Die (un)erträgliche Leichtigkeit des Seins

  • "Also zwei Birnenwasser! Aurelia Minervina, Schwesterherz? Vielleicht auch ein paar eßbare Köstlichkeiten? Sie haben Lucanische Würstchen auf der Speisekarte ..." :D


    Was die Aurelia wohl vorhat? Ich gluckse, natürlich: Einkaufen. Mit irgendwas anderem scheinen sich Römerinnen ja nicht beschäftigen zu können. Handarbeit, Musik und schöne Literatur sind offenbar nicht mehr Mode. Dafür Mode zu anziehen.


    "Die Feder habe ich immernoch, Tilla. Hängt am Kandelaber auf meinem Schreibtisch und dreht sich leise, leise im Wind." :) Ich blicke zu dem Mädchen hinüber. "Also kapiert habe ich das mit 'Caro Mioben' bis heute nicht. 'Tilla' ist ein viel schönerer Name, klingt wie das Zwitschern von manchen Vögeln, die fröhlich tirilieren. Oder?"

  • Wohlwollend beobachtete ich die Szenerie, die freundliche Aurelia, die einen netten Eindruck machte, ihre kleine Sklavin, die eigenartige Bewegungen mit ihren Händen machte und die man ohne Zweifel noch etwas zurechtschleifen musste, mein Bruder der das Sklavenmädchen bereits kannte und der schon wieder seine Wortspielchen zum Besten gab. Lucanische Würstchen? Da ich tagtäglich mit einem Lucanischen Würstchen zu tun hatte, war derzeit kein Bedarf für diese Wurstspezialität. :D
    "Oh, für mich bitte einen verdünnten Wein! Etwas Käse und Oliven sind ausreichend für mich."
    Ich lauschte der Unterhaltung und konnte mir nicht helfen, da ich nur die Hälfte verstand. So wandte ich mich interessiert an meinen Bruder. "Woher kennst du eigentlich das Mädchen und wer ist diese Caro Mioben?"
    Mich interessierte natürlich auch brennend, was die Aurelia hierher geführt hatte. Vielleicht wollte sie sich ja auch modetechnisch auf den neuesten Stand bringen. Vielleicht könnte man sich ja dann zusammen tun (gegen meinen Bruder :D).
    "Aurelia Minervina, welche Pläne hast du für den heutigen Tag?"

  • "Meine Schwester und ich - wir - werden zu Guccius gehen und dann zu Tiffanius", versuche ich im Vorfeld klar die Prioritäten und die Route mitzubestimmen. Meine Öle, Salben und Badeseifen nicht zu vergessen. Tilla wird keine Hilfe sein, sie kann nichts dazu sagen und hat auch nichts dazu zu sagen, sonst könnten wir 2:2 einen Vergleich schließen.


    Aber es ist noch nicht zu spät am Tag, jeder kann irgendwelchen Nutzen und Spaß da herauszutscheln.


    "Also einen großen Krug Birnenwasser, eine doppelte Portion Lucanische Würtschen mit Liquamen, Meerrettich und eingelegtem Kraut!" Eigentlich wär' mir jetzt nach Innereien, aber was soll's. Frühstück habe ich schon hinter mir, Oliven stärken nicht.


    "Slavenmarkt - ich schau' da oft vorbei, da trifft man einen Haufen interessanter Leute und erfährt auch so einiges. Tilla und ich haben uns die Verkäufe angesehen - diesen Micipsa von Onkel Aquilius haben sie an dem Tag angeboten. Caro is' nur eine Bekannte von damals." Ich mache eine wegwerfende Handbewegung. Das mit Caro wird jetzt zu kompliziiert, das Mädel ist vorbei, alten Puls soll man nicht aufwärmen.

