Sturmwolken über Mogontiacum

  • Bashir schien sich erst zu zieren, doch sobald er den Umhang umlegte wurde ihm sichtlich wohler.
    "Und bei euch bibt es wirklich keine Hagel und keinen Schnee? Dann muss Parthien ja ein sehr sanftes Land sein. Was für ein Soldat warst du denn?" Bashir war ihm sympathisch. Das passt ihm sehr gut, denn nachdem Silko nach Rom aufgebrochen war, hatte er niemanden mehr, der ihn im Schwertkampf unterweisen konnte.

  • Vom Castellum her kommend, genauer gesagt auf der Via Praetoria entlang eilte der Optio Iulius mit seinen drei Contubernia im Schlepptau auf der Suche nach Verletzten durch die Stadt.


    "Halt!", befahl Druss jedoch plötzlich. "Contubernium Tertium kommt mit mir zum Forum, Contubernium Quartum nimmt sich die Gegend am Rhenus vor, und Contubernium Quintum, wird die Via Borbetomagnia nach Verletzten absuchen!"


    Und so eilten die drei Contubernia auch schon weiter nun jedes in eine ander Richtung, aber alle drei mit derselben Aufgabe.


    Drusus selbst hatte so ein Gewitter noch nie erlebt. Zwar war er einiges an Unwettern gewöhnt, aber so schlimm war es noch nie gewesen... Weiter auf der Suche nach verletzten Bürgern der Stadt bahnte sich Drusus mit dem Capsarius und seinem Contubernium in Richtung Forum vor, noch war ihnen kein Verletzter begegnet...

  • Wie alle anderen Milites stoppte Brutus auf das Kommando des Iuliers ziemlich abrupt. Auf dem rutschigen Untergrund war das gar nicht so einfach. Dann folgte das dritte Contubernium im Laufschritt dem Optio und dem Capsarius, der sich an dessen Seite hielt. Wo würden sie auf den ersten Verletzten stoßen? Brutus hoffte innständig, dass es seiner Familie gut ging, soweit sie gerade in Mogontiacum war. Zwar war er mit seinem Trupp noch am ehesten in die deren Richtung unterwegs, doch auch das Forum lag nicht direkt an er Casa. Oder die Casa lag nicht direkt am Forum um genau zu sein. Sollte es wirklich Verletzte geben würde Brutus ohnehin keine Zeit bekommen, um nach seiner Familie zu sehen, dessen war er gewiss. Dennoch sah er sich aufmerksam um, konnte jedoch weder einen Duccier noch einen Verletzten auf der Straße ausmachen.

  • Zitat

    Original von Marcus Duccius Rufus
    Bashir schien sich erst zu zieren, doch sobald er den Umhang umlegte wurde ihm sichtlich wohler.
    "Und bei euch bibt es wirklich keine Hagel und keinen Schnee? Dann muss Parthien ja ein sehr sanftes Land sein. Was für ein Soldat warst du denn?" Bashir war ihm sympathisch. Das passt ihm sehr gut, denn nachdem Silko nach Rom aufgebrochen war, hatte er niemanden mehr, der ihn im Schwertkampf unterweisen konnte.


    Bashir schüttelte den Kopf. "Nein, so etwas gibt es bei uns nicht. Aberr es kann sehrr heftig rregnen, so daß sonst trrockene Täler von rreißenden Wasserrmassen durrchstrrömt werrden. Werr sich dorrt befindet, überrlebt es nicht." Ob es solche Gefahren hier auch gab? Aber dann hätten sie ihre Stadt nicht hier errichtet, oder?


    "In meinem Volk kämpfen die meisten Soldaten vom Pferrd aus. Mit dem Schwerrt. Aberr unserre Schwerrterr sind anderrs als eurre", erklärte er, während Regen und Hagel unvermindert niederprasselten. Ihm wurde dabei schon ziemlich unheimlich zumute und zuckte jedes mal zusammen, wenn ein Blitz, gefolgt von heftigem Donner, in der Nähe einschlug. Dann sah er plötzlich schemenhaft eine Gruppe Menschen sehr geordnet um die Ecke biegen. "Seht nurr! Dorrt sind Soldaten! Meint ihrr, es ist etwas schlimmes passierrt?" Er deutete in die Richtung, wo er die Männer undeutlich hinter dem Regen- und Hagelschleier sah.

  • "Die Soldaten werden wohl nach Verletzten schauen. Vielleicht ist auch ein Blitz in ein Haus eingeschlagen. Bei euch regnet es so stark, dass sich ein Tal in einen Fluss verwandelt? Sowas hab ich ja noch nie gehört. Höchstens, dass die Flüsse über die Ufer treten."


    Was hatte er über die Waffen gesagt...


    "Wie sehen denn eure Schwerter aus?"

