[Grundausbildung] C' Valerius Tacitus

  • Na, dass klang doch gut, befand Licinus und verzichtete auf eine Wiederholung.
    Stattdessen dozierte er weiter
    "Es gibt drei Arten von Stichen, die wir ausführen können:
    Erstens, über den oberen Schildrand, dabei zielen wir auf den Hals und das Gesicht unseres Gegners
    Zweitens am rechten Schildrand vorbei mit Ziel auf die Achselhöhle, den Arm oder der ungeschützten Flnake
    Drittens: am unteren Schildrand vorbei, mit Ziel Oberschenkel.
    Im Kampf wählen wir stehts das Ziel, bei dem sich der Gegner eine Blöße bietet."


    Natürlichw ar sich Licinus bewusst, dass im echten Kampf die milites nie ganz genau nach Vorschrift agieren würden,d as war oft genug gar nciht möglich, aber sie daruaf unerbittlich zu drillen würde zumindest ihre Überlebenschancen steigern.


    "Gut, wenn das dann soweit geklärt ist könnt ihr euch warmmachen, sprich 2 Runden um den Campus drehen, nach der ersten Runde holt ihr euch da hinten die Übungsschwerter ab, nach der zweiten kommt ihr zu den Pfählen dort hinten gelaufen, wo wir die Übungen beginnen, aber zügig, wenn ich bitten darf, wir haben schon genug Zeit verloren heute.
    Agite!"

  • Callistus stöhnte, und auch Tacitus hielt nicht viel vom runden drehen. Aber wenn der Zenturio schon gute laune hatte, dann wollte er auch nicht der grund sein, dass diese wieder verflog. Also machte er sich auf die runden zu laufen, und die ausbildungswaffe zu besorgen.


    Waffentraining... das wird ja mal interessant!


    Dem gesichtausdruck von Callistus nach zu beurteilen, der einmal nicht eine Grimasse purer unzufriedenheit darstellte, schien dieser gedanke wohl auch nichts auszu machen.

    Nur die Römische Republik gab uns Schutz
    Heil der Republik!

  • Nachdem die milites ihre Runden absolviert hatten ließ Licinus jeden miles vor einem der in den Boden gerammten Pfähle aufstellung nehmen.


    "So, die Pfähle vor euch stellen eure Gegner dar, auf mein Kommando beginnt ihr sie zu bekämpfen."
    Licinus sah sich um, ob einer der probati lachte...



    "latus ictus" ~ Stich rechts


    "supra ictus" ~ Stich oben


    "subtus ictus" ~ Stich unten


    "supra ictus" ~ Stich oben


    "supra ictus" ~ Stich oben


    "latus ictus" ~ Stich rechts


    immer in anderer Reihenfolge gab Licinus die Befehle zu den Stichen sehr genau und beobachtete die Stichtechnik der probati.

  • Die übungsschwerter waren um einiges schwerer als es sich tacitus vorgestellt hatte. Aber die ware wirkung wurde ihm erst bewusst, als die übungen begannen. Schnell wurde sein arm schwer, und die befehle des zenturios, die zusammenhangslos hintereinander heraus gebrüllt wurden, verwirrten ihm mehr oder weniger. Auch das sie auf eine einfache holzfigur einstachen, irritierte Tacitus. Aber übung war übung und so konzentrierte er sich auf die stimme des zenturios, und versuchte seinen, bestialisch schmerzenden, arm zu ignorieren.


    Von allen probati war es ausgerechnet Callistus, der an all dem den meisten spaß empfand. Zwar sah er durch seinen körperumpfang nicht gerade sportlich aus (und war es, bei den göttern auch nicht) aber zumindest in den armen hatte er bären kräfte. Stark und schnell stieß er wieder und wieder auf den holzpfahl ein, als befände er sich in seinem element.
    Dieses mal waren es alle anderen, die durch gequälte gesichtsausdrücke ihr missfallen zur geltung brachten.

    Nur die Römische Republik gab uns Schutz
    Heil der Republik!

