Turma I auf den Weg in den Westen

  • " Das werde ich."


    Verus befahl den Männern, sich bereit zu machen und dann sich beritten auf dem grossen Vorplatz einzufinden.


    Etwas später wurde dies ausgeführt. Cursor sollte die Truppe führen. Deshalb sagte er den Equites:


    "Wir werden nochmals auf Auskundschafts-Mission begeben. Seid also wachsam und berichtet mir oder dem Tesserarius, falls ihr etwas Merkwürdiges oder irgend eine Spur am Boden findet. Ist jemand erfolgreich und findet eine Spur, die uns weiterführt und wirklich sich als nützlich erweist, kriegt er von mir 100 Sesterzen. Ich übergebe nun das Kommando, bis wir vor Ort sind, Curor. Denn er weiss auch wo sich der Zielort befindet."

  • Als sie dort eintrafen, wo sie am Vortag die Toten entdeckt hatten, konnten sie schon von weitem erkennen, dass sie sich nicht als einzige dafür interessierten.
    Drei, in weite Gewänder gehüllte Gestalten waren zu erkennen. Zwei machten sich an den Kadavern der Kamele zu schaffen, die noch immer im Wüstensand lagen. Drei, allerdings lebende Kamele, standen am Rande des Geschehens und bei ihnen war der dritte Mann.


    Natürlich sahen sie die Römer in dieser baumlosen und offenen Landschaft kommen. Das schien sie aber kaum zu beunruhigen und sie machten keine Anstalten, reiß aus zu nehmen.

  • Zitat

    Original von Publius Redivivus Verus
    " Ich übergebe nun das Kommando, bis wir vor Ort sind, Curor. Denn er weiss auch wo sich der Zielort befindet."


    Cursor wandte sich an die equites, unter denen sich auch seine "private Elite" befand:


    "Alles hört auf mein Kommando. Wir reiten zu der Stelle, an der wir die Leichen fanden. Meine vier equites kennen den Weg, die vier anderen folgen. Die Staffelung bleibt wie immer: Equitanus und Caecus zwei Pferdelängen links hinter mir, Alienus und Constantius zwei Pferdelängen rechts hinter mir, je zwei in zwei Pferdlängen Abstand hinter Equitanus und Alienus. Wir reiten im Schritt an, erst auf mein Kommando folgt der Trab, Galopp nur auf besonderen Befehl! Mir nach! Pergite!"


    Cursor stieß seinen rechten Arm mit geballter Faust dreimal in die Luft und ritt an.


    Es dauerte nicht lange, als sich der Trupp der besagten Stelle näherte. Von den Geiern, die den Ort am Tag zuvor in der Luft umkreisten, war nichts zu sehen.


    Cursors Spürsinn war angespannt. Keine Geier, folglich keine Leichen. Dann sah er drei Kamele. Im Schritt ritt sein Trupp weiter und da bot sich ihnen ein Bild, für das er im Moment keine Erklärung fand:


    Eine Gestalt mit drei Kamelen, zwei weitere Getalten knieten neben den Kadavern. Die Leichen waren verschwunden. Er stieß seinen rechten Arm mit ausgestreckter Hand senkrecht in die Luft. Der Trupp hielt an.


    "Equitanus und Caecus, ihr folgt mir im kleinen (*) Abstand, die anderen bilden einen Kreis um die Gestalten am Boden. Und haltet die Augen offen!"


    Cursor ritt auf den Kamelhalter, der von ihm keine Notiz zu nehmen schien, zu.


    "Wer bist du und was macht ihr hier?"



    Sim-Off:

    (*) eine Pferdelänge

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    Langsam drehte sich der Mann um und verneigte sich leicht.
    Ohne erkennbare Furcht sah er die Römer aus dunklen Augen an. Sein Gesicht war markant, wurde von einem buschigen, rabenschwarzen Bart beherrscht und sein Alter war nur schwer zu schätzen.


    “Ich grrrüßte Euch.“
    Er sprach Latein, allerdings mit einem starken Akzent.
    “Wirrr sind nur einfache Hirrrten und durrrchstrrreifen dieses Land. Diese toten Tierrre haben wirrr hierrr gefunden und warrren neugierrrig. Sie gehörrren euch?“


    Für einen angeblich einfachen Hirten trug er allerdings sehr ordentliche und saubere Gewänder und auch das Zaumzeug und die großen, reich geschmückten Sättel der Kamele waren kaum ein Ausdruck von bitterer Armut. Nichts an ihm erinnerte an die unfreien Hirten, die beispielsweise in Italia Schafherden über oft weite Strecken trieben und die dafür berüchtigt waren, gelegentlich auch schutzlose Reisende auszuplündern.
    Aber dieses Land und seine Bewohner, war es nicht auch so ganz anders als Italia?