  • Wie sich herausstellte, ließ sich das Personal wirklich unendlich viel Zeit. Und das, obwohl die Bedienung es gerade eben bei dem Zusammenstoß noch sehr eilig zu haben schien. Nanu, was sollte das denn jetzt werden? Sie erschrak ein wenig, als sie plötzlich etwas auf ihrem Schoß spürte. Was bei allen Göttern... ? Ach so, es war die Tafel von Tilla, die sie ihr unauffällig hinüber geschoben hatte. Konnte das denn nicht warten? Wehe, es handelte sich um keine wichtige Information, die sie ihr anscheinend unbedingt zukommen lassen wollte. Ohne sich großartig etwas anmerken zu lassen, blickte Minervina immer wieder ein wenig nach unten um zu lesen, was das Mädchen ihr mitteilen wollte. Sie kenne Luca schon. Luca? Sie warf einen kurzen skeptischen Blick in Tillas Richtung. Dass sie ihn so nannte, klang aber sehr vertraulich, fast schon zu vertraulich! Nun gut... sie las weiter. Aha, er ist nach Tillas Auffassung also seeeehr nett. Wie das nun wieder zu verstehen war? Bei gesprochenen Worten konnte man das immerhin anhand der Betonung heraushören, beim geschriebenen Wort dagegen war das schon etwas schwieriger. Da konnte das so vieles bedeuten. Sie nickte kurz als Zeichen, dass sie alles zu Kenntnis genommen hatte, und schob anschließend die Tafel sachte wieder zu der jngen Sklavin hinüber. Gleich darauf begann Tilla auch schon mit Lucanus eine kleine Unterhaltung zu führen und hätte Minervina nicht vorher die Notiz auf der Tafel gelesen, hätte sie wahrscheinlich sehr verdutzt drein geschaut. Wobei sie auch so nicht viel von dem verstand, worüber die beiden redeten. Sie schielte zu Celerina rüber, die ebenfalls den Eindruck machte, als könne sie nicht viel damit anfangen.


    Na endlich, nach einer halben Ewigkeit wurden sie dann doch noch bewirtet. Minervina überlegte kurz, wofür sie sich entscheiden sollte. Eigentlich hatte sie nur ein Wasser zu sich zu nehmen wollen, aber bei der Tatsache, dass sie in dieser Taverne auf eine so tolle Bekanntschaft gestoßen war, entschied auch sie sich doch líeber für etwas Besseres. "Ich nehme ebenfalls einen verdünnten Wein. Dazu etwas Käse bitte." Sie wandte sich zu Lucanus und warf ihm ein verschmitztes Lächeln zu. "Ich bin gespannt, wie die Lucanischen Würstchen munden."


    Auf Celerinas Frage hin wandte sich die Aurelia zu ihr. "Oh, da ich mich noch nicht lange in Rom aufhalte, wollte ich ein wenig die Stadt besichtigen..." Halt. Moment. Hatte Lucanus nicht soeben Guccius erwähnt? Oh, das war ihr absoluter Favorit unter den Modeschöpfern des Imperiums. Und die beiden wollten hatten vor dorthin zu gehen? Prima, welch ein schöner Zufall! Sie hatte es Celerina gleich angesehen, dass sie einen guten Geschmack hatte. "...aber Tilla hat mir bereits auf dem Weg hierhin schon sooo viele interessante Sehenswürdigkeiten gezeigt, jetzt würde ich gerne die neuesten Modetrends in Erfahrung bringen. Guccius ist übrigens einer meiner favorisierten Modeschöpfern!" Sollte sie sich jetzt einfach selbst einladen? Nein, Tante Matidia hätte ihr was erzählt, wenn sie das gesehen hätte. Also wartete Minervina einfach ab, wie die beiden Herrschaften darauf reagieren würden.