  • Licinus nahm erfreut zur Kenntnis, dass auch jener probatus, der bei den körperlichen Übungen eher negativ aufgefallen war, nun eine saubere Vorstellung lieferte.
    Dennoch merkte er, dass etwas, wie erwartet, nicht besonders gut lief.


    "Haaalt!" brüllte er
    "Probati, einige von euch haben sich jetzt schon die Arme wundgescheuert. Jetzt stellt euch mal vor, wir wären in einer verdammten Schlacht und ihr müsstet noch stundenlang so weitermachen, bis der Kampf vorbei wäre, wäre euer Schwertarm ohne jede Feineinwirkung absolut unbrauchbar. Da müsst ihr höllisch aufpassen.
    Eine andere Methode ist, dass ihr euch Bandagen aus Stoff bastelt um euren Arm halbwegs abzuschirmen, diese helfen zwar nicht gegen Waffen, aber immerhin gegen selbstzugefügte Verletzungen am Schildrand."


    "Und noch was: Ihr seid im Krieg nicht im Zirkus, ihr sollt töten, nicht dabei gut aussehen. Oder glaubt ihr, dass euch der Gegner verschont, nur weil ihr seinen Nebenmann besonders kunstvoll getötet habt? Glaubt ihr das?"

  • Tacitus, der soeben aus purem frust heraus, zu einem besonders schwungvoll gezielten stich auch die obere hälfte des tock-feindes angesetzt hatte, hielt sofort inne.
    hmm wo er recht hat....
    trozdem hielt er diese ganze parade mit den stockmännern für unsinnig. Aber gegen die stoffbandagen hätte er nichts, als er seinen rot gescheuerten unterarm anstarrte. Nur wo sollten sie diese jetzt her bekommen?

    Nur die Römische Republik gab uns Schutz
    Heil der Republik!

  • "Na also. Und in Zukunft antwortet ihr sofort.
    10 Liegestütze, na macht schon!"


    Das waren zwar nicht besonders viele, aber jene, die sich ihre Arme schon zerschunden hatten würden es trotz allem hart finden.
    Umso schneller würden sie nächstes mal aber antworten.

  • JAWOHL ZENTURIO!


    sofort machten sich die Probati auf, ihre liegestützen zu machen. 10 war im vergleich zu manch anderen aufgaben ein kinderspiel. so dachte zumindest Tacitus. Doch als er dann zum dritten mal die ellebogen beugte, verspürte er ein kräftig heißes brennen in den aufgescheuerten armen.


    verfluchte schei....


    da hatte der Zenturio sich wohl etwas dabei gedacht.

    Nur die Römische Republik gab uns Schutz
    Heil der Republik!

  • Nachdem die Liegestütze absolviert waren, hieß Licinus die probati wieder ihre hölzernen Feinde bekämpfen.


    Als er nach einer ganzen Weile zufrieden war kommandierte er eine Pause und gab neue Anweisungen.


    "So probati, jetzt da ihr die Grundzüge des Angriffes mit dem Schwert geübt habt machen wir mal ein kleines Übungsgefecht.
    Dazu werdet ihr euch paarweise aufstellen, einer der Partner wird versuchen den anderen anzugreifen, während dieser versucht sich zu verteitigen.
    Allerdings will ich heute keine, ich wiederhole, ich will KEINE Verletzten sehen.
    Denkt immer daran, auch wenn diese Schwerter "nur" aus Holz sind kann man seinem Partner ernsthafte Verletzungen zufügen.
    Und ich will keinen Krach mit dem medicus ordinarius kriegen, weil ich ihm zuviel Arbeit mache.
    Ist das verstanden?!

  • JAWOHL ZENTURIO!
    ertönte es voller enthusiasmus.


    Tacitus ging hinuber zu Callistus. Ihm erschein solch eine übung viel sinnvoller als das drauf dreschen auf holzfiguren. Trozdem fühlte Tacitus sich etwas unwohl da er noch nie im umgang mit dem gladius geschult wurden war- sein Vater und er hatten im grundegenommen ihr training auf dem umgang mit dem pilum spezialisiert, bevor er zur legio kam. Na ja das wird schon. Ein hämisches grinsen trat auf Callistus' gesicht. Tacitus kannte Callistus schon gut genug, um zu wissen das er diese situation höchst amüsant fand, und sich seiner überlegenheit, in zumindest dieser disziplin durchaus bewusst war. Brangus der auch aus der selben contubernia kam wie Tacitus, und sich mal zum spaß mit Callistus im 'stockkampf' angelegt hatte, schaute etwas mitleidig, und dann doch mit einem hauch von schadenfreude in tacitus richtung.