  • Cursor musterte den Fremden, der vorgab, ein Hirte, noch dazu ein einfacher, zu sein, aber nach allem anderen aussah. Die prächtige Adjustierung der Kamele sprach Bände. Instinktiv fühlte er, daß er bestimmt keinen einfachen Hirten vor sich hatte, dazu machte sein Gegenüber einen zu gebieterischen Eindruck.


    Seinem prüfenden Blick hielt der Bärtige kurz stand, dann senkte er die Augen.


    "Salve,"


    erwiderte Cursor kurz den Gruß und wandte sich zunächst noch höflich an den Fremden


    "du hast meine Frage nur zur Hälfte beantwortet: wer bist du?"


    und in merklich höhnischem Ton


    "wenn du Hirte bist, wo sind deine Tiere oder sind sie dir vielleicht abhanden gekommen?"


    Mit Argusaugen verfolgte Cursor jede Bewegung des Fremden.

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    Ein Lächeln huschte über das bärtige Gesicht des Fremden.


    “Mein Name ist Adherrrbal. Wirrr sind Nomaden und lagerrrn mit unserrrerrr Herrrde nicht weit von hierrr.“


    Sein Lächeln verschwand.


    “Uns sind wirrrklich ein zwei unserrrerrr Tierrre... wie sagst du? ...abhanden gekommen. Wirrr haben sie gesucht aberrr das hierrr gefunden.“


    Er zeigte auf die Kadaver. Dann sah er wieder zu Cursor.


    “Jetzt habe ich dirrr deine Frrragen wohl beantworrrtet, du mirrr meine aberrr noch nicht und auch wärrre es höflich, wenn du mirrr deinen Namen sagen würrrdest.“


  • Rufinus wusste, dass er nicht mehr sehr viele Männer bei sich hatte, doch bisher war es zum glück ruhig geblieben. Zwar waren sie alle in Alarmbereitschaft, doch wollte er auch, das sich soviele wie möglich ausruhten, da sie ja diese Nacht weiter ziehen wollte.


    Den Kameltreibern schien dies egal zu sein. Gaius beobachtete sie schon eine ganze weile, doch wenn sie zu den Gaunern gehörten, dann waren sie verdammt gut darin, dies zu verheimlichen.


    Rufinus nervösität nahm überhand und er musste einfach zum Vallum gehen, um nach seinen Männern ausschau zu halten. Was mochten sie nun finden ? Welche Spur oder Hinweiß, der ihnen weiter helfen würde. Obwohl er sehr nervös war, versuchte er dies seinen Männern nicht zu zeigen. Versuchte ruhe und gelassenheit auszustrahlen, damit seine Männer, die noch im lager zurückgeblieben waren, nicht unbedingt genau zu unruhig werden, wie es ihr Decurio war.

  • Zitat

    Original von Narrator Aegypt
    “Jetzt habe ich dirrr deine Frrragen wohl beantworrrtet, du mirrr meine aberrr noch nicht und auch wärrre es höflich, wenn du mirrr deinen Namen sagen würrrdest.“


    Cursor grinste.


    "Verzeih` meine Unhöflichkeit, Adherbal, ich vergaß mich vorzustellen, mein Name ist Titus Decimus Cursor. Was die toten Kamele betrifft, uns gehören oder besser gesagt, gehörten sie nicht. Wir haben sie bereits gestern gefunden.


    Bei ihnen lagen die Leichen von vier Männern. Aber ich sehe sie nicht mehr. Ist dir etwas aufgefallen?


    Noch etwas, ich will dir jedoch nicht zu nahetreten, hast du nicht vergessen, mir auch deinen Titel zu nennen. Ich sehe es dir an, du bist kein einfacher Hirte!"

  • Verus, der auch mit der Gruppe mitgeritten war, verfolgte das Gespräch von Cursor und dem Fremdling. Zuerst wollte er etwas sagen, dann dachte er aber, dass er am besten Cursor dies alleine verhandeln lassen sollte. Denn er war ja ein redegewandter Mensch.


