam studierte ich ihr Gesicht, mit einer Hand auf der Lehne ihres Sessels die Balance haltend, damit ich nicht einfach umkippte. Was sie sagte, war eindeutig, zeugte zugleich auch von ihrer Angst. "Dann ist es heute das erste Mal wieder seit viele Jahren", entgegnete ich leise. Warum es für mich interessant war, war indes eine gute Frage. "Die meisten sind anders als du, Cadhla. Mir gefällt, wie du bist. Ich will dir nicht weh tun und das werde ich auch nicht. Ich halte mein Wort." Das besagte, dass ich nichts tun würde, was Cadhla partout nicht wollte. Einen Moment ließ ich noch verstreichen. Dann sagte ich: "Schließ die Augen und lass sie zu."


    Als sie die Augen geschlossen hatte, hob ich die Hand und strich ihr seitlich über das rote Haar. In Griechenland war es oft vertreten, hier eher selten. Dunkles Haar dominierte Italien. Auf der Höhe ihres Kieferknochen führte ich die Hand auf die Haut, strich bis zum Kinn und drehte dann die Hand so, dass der Handrücken der Wange zugewandt war. Zart strich ich darüber, wendete die Hand wieder und fuhr nun zusammen mit den Fingerspitzen der anderen Hand die Augenbrauen entlang bis zu den Schläfen. Dort hielt ich an und legte die Hände seitlich um ihr Gesicht, um das meine näher zu bringen. Dicht vor ihren Lippen verhielt ich für einige Atemzüge, die ihre Haut wie ein warmer Sommerwind streiften. Zunächst zaghaft berührten sich unsere Lippen, ich fing sie ein, schloss die Augen und ließ die Gedanken treiben. Zärtlich war ich in den seltensten Fällen, oftmals beschränkten sich abendliche Techtelmechtel schlicht auf das Wesentliche, aber das hier hatte einfach ein ganz anderes Flair. Ich kostete den Moment so aus, wie ich Cadhla kostete, die etwas nach einer Mischung aus Naschwerk und Wein schmeckte, in der Ganzheit jedoch betörend auf mich wirkte. Schließlich löste ich mich wieder ein Stück von ihr, ließ die Hände an Ort und Stelle und betrachtete die Reaktion auf ihrem Gesicht. "Du kannst sie wieder öffnen", flüsterte ich dicht vor ihrem Gesicht. Mir war angenehm warm, und ich war ebenso begierig darauf, ihre Reaktion zu erfahren, wie ich danach gierte, ihr abermals einen Kuss zu rauben.

  • Sie wusste nicht so recht, was sie tun sollte, als er vor ihr in die Hocke ging, wie der Vater vor einem verängstigten Kind. In diesem Moment fühlte sie sich fast wie ein Kind, denn das, worauf er wohl doch aus war, war nichts, worüber sie allzu viel wusste. Was sie hätte gut einschätzen können. Körperlichkeiten und alles, was damit einher ging, waren verwirrend, anziehend und abstoßend zugleich, sie konnte es nicht anders sehen. Allein der Gedanke, man könnte so viel dieses Prickelns im Inneren haben, dass man aufhörte zu denken, dass man sich ganz diesem Gefühl überließ - es war befremdlich, beängstigend, und doch .. es war verlockend zugleich, ohne verlockend sein zu dürfen.
    Ihre Lippen teilten sich, als sie für einige Momente lang ansetzte, ihm zu antworten, doch tat sie es nicht, entließ nur leise den angehaltenen Atem und schloß schließlich die Augen, wie er es ihr geboten hatte. Was kam nun? Wollte er sich ganz ausziehen? Oder küssen? Wahrscheinlich war es das. Sie wollten einen doch immer küssen, wie es Ursus getan hatte, und Corvinus küsste sicherlich auch viele Frauen. Dass sie selbst überhaupt erst einen Kuss erhalten hatte, und den vor wenigen Tagen, war eine ganz andere Sache. Über dieses Erlebnis war sie immernoch nicht ganz hinweg. Eine Erinnerung, die gleichsam erschreckend wie aufwühlend war ... sie atmete schneller, wohl wissend, dass man es hören konnte.


