Vinum bonum - donum Deorum

  • Nach dem zufälligen Wiedersehen der jungen Aurelier auf dem Forum hatten die drei beschlossen den Tag -wie es sich für einen Festtag wie den adventus ihres neuen Kaisers gehörte - würdig in der Taverna Apicia zu begießen. Nun waren sie nicht die einzigen die auf diese Idee gekommen waren. Der Laden war brechend voll. Zum Glück für die drei jungen Patrizier konnten sie einem der Sklaven, die sich um das wohl der Gäste kümmern sollten einige Sesterzen zustecken und prompt wurde ein Tisch in der Ecke - es war sogar einigermaßen ruhig - freigemacht.


    Orestes war nicht immer wirklich wohl bei solchen Aktionen, aber er fand, dass man auch nicht zu lange in Tavernen sitzen sollte ohne etwas zu bestellen, also war es nicht unangemessen, wenn jemand zum Aufstehen bewegt wurde, wenn er nichts mehr trinken wollte - und dass der puer nur einen schon abgefültten Gast nach draußen bitten würde und nicht eine hungrige Familie - davon ging Orest aus, vielmehr redete er sich dies gerne ein. Außerdem: sie waren Aurelier, das sollte doch wohl noch reichen.


    So bekamen sie also einen Platz und Orest sagte gleich zu dem puer, der erwartungsvoll stehengeblieben war: Bring uns doch gleich mal drei Falerner. Dann schauen wir, bo wir auch noch was essen. Aber erst mal den Wein bitte



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  • Selbst damals hätte man wohl getrost sagen können: "Ohne Moos nix los.". Denn hätte der Sklave nicht heimlich die paar Sesterzen von den Aureliern empfangen, hätten sie sich wohl bei dem Warten auf einen anständigen Tisch lange, weiße Bärte wachsen lassen. Aber so wurde zum Glück schnurstracks ein guter Platz in der Ecke der Taberna frei.
    Nicht ganz ohne Gewissensbisse nahm Avianus den Platz neben seinen beiden Familienmitgliedern ein. Erinnern würden sich die Hinausgebetenen wohl eh nicht mehr an das Geschehen hier. So betrunken, wie die waren, konnten die gerade noch (lauthals singend) im Zickzackkurs laufen.


    Der Bedienung nickte Avianus derweil freundlich zu, welche sich voller Tatendrang aufmachte, den Wein zu besorgen. Bis dahin konnten sie ja mit Plaudereien die Zeit totschlagen. Avianus lehnte sich entspannt zurück.


    "Hier in Rom ist echt die Hölle los. Keine Ahnung, ob ich das nach unserer Abwesenheit noch nicht so richtig gewohnt bin oder ob es am heutigen Tag liegt.".

  • Die Taverna war nicht weniger voll als die Straßen. An diesem Tag schien in Roma wirklich jeder auf den Beinen zu sein, der laufen konnte. Da kam Orestes auf die Idee, einem Sklaven ein paar Sesterzen zu zu stecken, damit ein Tisch für sie frei würde. Anerkennend nickte Catulus. Darauf hätte er auch selber kommen können. Tatsächlich hatten sie im nu einen Tisch, von dem der Sklave die schon ordentlich angetrunkenen Gäste verscheucht hatte. Catulus nahm neben den anderen beiden Platz. Er hatte kein schlechtes Gewissen. Schließlich hatte der Sklave keine hungrigen Besucher vertrieben. Schon bestellte Orestes den Wein.


    „Danke Orestes. Ich denke, dass war eine gute Wahl. Sowohl was den Ort als auch den Wein betrifft.“ Bei der Bemerkung seines Bruders musste er lächeln.


    „In der Tat. Es ist schon eine gewaltige Umstellung. Aber ich finde es herrlich.“, antwortete er ihm lächelnd. Für ihn konnte nicht genug Trubel herrschen. Er genoss die Menschenmasse und die Hektik der Großstadt in vollen Zügen. So auch in der Taverna, in der man sich durch das herrschende Stimmengewirr lauter miteinander unterhalten musste.


    „Ich würde mich freuen, wenn ich euch den nächsten Wein oder etwas zu Essen spendieren könnte.“, sagte er zu den beiden. Er blieb ungern jemanden etwas schuldig.


    „Was war das für ein Tag, oder? Ich hätte mir nie träumen lassen, solch einen Tag zu erleben. Die vielen Menschen. Die ganzen Würdenträger. Und der Kaiser.“

  • Nach nicht allzulanger Zeit kam der Wein. Die Betreiber der Taverna Apicia spürten schnell, ob es sich um gute Kunden handelte und kamen dementsprechend schnell mit dem Wein zu den Aureliern. "So. Auf unseren neuen Kaiser und: auf unseren Einstieg in Roma", prostete Orestes seinen Verwandten zu."Also so viel los ist in Roma auch nicht jeden Tag. Aber man muss echt sagen Roma schläft nie."