    Mistrauisch beobachtete er diese Männer. Konnte man ihnen wohl vertrauen? Irgendwie glaubte er nicht, das sie zu diesen Barbaren gehörten. Es war besonders wichtig, dass sie noch informationen kriegen würden. Deshalb hing an diesem Gespräch nun ziemlich viel ab.


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    Als Cursor seinen Namen nannte verneigte sich Adherbal leicht.


    “Es ist mirrr eine Frrreude, Titus Decimus Cursorrr.“, sagte er noch immer lächelnd.
    “Ich trrrage keinen Titel. Aberrr meine Sippe errrkennt mich als ihrrr Oberrrhaupt an und meine Leute hörrren auf mein Worrrt.“


    Das Lächeln verschwand.


    “Tote Männerrr? Wenn hierrr tote Männerrr gelegen haben, so wie du es sagst, und ich habe keinen Grrrund an deinen Worrrten zu zweifeln, dann fällt mirrr auf: Sie sind nicht mehrrr da.“

  • Die Antwort, die der Fremde gab, überraschte Cursor nicht. Ihm war klar, daß dieser, selbst wenn er die Leichen gesehen hatte, dies nicht zugeben würde. Vielleicht waren es sogar seine Leute.


    Der schnelle Wechsel von Adherbals Mimik machte Cursor stutzig. Zuerst dieses konstante Lächeln während der Vorstellungsprozedur, das schnell einem durchdringenden, wenn auch nicht lang standhaltendem Blick wich, als die Sprache auf seine verschwundenen Tiere und die verschwundenen Leichen kam.


    Cursors Mißtrauen wuchs. Zunächst mußte er jedoch noch eines wissen. Als er mit seinem Trupp die Toten und die Kadaver verließ, beließen sie die Leichen in der Stellung, in der sie sie vorfanden. Von den Kamelen, an denen sie weder einen Brand noch sonstige Kennzeichen entdeckt hatten, legten sie das erste auf die rechte, das zweite und dritte auf die linke Seite. Nun lagen alle Kadaver auf der rechten Seite.


    Cursor wählte einen dem Sippenoberhaupt gebührenden Ton.


    "Entschuldige, Adherbal, wenn ich dich noch mit weiteren Fragen belästige. Bist du mit deinen Leuten schon lange hier und haben sie etwas gefunden, was für mich nützlich sein könnte? Ich wäre dir zu Dank verpflichtet, wenn du mich mit dem, was du vielleicht gesehen hast oder was dir Besonderes aufgefallen ist, unterstützen könntest."


    Und wieder versuchte Cursor im Gesicht des Fremden zu lesen.

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    “Ja, wirrr kennen dieses Land. Wirrr ziehen über das Jahrrr von Oase zu Oase und lassen das Vieh grrrasen, so lange wie es satt wirrrd. Dann ziehen wirrr weiter. Es ist unserrre Heimat.“, antwortete Adherbal geduldig, auch wenn seine Antwort wohl kaum das war, was Cursor hatte hören wollen.


    “Aber das Land wirrrd schlechterrr. Das Vieh findet immerrr wenigerrr. Und jetzt habe ich zwei Ziegen verrrlorrren.“
    Der Verlust seiner Ziegen schien ihn wirklich zu erzürnen.


    “Und ich sehe das hierrr.“
    Erneut zeigte er auf die Kadaver.


    “Löwen! Hierrr treibt sich ein Rrrudel Löwen herrrum! Lange hat es das nicht mehrrr gegeben, aber es müssen Löwen sein.“

  • Verus, der immer noch dem Gespräch passiv beilebte, nahm es wunder, was der Turbanmann überhaupt hier verlohren hatte. Wenn er Tiere zum hüten hatte, musste er sicherlich zu ihnen schauen, ausser er verlässt die Sippe, um etwas zu erledigen.


    Hmm... Was aber wohl? Er konnte nämlich keine Tierherde sehen und glaubte, dass der angebliche Sippenanführer noch mehr wusste, als das irgend welche Löwen rumgeisterten. Und gab es hier in der Wüste überhaupt Löwen?
    Gespannt blickte er den Fremden an. Würde Cursor ihn wohl verhören wollen? Denn der Kerl sah nicht gerade zum Reden motiviert aus...