    Seine Hände zögerten nicht, die Bewegungen waren sanft, aber sicher, und sie ahnte, dass er genau wusste, was er tat, was er tun musste, um ihr Innerstes in wilden Aufruhr zu versetzen. Im Grunde war es fast demütigend, dem Können eines anderen so ausgesetzt zu sein, ohne zu ahnen, wie man sich wehren musste, um nicht gänzlich diesem süßen Prickeln anheim zu fallen, das seine Finger hinterließen. So sanft, so zärtlich. Wie hatte es Ursus gesagt? Mit jemandem, dem man wahre, tiefe Gefühle entgegen brachte, war es reine Freude. Und das hier war ... verwirrend. Seine Lippen zu fühlen ließ sie kurz zusammenzucken, es kam nun doch überraschend, hatte sie sich doch im Nachspüren seiner Finger vollends verloren. Und weich waren sie, nicht fordernd wie in jener Nacht die Ursus', sondern kostend. Er ließ sich Zeit, erkundete sie, und sie fühlte, wie sich ihre Lippen etwas öffneten, sie ihn schmeckte wie er sie - Wein, die Häppchen, und noch etwas anderes, etwas, das zu jenem Mahl nicht gehört hatte. Es musste die letzte Geschmacksnote sein, die den Menschen verriet, ihn ausmachte, und der würzige Käse, der liebliche Wein und er selbst schmeckten zusammen ausgesprochen berauschend. Herbsüss. Ja, das war es. Ihr Gesicht lag so warm in seinen Händen, die weich waren, ein stiller Augenblick einer selten gekannten Wärme.


    Erst seine Stimme durchbrach diesen Kokoon an aufstürmender Empfindung, Verwirrung, Erstaunen, einem seltsam neuen Hunger, der wünschte, sie könnte nochmals kosten, nochmal genauer schmecken, was ihn nun ausmachte, die Lippen der Keltin schimmerten feucht, als ihre Zunge kurz darüber glitt, die Rauhheit fortnehmend. Zitternd atmete sie aus, ihn anblickend, und sie bewegte sich nicht, als fürchte sie, den Moment endgültig zu zerbrechen. "Es immer so ist?" Im Grunde war die Frage eine Lüge, sie wusste ja nun, dass es Unterschiede gab. Aber dennoch ... warum nur wollte sich der Wunsch nicht vertreiben lassen, er hätte nicht aufgehört?

  • Ich wusste mit Bestimmtheit zu sagen, dass Cadhla noch nicht oft geküsst hatte. Sie war zaghaft, beinahe übervorsichtig, so schien es. Nichtsdestotrotz schmeckte sie nach mehr als einem einzelnen Kuss. Ob es ihr ähnlich gehen mochte? Ihrem Arem nach zu urteilen, musste es der Fall sein. Hätte ich geahnt, woran sie dachte und wie mein Neffe sich scheinbar einen Kehricht darum scherte, was ich gesagt hatte und was nicht... Doch ich war arglos, und es wäre auch unklar gewesen, wie ich in jenem Moment reagiert hätte, wenn ich es gewusst hätte.


    Der Ausdruck in Cadhlas Augen spiegelte Verwunderung wider, aber auch das gewisse Etwas, das ein Mann stets zu deuten vermochte - selbst wenn es eigentlich gar nicht vorhanden war, was natürlich hier nicht der Fall war. Ich sah es schließlich ganz deutlich. Feucht glänzten ihre Lippen, und auch die Zungenspitze, die darüber fuhr, lockte verführerisch und lud ein, ein zweites Mal von ihr zu kosten. Ich kam ihr abermals nahe und spürte ihren Atem auf meiner Haut, der meine Nackenhaare sich aufrichten ließ. Meine Hände gaben ihren Kopf frei und legten sich locker um sie herum und auf ihren Rücken. Ihre Frage vernahm ich mit einem Schmunzeln, ich hatte allerdings gleich eine Antwort parat. "Finde es heraus", erwiderte ich leise und ließ meine Lippen wieder ihren Mund streifen. Immer noch hockte ich vor ihrem Sessel, der dominus vor seiner serva, die jedoch keine war in diesem Augenblick der keimenden Begierde. Cadhla war gleichsam eine Frau, sie war vermutlich verängstigt und unerfahren, und zugleich doch neugierig und vielleicht gar experimentierfreudig. Ich würde es ergründen.


