Hier gibt's 'was inne Schüssel un' innen Becher. Für alle - die da o'm un' die da unt'n.
Holzfällen. Nachdem Sertorio im Laufe der Tage mindestens zwei kleine Wäldchen verhackstückelt und damit die verschiedenen Feuerchen uner die Kessel inner Küche geschürt un' am Leben gehalten hatte, wusch, schälte, schnipselte, stückelte, schnitt, zerkleinerte, hobelte, raspelte, mahlte er Wagenladungen von Gemüse, Obst und Getreide und wusch die Kessel, Pfannen, Bräter, Bestecke, Tonschalen und Schälchen. In der dritten Woche paßte er auf, daß der Puls für die Sklaven nich' anhing, rührte um, warf unbemerkt vielleicht ein paar gute Fleischabfälle oder Fischteile hinein, rührte'n Puls, krümelte vielleicht unbemerkt Pfeffer, Liebstöckl oder Salz innen Puls.
Es ging Sertorio zwar tierisch auf'n Sack, jedenfalls das Gemüse, das Obst, das Getreide un' das Geschrr, aber beim Holzhack'n konnt'er sich dann austob'n. Der Kasten mit'n Holscheit'n war doppelt so hoch mit Holz gefüllt wie'er tief war, Brennzeuch für noch'n doppeltn Winter.
Aben's, wennde Küche leer un' dunkl war, rollt er sich auf'n Sack vorm Herdfeuer zusamm'n, worum er Niki als einziges gebetn hatte. Er hatte vonne Fürze seiner Zimmergenossn genuch un' wollte überhaupt seine Ruh am Ab'nd.
Inner viertn Woche hatter echtn Zoff mit Niki, weiler fünf Fische ohne lange zu denkn auf'n Mist schmiß, er roch roch noch nich', die Augn war'n aba schon blind. "Friß' Dein' Dreckscheiß selbe'" grollte er, als sie die Fische doch noch weiterverarbeiten wollte.
Inner Folge, nach'm kurzn Schlagabtausch un'nem verbeultn eisern'n Schöpfer hörte Sertorio auf, Gemüse, Obst un' Getreide zu waschn, schäln, schnipseln, stückeln, schneidn, zerkleinern, hobeln, raspeln un' mahln, sondern schupte un' nahm die Fische aus, öffnete Austern, Muschln, Krebse un' fing an, zu kochn. Pfeffer, Liebstöckel, Oregano, frischen Koriander, Zwiebel, entkernte Rosinen, Passum, Essig, Liquamen, Defritum, Öl mit gebratenem Thunfisch, Puls für die Sklaven in einem Fond aus Fisch- un' Gemüseabfällen mit oder mit ohne Garneln.
Die Fische kamn nich' mehr tot auf'm Karrn, sondern lebendig innem Bottich mit Salz- oder Süßwasser innen Hof, wo Sertorio mit'n Fisch'n rumhing, sie fütterte, beobachtete, ihnen stumme Gesellschaft leistete, bis einer oder mehrere von den Bottich-Bewohnern auf'm Speiseplan standen.