  • Bashir blickte beunruhigt in den herabstürzenden Regen hinaus. Blitze? Das klang gar nicht gut. "Meinst Du, wirr sind hierr sicherr?" Er blickte sich um. Viel Platz hatten sie hier nicht. Und das Haus war nur ein sehr einfaches, aus Holz gebautes.


    Er versuchte, sich auf die Frage zu konzentrieren, fühlte sich aber wirklich unwohl in diesem Unwetter. "Ja, es rregnet so starrk. Aberr nurr sehrr selten. Und nicht lange..." Wie sollte man jemandem so etwas beschreiben? Dann doch lieber einen Versuch mit den Schwertern starten. Er deutete die Form mit den Händen an. "So sehen sie aus, verrstehst Du? Aber wirr kämpfen errst hauptsächlich mit unserren Bögen. Schnell mit dem Pferd sein und sicherr schießen, das ist das Geheimnis."


    Aus einer anderen Straßenmündig kam ein weiterer Trupp Soldaten. "Da sind noch mehrr...", stellte er fest und blickte den nur schemenhaft erkennbaren Männern hinterher. Was hatte das nur zu bedeuten?

  • Immer deutlicher merkte ich, wie die Nässe durch meinen Mantel kroch. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er völlig durchnässt sein würde. Aber da wir uns ziemlich schnell bewegten, war mir nicht bange, dass mir kalt werden würde. Die ständige Angst davor, von einem Blitz erschlagen zu werden, würde für den Rest sorgen. So lief ich schnell mit den anderen durch die Stadt. Auch hier hatten sich durch die Regenmassen kleinere Flüsse auf den gepflasterten Straßen gebildet, so dass ich das Gefühl hatte, durch kleine Bäche zu rennen. Da befahl der Optio plötzlich den Halt des Trupps. Hastig atmend blieb ich stehen und beugte mich etwas nach vorne, um besser Luft zu bekommen. Außerdem ging es mir langsam auf die Nerven, wie das Wasser vom Regen ständig über mein Gesicht und in meine Augen lief. Mit der rechten Hand fuhr ich über mein Antlitz. Für einen winzigen Moment brachte es etwas. Doch gleich darauf rann das Wasser wieder an mir herab. Dann ging es weiter zum Forum.


    Bisher hatten wir keine Verletzten oder ein vom Unwetter in Mitleidenschaft gezogenes Haus sehen können. Zum Glück!

  • Mit erhobenem Scutum preschte Drusus weiterhin in Richtung Forum. Mittlerweile war auch der Optio ziemlich durchnässt. Der Regen und der Sturm schienen sich starr zu weigern schwächer zu werden und auch Blitze waren noch sehr zahlreich am Himmel zu sehen, der Hagel allerdings schien langsam abzunehmen, beziehungsweise wurden die Hagelkörner eher kleiner, denn größer. Sollten die Götter tatsächlich hoch droben einen Eisreisen bekämpfen, so schienen sie einigermaßen erfolgreich zu sein...


    Am Forum blickte sich Drusus erst mal um, um festzustellen wo Hilfe seitens der Legionäre benötigt wurde. Da! Am Ende des Forums, nahe des städtischen Theaters hatte offenbar der Blitz eingeschlagen. Trümmer, Holzbalken und Steine waren auf das Forum gefallen und hatten einen Mann unter sich begraben, der durch schmerzerfülltes Gebrüll auf sich aufmerksam machte.


    Der Optio sprach sich noch einmal kurz mit dem Capsarius ab und rannte dann erneut los, zu dem Mann und dem vom Blitz getroffenem Haus. Dort angekommen begann der Capsarius den Mann, oder vielmehr jene Körperteile, die von dem Mann zu sehen waren zu begutachten. Das linke Bein des Mannes sah zum Beispiel sehr überl zugerichtet aus und es war nicht anzunehmen, dass es dem Mann sonst gut ginge...


    "Milites!", brüllte der Iulier seine Soldaten an, um gegen den Sturm anzukommen. "Vier von euch gehen in das Haus und sehen dort nach dem Rechten, und die andern vier helfen mir und dem Capsarius dabei den Mann hier freizulegen!"


    Wer welche Aufnahme übernahm war Drusus eigentlich egal, als er bereits begann die ersten Steine beiseite zu werfen...


    Sim-Off:

    wenn jemand den verletzten simmen will, nur zu ;)

  • Da er gerade nahe bei seinem Optio stand, machte sich Brutus auf dessen Geheiß mit drei Kamerden auf den Weg zu der Insula, die unter dem Blitzeinschlag gelitten hatte. E kam als erster dort an und versuchte die Tür zu öffnen. Doch obwohl er mit aller Kraft drückte und schob, bewegte sich die Tür keinen Fußbreit. Auch die vereinten Kräfte konnten nichts ausrichten. Einer sah sich scon mit verzweifeltem Blick um und wollte wohl zum Optio laufen um das Versagen einzugestehen. Da kam Brutus eine Idee:


    "Zurücktreten!" rief er seinen Kameraden zu und bekann die Tür abzuklopfen. Über der Hälfte schien nichts im Weg zu liegen, was ein ein schneller Stoß bestätigte. Brutus trat nun ebenfalls zurück, zog den Kopf ein und stürmte auf die Tür zu.