    Der Atem strich an ihrem Kinn entlang und die Augen halb geschlossen, wartete ich auf den Moment, in dem sie sich entscheiden würde, ob sie auf das Angebot einging oder es - verängstigt oder angewidert - abschmettern würde. Dunkelheit umfing uns, hatte uns verschlungen und umschmeichelte uns, wie sie gleichsam auch meinen Wunsch zu verbergen schien, Cadhla von ihrem Sessel herunter auf meinen Schoß zu ziehen. Eine seltsame Situation, die allerdings auch eine Menge für sich hatte...

  • Verborgen in der Dunkelheit schien es doch so zu sein, als könnte er alles sehen, was sie tat, und wüsste genau, was er daraufhin zu tun hatte, um sie noch ein bisschen mehr zu verwirren, sie in diesem seltsamen Taumel zwischen Verstand (der sich sagte, dass es ohnehin nur etwas war, was er mit so ziemlich allen Frauen tat, die er in sein Bett holte und deswegen nichts besonderes sein durfte) und Gefühl (das einfach auf seine Lippen reagierte, seine Gegenwart, und die Wärme, die sein Körper verströmte) zu ziehen, aus dem sie nicht glaubte, sich noch einmal befreien zu können. Vielleicht war das eine unmittelbare Folge ihrer bisherigen Enthaltsamkeit, die sich selbst auf Berührungen erstreckt hatte - dass nun ihr Körper umso heftiger und ungezügelter nach seinem lange vorenthaltenen Recht verlangte, ausgerechnet bei ihrem Besitzer, der Mann, bei dem sie eigentlich am allerwenigsten nachgeben sollte. Vor allem war der Gedanke bitter, dass es für ihn weit weniger besonders war als für sie - sie hatte die Frauen gesehen, die bei ihm gewesen waren, zuerst voller Vorfreude und gespannter Erwartung, danach gesättigt und erfüllt. Wer so viel Abwechslung brauchte, hängte sich nicht an Einzelmomente. Und doch, vielleicht war es gerade deswegen umso prickelnder.


    Zu wissen, dass er sie nur benutzte, weil er gerade eine Frau brauchte oder wollte, und ebenso zu wissen, dass sie nicht benutzt werden wollte. Sie war in so vielem dem Willen anderer ausgeliefert, in wenigstens dieser Sache wollte sie es nicht sein. Es war ihr ohnehin so wenig nur von dem geblieben, was sie wirklich ausmachte, an einen achtlosen Reihenverschlinger wollte sie nicht das einzige vergeben, das sie noch zu bieten hatte, ihre Unberührtheit, so durfte es nicht kommen. Er zog sie zu sich heran und Cadhla atmete unwillkürlich schneller, sich selbst dafür beschimpfend, dass sie diese Nähe genoss. Seine Haut schien zu beben, als er sie abermals küsste, und diesmal kam sie ihm mit ihren Lippen nach, folgte der weichen Wärme derselben, und suchte die Nähe des Kusses von sich aus, tastend und kostend zugleich.
    Was machst Du nur? flüsterten die Stimmen in ihr, und sie konnte darauf nicht einmal eine Antwort geben. Sie hätte es auch nicht gewollt, denn wahrscheinlich wäre es keine schöne Antwort gewesen. Römerhure. Es war so leicht, von ihrem Sitz herunter zu gleiten, auf ihn zu, immer der Wärme seines kräftigen Körpers nach, bis sich ihr Leib an den seinen schmiegte und sie auf seinem Schoß zu sitzen kam, so nahe wie möglich.