  • Die geschenkte Feder hing an einem Platz, wo sie sich drehen konnte. Tilla fand das toll. Sie spürte, dass sie die Tafel zurückbekam und wischte die Worte darauf weg, um es ihm schriftlich zu erklären, damit dies dann mal aus der Welt war. Caro Mioben ist ein Name der mir gefällt. Für mich war er ein Deck- oder Tarnname. Fremden gegenüber stellte ich mich früher so vor. Meistens fragten die nicht nach, ob ich wirklich so heisse. Dann wurde ich entdeckt, eingefangen und an Marcus Corvinus verkauft. In der Villa Aurelia merkte ich, ich konnte nicht weiter schummeln wie bisher. Du bist der erste ehemals Fremde, der durch Bridhe, Fiona und Caelyn's Verplappern jetzt weiss wie ich richtig heisse. Inzwischen wissen die meisten im Haus, dass ich Tilla heisse. Damit beendete sie die Erklärung und bekam abermals heisse Ohren. Luca gefiel ihr Name! Eilig fügte sie schriftlich hinzu. Danke schön, Luca. Ich habe andere Namen über mich gehört, die ich schön finde, die ich diesmal aber für mich behalte. 'Irrwisch' saß immer noch ganz oben an der Spitze der Liste.


    Über den Tisch hinweg schob sie ihm die Tafel zu und nahm es in Kauf dass seine Schwester die ganze Geschichte lesen konnte. Luca erzählte schon von woher sie sich kannten. Tilla nickte bestätigend, dachte an 'die Katze'. Sie baumelte mit den Beinen, fand es eine vollkommen neue Erfahrung hier zu sitzen und bald Birnenwasser zu bekommen. Minervina schien es hier auch zu gefallen, soviel konnte Tilla von ihrer Mimik ablesen. Der vorhin geschriebene Text hatte ihr ja erklärt, dass sie Luca schon von woher kannte. Das war eine gute Idee, domina. gebärdete Tilla, hob den Daumen, zeigte auf die Tische und Bänke, dann auf die Getränke. Hierher zu kommen.. meine ich. In der Sonne ist es immer schön warm. Und Luca ist auch hier. Tja.. unerwartet kommt immer ganz plötzlich. Aber dieses unterwartet war sehr angenehm. Lächelnd blickte Tilla zu den Flaviern hinüber, musterte aufmerksam die Personen, die bei ihr saßen. Von Mode hatte sie leider keine Ahnung. Ihr war jedes Kleidungsstück recht solange es gut saß und zudem warmhielt. Die passenden Gebärden hatte sie zu dem Thema leider noch nicht erfunden, weil es nicht zu ihrem Repertoire als gekaufte Sklavin gehörte. Schon gar nicht als ehemaliges Straßenkind und fingerflinke Diebin.

  • "Oh, da haben wir einiges gemeinsam!"rief ich, strahlend in Erwrtung! "Auch ich bin erst kürzlich hier eingetroffen und kannte die Stadt noch nicht. Mein lieber Bruder hat mich heute schon mit den interessantesten Sehenswürdigkeiten vertraut gemacht. Vielleicht möchtest du dich uns ja anschließen? Ich möchte mir ein Bild von der aktuellen Modeszene machen und Lucanus wollte mich darin tatkräftig unterstützen." Grinsend suchte ich den Blick meines Bruders um seine Reaktion abzuwarten. Gewiß konnte er es kaum erwarten, zwei attraktive junge Damen durch die Stadt zu führen. Doch all das würde sich nur unnötig hinauszögern, käme nicht endlich diese unfähige Bedinung!
    "Ylva!", rief ich mit einem mal sehr bestimmt. Meine Sklavin war natürlich unverzüglich zur Stelle. "Ja, was is, Herrin?"
    "Ylva, schaff uns diese schlafmützige Bedinung herbei, aber sofort!" Ylva nickte nur und machte sich sofort auf den Weg.
    "Es ist ja so schwierig, heutzutage gutes Personal zu bekommen, nicht war meine Teuerste?", bemerkte ich in die Runde und blickte dabei die junge Aurelia an. "Entschuldige bitte meine Neugier, doch warum spricht deine Sklavin nicht?" Ich fand das Verhalten der Sklavin sehr befremdlich. Warum machte sie nur so eigenartige Verrenkungen? Natürlich war mir auch bewußt, daß meine Frage nicht besonders feinfühlig war. Na wenn schon, sie war nur eine Sklavin!
    Währenddessen kehrte Ylva, mit der Bedienung im Schlepptau, zu mir zurück. Glücklicherweise mußte sie die Kellnerin nicht fesseln und knebeln, da sie, wie es schien, aus freien Stücken mitgekommen war.
    "Na das wird aber auch mal Zeit, wir sitzen hier schon eine Ewigkeit! Beinahe wären wir verhungert und verdurstet! Für mich einen kleinen Krug verdünnten Wein, etwas Brot, Käse und Oliven, danke! Was möchtet ihr?" Manchmal neigte ich nun mal gerne zu Übertreibungen. Erwartungsvoll schaute ich Minervina und Lucanus an, auf daß sie ihre Bestellung aufgaben.