    Als Catulus erwähnte er würde das Essen oder den nächsten Wein spendieren nickte Orestes ihm zu. "Schade, dass wir nur so wenig verstehen konnten. Ich hätte gerne mehr vom Kaiser gehört. Aber man konnte ihn nicht so gut hören, finde ich." Der Sklave von vorhin brachte ein Schälchen mit Oliven und etwas Brot - "Aufmerksamkeit des Hauses", brummte er in einem sonoren Bass, den man von einem solchen Bürschlein gar nicht erwartet hätte. Orest nickte auch ihm zu.


    Dann fiel ihm ein, was Corvinus ihm noch aufgetragen hatte: "Wisst Ihr nur damit ich es nachher - wenn die Zeit fortgeschritten und die Krüge mehrfach geleert wurden - nicht vergesse. Corvinus hat mich gebeten mit Euch etwas zu besprechen. Es geht um die Bruderschaften. Wir als Patrizier sollen uns ja in den alten religiösen Bruderschaften mit einbringen - jedenfalls wenn wir in Roma weilen. Habt Ihr Euch da schon Gedanken gemacht?"


    Der Knabe stand immer noch da und wartete wahrscheinlich darauf, dass die Aurelier auch etwas zu Essen bestellten.

  • „Auf unseresn neuen Kaiser und auf unseren Ein- und Aufstieg“, prostete Catulus den beiden ebenfalls zu. „Ja, in der Tat habe ich so gut wie nichts von den Gesprächen auf der Tribüne hören können. Es hätte mich sehr interessiert, was sie einander zu sagen hatte.“ Es waren höchstwahrscheinlich sowieso nur Ehrerbietungen. Aber trotzdem interessant. Dann stellte der Sklave ein Schälchen mit Oliven und etwas Brot auf den Tisch.


    „Danke. Das ist sehr nett.“, antwortete Catulus. Natürlich hatte der Wirt irgendwie Wind davon bekommen, wer sie waren. Er nahm sich eine Olive und ließ sie sich genüsslich im Mund zergehen, während er Orestes zuhörte. Er runzelte leicht die Stirn und blickte seinen Bruder an. Einen Bruder hatte er ja schon. Wozu also eine Bruderschaft, dachte er belustigt. Catulus wollte schon antworten, als ihm der Sklave auffiel, der scheinbar auf eine Bestellung wartete.


    „Also ich weiß nicht, wie es euch beiden geht. Aber ich verspüre doch einen leichten Apettit. Wie wäre es mit etwas zu essen?“ Er nickte den beiden zu und wandte sich an den Sklaven. „Wir hätten gerne noch etwas Brot, eingelegtes Obst, Gemüse, Schafskäse und Huhn a la Fronto.“, sagte er zum Sklaven. Dann wandte er sich an die anderen beiden. „Ich hoffe, ihr seid zufrieden mit meiner Auswahl?“, fragte er sie. Der Sklave verschwand, um die bestellten Sachen zu holen.


    „Nun, Orestes, um zu deiner Frage zurück zu kommen. Nein, ich habe mir noch keine Gedanken darüber gemacht. Ich weiß nicht, ob Avianus es getan hat. Aber mir scheint, du hast in dieser Hinsicht schon genauere Vorstellungen. Vielleicht könntest du mir einen Rat in dieser Angelegenheit geben?“ Er lächelte Orestes an.



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  • Der Wein war gut, die Speisen ebenso. Man konnte sich sicher sein, in der Taerna Apicia bekam man was man verlangte. Und so hatte Orestes nur zustimmend genickt als Catulus einige Speisen bestellte und sich dabei eine der Oliven genommen und als die verschiedenen Dinge kamen wurden die kleine aurelische Gesellschaft nicht enttäuscht.


    "Nun. Sagen wir es mal so ich habe mich informiert. Es gibt ja die Arvalenbrüder und die beiden Salischen Gemeinschaften, die Collini und die Palatini. Die Arvalen müssen sich um einen Hain der Dea Dia kümmern, die Salii müssen zu bestimmten Gelegenheiten sehr alte heilige Tänze vortragen. Unser guter Marcus ist Magister der Collinischen Salii. Im letzten ist es wahrscheinlich nicht so wichtig, da der Einfluss gering ist in diesen Tagen, aber wir sollten dabei sein, denn: es sieht sehr gut aus.". Er nahm sich etwas Schafskäse und füllte etwas Brot damit. "Ich glaube ich werde mich um die Aufnahme bei den palatinischen Saliern bemühen - den bei den Salii gibt es die besten Festmähler" ;) Dann aß er.