    Wie erhitzt er war! Und wie heiß seine Haut schien, überall wo sie ihn berühren konnte schien er zu glühen, besonders an jenem Ort etwas weiter unten, der sich fast wie von selbst an ihre Leibesmitte zu schmiegen schien. Ein heißer Stich fuhr ihr im Innersten empor, rotglühendes Verlangen, das sie ungleich mehr erschreckte. Sie hatte doch noch nichts getan, ihn nur berührt, konnte es wirklich sein, dass man nur durch eine einfache Berührung so etwas fühlte? Du bist wie alle Frauen. Für einen Moment lang blickte sie das vage vom Mondlicht erhellte Gesicht des Corvinus überrascht an, folgte mit ihrem Blick den Linien seines Gesichts, um dann sein Gesicht mit den Händen zu fassen, fest, diesmal mit der Kraft einer Kriegerin - und diesmal war sie es, die ihn küsste, die ihn hielt, und es nach ihrem eigenen Vergnügen tat, ihn schmeckte, wie sie es wollte, und ihm, als er sich ihr entgegen bewegte, diese Nähe nicht versagte. Wenn man es so machte, dann wollte sie es richtig tun. Römerhure.

  • Es war, als hätte sie eine Kerze in trockenen Papyrus geworfen. War ich eben noch fest entschlossen gewesen, meine Vorsätze in die Tat umzusetzen, glaubte ich mich nun bereits als Sieger und achtete nicht mehr darauf, dass Cadhla wirklich überzeugt von ihrem Tun war. Immerhin tat sie es, und es hörte sich ganz si an und sah auch danach aus, als handelte sie aus Überzeugung, nicht aus Pflichtgefühl ihrem dominus gegenüber. Ihre Lippen, weich und warm, schmeckten köstlich wie Ambrosia, und gleich jenes Götternektars weckten sie den Wunsch, mehr zu kosten. Ob es ihr genauso erging? Ich rief mich gedanklich zur Ordnung, zumindest eine gewisse Sache nicht außer Acht zu lassen. Cadhla war unerfahren, und sie hatte gedroht, denjenigen umzubringen, der ihr ihren letzten Besitz nahm, sollte dies gegen ihren Willen geschehen. Ich war vielleicht trunken vor Lust, doch hing ich nicht so wenig am Leben, dass ich diesen Umstand unbedacht ließ.


    Im nächsten Augenblick schon war der vermeintlich gute Vorsatz allerdings von der Leidenschaft auf die hintere Plätze verbannt worden und war nurmehr Zuschauer in diesem Stück, denn Cadhla ließ ihren geschmeidigen Körper vom Sessel rutschen und brachte ihr Becken näher, so nahe an mich heran, dass sie mir ein überraschtes wie auch gefälliges Keuchen entlockte. Bereits als ich ihre Absicht erkannt hatte, hatte ich mich aus der Hocke ins Sitzen bewegt. Meine Arme umschlagen den gazellenhaften Körper, eine Hand strich fuhr unter ihre tunica und den Rücken hinauf bis zum Nacken, verweilte dort und glitt hernach langsam zwischen den Schulterblättern entlang nach unten, hin zum Gesäß, das ich erreichte, als sie mich berührte. Ein halb ächzendes Stöhnen entfuhr mir trotz allen Versuchens, es noch zurückzuhalten. Wie von selbst schickten sich meine Hände an, Cadhla von ihrer tunica zu befreien, schoben sie seitlich hoch bis auf Hüfthöhe und verweilten noch. Ich sah sie an. Viel Gelegenheit dazu blieb jedoch nicht, denn schon nutzte sie ihren Vorteil aus, den sie durch die höhere Position erlangt hatte. Durch und durch eine Kriegerin. Die Wärme ihres Schoßes brachte meinen ganzen Körper zum Glühen. Ihre Küsse, eben noch zurückhaltend, dann fordernd, erreichten bald einen Punkt, an dem sie Misstrauen in mir weckte. Etwas zu stürmisch, zu wild erschein sie mir plötzlich. Mit sanfter Gewalt fing ich ihre Handgelenke ein, zwang sie sachte, mich anzusehen. Schwer atmend und mit klopfendem Herzen sah ich in ihr Gesicht. Die ehedem straff zurückgebundenen Haare wirkten nun wie ein fransiges Zeugnis der Begierde, und das Klopfen in meinem Schoß verriet nur zu deutlich, was ich mir wünschte. Dennoch, das Wissen um ihre Worte war jetzt wieder ebenso präsent. "Willst du es? Willst du das wirklich?" raunte ich ihr mit heiserer Stimme zu. Ich würde mein Wort nicht brechen, auch wenn es ein Leichtes war, dies zu tun. Ein Aurelier brach sein Wort nicht.

