Cubiculum | Claudia Priscilla

  • ×÷·.·´¯`·)» die privaten Räumlichkeiten der Claudia Priscilla «(·´¯`·.·÷×


    Das Cubiculum ist dezent eingerichtet, unaufdringlich und doch so eminent, dass es Klasse ausstrahlt und den edlen Geschmack eben jener Bewohnerin dieses Raumes unterstreicht.
    In dem vergleichsweise großen Raum sind die hellen Wände mit verschiedenen Natur- und Landschaftsmalereien verziert. Die Farben sind stets weich gehalten. Kein blendender, überschwenglich kräftiger oder unangenehm hervorstechender Farbton ist gegenwärtig existent. Der Mittelpunkt des Zimmers stellt wohl der aus Ebenholz bestehende Schminktisch, samt Kosmetika und etlichen Düften überwiegend aus Ägypten dar, sowie der dazugehörige große Stuhl, der mit Polster ausgestattet ist und ein mit silber umrahmter Spiegel.
    Neben dem großen Bett befindet sich eine ebenso große Truhe in dem schön anzusehenden Raum, in welcher die unzähligen Kleider der Patrizierin aufbewahrt werden. Zudem findet man einen Schreibtisch vor, auf dem sich gelegentlich die ein oder andere Schriftrolle befindet, der allerdings eher selten genutzt wird. Die diversen Blumen, sowie frisches Obst, welches man so gut wie immer in Priscilla Cubiculum auffinden kann, schmücken das Gesamtbild des Raumes und lassen ihn einladender erscheinen.

  • Es war nicht schwer gewesen, herauszufinden, wo Priscillas Cubiculum lag. Zumindest nicht für Tuktuk. Meine Rechte lag auf seiner Schulter, die Linke um meinen Stock, den ich locker an der Seite hielt. In einem Haus war es einfach, Tuktuks Schritt zu folgen. Bodenunebenheiten waren hier selten und es kam so gut wie nie vor, dass einem plötzlich eine Menschenmenge oder ein Wagen entgegen kam. Zusätzlich war es speziell in dieser Villa sehr leise. Ein kleines Mausoleum, so kam es mir beinahe vor, in dem nur die Sklaven als dienstbare Geister ab und zu an einem vorbei huschten. Manchmal hörte ich sie erst sehr spät, denn sogar sie schienen in diesem Haus zu versuchen mit der Stille zu verschmelzen. Tuktuk stoppte.


    "Wir sind da, njaatigi."


    Ich nahm meine Hand von seiner Schulter und wartete darauf, dass Tuktuk anklopfte. Statt des typischen Geräusches jedoch spürte ich in der nächsten Sekunde die Finger meines Sklaven an meinem Haar.


    "Schon wieder diese unbändige Strähne, njaatigi. Sieht aus wie bei einem Gockel."


    Mit einer unwirschen Handbewegung schob ich Tuktuks Finger bei Seite und strich mir selbst übers Haar. Ich konnte wirklich nicht nachvollziehen, was so schlimm an einer 'unbändigen Strähne' oder einem Gockel war. Aber es musste ein wirklich furchtbarer Anblick sein, dass Tuktuk stets bemüht war, mich auch dahingehend präsentabel zu halten.


    "Sie ist meine Cousine, Tuktuk, ich habe sowieso keine Chancen bei ihr. Nun klopf' endlich an, Verus ist bestimmt schon da."


    Wir hatten ausgemacht, uns bei Priscilla zu treffen, um danach gemeinsam mit ihr auf die Märkte zu gehen. Ich war zugegeben auf Priscilla gespannt, auch wenn sie nur meine Cousine war. Außer an die Sache mit dem Schiffchen erinnerte ich mich tatsächlich an nichts Spezielles, was ich mit ihr in Verbindung brachte. Früher hatte sie einfach nur zu den Mädchen gehört, mit denen wir Jungs nicht viel zu tun haben wollten. Später hatte ich sie wie viele Verwandte aus den Augen verloren - bildlich gesprochen, denn de facto galt das für alle anderen natürlich auch.


    Tuktuk klopfte an.

  • Hier war also das Zimmer von Priscilla. Jetzt war ich schon eine ganze Zeitlang durch die verwinkelten Gänge der Villa geirrt und hatte schon fast die Geduld verloren. Irgendwie kam mir das Haus wie ein Labyrinth vor, doch das würde sich schon mit der Zeit ändern.


    Zusammen mit Tucca und Priscilla wollte ich an diesem Nachmittag die Märkte besuchen und heute Morgen hatte ich mit Tucca besprochen uns im Zimmer von Priscilla einzufinden, um sie abzuholen. Ob Tucca schon da war? Neugierig hielt ich mein Ohr an die Tür, um zu lauschen, ob sich schon Priscilla mit jemandem unterhielt. Doch ich konnte nichts hören, die Türen waren einfach zu dick, als dass irgendein Geräusch nach draußen dringen konnte.


    Schon wollte ich anklopfen, als mir noch etwas einfiel. Wo war eigentlich Andronicus, mein griechischer Sklave? Heute hatte ich ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Wahrscheinlich war er in der Sklavenunterkunft, doch bei unserer Ankunft gestern hatte ich Menecrates vergessen zu fragen, wo die Unterkunft lag. Ich nahm mir vor entweder Tucca oder Priscilla danach zu fragen, denn Andronicus sollte mich auf die Märkte begleiten.


    Und dann klopfte ich an.

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