  • Es dauerte nicht lange, da war das Essen auch schon da. Leicht verwundert schaute Catulus dem Sklaven beim Servieren der Speisen zu. Das ging schnell. Zu Gunsten des Wirtes nahm er an, dass sie Küche nur für sie gearbeitet hatte. Denn Catulus hatte keine Lust, irgendwelche aufgewärmete Speisen zu essen. Skeptisch nahm er etwas von Huhn. Aber zu seiner Zufriedenheit schien es frisch und sehr wohlschmeckend zubereiten worden zu sein. Brot und Gemüse waren seine nächste Wahl.


    Er lächelte Orestes an, als er dessen letzten Satz hörte.


    “In der Tat sind die Festmähler ein äußerst gewichtiges Argument bei der Wahl der richtigen Bruderschaft.“ Dann überlegte er kurz.


    „Ich habe natürlich von diesen Kultvereinen gehört. Jedoch leider verabsäumt, mich näher mit ihnen zu beschäftigen. Bevor ich mich für einen von ihnen entscheiden könnte, müsste ich noch mehr über sie wissen. Insbesondere würde mich auch interessieren, welche Personen den einzelnen Bruderschaften angehören. Wenn ich mich recht erinnere, waren vornehmlich Tiberier Mitglieder der Arvalen. Wenn dem immer noch so sein sollte, wäre es vielleicht nicht so klug, diesem Kultverein beizutreten.“ Nachdenklich sah er kurz auf den Tisch.


    „Die Aurelier scheinen durch Corvinus gut bei den Collinischen Salii vertreten zu sein. Sind eigentlich noch andere Familienmitglieder in dieser Bruderschaft? Und wie sieht es bei den Palatini aus? Vielleicht sollte ich ihnen ebenfalls beitreten, um das Gewicht der Aurelier dort zu stärken. Außerdem klingen deine Worte in Bezug auf die Festmähler sehr verlockend.“, sagte er zu Orestes leicht lächelnd. Denn das Grinsen vermiet er nach Möglichkeit in der Öffentlichkeit und bemühte sich eher um ein förmliches und ernstes Auftreten.

  • Nachdem Catulus zum Hühnchen gegriffen hatte, wollte sich auch Orestes daran versuchen. Und da es gut schmeckte, ergriff er noch einmal den Becher und erhob ihn, sprechend: "Auf den edlen Spender der Speisen!" Dann trank er um dann wieder auf das Thema der Konversation zu kommen.


    "Da hat Du natürlich recht. Vor allem die weiteren Mitglieder sind nicht unwichtig. Bei den Arvalen ist tatsächlich ein Tiberier Magister, den ich natürlich nicht kenne, aber Corvinus war nicht gerade sehr begeistert von ihm. Und ansonsten wimmelt es bei den Arvalen nur so von Tiberiern. Die collinischen Salier sind eher gemischt: von uns ist noch Ursus dabei. Bei den Palatinischen sind die Flavier in der Überzahl. Das scheint mir wirklich für eine der beiden salischen Gemeinschaften zu sprechen. Wenn einer von Euch noch mit zu den Palatinorum kommt, könnten wir dort zusammen aber schon einiges bewegen."


    Das viele Reden machte durstig, so trank Orestes wieder einen Schluck und schaute dann zu Avianus, der sich bisher anscheinend hauptsächlich den Speisen zugewandt hatte und so sehr wenig Zeit für das Gespräch hatte. :D


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    Eine neue Tastatur..ahh.. sorry für die Fehler...

  • Catulus lächelte Orestes an, als dieser sich für die Speisen bedankte. Es war ihm schon fast unangenehm. Nachdem Orestes ihnen den Wein spendiert hatte, war es doch nur eine Selbstverständlichkeit gewesen, dass er sich erkenntlich zeigte. Er nickte ihm zu und hoffte insgeheim, dass keine Leute, aufgrund des lauten Spruches von Orestes auf sie aufmerksam geworden, zu ihnen blickten. Er nahm ebenfalls seinen Becher und nahm einen Schluck. Dann folgte er den Ausführungen von Orestes aufmerksam, während er sich ein Stück vom Schafskäse nahm.


