Nachdem ich die Sache mit der Hochzeit zur Sprache gebracht hatte und diese, so hoffe ich auch jeder hier mitbekommen hatte, gingen wir zum nächsten Tagesordnungspunkt, die Erhebung zweier Mitglieder in den Rang der Sodalis Maior. Da ich weder einen Einwand, noch irgendetwas vorzubringen hatte, schüttelte ich nur den Kopf.
Die Germanitas Quadrivii
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Beim nächsten Punkt der Tagesordnung hielt sich Marcus dezent zurück und ließ sich keinerlei Reaktion anmerken. Er war eben erst in die Reihen dieses Vereines aufgenommen worden und daher keineswegs berechtigt sich über die Rangaufstiege diverser Mitglieder zu äußern. Den angesprochenen Praefectus Legionis kannte er ohnedies nicht. Germanicus Avarus jedoch war ihm durchaus ein Begriff - der Gemahl seiner Tante Decima Lucilla. Er hatte bisher leider keine Möglichkeit auf ein persönliches Gespräch, hatte ihm jedoch bei seiner Kandidatur im Senat kennen gelernt.
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Also ich habe nichts dagengen!
Meinte Sedulus nur. Warum sollte er auch. Der eine war schließlich sein Onkel...
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>Gut, dann werden die beiden hiermit zu Sodales Maiores erhoben.<
erklärte Modestus zufrieden und lies dies von einem Schreiber niederschreiben, damit die beiden abewesenden Mitglieder per Cursus Publicus von ihrer "Erhebung" erfahren würden.
>Der nächste Punkt auf der Tagesordnung betrifft ein mögliches öffentliches Fest zu Ehren der Lares Compitales. Vorgeschlagen wurden Spiele im Circus Flaminius. Was haltet ihr davon?<
Sim-Off: Für die Compitales sind wir ja leider zu spät dran.
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Ja, warum nicht. Spiele werden doch immer gerne gesehen!
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Marcus nickte ebenfalls zustimmend. Spiele waren tatsächlich immer die beste Möglichkeit auf sich aufmerksam oder sich beim Volk beliebt zu machen. Viele Senatoren die den Cursus Honorum bestritten nutzten die Chance sich als Aedil einen Namen zu machen und möglichst pompöse Spiele zum Besten zu geben. Doch musste man dazu auch das nötige Kleingeld mitbringen. Eine Frage, die sich der junge Mann als erstes stellte und dies natürlich nun auch genauer wissen wollte.
"Wie würden wir solche Spiele finanzieren? Durch Spenden der Mitglieder oder besitzt der Verein das notwendige Eigenkapital?"
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>Vereine dürfen nach der heutigen Gesetzeslage über keine eigenen Mittel und Besitztümer verfügen. Jedoch gehören die uns die beiden reichsten Männer des Imperiums an. Mann muss eben einmal mit Matinius Agrippa und Germanicus Avarus sprechen. Dann wird die Finanzierung kein Problem sein.<
meinte Modestus schmunzelnd und kam auf seine Frage von vorhin zurück.
>Sollen wir dann also den Circus Flaminius nutzen oder uns sogar in das Flavische Amphietheater wagen?<
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Spiele waren immer eine gute Eingenwerbung, man brachte sich ins Gespräch. Keine schlechte Idee, die Germanitas vorzustellen, für die, welche noch nicht wissen, um was sich die Germanitas kümmert. Jedoch hatte ich noch ein paar Fragen bezüglich den Spielen.
"An was ist da genau gedacht? Der Begriff Spiele ist sehr weiträumig. Wagenrennen....., Gladiatorenkämpfe?"
Wegen der Finanzierung war ich da schon optimistischer, jedoch war die Germanitas wie Modestus schon erwähnte von den reichsten und angesehensten Männern umgeben. -
>Nun Wagenrennen laufen sicherlich nicht unter der Kategorie Spiele. Darunter versteht man eher Gladiatoren, wilde Tiere und Dergleichen.<
meinte Modestus zu seinem Vetter und wandte sich dann wieder den anderen Mitgliedern der Germanitas zu.
>Nun wer wäre denn bereit sich um eine Attraktion für die Spiele zu kümmern? <
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So wie es ausschaut wird die Arbeit an die hängen bleiben Magister. Ich habe dafür leider zu wenig Zeit, ich muß mich um Roms öffentliche Gebäude kümmern...
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In den Vordergrund stellen oder sich behende an eine Sache randrängeln war noch nie mein Ding und so wartete ich erst einmal ab, wer sich noch zur Verfügung stellen wollte.