    Ha Ha, greif mich an! oder hat der kleine Valerier angst? witzelte Callistus.


    Tacitus hatte zwar keine angst, aber sehr wohl fühle er sich dann doch nicht bei dem gedanken seinen kameraden anzugreifen, dessen körperfülle mindestens doppelt so präsent war wie die seine.


    Trozdem griff er, so wie es ihnen der Zenturio gezeigt hatte, an.


    latus ictus


    supra ictus


    subtus ictus


    supra ictus


    supra ictus


    latus ictus
    hallte es Tacitus durch den kopf. trozdem parierte Callistus jeden seine schäge mit einer, ihm ungewohnten, behändigkeit.


    HA HA jetzt bin ich dran!


    Callistus versetzte ihm ein paar schläge gegen die untere und die rechte schildseite, die Tacitus aber parieren konnte.


    Tacitus wahr nun wirklich kein schwächling, sondern schon durch seine besuche im gymnasium in Ostia gut durchtrainiert. Doch obwohl Callistus ansonsten keine sportliche begabung vorzeigte, wussten schon alle in seiner contubernia von seiner bärenkraft - zumindest in den armen. Einer seiner schläge traf Tacitus' obere schildkante mit einer solchen wucht (da Callistus seine kraft anscheinend unterschätzt hatte) das Tacitus dem nichts entgegen setzten konnte.
    Die Schildkante traf ihn direkt ins gesicht und er wurde von den füßen gerissen.


    Benommen, und von den verschwommenen schatten der anderen trainierenden probati lag Tacitus auf dem staubigen boden, und schwebte zwischen realität und ohnmacht.

  • Jedesmal war es dasselbe, hatte Licinus das Gefühl, auch bei seiner Grundausbildung hatten die Soldaten die Schwertübungen mit Witzen begonnen.
    Und wie auch bei seiner Ausbildung gab es hier einen Verletzten, innerlich seufzte er, dann ging es recht schnell.


    "Aufhören! Aufhören, verdammt nochmal!


    Dann ging er auf das Paar zu, bei dem es den Verletzten gab.
    "Was ist passiert?" fragte er Callistus und noch bevor dieser antwortete ging er neben Tacitus in die Hocke.


    "Valerius, hörst du mich?" und gab ihm zur Sicherheit eine leichte Ohrfeige, gerade stark genug um den Valerier entweder in die Realität zurück zu holen oder seinen Zustand unverändert zu lassen.

  • Tacitus sah wie sich irgendein schatten über ihn beugte. Dann hörte er von weit, weit weg eine verzerrte leise stimme seinen namen sagen.
    Noch immer flimmerte die weilt um ihn herum und bestant aus kaum mehr als licht und schatten. Dann traf ihm etwas am kopf. Bei den Göttern!
    In seinem kopf pulsierten wellen des schmerzes. Plötzlich klärte sich seine sicht, und er erkannte zumindest schon einmal die züge des mannes über ihn. Noch immer rasten höllische schmerzen durch seinen kopf. Der schild hatte ihn wirklich hart getroffen.
    Zenturio....?


    Erst jetzt wurde Tacitus sich einer warmen flüssigkeit bewusst, die ihm aus mund und nase lief. Seine gesammte lippe war anscheinend aufgeplatzt.
    Verflucht... Es.. es tut mir leid zenturio. hab irgendwie nicht.. nicht richtig aufgepasst


    Tacitus war immer noch benommen, und das sprechen erschien ihm schwer, aber zumindest lichtete sich der schleier vor seinen augen jetzt entgültig.

