cubiculum Helena | Genesung

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    Eigentlich hatte Caecus gerade einige andere Dinge zu tun gehabt, als Leone ihn heranzog, um den Medicus zu Domina Helena zu führen. Doch was sollte man machen. Manchmal konnte man es eben nicht ändern.


    Der junge Sklave, der leider auf einem Auge blind war, führte Mattiacus durch die Villa zu dem Zimmer, das Mattiacus ja schon kannte. "Einen Moment bitte", erbat Caecus mit einem freundlich Lächeln und klopfte an die Tür. "Domina Helena? Medicus Decimus ist hier."


    Er lauschte auf die Antwort aus dem Inneren, die dann schließlich auch erfolgte. "Bitte, tritt doch ein." Caecus öffnete die Tür und machte eine einladende Geste, damit Mattiacus eintreten konnte. Dann schloß er die Tür wieder und machte sich eiligst daran, seiner eigentlichen Aufgabe nachzukommen.

  • "Danke" sagte Mattiacus zu dem Sklaven und betrat das Zimmer.


    Er begrüßte Helena, die auf ihrem Bett lag.


    "Salve Helena, ich bin hier um mich zu gewissern, dass es dir auch gut geht und die Genesung gut verläuft."

  • Da Helena nun schon seit einigen Tagen an ihr Bett gefesselt war, kannte sie den Raum nun in und auswendig. Es ging ihr schon besser. Die Wunde verheilte gut und die Salbe, die Decimus Mattiacus ihr verschrieben hatte, hatte die erhoffte Wirkung gebracht. Zwar hieß das jedes Mal aufs Neue, dass sie sich mit Siv abgeben musste, die zu ihrer Pflege eingeteilt war, aber da musste sie durch. Spätestens seit dem Abend ihrer Rettung konnte sie die Sklavin nicht leiden. Helena wusste, dass es auch Sivs Reaktion zu verdanken war, dass sie überhaupt noch lebte, aber sie konnte das Verhalten der Blonden nicht vergessen. Bis jetzt hatte sie das Ganze noch nicht zur Sprache gebracht, aber das würde noch kommen. Zuerst hieß es wieder vollkommen gesund zu werden.


    An diesem Morgen hatte sie Marina angewiesen ihr ein bequemes Kleid herauszusuchen, in dem sie sich auch problemlos hinlegen konnte. Ihre Haare fielen ihr offen über die Schulter, denn obwohl Helena versuchte so oft wie möglich aufzustehen, war ihr Körper doch immernoch so geschwächt, dass sie sich oft ausruhen musste. Zumindest ein wenig Schminke hatte sie auftragen lassen. So fühlte sie sich schon ein wenig menschlicher. Auch aufgrunddessen konnte sie den Besucher, der von Caecus angemeldet wurde sofort empfangen. Als er eintrat richtete sie sich auf und schwang die Beine über die Bettkante. Ein ehrlich erfreutes Lächeln erschien auf ihren Lippen, bevor sie kurz den Kopf neigte.


    "Decimus Mattiacus! Welch eine Freude dich zu sehen. Bitte, setzt dich doch!" Sie wies auf einen der Sessel, der in der Nähe des Bettes stand. "Zum größten Teil dank deiner Hilfe geht es mir schon wieder sehr gut. Ich kann es kaum erwarten endlich mal wieder hier raus zu kommen. Kann ich dir vielleicht etwas bringen lassen?"


    Ihr Blick ruhte auf Decimus Mattiacus und plötzlich fiel ihr ihr erstes Treffen ein. Sie hatten sich bei dem Fest kennengelernt, aber ihr Gespräch war nur sehr kurz gewesen. Noch immer fragte sie sich, was er wohl von ihr dachte.

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  • Mattiacus ließ sich elegant auf dem angebotenen Sessel nieder.


    "Danke, vielleicht einen Wein? Du solltest auch einen trinken, der ist gut für deine Heilung." scherzte er.


    "Freut mich zu hören, dass alles so verläuft, wie ich es mir gedacht hatte. Wird denn auch die Salbe täglich aufgetragen?"


    Bei ihrem Lächeln wurde Mattiacus ganz warm ums Herz. Sie war wirklich eine außergewöhnlich schöne Frau. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wen er überhaupt von den Ufern des Styx weggeholt hatte. Aber wie konnte er es ihr auch sagen?


    "Naja" dachte er sich " erst mal mit dem Professionellen beginnen."