  • "Einen großen Krug Birnenwasser, eine doppelte Portion Lucanische Würstchen mit Liquamen, Meerrettich und eingelegtem Kraut!" Frauen sind so unaufmerksam. Schwesterchen hätte ruhig für mich mitbestellen können, schließlich hatte sie ja nur vorgegeben, sich den Fuß verknackst zu haben und nicht den Kopf ...


    Ich lehne mich gönnerhaft zurück, genieße die Sonnenstrahlen und die weiblichen Trabanten, die um den Stern der Jugend, Flavius Lucanus Ipse, kreisen. Alles im Griff, Mädels. :D


    "Flavia Celerina! Ah! Bitte! Tilla kann nicht sprechen. Stumm, was denn sonst?" Ich schüttele indigniert den Kopf. Natürlich, daß eine Frau stumm sein könnte, eine stumme Frau, das is' schon ein hammerhartes Oxymoron der ersten Klasse, vielleicht sogar eine contradictio in re. Als nächstes würde Celerina wahrscheinlich erklären, daß Tilla damit nicht weiblich ist, sondern männlich, weil sie nicht reden kann. Dabei, äh, und wieso ist Tilla nun eigentlich ein Mädchen? Weil sie einen Mädchennamen trägt? Woher weiß man das, gibt es da ein Orakel bei der Geburt? Am Sprechen liegts jedenfalls nicht.

  • Ich schaute etwas pikiert, über die Bemerkung meines verehrten Bruders. Logisch, Wenn man nicht sprechen konnte, war man stumm! Doch mich interssierte die Geschichte dahinter. War meine Frage etwa so indiskret? Herrje, sie war doch nur eine Sklavin!
    "So, stumm! Die Ärmste! Das muß ja schrecklich sein!" Ich versuchte, der Kleinen zuzuzwinkern. Sie war ja ganz drollig! Ob Minervina sie schon lange hatte?
    "Ja, wir könnten ja nachher vielleicht auch noch kurz einen Schlenker über den Sklavenmarkt machen. Mal schauen, was dort heute angeboten wird!" Mein Blick war von der Sklavin wieder zu Minervina gewandert und ich war gespannt darauf, wie sie sich entscheiden wollte. Ich persönlich hatte nichts gegen ein wenig Unterstützung im Einkaufsdschungel! Im Gegenteil, so würde ich die Aurelia auch besser kennenlernen. Man konnte ja schließlich nie wissen!

