Mord im Musentempel, finaler Akt oder der antike H.P. und C. A. H.*

  • Cleonymus war überrascht wieviel schneller manches doch ging nun da er kein gewöhnlicher Stadtwächter mehr war, aber um sich darüber Gedanken zu machen war keine Zeit schließlich hatte er sich selbst eine Frist gesetzt die er einzuhalten gedachte ...


    "Seist auch du gegrüßt Lysander! Lass mich gleich zur Sache kommen ich kann mir denken das deine Kunden noch viel deiner persöhnlichen äh ... Fürsorge bedürfen daher will ich das hier so schnell wie möglich hinter mich bringen!"


    Cleonymus sah sich kurz um um sich zu vergewissern das sich niemand in unmittelbarer Nähe befand, aber seine beiden Begleiter hatten bereits für ausreichend Privatsphäre gesorgt, so das er ungehindert fortfahren konnte ...


    "Wie dem auch sei. Wie du sicher weißt verlassen tagtäglich viele Karawanen mit den verschiedensten Zielen die Stadt, nur das einige von ihnen in letzter Zeit unerwünscht Besuch bekommen haben! Doch bei Besuch schien es nicht zu bleiben, scheinbar war man so freundlich die Reisenden zu sich einzuladen, denn sie erreichten nie ihr Ziel! Ich denke du weißt worauf ich hinaus will? Wer verkauft seit neustem Diebesgut in der Stadt und wer kauft es?"

  • Dass der Mann der Wache gleich zur Sache kam, war einerseits beruhigend für Lysander, denn er hatte heute viele Geschäftskunden, die nicht gerade gnädig waren, wenn sie nicht so bedient wurden, wie sie es verlangten und Lysanders Ruf hing natürlich von solchen Kunden ab, aber andererseits war er auch beunruhigt, denn gleich zwei Mal in kürzerer Zeit die Wache im Haus zu haben war a. keine gute Werbung für seinen Laden, aber b. auch für sein nicht immer kräftiges Herz gut. Was er dann hörte, ließ sein wild hüpfendes Herz in der völlig verfetteten Brust wieder ruhiger schlagen, erneut katzbuckelte Lysander unterwürfig und lauschte weiter den Worten von Cleonymus. Erstaunt sah er Cleonymus an und hob die Hände, theatralisch schwoll seine Stimme an und er erwiderte wie von der Ballista geschossen: „Aber Herr, Herr, ich bitte Dich, woher sollte ich mich mit solch einem Gesindel auskennen? Ich bin ein ehrbarer Bürger der Stadt...“ Gelogen und erschwindelt war das, er war nämlich ein Metöke. „...und zudem noch ein ehrlicher Geschäftsmann, Herr!“ Ein Sklave verkniff sich ein Lachen im Rücken des Händlers, der das leise Prusten jedoch sofort hörte und dem Sklaven einen vernichtenden Blick zuwarf. Das würde noch Hiebe für den Sklaven geben. Sich immer wieder vor Cleonymus verbeugend winkte er dem Mann der Stadtwache, ihm zu folgen. Erneut strebte Lysander in den Hinterraum und bot Cleonymus sogleich einen Sitzplatz an.


    „Nun, was ich sagte, ist wahr, ich habe mit solchem Diebesgesindel nichts zu tun, ich bin nur Schneider und auch oft Leidtragender, wenn wieder die Karawanen in der Wüste überfallen werden. Schließlich sind immer wieder Stoffe von mir dabei, gute Ware aus dem fernen Osten.“ Dass Lysander schon mal früher doch mit solchen Leuten zu tun hatte, das verschwieg der dicke Schneider geflissentlich. „Aber vielleicht kann ich Dir doch helfen. Ein Verwandter von mir, mögen die Götter ihn strafen, möge er die Pest bekommen und alle widerlichen Krankheiten zusammen, treibt sich in solchen Kreisen herum. Und er wiederum kennt einen ganz schrägen Vogel, ich habe ihn leider auch mal getroffen, wirklich übel so ein Gesindel...seitdem meide ich auch meinen Bru...öhm...Verwandten, als ich heraus fand, dass er so schlimme Freunde hat...“ Das war auch gelogen, Lysander war stinkig, weil sein Bruder ihn herein gelegt hatte, damals, als sich Lysander die Geschäftsgrundlagen 'erarbeitet' hatte. „Du findest ihn im Ägypterviertel...Rhakotis...Iucha ist sein Name...vielleicht hilft Dir das?“