  • Die Hitze in ihrem Schoß brannte, und sie wusste genau, wie er in diesem Moment aussehen musste, hatte sie das doch auch schon im balneum gesehen. Es war seltsam, dass ein so kleines Stück Körper solch einen Einfluss auf einen Menschen zu nehmen imstande war, aber Cadhla musste feststellen, dass es ihr selbst nicht besser erging. Gleichzeitig zu wollen, dass es alles irgendwie weiterging, und doch nicht zu wollen, dass der Lauf der Dinge sich so entwickelte, wie es die Natur seit vielen Jahren nun einmal forderte, überforderte die Keltin vollkommen. Seine bebenden Lippen auf den ihren zu spüren, konnte den süßen Brand in ihrem Inneren nicht löschen, sie wollte mehr, und gleichzeitig konnte sie sich dafür nur verachten, nur hassen, denn sie tat genau das, was wohl alle anderen Frauen auch taten, wenn sie zu ihm kamen. Und Du willst anders sein, Cadhla? Du bist nicht anders als sie.


    Die Stimmen in ihrem Inneren höhnten. Seine warmen Hände auf ihrer Haut, die ihre tunica hochgeschoben hatten, hinterließen ein prickelndes Echo, und nun atmete sie nicht nur, sondern sie keuchte, leise, aber hörbar, durch seine Laute nur befeuert. Durfte es sein, dass das bloße Hören solcher Geräusche dieses Feuer nur noch heftiger lodern ließ? Sein Blick traf den ihren, erschütterte sie bis ins Mark, und mit einem Mal wusste sie, dass sie Angst hatte. Dass dieses Spiel etwas war, von dem sie viel zu wenig wusste, um überhaupt entscheiden zu können, was sie wollte.


    Seine Finger um ihre Handgelenke ließen sie innehalten, Stille trat ein, bis er sie fragte, ob sie dies wirklich wolle - und sie konnte ihn nur stumm anstarren, ohne ein Wort, ohne eine Lösung zu wissen. Im Grunde schrie plötzlich alles in ihr, dass sie weglaufen sollte, fort von ihm, fort von diesem Haus, fort von allem, was so fremd und eigentümlich war, in ihr Leben eingebrochen, ohne dass sie darum gebeten hatte. Ihre Wangenknochen mahlten, und mit einem Mal waren sie wieder da, die verfluchten Tränen, die sich nicht wegblinzeln lassen wollten. Es war kein so tröstlicher Moment wie jener, den sie mit Ursus erlebt hatte, in diesem Augenblick fühlte sie sich einfach nur unendlich nackt und verletzlich, ohne jeden Stolz, denn den nahmen ihr die höhnenden Stimmen ihres Inneren.


    "Ich weiss nicht," flüsterte sie mit einem panischen Unterton in ihrer Stimme. Römerhure! Und dieser eine Gedanke war der, der zuviel war. Eine Träne rann ihre Wange herab, dann eine zweite, und ehe sie sich daran hintern konnte, weinte sie stumm, ihn anstarrend, ohne einen Schluchzenslaut, ohne irgend einen Hinweis darauf, was in ihrem Inneren wirklich vorgehen mochte, bis auf eben jene Tränen, die nicht aufhören wollten. "Du mich nicht liebst," fügte sie leise an. "Wenn ich irgendwann treffen Mann den ich lieben, dann ich haben nichts mehr für ihn. Weil ich Dir gegeben. Und Du können haben jede Frau. Ich nur eine von vielen."