    Wie er es sich gedacht hatte, wurde die Bruderschaft der Arvalen von den Tiberiern beherrscht. Zwar hätte man sich nun überlegen können, ob ihr nicht die drei Aurelier beitreten sollten, um ein bisschen Schwung hineinzubringen. Aber wozu, wenn es auch einfacher ging. Sie würden sich in den anderen beiden Bruderschaften breit machen. Das war einfacher und effektiver. Corvinus und Ursus bei den Collinii. Das war doch schon mal ein vielversprechender Anfang. Vielleicht sollten sie sogar alle drei zu den Palatini gehen? Er blickte zu Avianus, der seit geraumer Zeit seltsam still war. Lag es an der Umgebung oder am Gesprächsthema? Catulus wartete einen Moment und ergriff wieder das Wort.

    „Also ich wäre dabei. Es erscheint mir nur sinnvoll, wenn wir das Gewicht der Aurelier bei den Palatini durch unseren Beitritt stärken. Ich weiß nicht, wie unsere Familie im Moment zu den Flaviern steht. Aber sicherlich in einem engeren Verhältnis als zu den Tiberiern. Und stellt euch doch mal vor, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben könnten. Ich denke, ihr wisst, was ich meine.“
    In der Tat war das eine sehr gute Nachricht. Durch ihren Beitritt könnten sie Verbindungen zu der Gens Flavia aufbauen. Welch eine Vorstellung! Catulus wusste nicht, in wie fern dafür die Bruderschaft als Vehikel dienen könnte. Aber allein die Möglichkeit ließ es in seinen Fingern kribbeln. Seine Augen leuchteten vor Vorfreude.

  • Tatsächlich hatte Avianus einen großen Kohldampf und konzentrierte sich stark auf das wunderbar servierte essen, welches zeitweilig einen höheren Stellenwert annahm, als das Gespräch der drei Aurelier. Früher oder später musste jedoch auch Avianus merken, dass die Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war, sodass er peinlich berührt das Essen vergaß. :D


    "Ähh... verzeiht, ich musste meinen Magen ein wenig beschwichtigen.", entschuldigte sich Avianus lachend und versuchte, entspannt zu wirken, "Nun, ich habe keine klaren Vorstellungen davon, welcher Bruderschaft wir beitreten sollten. Ich möchte keine großen Komplikationen daraus ziehen, weshalb ich mich euch beiden anschließe. Mein Vorschlag wären jedoch auch die Palatini. Die Gründe hat mein Bruderherz ja schon genannt.". Avianus lächelte freundlich in die Runde. Catulus erkannte richtig, dass es wirklich keine schlechte Chance war, einer anderen Gens näher zu kommen. Die Flavier waren immerhin auch eine patrizische Familie... wo sollte da schon der Haken sein? Avianus erkannte keinen.


    Da fiel Avianus jedoch ein, dass schon Catulus und Orestes etwas spendiert hatten, er jedoch noch bei voller Kasse war. Avianus war wirklich kein Schnorrer und wollte auch keiner werden, weshalb er unverzüglich den nächstbesten Sklaven herbeiwinkte. "Ein Falerner für jeden von uns drei! Geht auf meine Kosten!". Schnell machte sich der Sklave auf...



    Sim-Off:

    Aller guten Dinge sind drei... --> WiSim! :)

  • Das leibliche Wohl hatte also seinen Bruder so schweigsam sein lassen. Catulus lächelte leicht. Allerdings verstand er nicht so ganz, was sein Bruder mit den Komplikationen meinte. Nun gut, egal. Er würde also auch den Palatini beitreten wollen. Nachdem Avianus die nächste Runde Falerner bestellt hatte, blickte Catulus seine beiden Verwandten ernst an.


    „Gut, dann werden wir drei den Palatini beitreten. Orestes, wie sehen die nächsten Schritte dafür aus? Ich denke, dass du dich auch darüber schon erkundigt hast.“

  • Der Falerner mundete fast noch besser als der erste, was wahrscheinlich daran liegen mochte, dass sie den ersten relativ gestürzt hatten. "Ja ich würde mal den Magister aufsuchen - es hängt ja auch davon ab, ob sie im Moment Mitglieder kooptieren, aber das sieht eigentlich ganz gut aus. Ich kann ihn gleich auch für Euch mitfragen, wenn Ihr wollt?"

  • Nachdem schon der Nachschub in Form eines weiteren Falerners angekommen ist, lauschte Avianus schweigsam den Worten seiner beiden Verwandten. Es stand also fest, sie würden höchstwahrscheinlich zu den Palatini gehen. Aber Avianus hoffte innerlich, dass das Ganze mehr Vorteile haben würde, als einer anderen Gens näher zu kommen. Das sollte sich wohl früher oder später rausstellen...


    Nachdem Avianus einen kräftigen Schluck Wein zu sich nahm, bestätigte er die Anfrage von Orestes freudig: "Gerne, Orestes, das wäre super! Wir drei würden garantiert für ordentlichen Zuwachs bei den Palatini sorgen."

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