  • Zitat

    Original von Narrator Aegypti
    “Löwen! Hierrr treibt sich ein Rrrudel Löwen herrrum! Lange hat es das nicht mehrrr gegeben, aber es müssen Löwen sein.“


    Fast mitleidig meinte Cursor:


    "Löwen sagst du? Woher sollen die denn kommen? Ich selbst habe beobachtet, wie sich die Geier sowohl über die verschwundenen Leichen als auch über die Kadaver hermachten. Das war eine einzige Fledderei".


    Er glaubte den Fremden durchschaut zu haben. So wie dieser seinen Fragen auswich, die nichts anderes bezweckten, als ihn hinzuhalten. Eines war sicher: Adherbal wußte mehr als er sagen wollte und er führte mit seiner Hinhaltetaktik etwas im Schilde.


    Innerlich kochte Cursor vor Wut, aber dem Fremden gegenüber wahrte er den höflichen Ton und fast leise wandte er sich an seinen Gegenüber:


    "Warum speist du mich mit irgendwelchen Ausflüchten ab?
    Ich wollte von dir wissen wie lange du mit deinen Männern hier, ich meine hier vor Ort, bist und ob ihr etwas gefunden oder gesehen habt oder ob euch etwas aufgefallen ist. Und bedenke, Adherbal, ich habe dich in aller Form um deine Unterstützung gebeten."

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    “Was ich weiß soll fürrr dich kein Geheimnis bleiben.“


    Adherbal verneigte sich nochmals demonstrativ und dabei lächelte er wieder. Aber es war kein herzliches Lächeln.


    “Wirrr sind seid drrrei Tagen hierrr und kamen von derrr Küste, aus Norrrden. Nein, wirrr haben nichts gesehen, was ungewöhnlich gewesen wärrre. Nurrr das hierrr und dich und deinen Männerrrn natürrrlich. Hierrr in derrr Gegend trrrifft man Rrrhomäerrr nurrr selten.“


    Er blickte abschätzend auf Cursors Begleiter.


    “Sind noch mehrrr von euch hierrr? Ihrrr solltet euch vorrrsehen. Die Wüste ist grrroß. Sie ist vollerrr Gefahrrren und nicht alle Menschen sind Rrrhomäerrrn gegenüber so frrreundlich gestimmt wie ich es bin.“

  • Mit der Zeit fand Cursor Gefallen an dem Katz` und Maus-Spiel. Der Fremde wußte viel und es war klar, daß er nicht bereit war etwas zu sagen. Seine Aussagen und Angaben waren mehr als fragwürdig und er verstand es, geschickt jegliche Frage mit vielen Worten nicht zu beantworten.


    Zitat

    Original von Narrator Aegypti
    “Sind noch mehrrr von euch hierrr? Ihrrr solltet euch vorrrsehen. Die Wüste ist grrroß. Sie ist vollerrr Gefahrrren und nicht alle Menschen sind Rrrhomäerrrn gegenüber so frrreundlich gestimmt wie ich es bin.“


    Geduldig antwortete Cursor:


    "Um deine Frage zu beantworten, Adherbal, natürlich sind von uns noch mehr hier, schließlich befinden wir uns in einer römischen Provinz, natürlich sind wir so schlau, unsere Präsenz nicht mehr als nötig zur Geltung zu bringen, natürlich sind wir den meisten, die hier wohnen, nicht willkommen und natürlich ..."


    Cursor war das gezwungene Lächeln des Fremden nicht entgangen und seine eigene Meinung bestätigend fuhr er fort,


    "... bist du den Römern gegenüber nicht so freundlich gestimmt wie du vorgibst."


    Er sah in das Gesicht seines Gegenübers, in dem er keine Regung fand. Ob der ihm überhaupt zugehört hatte oder sich bereits sein weiteres Vorgehen überlegte, blieb dahingestellt. Aber eines interessierte den Römer doch.


    "Eines noch, ist dir an der Lage der Kadaver etwas aufgefallen?"

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    Adherbal ließ die Bemerkung des Römers unkommentiert.


    Auf seine Frage hin hob er die Schultern und zog die Mundwinkel nach unten.
    “Man sieht nicht mehrrr viel. Werrr immerrr hierrr vorrr uns gewesen ist, hat alles brrrauchbarrre mitgenommen.Vielleicht warrren die Tierrre krrrank?“


    Er sah wieder zu Cursor.