Modestus hingegen wollte ich auch nicht allein mit den Aufgaben stehen lassen.Sollte sich niemand anderes finden, so nahm ich an, würde Modestus sowieso auf mich zurückkommen. Auch wenn dies keine Wagenrennen waren, so hatte ich doch schon ein wenig Erfahrung beim Ausrichten von derartigen Ereignissen. Aber vielleicht war ja ein ambitionierter unter den Anwesenden, der nur auf so eine Gelegenheit gewartet hatte.
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Marcus hielt sich auch zurück. Einerseits wäre es eine gute Möglichkeit gewesen, sich als neues Mitglied des Vereins zu beweisen, andererseits wusste er, dass ihm nach dem Ende seiner Amtszeit ein senatorisches Tribunat ins Haus stand und es war nicht vorhersehbar, in welchen Teil des Reiches er seinen Dienst versehen musste. Er sah daher gespannt in die Runde und wartete auf weitere Wortmeldungen.
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>Nun dann kannst du, Germanicus Sedulus du ja sicherlich einige Gelder für die Finanzierung bereitstellen. Schließlich ist so eine zeitraubende Arbeit auch gut bezahlt.<
meinte Modestus und dachte lange nach, um ein günstiges Datum zu finden.
>Zum Termin. Was haltet ihr vom Festtag der Libertas?<
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Wie kommst du ausgerechnet auf mich Senator Annaeus Modestus? Ein wenig werde ich wohl beisteuern können... An wieviel dachtest du denn so?
Als ob er zu den Reichsten hier in Rom gehören würde...
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Nun wurde es tatsächlich Interessant. Man sprach endlich über Summen und greifbare Zahlen. Marcus war bereits gespannt wie viel Sästerzen man in derartige Spiele investieren musste. Nicht nur, weil er sich selbst vorstellen konnte sich daran zu beteiligen – selbstverständlich so wie bisher auch mit dem Geld seines verschollenen Vaters – sondern weil es auch für seine Politische Zukunft eine wesentliche Information sein konnte. Schließlich hatte auch jeder Aediles Spiele zu veranstalten und die Kosten dafür aus eigener Tasche zu tragen.
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Die Sänfte mit Octavius Macer und Germanicus Sedulus hielt vor dem Vereinhaus.
So, da wären wir. Dies ist also das Vereinshaus der Germanitas Quadrivii.
Bei seinen Worten stieg er aus der Sänfte und streckte sich.
Ich hoffe das wir den Magister Senator Modestus hier antreffen. Ansonsten müßten wir ihm bei sich Zuhause einen Besuch abstatten.
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Macer genoss die Gespräche mit seinem Patron während der Fahrt und so war seine Stimmung bei der Ankunft um so besser.
Sieht schön aus, dann lass uns es einfach versuchen! Er sprang aus der Sänfte und wartete darauf, dass Sedulus ihn ins Vereinsheim führte.
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Naja, es nichts Besonderes aber für unsere Zusammenkünfte wenn welche stattfinden reicht es allemal.
Also, dann lass uns mal reinschauen ob wer hier ist.Sedulus klopfte vorsichtshalber an. Hin und wieder war ein Sklave hier der nach dem Rechten sah, so auch heute.
Er ekundigte sich ob der Magister Modestus vielleicht im Hause sei, was der Sklave bestätigte.Wir haben Glück, der Magister scheint heute hier zu sein.
Meinte Sedulus zu Macer und betrat das Gebäude in Richtung des Arbeitszimmers...
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Da konnte man wirklich von glück reden. Dieser Tag schine für Macer mehr als gut zu verlaufen.
Er schlenderte dem Senator hinterher, bis sie vor der Tür des Arbeitszimmer des Magisters standen....
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Modestus trat gerade von einem Schreiber begleitet aus dem Officium heraus, das er sowieso viel zu selten betrat. Er musste zugeben, dass er die Germanitas in letzter Zeit vernachlässigt hatte, doch bisher hatte sich noch kein Mob versammelt, der seine Absetzung forderte, weshalb es so schlimm nicht gewesen sein konnte. Dennoch würde sich das hoffentlich bald ändern.
"Der Zustand des Schreins war wirklich eine Schande! In Zukunft wir das immer ein Sklave meines Haushalts übernehmen."
sagte Modestus leicht aufgeregt und bemerkte erst dann den Pro Magister Germanicus Sedulus, welchen er, vom Senat einmal abgesehen, schon längere Zeit nicht mehr gesehen hatte.
"Salve, Senator Germanicus Sedulus. Du kommst ja wie gerufen. Ich wollte gerade schon einen Boten nach dir schicken lassen. Ich wollte am Tag vor den Parentalia eine Vollversammlung aller Mitglieder einberufen lassen. Was hällst du davon?"
Erst dann bemerkte und erkannt er Octavius Macer, der hinter dem Germanicer stand. Da er ihn bereits als Mitglied der Factio Albata kannte, begrüßte er ihn ebenso freundlich.
"Salve, Octavius Macer."
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