Plaudereien und andere Gespräche

  • Es war schon erstaunlich, wie gut das Informationsnetz der Praetorianer so funktionierte. Valerian hatte heute die Ehre, einen Informanten zu treffen, der gerade in Rom angekommen war und sich wohl eine Weile im Illyricum aufgehalten hatte. Da Valerian noch relativ neu bei der Truppe war, fiel die Wahl auf ihn, den Mann zu treffen. Niemand von den Menschen rundherum würde ihn als Praetorianer erkennen.


    Sie trafen sich an einem Weinstand mitten auf dem Markt. Der Mann war schon da, saß an einem der aufgestellten Tische und nippte hin und wieder an seinem Weinbecher. Valerian erkannte ihn nach der Beschreibung, die er erhalten hatte. Er kaufte ebenfalls etwas Wein und gesellte sich dann einfach zu dem Mann. Es machte für andere Leute in der Nähe den Eindruck, als würden sie zufällig ins Gespräch kommen, so wie es überall in Rom jederzeit geschah. Sie begannen das Gespräch mit einer Unterhaltung über die Ankunft des Kaisers, das Hauptthema zur Zeit in Rom. Dann tauschten sie die Schlüsselworte aus, die ihnen sicher anzeigten, dass sie den jeweils richtigen Gesprächspartner gefunden hatten.


    Anschließend begann der Mann in gedämpften Tonfall, so daß allein Valerian seine Worte verstehen konnte, und mit einer Miene, die eher auf eine harmlose Plauderei schließen ließ, mit seinem Bericht. Aufmerksam hörte Valerian zu, nickte hin und wieder, fragte nach, lächelte hier und da. Dann leerten sie ihre Becher, verabschiedeten sich und gingen wieder ihrer Wege. Valerian ließ sich Zeit. Er tätigte noch einige Einkäufe, sprach mit den Händlern und auch hier achtete er durchaus darauf, wie die Leute redeten und was sie über wen dachten. Das war auch nicht ganz uninteressant.


    Erst Stunden nach seinem Gespräch mit dem Mann kehrte Valerian über Umwege zur Castra zurück.

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