  • "Liegenbleiben!" wies Licinus an und drückte den probatus die Hand auf die Brust. Mit der anderen fühlte er an der Nase des jungen Mannes.
    Gebrochen? Er glaubte es nicht, aber sicher war er auch nicht.


    "Ihr beide! Herkommen" befahl er Callistus und einem weiteren probatus.
    "Nehmt mein scutum, das ist leichter, legt Valerius drauf und bringt ihn ins valetudinarium. Und wenn einer der medici seine Meinung losgeworden ist, dann kommt ihr wieder und gebt mir einen Bericht ab.
    Abite!"


    "Und hat euch jemand die Erlaubnis gegeben, euch zu bewegen. Ich sagte "Halt!", nicht "venite!".
    Wir versuchen es nochmal und jetzt seid gefälligst etwas vorsichtiger!"
    fauchte er die anderen probati an.

  • JAWOHL CENTURIO


    brüllte Callistus und der andere probatus den der centurio beauftragt hatte, Tacitus zum valetudinarium zu bringen.


    Tacitus, der auf dem scutum lag, blinzelte immer wieder, da immer wieder schmerzhafte stiche durch sein gesicht zuckten. er glaubte nicht das die nase gebrochen war, doch seine Lippe und sein kinn waren schon um einiges angeschwollen. So machten sich die drei probati (wobei Tacitus getragen wurde) auf zum medicus.

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  • Licinus musste schmunzeln, diese beiden probati waren schon fast zu gut erzogen.
    Dies war doch nun wirklich einer der Fälle, denen man nicht im Truppenparadeton herumschreien musste.
    Dann beaufsichtigte er weiter die Übungen, immer wieder Richtung porta linsend, wann die probati zurück kämen, man wollte schließlich wissen, was los war.

  • Tacitus war froh dem gerüchen des lazeretts entkommen zu sein. Er stüzte sich zwar noch auf Callistus, aber der schwindel hatte sich nun beinahe gänzlich gelegt, obwohl da noch dieses schmerzhafte pochen in seinem kopf war.


    Zenturio!


    Tacitus versuchte, so fern es ihm möglich war, stramm zu stehen.


    Der medicus sagt, dass ich für den heutigen Tag von der ausbildung freigesprochen werde. Desweiteren lässt er berichten dass ich dennoch am nächtlichen wachdienst teil nehmen werde.


    Er klang nicht wirklich selbstbewusst, da er nicht wirklich sehr of einem zenturio derartige berichte überbrachte.

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  • Wie bitte? Training nein, Wache ja? Was sollte das denn heißen? Hatte wohl was mit der körperlichen Anstrengung zu tun.
    Trotzdem, eine selten seltsame Anweisung.


    "Also von mir aus. Dann halt dich am Rand auf und beobachte den Rest, vielleicht lernst du so wenigstens noch ein bisschen was."


    Danach gingen die Übungen weiter...


    ~~~


    Am Ende der Übungen ließ Licinus die milites inklusive Valerius wieder antreten.


    "Also, noch zwei Worte zur Nachtwache:
    Erstens: Wachbesprechung an der Wachstube eine halbe Stunde vor beginn der vigila prima
    Zweitens: Ich weiß es ist schwierig mit den halben Stunden, aber versucht pünktlich zu sein."


    "Und jetzt dürft ihr noch zwei Runden um den Platz laufen.
    Valerius her zu mir! Rest loslaufen!"


    Valerius, hör zu, ich will kein falsches Heldentum. Wenn dir heute im Laufe des Tages schlecht werden sollte, meldest du dich sofort im valetudinarium und sorgst dafür, dass ich davon erfahre.
    Nicht, dass du mir noch vor der ersten Schlacht wegstirbst, wir haben hier keinen Mann zuviel
    Aber WEHE du bist nicht da und ich erfahre, dass du dich gedrückt hast.
    Haben wir uns verstanden?"

  • Immer hin hatte er es ja nicht darauf angelegt ein schild ans gesicht geknallt zu bekommen...


    Ja ZenturioTacitus war schon etwas überrascht von der ansprache des Zenturios.


    Tacitus stand stramm (jedoch ein wenig wackelig) und wartete das der Zenturio auch ihn entließ.

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