[Via Nicopolitana] Kreuzigung

  • Von der Agora her kommend, bewegten sich die Miles der Legio XXII aus Alexandria heraus. Unter ihnen die zwei Verurteilten unter ihnen.


    An der Stelle, wo die Kreuzigung stattfand, war schon eine weitere Kohorte, die die zwei Kreuze schon bereit gemacht hatte. Der Primus Pilus blieb vor den Kreuzen stehen und wartete, bis der Rest der Miles, als auch die Bevölkerung, dies sich das Spektakel anschauen wollten, aufgeschlossen hatte.

  • Ein Zug von Priestern war dem Trupp und den Verbrechern gefolgt. Die Priester hatten Rosmarinwasser verspritzt, Weihrauch verbrannt und den Rauch mit Palmwedeln in der Straße verteilt. Dabei hatten sie Beschwörungsformeln gemurmelt.


    "O Iackhe! O Iackhe!
    Nimm das Opfer an das
    wir dir erbringen um
    zu reinigen die Stadt
    der Alexander-Tyche
    die Stadt des Serapis
    deine Stadt o Iackhe!
    von dem miasma, von
    dem Frevel den der
    begangen wurde in dieser
    Stadt. Nimm das Blut, das
    die Stadt reinigen möge
    von der Befleckung. Das
    Blut ist unrein noch, doch
    vergossen wird es den
    Leib des Frevlers verlassen
    haben und ist rein nun.
    O Iackhe! O Iackhe! Nimm
    den Unrat, nimm den Dreck
    nimm die persipsema, O
    Iackhe, O Iackhe, O Iackhe!"


    Die Priester hatten ihre Freude daran, endlich einmal wieder eine Art pharmakos in der Stadt zu haben. Die Rhomäer hatten solchen Sitten Einhalt geboten, schon zuvor waren sie etwas aus der Mode gekommen. Zwar waren die Opfer verurteilte Verbrecher und keine unschuldigen armen Krüppel (was Dionysos (damit war der Basileus gemeint) möglicherweise den Geschmack etwas verdarb), doch die Freude der Priester überwog. Sie verräucherten große Mengen an Kräutern, der Rauch zog in die Wohnungen und Läden, die an der Hauptstraße lagen. Eine Menge war, neugierig und begierig, fremdes Blut fließen zu sehen, der Prozession gefolgt. Der Singsang der Priester nahm erst am Tor ein Ende. Nun waren die peripsema aus der Stadt getrieben, die Straßen waren vom Frevel bereinigt. Der Zorn des Gottes würde verebben, ehe er überhaupt Schaden anrichten konnte. Nikolaos war dem Zug bis zum Tor zu Fuß, in Amtskleidung und von den Epheben begleitet gefolgt, dann jedoch machte er kehrt. Schließlich wäre die Kreuzigung gar kein wirkliches Sühneopfer, aus diesem Grunde musste er nicht zugegen sein. Überhaupt belustigte ihn, wie freudig die Priesterschaften die längst veraltete Sitte des pharmakos wieder ausgegraben hatten. Diese waren jedoch mit vollem Ernst bei der Sache.


    "O Iackhe! O Iackhe!"


    Eine Weihrauchwolke umhüllte Nikolaos für einen Moment und ließ ihn husten.

  • Nachdem die beiden Gefangenen zu den Kreuzen gebracht worden waren, schrie Quintos noch einmal auf.


    "Bevölkerung von Alexandria! Meine Brüder! Seht ihr nicht, wie wir unterjocht werden? Diese Besatzungskräfte tun was alte, verschwitzte Männer in Rom abnicken, also das, was dieser Bastard von Kaiser bestimmt. ALSO LASST EUCH NICHT VERARSCHEN! SIE KÖNNEN UNS NICHT ALLE TÖTEN. UNTERNEHMT ETWAS. MACHT ES UNS NACH. WIR SEHEN UNS BEI DEN GÖTTERN."

  • Er ließ die Männer zu den Kreuzen bringen.


    Als der eine wieder mit einer seiner schlauen Reden kam benutzte der Octavier mal wieder seinen vitis. Als der Mann geendet hatte bekam 15 harte Schläge auf den Rücken. Bei jedem Schlag spritzte etwas Blut und das Fleisch sich löste und dann in Fetzen auf dem Boden landete. Der Mann litt unter schrecklichen Qualen. Jedoch würden die Schmerzen noch zunehmen.