  • Es war nicht zu übersehen, dass Laute der Lust nicht nur sie, sondern auch mich weiter noch erhitzten. Eben dies war der Grund, aus dem ich all meine Willensbeherrschung aufbringen musste, um ihren schlanken Körper nicht noch näher an mich zu pressen, um ihr zu zeigen, dass ich sie begehrte, warhhaftig und in diesem Moment mit jeder Faser des Seins. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich, nachdem die Frage gestellt war, die ich im Grunde nicht hatte stellen wollen, weil ich damit schlichtweg eine Antwort provozierte. Eine, die mir nicht gefallen würde. Und ich sah in ihren Augen, dass sie mir nicht gefallen würde, schon ehe sie letztendlich sprach. Sie kämpfte mit sich, focht vielleicht einen viel härteren Kampf als viele andere, bereits gefochtene, in ihrem Leben als Schildmaid. Die sie dann nicht mehr wäre. Aber war sie nicht ohnehin schon keine unschuldige Kriegerin ihrer Götter mehr?


    Ob dieser Gedanken und der ausbleibenden Stimulation flaute das Gefühl etwas ab, und noch weiter, als ich ihre Augen in der Dunkelheit in glänzendem Lichtreflex feucht schimmern sah. Bestürzt sah ich zu ihr hinauf, die sie ja erhöht saß. Ich mochte nicht nur nicht, wenn Frauen weinten, ich hasste es. Ganz besonders, wenn sie wegen mir weinten und ich nicht imstande war, sie dazu zu bringen, aufzuhören. Allmählich verschwand die Hitze der Leidenschaft, und ich saß nur da, Cadhlas Handgelenke locker umschlossen haltend, und sah sie an. Die Panik schien sie übermannt zu haben, vielleicht war sie auch erschrocken von ihrem eigenen Empfinden? Ich konnte den Ausdruck nicht deuten, und dass sie lautlos weinte, half mir auch nicht groß dabei. Ich ließ schließlich ihre Hände los, grübelte einen Moment darüber, was ich tun sollte, und entschloss mich schließlich dazu, sie einfach zu umarmen, sie an mich zu drücken, ohne dabei zu versuchen, sie zu etwas zu bringen, dass sie vielleicht nicht wollte - wie sie eben gesagt hatte. Trotz allem war sie ein Mensch, und obwohl die wenigsten meines Standes öffentlich zugaben, sich dessen bewusst zu sein und es zu respektieren, so war es mir doch in diesem Moment mehr bewusst als je zu vor. Und außerdem hatte ich versprochen, sie nicht zu zwingen.


    Nie hätte ich zugegeben, dass ihre Worte mich sehr nachdenklich machten. Ich ließ die Zeit nach der endgültigen Trennung von Deandra vor meinem inneren Auge Revue passieren, und ich musste feststellen, dass Cadhla recht hatte mit dem, was sie sagte. Ich hatte viele gehabt. Beim Rückblick erschien es mir fast so, als hätte ich einfach nur etwas Ablenkung gesucht und auch gefunden. Zerstreuung im Schoße einer Frau. Abwesend strich ich Cadhla über den Rücken, wie ich es bei Sisenna getan häte, um sie zu trösten. Keine Forderung lag mehr in jener Bewegung. Eben noch erhitzt, war mir nun kalt. Eine Eiseskälte schien sich in mir auszubreiten, fand ihren Ursprung dicht in meinem Inneren. "Ist schon gut", murmelte ich tröstend. Niedergeschlagenheit schien bei mir auf fruchtbaren Boden zu fallen. Ich legte meinen Kopf seitlich an ihren und seufzte tief. Im Grunde wusste ich, dass es sinnlos war, mich auf diese Weise zu beschäftigen. Aber ebenso beharrte mein Unterbewusstsein darauf, dass genau das mir half, etwas Frieden zu finden, was natürlich vollkommener Blödsinn war. Dennoch, wenn eine Frau bei mir lag, vergaß ich alles um mich herum, und allein diese kurze Betäubung der Gedanken war es wert. "Weißt du, manchmal glaube ich, zur wirklichen Liebe nicht einmal fähig zu sein", erzählte ich Cadhla, und gab damit vielleicht das Verwundbarste von mir preis, was ich besaß.

