Audienz für eine unbekannte Römerin

  • Cleonymus nickte erleichtert denn scheinbar war er gut zu verstehen, aber um sich seiner Sprachkünste zu erfreuen würde er später Zeit finden müssen ...


    "Nunja, wie ihr mit Sicherheit wisst ist das Unterfangen Soldaten in eine Wüste zu schicken reichlich schwierig, doch haben die Räuber gleichermaßen dieses Problem, auch sie müssen Nahrung und vor allem Wasser besorgen! Und sie können kaum darauf hoffen das sie all das von den Karawanen bekommen die sie plündern, also werden sie einkaufen müssen und welcher Ort wäre besser als Alexandria? Ich denke wenn wir uns in den üblichen Lokalitäten etwas umhören dürfte es kein Problem sein jemanden zu finden der "etwas" gesehen hat. Außerdem müssen sie ihr Diebesgut auch verkaufen, vielleicht findet sich so einiges wieder, wenn wir die Hilfe der Dame Iunia Urgulania haben. Was meinst du dazu Praefectus?"


    Cleonymus setzte ein saichtes Lächeln auf, denn er wusste was er soeben präsentiert hatte war nichts alltägliches es würde viel Arbeit von Stadtwache und wahrscheinlich auch von der Legion erfordern ...

  • “Und wenn es Wüstenvolk war? Vielleicht sogar die Garamanten? Vor vielen Jahren hatten sie große Städte, tief in der Wüste, heißt es.“, antwortete Corvus zweifelnd. Von den Garamanten, die einst in der Wüste geherrscht hatten, bis die Römer sie besiegt hatten, existierten unzählige Geschichten. Aber wer hätte sagen können, welche davon wahr, und welche fantastische Legenden waren?
    “Ich wünschte, du würdest hier in Alexandria eine Spur finden. Aber was ist aus den Menschen geworden, die sie verschleppt haben? Wurden sie getötet? Wenn aber nicht, wo sind sie dann? Hier in Alexandria wohl kaum.“

  • Diese Möglichkeit hatte Cleonymus selbst noch garnicht in Betracht gezogen, denn obwohl er gebürtiger Ägypter war, konnte er sich nicht entsinnen jemals von einer Stadt in der Wüste gehört zu haben ...


    "Da hast du natürlich Recht Praefectus, sie würden warscheinlich dort residieren und handeln, aber dennoch könnten sie meiner Meinung nach unmöglich ganz abgeschnitten dort leben, den dort wächst nichts was man essen könnte, und selbst wenn müsste es Leute geben die darüber bescheid wüssten, Händler oder auch nur Flüchtlinge, Irgendjemand hat immer etwas gesehen."


    Cleonymus war sich sicher das es eine Verbindung geben musste, irgendwo wusste immer irgendjemand bescheid ...


    "Praefectus ... denkt alein an die Tatsache das sie bei Nacht angriffen ... wenn man nicht weiß das es etwas zu holen gibt, würden Diebe wohl kaum eine ganze Nacht entlang einer so großen Straße reiten, oder? Ich denke sie wissen vorher wann eine Karawane des Weges kommt!"

  • Germanicus Corvus kannte sich mit Straßenräubern nicht besonders gut aus. Zwar hatte er in seiner Zeit in Germanien marodierende Barbaren bekämpft, aber dort waren die Umstände doch ganz andere gewesen.


    “Gut.“, sagte er deshalb. “Du wirst sicherlich Informanten und Spitzel in der Stadt haben. Vielleicht wissen sie etwas. Wenn du etwas in Erfahrung bringst, dann lass' es mich wissen.“

  • Cleonymus empfand mehr als nur simple Dankbarkeit, er war bereits dabei einen Faden zu spinnen und dieser Faden würde zu einem Strick werden ... und was lies sich besseres mit einem Strick anfangen als ihn einem Gesetzlosen um den Hals zu legen, bevor man das Fass zu seinen Füßen wegtrat ...


    "Ich weiß dein Vertrauen serwohl zu schätzen und werde mein bestes geben eben jenes nicht zu enttäuschen! Ich erwarte erste Ergebnisse binnen einer Woche, also wenn du gestatest werde ich mich sofort auf den Weg machen!"


    Cleonymus musste anzusehen sein das er geradezu darauf brannte einen Strick zu binden, was man ihm angesichts des Schiksals seiner Eltern wohl kaum hätte verübeln können ...

  • “Natürlich. Ich wünsche dir viel Erfolg.“, und das meinte er, im eigenen Interesse, auch so.


    Damit endete diese außergewöhnliche Audienz, die ein sehr beunruhigendes Licht auf die Zustände in den abgelegenen Teilen der Provinz geworfen hatte.

  • Cleonymus nickte zum wiederholten male verneigte sich leicht vor dem Präfekten und verlies dann den Audienssaal immerhin musste er nun erstmal den dicken Lysander besuchen ...

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