  • Helena grinste kurz und zwinkerte ihrem Besucher dann schelmisch zu. "Also ich denke ich sollte bei Wasser bleiben. Ich glaube in meinem geschwächten Zustand wäre auch schon ein Becher Wein zu viel für mich." Wie durch ihre Gedanken herbeigerufen klopfte es plötzlich erneut an der Tür und Marina trat ein. Helena wunderte sich immer wieder darüber, dass ihre Leibsklavin zu spüren schien, wenn sie einen Wunsch hatte. Aber sie hatte gelernt das nicht zu hinterfragen. Nachdem sie den Befehl bekommen hatte für den Gast einen guten Wein zu holen ließ sie die Beiden wieder alleine. Helena lehnte sich in ihrem Sessel zurück und faltete die Hände in ihrem Schoß.


    "Siv, die blonde Sklavin, die auch an jenem Abend anwesend war ist für meine Pflege eingeteilt. Sie nimmt das sehr ernst, auch wenn ihr Pflichtgefühl sonst zu wünschen übrig lässt. Das heißt, selbst wenn ich verhindern wollte, dass die Salbe täglich aufgetragen wird, ich hätte keine Chance." Ein etwas bitteres Lächeln erschien auf ihren Lippen, bevor sie sich plötzlich vorbeugte und Decimus Mattiacus eine Hand auf das Knie legte. "Ich möchte mich noch einmal bedanken. Bis jetzt hatte ich ja noch gar keine Möglichkeit dazu. Wärst du nicht gewesen...Gibt es vielleicht etwas, womit ich dir meine Dankbarkeit zeigen kann? Worte scheinen dem irgendwie nicht angemessen zu sein."

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  • Mattiacus schaute zuerst etwas irritiert, als Helena ihm die Hand auf das Knie legte. Seine Erfahrung mit Frauen sagte ihm, dass die Töchter der Venus soetwas nicht ohne Grund taten. Seine Hände wurde auf einmal etwas schwitzig. Wie sollte er jetzt damit umgehen? Die Frau ihm gegenüber war schließlich nicht irgendeine Bauernmagd. Dann aber setzte er ein sardonisches, aber dennoch sympathisches Lächeln auf.


    "Das du wieder unter den Lebenden weilst, ist mir vorerst Dank genug." sagte Mattiacus und legte seine Hand auf ihre. Schäbig ausnutzen wollte er die Situation aber nicht. "Deine Heilung sollte zuerst im Vordergrund stehen."


    Über den Dank kann man sich immernoch unterhalten, dachte sich Mattiacus.

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    Es klopfte kurz darauf, und Brix trat ein. Er deutete sogleich eine Verbeugung an und richtete dann seine Worte zuerst an beide Anwesenden, hernach an den Arzt. "Entschuldigt die Störung, ich bin auch gleich wieder fort. Ich soll dir nur ausrichten, dass der Hausherr dich nach deinem Besuch bei der domina zu sprechen wünscht, Herr. Ich werde vor der Tür warten, um dich später zu ihm zu bringen. Lass dir ruhig Zeit", sagte Brix und lächelte flüchtig. Dann war er auch wieder hinaus.

  • Völlig verdutzt schaute Mattiacus jetzt, als ein Sklave das Zimmer betrat. "Jaja, ich werde kommen." konnte er geradenoch dem Sklaven hinterher rufen. Er hatte dabei seine Hand von Helenas wieder herunter genommen, blickte sie aber weiterhin an.

  • Helena sah kurz auf die Hand hinunter, die auf ihrer lag. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie glauben, dass Decimus Mattiacus mehr für sie empfand als es ein Arzt normalerweise gegenüber seiner Patientin tun sollte. Allerdings hatte sie gerade in den letzten Tagen gemerkt, dass sie sich auf ihre Gefühle nicht verlassen sollte. Wahrscheinlich bildetet sie sich das einfach nur ein. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen während sie ihm antwortete. "Nun wenn dem so ist, dann werde ich das so hinnehmen. Aber ich stehe in deiner Schuld. Wenn es also irgendwann etwas gegen sollte, dann scheu dich nicht es mir zu sagen." In diesem Moment klopfte es an der Tür. Helena richtete sich ein wenig auf, in der Erwartung, dass Marina mit dem Wein zurückkam. Aber es war nicht Marina, sondern Brix, der eine kurze Nachricht von Marcus überbrachte. Helena verzog kurz die Lippen. Irgendwie war es egal was sie tat, Marcus war immer auf die ein oder andere Art und Weise anwesend. Wie sollte sie ihn da vergessen? Von diesen gedanken ließ sie sich natürlich nichts anmerken. Decimus Mattiacus hatte seine Hand mittlerweile zurückgezogen. Helena lehnte sich zurück und seufzte dann leise. "Den Hausherrn sollte man wohl nicht warten lassen, nicht wahr? Aber ich fände es schade, wenn dein Besuch damit schon beendet wäre. Wenn es deine Zeit erübrigt würde ich mich freuen, wenn du nach dem Gespräch zu mir zurückkommen würdest. Dann ist sicher auch der Wein da."