  • Sie war einige Augenblicke lang blind für das, was in ihm vorgehen mochte, denn Cadhla musste all ihre Kraft dafür aufwenden, was in ihrem eigenen Inneren geschah. Hin- und hergerissen zwischen Gefühlen, die in ihrer Form und Heftigkeit neu waren, und wenn nicht neu, dann so erschreckend intensiv, dass es ihr schwer fiel, überhaupt noch zu wissen, was sie wollte, was sie fühlte und ob es richtig war, was sie tat. Es war kein verzweifeltes Weinen, sondern ein vollkommen hilfloses, das einer Frau, die nicht mehr weiter wusste, aber auch nicht mehr zurückweichen konnte, weil alles schon viel zu weit fortgeschritten war. Wäre dies ein Schlachtfeld gewesen, sie hätte genau gewusst, was wann zu tun gewesen wäre, welche Waffe, welche Form des Kampfes sie benötigte, um den Sieg und ihr Leben zu retten. Aber hier, in diesem dunklen Raum, in einer villa, die inzwischen zwangsweise zu ihrem Zuhause geworden war, in den Armen eines ehemaligen Feindes, ihres Besitzers, waren all ihre Kenntnisse sinnlos, und je mehr sie fühlte, dass er sie begehrte, desto hilfloser wurde sie. Hätte sie doch nur nicht nachgedacht. Vielleicht mehr Wein getrunken, sich ihm ergeben, dann hätte sie das ohnehin Unvermeidliche bald hinter sich gehabt, aber gleichzeitig waren nun endlich diese elenden Stimmen verstummt, deren Hass auf sich selbst so oft präsent waren.


    Und wieder war sie schwach geworden, hatte ihren Gefühklen erlaubt, ein Schlupfloch zu finden, um den Panzer zu durchbrechen, hinter dem sie sich die letzten Tage und Wochen immer versteckt hatte, wenn sie nicht mehr weiter gewusst hatte. Was recht oft der Fall gewesen war, seit sie zur Sklavin gemacht worden war. Diese Tränen, die sie gleichsam hasste und doch ... es war ein Ventil, das ab und an notwendig war, wenn sich zuviel anstaute, und die Tränen liefen und liefen, ohne aufhören zu wollen. Als er sie an sich zog, hatte es etwas tröstliches an sich, die Lust schien verflogen, die sie beide auf den Boden heruntergezogen hatte, sie konnte es an ihrem Schoß überdeutlich fühlen. Die Hitze war noch da, aber nicht die verräterische Härte. Ihre Arme um ihn legend, drückte sie sich an ihn, ohne zu wissen warum, denn wirklichen Trost würde er ihr nicht spenden können, und sie ihm sicher auch nicht. Dennoch, er war da, er war warm, er hielt sie. Mehr wollte sie in diesem Augenblick nicht, mehr brauchte sie auch nicht. Nach so vielen Jahren des Lebens in der Distanz zu anderen Menschen entdeckte sie erst wieder, wie es sein konnte, jemanden zu berühren - und dass es gut tun konnte, wenn es einem selbst schlecht ging. Seine Worte jedoch ließen sie inne halten in ihrem Bemühen, irgendwie etwas Wärme zu finden und führten sie in die Wirklichkeit zurück.


    Sie spürte seinen Kopf gegen den ihren sinken, und seufzte leise. "Es sein so schwer, zu sein immer stark. Immer helfen anderen. Immer sein vorne, und stehen allein. Und niemals ... Liebe." Eine kurze Pause entstand, in der sie sich von ihm löste und ihm im Halbdunkel des Raumes ins Gesicht blickte. "Ich nicht glaube, dass Du nicht können lieben. Du nur ... stark sein müssen für Familie. Und Liebe machen schwach, lenken ab, führen Geist und Herz weg von Pflicht. Meine Mutter sagen, dass Liebe können machen sehr stark, wenn lieben richtigen Menschen. Aber ..." Und wieder entstand eine kleine Pause, in der sie hinab blickte, seinem Blick auswich und tief einatmete. "Aber finden Menschen, den können lieben richtig, sein schwer. Oft finden nur falschen Mensch. Vielleicht Du nur nicht gefunden Mensch der ist richtig für Liebe. Ich noch nie gefunden Mensch der ist für mich richtig. Und wahrscheinlich ... nie finde." Es klang traurig, als hätte sie erst gemerkt, dass dies ein Verlust war, den ein Mensch bedauern konnte. "Warum Du glauben dass Du nicht kannst lieben? Du kannst sein ... zärtlich. Du kannst lachen. Du sein ... Mensch mit Anstand. Ich nicht sehe Grund, warum Du nicht können lieben."

