Das Gedränge an den Ausgängen des Marcellustheaters war grauenvoll gewesen, weswegen wir es vermieden hatten, uns ins Getümmel zu stürzen. Stattdessen hatten wir das Theater als einige der letzten Zuschauer verlassen und den Weg entlang der Fassade eingeschlagen. Entfernt standen die Sänften und warteten auf uns. 'Meine' Mädels hatte ich in Aquilius' Obhut zurückgelassen, sodass sich an meiner Seite nur Celerina befand.
"Rom sollte mehr solcher Stücke zu Gesicht bekommen", stellte ich fest. "Ich möchte meinen, dass der Autor dieses Werks sich in Zukunft kaum noch vor Anfragen zu retten vermag. Glamurös. Und das Lächeln steht dir gut zu Gesicht, wenn ich das so sagen darf." Schmunzelnd blickte ich schräg nach unten zu Celerina, die geradezu strahlte. Die Fröhlichkeit ihres Seins gab mir in diesem Moment ein wenig von der Sicherheit zurück, die ich sonst recht selten vermisste. In ihrer Gegenwart allerdings schien ich regelmäßig entblößt dazustehen, was mir vollkommen unbegreiflich war. Sie war mir in gewisser Weise nicht anders als andere Frauen, doch schien sie mir gern direkt zu sein, sowohl was Handlung als auch Worte anbelangte. Mochte natürlich sein, dass ich mich irrte - schließlich kannte ich sie so gut wie gar nicht - doch war das mein Eindruck.
Kurz darauf kamen wir bei den Sänften an. Ich warf einen Blick nach rechts und deutete auf das Chaos, das hunderte von sich gleichzeitig entfernenden Gefährten verursachten. "Vielleicht möchtest du statt einer langwierigen Eskortierung lieber zu Fuß nach Hause schlendern? Wir könnten durch die horti Menenniae gehen", schlug ich vor und deutete linksherum weiter am Marcellustheater entlang. Die Gärten der Menennia waren kaum bekannt in Rom, obwohl sie nicht klein war. Vielmehr waren sie von eher krautigem Pflanzenwuchs geprägt, nur vereinzelt fanden sich Bäume, die zu dieser Zeit jedoch in den herrlichsten Farben blühten.