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  • "Ohja auf den bestehe ich!" scherzte Mattiacus und lächelte sie an.


    "Eigentlich würde ich gerne noch länger hier bei dir sitzen, ohne Unterbrechung. Ich denke daher, dass der Hausherr noch einige Minuten warten kann. Medizinische Notwendigkeit." dabei zwinkerte er mit einem Auge.

  • Helena lachte amüsiert auf als sie die Worte ihres Besuchers hörte.


    "Nun, solange er dann nicht mir die Schuld gibt, dass er warten musste kann es mir nur Recht sein."


    In diesem Moment klopfte es zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit an ihrer Tür. Nach einem kurzen "Herein!" seitens Helena trat Marina rein und balancierte dabei ein Tablett, auf dem ein Krug Wein, ein Krug Wasser, zwei Becher und eine Schale Weintrauben stand. Nachdem sie ihre Fracht auf dem Tisch abgestellt hatte verschwand sie wieder. Helena füllte einen Becher mit Wein und reichte ihn an Decimus Mattiacus weiter.


    "So, hier ist der Wein. Lass ihn dir schmecken."


    Helena griff nach einer Weintraube und ließ sich dann wieder in ihrem Sessel zurücksinken. Während sie ihren Besucher beobachtete verschwand die kleine Frucht zwischen ihren Lippen.

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  • Mattiacus langte gerne zu und erhob die Schale.


    Er ließ einen winzigen Tropfen auf den Boden fallen. "Für Bacchus und Aeskulap. Auf dich und deine Genesung! Mögest du schnell wieder gesund werden!" sagte er und trank einen Schluck ohne seine Augen von ihr zu lassen.


    Danach nahm auch er sich eine Traube. Er nickte anerkenned, als er sie langsam gegessen hatte.


    "Die sind sehr gut. Die besten, die ich gegessen habe, seitdem ich aus Germanien zurückgekehrt bin." sagte er und meinte es sogar ernst. Wie hatte er doch diese Annehmlichkeiten des römischen Lebens vermisst. Als er wieder an die Hütte in den tiefen Wäldern dachte, meinte er sogar, die Kälte wieder zu spüren. Es schüttelte ihn ein wenig.


    "Dort gab es gesäuertes Brot und Bohnen. Nicht so feine Speisen wie bei eurer Metrinaliafeier."

  • Helena schwieg während Decimus Mattiacus sein kurzes Gebet sprach. Warum war er hier? Wollte er sich wirklich nur davon überzeugen, dass es seiner Patientin besser ging? Immer mehr zweifelte sie an dieser einfachen Erklärung, aber das würde sich sicher herausfinden lassen. Bevor sie ihn jedoch darauf ansprechen konnte überraschte er sie mit der Aussage, dass er in Germanien gewesen war. Helena beugte sich wieder ein wenig vor und musterte ihn neugierig.


    "Du warst in Germanien? Wann denn? Ich selbst bin bis vor einiger Zeit noch dort gewesen. Es wäre zu schade, wenn wir beide dort gewesen sind ohne es gewusst zu haben. So manch langweilige Tage hätte ein Spaziergang in angenehmer Gesllschaft sicher versüßt." Helena lächelte leicht bevor sie weitersprach. "Und du hast Recht. Das Essen dort ist wirklich gewöhnungsbedürftig. Glücklicherweise hatten wir einen Koch in der Villa, der uns mit heimischen Speisen verwöhnt hat. Sonst hätte ich es dort sicher nicht so lange ausgehalten. Wo genau in Germanien bist du denn gewesen?"