  • Ehe Minervina die Frage der Flavia, wieso Tilla nicht sprechen konnte, beantworten konnte, tat das schon der junge Lucanus für sie. Es war ihr auch ganz recht gewesen, dass er ihr zuvor gekommen war. Denn genauer wollte sie auf Tillas Stummheit nicht eingehen, immerhin war ihr bekannt, dass ihr vorheriger Herr ihre Stimme mit Gewalt genommen hatte. Daher nickte sie auf Lucanus’ Worte hin. "Sie spricht mit den Händen oder benutzt auch hin und wieder die kleine Wachstafel. Dadurch funktioniert die Verständigung ganz gut." ergänzte sie anschließend und zwinkerte Tilla kurz zu. Ob Celerina wirklich so viel Mitleid mit der Kleinen hatte wie sie behauptete? Irgendwie konnte Minervina ihr das nicht so richtig abnehmen, hatte diese sich doch schon bei der Bedienung ein wenig übertrieben verhalten. Aber so waren die meisten Patrizerinnen nun mal. Ob sie selbst auch mal so werden würde? Hoffentlich nicht. Auf der andern Seite kannte sie Celerina ja gar nicht. Daher hatte sie nicht das Recht über sie zu urteilen. Vielleicht war sie auch ganz anders und empfand tatsächlich Mitleid mit Tilla.


    Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als die flavische Dame sie noch einmal ansprach. Ihre Miene blieb auf den Vorschlag der Flavia hin zunächst neutral. Was sollte sie jetzt sagen? Eine Besichtigung des Sklavenmarktes gefiel Minervina nicht wirklich. Sie mochte Sklavenmärkte einfach nicht. Ansehen zu müssen, wie Menschen als Vieh gehandelt werden, tat ihr in der Seele weh. Andererseits hatte sie den Sklavenmarkt in Rom bisher noch nicht gesehen. Vielleicht ging es hier nicht ganz so menschenverachtend zu? Zugegeben, sie kam sich selbst ein bisschen naiv vor, aber wer weiß. Sie beschloss sich davon zu überzeugen. Also ließ sie sich nichts von ihrer Abneigung anmerken und nickte Celerina freundlich zu. "Eine hervorragende Idee, meine Liebe. Das sollten wir wirklich machen." Sie wollte der Patrizierin ja auch nicht vor den Kopf stoßen, denn immerhin wollte sie Minervina dabei haben und das freute sie doch sehr.

  • Luca bestellte die Getränke und auch etwas zu Essen. Tilla beschloß, sich lieber nur an das Getränk zu halten und erst einmal zu begutachten, was überhaupt aufgetischt wurde. Flavia Celerina sprach aber ganz schön viel, manchmal warf sie die Themen durcheinander und sprach die anderen reihum nacheinander an. Sie hatte auch eine eigene Sklavin, die einen seltsamen Namen hatte. Tilla spitzte die Ohren und baumelte mit den Beinen. Durch eine Frage von Flavia kam plötzlich die Sprache auf sie. Luca beantwortete sie sogleich und schüttelte den Kopf. Stimmt, er wusste gar nicht wie und weshalb sie stumm geworden war. Tilla erhaschte das Zwinkern von der Flavierin und wusste erstmal gar nichts damit anzufangen. Huh? Vorsichtshalber nickte sie scheu lächelnd zurück... und stöhnte gleich darauf stumm auf. Über den Sklavenmarkt gehen? Einfach so einen Schlenker machen? Hm.. bestimmt war Titus Tranquilius da und sie konnte ihm den Regenschauer an den Kopf wünschen. Obwohl er hatte ihr ein besseres Leben als auf der Straße ermöglicht. Sollte sie ihm womöglich dankbar dafür sein? Ihm, dem Sklavenhändler? Na, das überlegte sie sich lieber nochmal in aller Ruhe.