    Dann nickte er den Männern zu. Nun würden beide ans Kreuz geschlagen werden. Die Teams machten sich daran beiden Nägel in Hände zu rammen. Anschließend wurden die Arme und Beide noch mit Seilen befestigt, damit die Handflächen nicht rissen.


    Nun wandte sich der Octavier an die Menge


    "Und ob. Wenn sich jemand gegen die geltenden Gesetze oder den Kaiser stellt, dann wird er bestraft. Und du, der du bald tot bist, hast unrecht: Du glaubst gar nicht, wie viele Leute ein Soldat am tag ans Kreuz schlagen kann... - KREUZE HOCH" befahl er den Männern.


    Die Holzgebilde wurden angehoben und in den Boden eingelassen.


    Er wandte sich ein letztes mal zu den Verurteilten: "Nun werdet ihr sterben." Nun sah er zum Optio. "Teile Wachen ein. Wechsel alle 8 Stunden. Immer 20 Legionarii. Ausführen."


    Dann verließ der Primus Pilus auf einem Pferd mit zwei Equites, als Leibwache, das Geschehen...

  • Nikolaos hatte eine Seitenstraße kurz hinter dem Stadttor erreicht. Dort wartete ein leichter Reisewagen auf ihn. Er hatte an diesem Tag alle Geschäfte in der Stadt ausgeführt. Er verabschiedete von den Epheben und vom übrigen Gefolge, nur Kalthymos würde ihn begleiten. Sie stiegen auf den Reisewagen. Unter der weißen Leinwand, die auf ein Gestell aus Holz gespannt war, um die Hitze der Sonne von den Insassen fernzuhalten, war es stickig und es stank. Nikolaos wies einen Diener auf den Missstand hin, dieser verspritzte darauf eine harzig duftende Flüssigkeit aus einem Gefäß aus Bronze in das Innere des Wagens. "Zum oikos", sprach Nikolaos zum Kutscher. Dieser nickte und trieb die Pferde an. Bis zum Tor der Stadt kamen sie schnell voran. Nur noch vereinzelte Nachzügler machten sich auf den Weg, das Einschlagen der Nägel doch noch zu sehen, sie hatten es eilig, sie wollte sich diesen ersten Höhepunkt nicht entgehen lassen. Nikolaos betrachtete diese Menschen angewidert aus seinem Wagen heraus. Je näher sie jedoch dem Ort der Kreuzigung kamen, desto mehr Menschen waren auf der Straße und blockierten sie beinahe. Ein rhomäischer Offizier mit seinen Adjutanten kam dem Wagen des Nikolaos entgegen. Das Gesicht dieses Mannes kam ihm bekannt vor, jedoch war der Reiter zu schnell aus dem Sichtfeld des Nikolaos verschwunden. Plötzlich sah er die Kreuze. Die Verurteilten hingen schon. Rasch wandte er sich ab. Doch der kurze Anblick hatte ihm schon genügt. Übelkeit stieg in ihm auf, ihm schwindelte. "Schließe die Vorhänge", befahl er Kalthymos. Dieser gehorchte sofort. Die aufgerollten Stoffbahnen am vorderen und am hinteren Ende des Wagens fielen hinab. Doch die Übelkeit wurde stärker. Nikolaos wurde blass. Kalthymos bemerkte dies und bedachte den Exegetes mit einem fragenden Blick. Für ihn selbst sehr plötzlich barg Nikolaos sein Gesicht in Kalthymos Händen. Heiß ergoss es sich, der Diener mit dem Harzwasser war nach hause gegangen, bedauerlicherweise.

  • Aus der Ferne beobachtete ich das 'Spektakel', wirklich eine grausame Praxis. Doch die Römer deswegen Barbarisch zu nennen wäre ungerecht, auch Alexander tat dies nicht anders. So sicherten die Mächtigen ihre Macht, so war es immer. Die Männer nicht völlig unrecht, aber sie waren trotzdem Narren. Was wollten sie damit erreichen? Ohne ein Heer? Ohne einen Anführer? Kaum jemand würde ihnen nach diesem Exempel folgen, besonders nicht da es den Alexandrinern ja recht gut ging. Die Priester schienen das Ereignis irgendwie ausnutzen zu wollen, nun, ich hielt vom Dionysos nie viel und so etwas änderte Meinung sicher nicht. Eine Weile beobachtete ich das Ereignis noch...


    Sim-Off:

    Wer will...

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