    Erneut griff sie nach einer Weintraube und kaute bedächtig darauf herum. Schon als Kind hatte sie diese Früchte am Liebsten gegessen und das hatte sich bis heute nicht geändert. Nachdenklich ließ sie einen Finger über die Kante des Tisches wandern. Normalerweise war sie nicht so direkt, aber sie hatte sich geschworen, dass sie sich ändern würde. Also warum nicht gleich damit anfangen? Ihr Blick, mit dem sie Decimus Mattiacus musterte wurde mit einem Mal bohrend.


    "Widmest du eigentlich jeder Patientin soviel Aufmerksamkeit?"

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  • "Nein, eigentlich nicht, das habe ich bisher nur bei dir so gemacht." gab er unverhohlen und in einem schelmischen Tonfall zu.


    Danach wurde er wieder etwas gesetzter.


    "Ich war vor einem Jahr Quaestor pro praetore in Germania, in Mogontiacum. Ich diente dort meinem Cousin Decimus Meridius, der dort Statthalter war. Die Stadt selbst hat mir bis auf das Theater und der Isis Tempel nicht gefallen, aber dafür der Ort Aquis Mattiacorum auf der anderen Seite des Rhenus, dort war es wie in Italia. Die Bäder dort waren hervorragend. Dort habe ich immer die Zeit nach der Arbeit in den warmen Quellen verbracht. Warst du schon einmal dort?"


    Er nahm sich eine weitere Traube.


    "Danach war ich im Auftrag des Statthalters im Gebiet jenseits des Limes. Dort führte ich mit den Häuptlingen der dortigen Stämme Gespräche über den neuen Frieden und über gegenseitigen Handel. Es war Winter und bitterkalt, aber eine unvergessliche Erfahrung für mich."

  • Nur bei mir...soso... Immer mehr kam sie zu der Auffassung, dass dies mehr war als nur ein Höflichkeitsbesuch. Aber bis jetzt hatte Decimus Mattiacus den wirklichen Grund seiner Anwesenheit noch nicht offenbart. Helena ließ sich von diesen Gedanken nichts anmerken. Stattdessen lauschte sie seinen Worten und lachte dann überrascht auf.


    "Mogontiacum? So ein Zufall! Dort waren wir auch. Allerdings bist du zu diesem Zeitpunkt wohl schon weg gewesen. Und du hast Recht, die Stadt hat nicht viel reizvolles. Alles wirkte so trist und dunkel. Aber wir sind wahrscheinlich einfach nur zu verwöhnt." Sie lächelte leicht, bevor sich ihre Miene nachdenklich verzog. "Ich muss leider zugeben, dass ich noch nie etwas von einem Ort namens Aquis Mattiacorum gehört habe. Die warmen Quellen sagen mir aber etwas. Ich habe mal davon gelesen, glaube ich. Dort gewesen bin ich allerdings nicht. Was ich nach deinen Erzählungen jetzt durchaus bedauere. Vielleicht werden mich meine Schritte in der Zukunft noch einmal nach Germanien bringen. Dann werde ich deinen Worten folgen und diesen Quellen einen Besuch abstatten."


    Ein Bad in einer heißen Quelle, ja, das wäre jetzt etwas wunderbares! Helenas Augen bekamen einen leicht träumerischen Glanz, doch schnell kehrte sie wieder in die Wirklichkeit zurück. Nun blitzen ihre Augen herausfordernd, als sie ohne Vorwarnung und große Einleitungen auf das vorherige Thema zurückkam. "Und warum machst du dann bei mir eine Ausnahme?"

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  • "Nun, da gibt es einige Gründe." sagte Mattiacus.


    "Zum einen, einen medizinischen Grund. Dein Fall war nicht gerade einfach für mich und etwas ganz besonderes. Ich habe noch nie jemanden von den Ufern des Styx wiedergeholt. Und es hätte nicht viel gefehlt und wir hätten dich verloren." Mattiacus wirkte aufeinmal betrübt, als er diese Worte sprach. "Ich wollte sichergehen, dass die Genesung auch gut verläuft."


    Sein Blick wurde aber auch schon wieder heller.


    "Zum anderen, weil du mir schon auf der Metrinalia sympathisch warst. Unser Treffen dort war leider viel zu kurz. Deswegen habe ich das nützliche mit dem angenehmen verbunden und sitze nun hier bei dir."

  • Von den Ufern des Styx zurückgeholt...ja, das hatte er sie wohl. Es war knapp gewesen, sehr knapp sogar und Helena hatte eine ganze Weile gebraucht, bis der Wunsch, dass man sie nicht gerettet hätte wieder verschwunden war. Jetzt aber saß sie hier und so langsam kam ihre Lebensfreude wieder zurück. Zumal wenn man solch nette Komplimente bekam. Helena spürte, wie sich ihre Wangen leicht rötetetn und sie lächelte leicht.