    Minervinas Stimme erklang neben ihr. Auch sie trug etwas zur Klärung der Frage bei warum sie stumm sei bei und beantwortete, wie Tilla sich mit anderen Leuten verständigte. Woher wusste sie das denn? Sie sah überrascht zu ihr auf. Hatte sie etwas verpasst oder war sie von einem aurelischen Mitglied darüber informiert worden? Sicher war 'Bär' Ursus der gute Täter. Richtig! So 'spreche' ich. Mit einem Nicken stimmte Tilla zu und zog die Tafel zu sich, knotete sie wieder an ihrem Gürtel fest. Denn aus den Augenwinkeln sah sie die Sklavin von Yvla zurückkommen und mit ihr die Bedienung, die ein volles Tablett mitbrachte. Die Bestellung wurde an alle verteilt. Da war der Becher mit Birnenwasser. Tilla nahm ihn zu sich und stand von der Bank auf. Ihr war es als Sklavin schliesslich nicht erlaubt mit Höherstehenden an einem Tisch essend zu sitzen. Vorsichtig tippte sie Minervas an der Schulter an. Ich setze mich auf die Mauer da drüben... gebärdete sie rasch und linste zu den appetitlichen Käsewürfeln und dem Brotlaib rüber. Lecker sah das aus! Einmal Naschkatze, immer Naschkatze. ...und warte dort auf Euch. Von einem Fuß auf den anderen tretend wartete sie geduldig auf die Antwort. Wie lange das Essen wohl dauern würde? Gleich konnte sie Luca nur noch aus der Ferne bewundern und seine Schwester Celerina beobachten sowie die Schwester von Ursus im Auge behalten.

  • "Guccius und Tiffanius liegen in der entgegengesetzten Richtung zum Sklavenmarkt" beende ich ohne weiteres die Diskussion. Entweder - oder, man rennt nicht durch die halbe Stadt zu Guccius und dann zurück zum Sklavenmarkt, nur um festzustellen, daß die Waren nicht mehr heiß, sondern saukalt ist.


    "Außerdem, Flavia Celerina, Du Fleisch von meinem Fleische: Du hast einen Bruder - wozu dann noch einen weiteren Sklaven?" :) Damit Du mal ausruhen kannst, dummer Junge - und nicht so frühzeitig verschlissen wirst.


    Ich lange erfreut zu und gieße mir einen hinter die Tunika.

  • Die junge Aurelia gefiel mir! Sie hatte genau mein Format. Offenbar überschnitten sich unsere Interessen sogar! Auch sie befand den Plan, einen Umweg über den Sklavenmarkt zu machen, für gut. Nur einer in unserer illustren Runde wollte unsere Einkaufpläne sabotieren! :D Mein Bruder!
    "Nichts einfacher als das, mein Guter! Wir sollten wohl zuerst den Weg zum Sklavenmarkt einschlagen. Es ist noch recht früh. Um diese Zeit wird sicher noch eine einigermaßen akzeptable Ware vorzufinden sein. Danach, oder sollte ich besser sagen, auf dem Rückweg wenden wir uns Gucchius und Tiffanius zu. Übrigens hatte ich auf der Überfahrt nach Ostia von einem gemanischen Schneidermeister gehört, der bei Chanelix beschäftigt sein soll und bereits für einige Furore in der Modebranche gesorgt haben soll. Lagerfried heißt er glaube ich. Äh, Ylva!", rief ich abrupt meine Sklavin herbei. "Ylva, sag schnell, wie hieß noch mal der Schneider von Chanelix in Roma, den man uns empfohlen hat?" Ylva überlegte einen Moment, dann rief sie: "Des war der Lagerfried, Herrin!" Meine Augen blitzten auf. Auf meine Sklavin war doch (fast) immer Verlaß. "Danke Ylva, geh und hol dir und den anderen etwas zu trinken!"
    Ich reichte meiner Sklavin einen Beutel mit einigen Münzen darin. Die Begleitsklaven konnten sicher auch eine Erfrischung gebrauchen. Schließlich lag die ganze Arbeit ja noch vor ihnen.
    Dann wandte ich mich wieder zu Minervina und Lucanus zu. "Mein Lieber, Chanelix könnten wir dann vielleicht auch noch irgendwo unterbringen." Erwartungsvoll lächelte ich zu meinem Bruder hinüber. In Begleitung einer so netten und attraktiven Dame, wie es Minervina war, wäre er sicher zahm, wie ein Lämmchen und würde mit Freuden sicher alles tun, was wir von ihm verlangten. :P

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