• Die Casa Ferria lag am Rande von Misenum, besaß einen weitläufigen Hortus und einen Blick auf den Golf. Der Hortus lag rücklings der Casa, überspannt von einem hölzernen Gestell, auf dem sich Weinranken schlängelten und die darunter liegenden Sitzflächen vor allzu starker Sonneneinstrahlung schützten. Ein Brunnen plätscherte irgendwo und das Singen der Vögel war zu vernehmen. Alles in allem ein sehr idyllischer Flecken Erde.


    Gemütlich wandelte ich durch das Grün...

  • Ich dachte an die vergangenen Monate, an meine Zeit auf Sizilien. Es hatte sich viel ereignet, nicht nur in der Weltpolitik. Ich lebte auf dem Gut eines Freundes der Familie, unweit von Syracusae. Er war ein Neffe meines Großvaters, hatte sich in der Flotte das Bürgerrecht verdient und sich daraufhin auf ein kleines Gut nach Sizilien begeben. Dort erntete er Oliven und verarbeitete sie in der hauseigenen Kelterei zu Öl. Es war kein großer Betrieb, die Erzeugnisse verkaufte er größtenteils vorort in Syracus. Ich half bei der Ernte und lernt den Umgang mit den großen Maschinen, mit deren Hilfe aus Oliven Öl hergestellt wurde. Olivenöl in Amphoren abgefüllt erzielte eine deutlich höheren Preis als der direkte Verkauf von Oliven. Die Produktion lag bei 95%. Nur ein kleiner Teil der Oliven wurde direkt verkauft. Gleichzeitig suchte ich die Kontaktmöglichkeiten zum dortigen Comes, mein Purpursaum verhalf mir hier zum Eintritt in die bessere Gesellschaft Siziliens.


    Nachdem der Sommer gegangen war, der Herbst vorrüberzog und der Winter Sizilien erreichte, was sich mit zunehmenden Stürmen auf dem mare nostrum bemerkbar machte, brach ich irgendwann wieder auf nach Misenum. Eine Passage hatte ich mich bei Messana hinüber aufs Festland gebracht und von dort ging die Reise entlang der Küste an den Golf von Misenum, jener beeindruckenden Küstenstadt.


    Nun war ich schon einige Tage in Misenum gewesen, hatte meinen Vater, den Nauarchus bei der römischen Classis aber noch nicht gesehen. Ich hatte eine Notiz ihm zukommen lassen, einen Sklaven unseres Anwesens entsandt in richtung Stützpunkt, ihn zu informieren.
    Ich hatte es mir auf der Terrasse mit der beeindruckenden Aussicht bequem gemacht - unten in der Bucht sah man die riesigen Schiffe der Classis - in der Hand einen Kelch Wein und auf dem Tisch einige Scripte über die Naturbeobachtungen des Plinius wie er sie gerade in dieser Gegend verfasst hatte.

  • Der Vater hatte diese Notiz wohl erhalten, und so es sein Dienst es ihm erlabubte begab er sich zur Casa und traf dort auf seinen Sohnemann.


    "Salve, Caius. Du bist also wieder in Misenum, es freut mich dich wieder hier zu haben. Wie waren deine Reisen?"

  • Ich drehte mich um. Da war er ja - Vater, gewohnt in Uniform, legte er sie überhaupt jemals ab ?


    "Salve patre ! Wie geht es Dir ? - Meine Reise nach Sizilien ? Sie ist gut verlaufen. Ich habe einiges über den Anbau und Aufzucht von Olivenhainen erfahren. Catos de agriculture war mir ein weiser Ratgeber."


    Ich hatte mich erhoben, um meinen Vater zu begrüßen.


    "Wie geht es dem Praefecten ? Er ist ja mein Patron."




    Sim-Off:

    änder mal deine Altersangabe im Profil. Theodores ist bestimmt nicht jünger als sein Sohn. :D

  • "Das freu tmich zu hören. Und du hast sogar etwas lernen können? Das freut mich um so mehr."
    Er beäugte seinen Sohn, er schien älter, aber auch reifer geworden zu sein. Die Reisen schienen ihm gut getan zu haben.
    "Dem Praefecten geht es gut soweit, er hat viel zu tun zur Zeit. Der Tod des Kaisers verursachte viel Arbeit, und dann sind da noch die Legionsüberführungen aus dem Osten...
    Und was hast du nun für die Zukunft geplant, Caius?"

  • "Ich möchte wieder nach Rom. Nach meinem Tribunat der Flotte, hoffe ich, daß der neue Kaiser Verwendung für meine Dienste finden wird. Patre, ich möchte Dich um einen Gefallen bitten. Ich möchte dem Caesar würdig entgegentreten. Erlaubst Du mir, eine Cohorte von nicht mehr als maximal 10 Flottensoldaten, die meine Reise begleiten ? Ich weiß nicht, ob Dir der Name Titus Decimus Verus etwas sagt. Er ist ein Freund aus Rom, den ich hier in Misenum vor wenigen Tagen wieder traf. Er dient Dir als Optio. Wenn du es gestatten würdest, so könnte jener mich samt seiner Männer mich auf der Reise begleiten."

  • Theodores hörte sich an, was sein Sohn vor hatte, und nickte zunächst zustimmend. Dann runzelte er die Stirn.
    "Nach Rom zieht es dich also. Das ist sicherlich keine schlechte Idee. Aber was deine Bitte angeht kannst du das doch selbst in die Hand nehmen, du bist immerhin Tribun. Ich bin lediglich Kommandeur des Stützpunktes, für die Marineinfanterie ist im Endeffekt der Praefect zuständig."

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