    "Ich fühle mich geehrt und es tut mir noch nachträglich Leid, dass unser erstes Treffen so schnell beendet war. Aber du kennst das sicher. Auf einem Fest, das zudem auch noch in der eigenen Villa ausgerichtet wird hat man selten seine Ruhe und muss zudem noch den gastgeberlichen Pflichen nachgehen. Ich hätte mich wirklich gerne länger mit dir unterhalten."


    Das Fest schien schon ewig her zu sein. Dieses verrückte Fest auf dem sie Marcus ihre Liebe gestanden hatte. Hätte sie das nicht getan, wäre dann vielleicht alles ganz anders geworden? Helena schüttelte kurz den Kopf um diesen Gedanken zu vertreiben. Sie sollte sich lieber auf Decimus Mattiacus konzentrieren. Ein leises Lachen erklang, auch wenn sie sich nicht unbdeingt danach fühlte.


    "Nachdem was passiert ist hälst du mich doch sicher für verrückt. So wie alle anderen das bestimmt auch tun. Ich bin mir sicher, dass diese Geschichte schon die Runde gemacht hat."

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  • "Ich halte dich nicht für verrückt. Wenn man zurückblickt in die römische Geschichte und die Sagenwelt der Griechen und Etrusker findest du Unmengen von Männern und Frauen, die sich in ausweglosen Situationen befanden und dann den Freitod wählen wollten. Das ist unserer Kultur, anders als bei den Griechen, sogar nicht unüblich." Er nahm einen Schluck Wein. "Ich kann leider nur erahnen, in welcher ausweglosen Situation du dich befunden hast. Ich möchte es auch nicht wissen, geht es mich ja auch nichts an. Jedenfalls...... von mir wird niemand etwas erfahren, das allein schulde ich schon meinem Eid und weil es deine Privatsache war. Ich hab dir nur geholfen, dass du diesen letzten Schritt nicht getan hast und deswegen bin ich froh."

  • Helena wiegte nachdenklich ihren Kopf hin und her während sie Decimus Mattiacus' Worten lauschte. Es stimmte schon, dass es gar nicht mal so unüblich war, aber trotzdem hatte sich diese Nachricht bestimmt schon wie ein Lauffeuer verbreitet. Obwohl sie sich darauf freute die Viall bald wieder verlassen zu können spürte sie plötzlich Angst. Angst vor den Blicken und dem Getuschel. Oder bildete sie sich das alles nur ein? Helena schluckte schwer und lächelte ihrem Besucher dann zu.


    "Vielen Dank für deine lieben Worte. Und ich bin nie davon ausgegangen, dass du darüber sprechen würdest. Wir kennen uns zwar kaum, aber in diesem Belange vertrau ich dir vollkommen."


    Helena lächelte erneut, doch die Hand mit der sie den Becher hielt zitterte leicht. Sie hatte noch keinem erzählt was sie gesehen hatte. Noch nicht einmal Ursus oder Prisca. Aber irgendetwas in ihr drängte sie dazu es loszuwerden. Vielleicht war Decimus Mattiacus dafür der richtige Ansprechpartner? Vielleicht hatten auch andere Menschen schon soetwas erlebt wie sie? Er als Arzt wusste das möglicherweise. Helena zögerte noch einen Moment und man konnte ihr deutlich ansehen, dass es ihr schwer viel darüber zu sprechen.


    "Weißt du...ich hab meine Mutter und meinen Vater gesehen..."

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  • Mattiacus war überrascht wegen ihrer Offenheit. Sagte sie ihm das nun, weil er Arzt war? Nun brauchte er ein paar passende Worte.


    "Das.." er stockte kurz und räusperte sich.".. ist nicht ungewöhnlich, dass man diejenigen sieht, die man am liebsten hat, wenn der Tod auf einen zukommt. Davon habe ich schon öfter gehört und es sogar selbst erlebt. Also nicht dass ich schon mal nahe am Sterben war, aber Legionäre, die ich in den Lazaretten behandelt habe, berichteten mir, sie hätten ihre Familie und Vorfahren gesehen, die sie abholen und in die andere Welt begleiten wollten. Vielleicht war es bei dir auch so. Aber nun müssen sie noch ein wenig warten, und das werden sie auch. Davon bin ich fest überzeugt."

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