  • Irgendwie schien es Cadhla doch zu helfen, dass ich sie tröstend hielt. Warum sonst sollte sie sich an mich drücken und mich gleichsam umarmen? Eine geraume Weile saßen wir einfach nur so da, die Leidenschaft hatte sich in etwas wie geheuchelte Besonderheit verwandelt, vermengt mit einer gewissen Portion an Zuneigung und Sorge. Ich fühlte mich in gewisser Weise wächsern. Ganz so, als prallte alles an mir ab, als würde ich mich selbst entfernt beobachten, wie ich mit Cadhla auf dem Schoß auf dem Boden hockte und Trost spenden wollte, obwohl ich dessen nicht im Ansatz fähig war.


    Ihre Worte drangen wie durch einen Nebelschleier an mein Ohr, wanden sich nur langsam in meinen Verstand und sickerten träge in mein Bewusstsein. Sie löste sich und blickte mich an. Ich sah ihre Augen feucht schimmern, die Pupillen jedoch blieben im Dunkel verborgen. Während sie sprach, schwieg ich und gab mich stattdessen damit zufrieden, ihr Verhalten zu studieren. Sie schien nicht nur befangen, sondern auch verwirrt. Trauer und Tragik mischten sich auf ihrem Gesicht mit den vielen weiteren Nuancen, die ihre Worte auslösten. Sie wich meinem Blick aus, und ich begann, sie als jemanden zu schätzen, der mich zu verstehen schien, zumindest im Ansatz. Sagte sie nicht genau das, was ich dachte?


    "Du wirst jemanden finden, Cadhla. Früher oder später wirst du frei sein, und dann findest du deinen Seelenverwandten", sagte ich aufmunternd und stellte gleichermaßen fest, dass ich tatsächlich meinte, was ich sagte. Nachdenklich hielt ich inne und betrachtete eine auf dem Boden liegende Sandale. Deandra war nicht der meine gewesen. Vermutlich gab es keine verwandte Seele auf dieser Erde für mich. Als ich merkte, dass ich mich einmal mehr dem Selbstmitleid hingab, seufzte ich tief und verbannte die Gefühle hinter der Mauer, die ich sorgsam aufgebaut hatte und pflegte. Ich sah sie nun wieder an. "Ich danke dir für die netten Worte, aber Zärtlichkeit, Anstand und Humor sind eben nicht alles, und ich fürchte, ich bin für den Rest einfach ungeeignet. Ich möchte keine Marionette an meiner Seite, die unglücklich ist und sich meinen Tod wünscht, damit sie wieder frei ist, verstehst du? Ich freue mich für Caius und Prisca, und gleichzeitig bin ich ihr Neider. Selbst wenn sie sich nicht lieben, so kann man dennoch ihre Verbundenheit spüren, wenn man sie zusammen sieht." Ich dachte an Priscas fröhliches Gemüt und schluckte. Meine Hände legten sich an Cadhlas Wangen, und ich lächelte bitter, als ich weitersprach. "Letztendlich werde ich meine Anforderungen soweit zurückschrauben müssen, dass ich jemanden finde, der mit mir leben kann und mit dem ich leben kann. Rom erwartet von seinen Würdenträgern ein standesgemäßes Leben, und dazu gehört die Ehe ebenso dazu wie die Stärke, Cadhla. Und wenn mich das dereinst zerstört." Ich ließ ihr Gesicht los. "Es war gedankenlos von mir. Mein Vorhaben. Ich wollte dich nicht verwirren. Es ist nur....es lenkt ab, weißt du", sagte ich und deutete ein Lächeln an.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!