  • Cleonymus lauschte den Ausführungen des dicken Händlers, auch wenn ihn das viel seiner ohnehin nicht allzu üppigen Geduld kostete aber er wusste von Kleios das Menschen wie Lysander ruhiger wurden wenn sie sich erklärt hatten, also ließ Cleonymus ihn quatschen und nickte nur ab und zu an einer entsprechenden Stelle. Als es jedoch wieder in die Hinterräume ging schüttelte er den Kopf als Lysander ihm einen Stuhl anbot, schließlich war er nicht gekommen um sich auszuruhen sondern wollte schnell weiter ...


    Aber glücklicherweise schien der Händler nicht allzuviel Wiederstand zu leisten so das Cleonymus letztlich doch erfuhr was er wissen wollte ...


    "Danke Lysander, das war was ich erwartet hatte! Ich wünsche noch einen schönen Tag und meld dich dochmal bei mir wenn du etwas auf dem Herzen hast!"


    Mit diesen Worten machte Cleonymus kehrt und begab sich zurück in die Haupträume von wo aus er beabsichtigte zu gehen ...

  • Kriecherisch und mächtig erleichtert verbeugte sich Lysander, ein Mal, zwei Mal und noch ein drittes Mal. „Aber stets zu Euren Diensten, werter Herr, als rechtschaffener Bürger...“ Was Lysander freilich immer noch nicht war, selbst wenn er viele der krummen Geschäfte von früher ließ und sich mehr als Schneider betätigte. „...als rechtschaffener Bürger möchte man doch immer der Garde der Stadt behilflich sein.“ Eilends und mit watschelndem Gang geleitete Lysander den Strategos aus den Nebenräumen in den Hauptraum. Vor der Tür angekommen verbeugte sich Lysander noch mal eifrig und mit einem widerlich, öligen Lächeln. „Einen schönen Tag wünsche ich Dir noch, Herr. Und viel Erfolg bei Deiner Suche!“


    Schwere Schritte ertönten im Hauptraum, ein Riese mit Glatze und einem mächtigen Schnurrbart (und orientalischen Zügen) marschierte auf die Tür zu, wo Lysander gerade den Strategos verabschiedete. Ihm folgte ein Mann in einem blauroten Seidenchiton, das mit den berühmten Stickereien von Lysander verziert war, goldene Ringe zierten jeden Finger von dessen Hand, die Haare waren in sorgfältigen Locken geölt, der dichte, schwarze Bart gepflegt, die Augen blitzen ungehalten, die Haltung verriet sehr viel Stolz an dem prächtig gekleideten Hellenen. Den Abschluss bildete ein dunkelhäutiger Sklave, der ebenso den Hellenen um einen Kopf überragte und wie der erste Leibwächter schwer bewaffnet und gerüstet war. „Meine Zeit ist knapp bemessen, Schneider, Du wirst morgen Nachmittag zu mir kommen und den Rest erledigen!“, meinte der Hellene in einem gepflegten und kultivierten Griechisch. Lysander drehte sich hastig zu dem offensichtlich reichen Mann um. „Verzeih, werter Kriton. Natürlich, natürlich, ganz wie Du es wünschst!“ Kriton, der Hellene, warf Cleonymus einen abschätzigen Blick zu. „Khaire, Strategos!“, grüßte Kriton den anderen Mann, dann verließ er mit seinem Gefolge das Geschäft. „Mein bester Kunde!“, raunte Lysander Cleonymus zu. „Kriton Krateidos!“ Lysander konnte sich nun doch noch einmal verbeugen und wandte sich ab, um sich wieder seinen Geschäften zu widmen.

  • Cleonymus widmete dem reichen Aufschneider einen kurzen Blick und wandte sich dann wieder den wirklich wichtigen Dingen zu, nähmlich der Suche nach diesem vefluchten Hinweis ... irgendwo musste er ihn doch finden!
    Aber irgendwie kam ihm der Name des Mannes bekannt vor ... war er nicht in den Mordfall am Museum verstrickt gewesen ... Cleonymus machte eine gedankliche Notiz und beschloß diesem Wichtigtuer, und seinen beiden Leibwächtern aus dem Theater, später noch einen Besuch abzustatten ...

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