    *krrrch*


    geradezu mit Zeitlupe brach die Tür oberhalb der Trümmer ab, die sie weiter unten versperrten und Brutus polterte über die Reste der nicht allzu Die neuerliche Ohrfeige zeigte Wirkung. stabilen Tür in das Treppenhaus. Unter den Trümmern erkannte er den Körper einer Frau. Der Oberkörper war nicht bedeckt, doch eine klaffende Schädelwunde und verdrehte Augen sagten Brutus has ihr nicht zu helfen war. Putz rieselte von der Decke und es roch etwas nach rauchig. Brutus schloss der Frau die Augen und sah sich weiter um.


    Überall lagen Trümmer herum und die Wände machten keinen allzu vertrauenerweckenden Eindruck mehr. Ebenso alles was an Balken zu sehen war. Brutus kannte sich zwar hauptsächlich mit Holz aus, doch nach seiner Einschätzung wäre diese insula auch ohne den Sturm nicht mehr lange gestanden wäre und drohte jeden Augenblick entgültig in sich zusammenzubrechen. Vorsichtig tastete sich Brutus die Treppe hinauf. Einer der Legionäre hinter ihm rief eine Warnung zu, die er ignorierte. Augenscheinlich schätzten die anderen die Stabilität des Objekts noch pessimistischer ein.


    Brutus hatte derweil den nächsten Stock erreicht und hörte zufällig ein Geräusch aus einem Zimmer, nicht weit entfernt. Er arbeitete sich vorsichtig durch die Trümmer weiter vor und erkannte im der zwielichtigen Dunkelheit einen Jungen von etwa acht Jahren. Er ging in die Knie und nahm seinen Helm ab, um weniger bedrohlich zu wirken.


    "Alles wird gut Kleiner! Aber wir sollten hier raus, meinst du nicht?" er streckte ihm die rechte Hand entgegen, doch der Junge schoß panisch hoch und überraschte Brutus, der auf einen Angriff nicht gefasst war.


    "Au!"


    *batsch*"Ahuu, hu huuu..." *batsch*


    Der Junge hatte ihn in die Hand gebissen, dass sie blutete. Wie aus Reflex hatte Brutus den Helm fallen gelassen und ihm eine gelangt. Allerding lange nicht mit ganzer Kraft. Nun begann der Junge lauthals zu heulen und Brutus wurde es zu bunt. Er langte nochmal zu, allerdings nun berechnend und geradezu sanft.


    Der Junge hörte auf zu heulen und begann stattdessen auf Brutus einzuschlagen. Ungeachtet der Tatsache, dass dieser gerüstet war und schien das nichtmal zu bemerken. Darauf packte ihn Brutus und klemmte ihn sich gewissermaßen unter den linken Arm. Dann verband er seine Hand notdürftig mit dem durchnässten focale wobei er unflätig fluchte. Dann hob er seinen Helm wieder auf. Auch das noch! Eine Delle! Erneut fluchte er.


    Gerade wollte er den Helm wieder aufsetzen, als er von einem sich lösenden Brocken aus der Decke direkt neben seiner Kopfpolsterung getroffen würde. Er ging beinah vor Überaschung in die Knie. Nichts wie raus hier! Bevor sich noch mehr Überraschungen anbahnten. Er stülpte sich den Helm auf den Kopf und lies auf dem Rückweg alle Vorsicht fahren. Als er an der Tür angekommen war, reichte er einem Kameraden den Jungen, der seine Gegenwehr zwischenzeitlich eingestellt hatte. Dann kletterte er zurück über die Trümmer.


    Ehe er etwas sagen konnte, traten die Kameraden noch weiter zurück, als sie ohnehin schon wieder standen und liesen dabei den Jungen ausser Acht. Dieser, nicht länger gehalten rannte umgehend los, aber nicht etwa weiter weg vom Geschehen, sondern zum Optio. Brutus nahm nun auch Abstand von der insula und eilte dem Jungen hinterher, doch dieser hatte zu viel Vorsprung. Außerdem musste Brutus mit dem rechten Auge ständig blinzeln, da nicht nur Regen, sondern auch Blut aus seiner Platzwunde am Kopf verdünnt hineinzulaufen drohte. Er hörte noch wie der Junge 'Vater, Vater! rief, dann wurde im schwindelig und er ging in die Knie.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!