    “Nurrr die Götterrr wissen, was hierrr passierrrt ist. In der Wüste geschehen täglich Dinge, die wirrr Menschen nicht verstehen können. Ihrrr solltet weiterrr rrreiten, Rrrhomäerrr .“

  • Langsam aber sicher fühlte sich Cursor in seiner Haut nicht mehr wohl.


    Einerseits fand er zwar Gefallen daran, sich mit dem Fremden ein Frage- und Antwortspiel ohne jeglichen Aussagewert zu liefern, andererseits aber wußte er, daß der decurio im Lager auf ein Ergebnis seiner Untersuchung nicht nur wartete, sondern dieses dringend brauchte.


    Zitat

    Original von Narrator Aegypti
    “Man sieht nicht mehrrr viel. Werrr immerrr hierrr vorrr uns gewesen ist, hat alles brrrauchbarrre mitgenommen.Vielleicht warrren die Tierrre krrrank?“


    Auch diese Antwort war wieder keiner weiteren Verwertung würdig. Cursor sah ein, daß es nur eine reine Zeitverschwendung war, dem Fremden brauchbare Informationen zu entlocken. So beließ er es bei einer belanglosen Frage:


    "Wenn nicht mehr viel zu sehen ist, was machen dann deine Leute noch immer bei den Kadavern?"


    Cursor sah zu Verus, der sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht an dem Gespräch beteiligt hatte.


    "Einern Trumpf habe ich noch in den Hinterhand. Doch den will ich dem Fremden gegenüber nicht ausspielen. Wir müssen es schaffen, ihn ohne dessen Argwohn zum Weiterreiten zu veranlassen! Erst dann können wir weitersuchen, denn das, was ich hier gestern noch entdeckt habe, ist noch da."

  • Zitat

    "Einern Trumpf habe ich noch in den Hinterhand. Doch den will ich dem Fremden gegenüber nicht ausspielen. Wir müssen es schaffen, ihn ohne dessen Argwohn zum Weiterreiten zu veranlassen! Erst dann können wir weitersuchen, denn das, was ich hier gestern noch entdeckt habe, ist noch da."


    Verus wusste nicht um was für einen Trumpf es sich handelte, noch ob es gut war, diesen Typen einfach laufen zu lassen. Vielleicht würde er sprechen, wenn man ein bisschen nachhelfen würde...


    Verus wandte sich an Cursor:


    " Nun, wenn er weiterreitet, was willst du tun? Ihm folgen? Wenn dieser Kerl überhaupt etwas mit diesen Banditen zu tun hat, wäre es vielleicht besser, man liesse ihn nicht laufen.


    Vielleicht ist dies ein Späher, der Informationen über unsere Truppenbestände gesammelt hatte oder ein Lockvogel der uns in eine Falle treiben will!


    Ich weiss nicht, ob ich einen Fehlentscheid vor dem Decurio verantworten könnte. Am besten wir laden dieses Turbangesicht ins Lager ein. Dann kann der Decurio entscheiden was wohl am besten sei! Nicht, dass ich mich vor einer Entscheidung drücken wollte. Der Decurio besitzt um einiges mehr an Erfahrung, als ich.


    Wenn wir ihn einladen würden, wäre er vielleicht auch nicht mehr so in Argwohn und wir könnten weiterforschen. Was meinst du? "


    Verus sprach gerade mal so laut, dass ihn der Einheimische nicht verstehen konnte.



    Nun sagte Verus zum ersten Mal etwas zum Undurchsichtigen:


    " Mein Name ist Duplicarius Publius Redivivus Verus. Ich halte es für mehr als angebracht, dich unserem Chef vorzustellen, denn man trifft in dieser verlassenen Gegend nicht sehr schnell Leute. Ich fühle mich verpflichtet, dich und deine Männer zu einem Trunk und einer Speise einzuladen. Es wäre sehr unhöflich dieser Einladung nicht folge zu leisten. Ihr könntet dann gerade mal sehen, wie gastfreundlich die Römer eigentlich sind. Nehmt ihr mein Geschenk an?! "


    Auch wenn der Fremde nicht annehmen würde, könnte er es nicht verhindern, aus dieser Situation ungeschoren heraus zu kommen. Denn Leute, die zuviel wussten und eventuell zu den Feinden gehörten, waren am besten tot. Im Notfall würde er sogar den Decurio holen lassen.

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