Ein Vinicier erkundet die Stadt...

  • Es war erst wenige Tager her, seit Sabinus die Stadt erreicht hatte. Der junge Vinicier hatte sich am Beginn des Tages kurzerhand dazu entschlossen sich endlich mal die ewig Stadt, die Urbs Aeterna genauer anzusehen. Bisher hatte Sabinus sich den Palast des Imperator Caesar Augustus, das flavische Amphiteather, auch Kolosseum genannt und natürlich den Circus Maximus angesehen. Nun, war der Vinicier irgendwie auf das gigantische Forum Romanum gekommen.


    Staunend begann Sabinus über das riesige Forum zu schlendern, vorbei an all den Ständen mit den vielen, teils sehr exotischen Waren im Angebot. In dem Dorf nahe Capua, in dem der junge Vinicier aufgewachsen war hatten sie zwar auch ein Forum, doch dort wurden nur die wichtigsten Waren und Lebensmittel angeboten, kein Vergleich zu diesem Luxus hier!


    An einem Marktstand mit besonders erlsenen Obstsorten blieb Sabinus vorerst stehen und begutachtete die Datteln, Feigen, und natürlich auch ihre Preise...


    Sim-Off:

    Reserviert. ;)

  • An jenem Tage war es Avianus, der einige Besorgungen der kleineren Art auf dem Forum Romanum machte. Natürlich hatte er auch einige Sklaven und genügend Geld bei sich. Aber diese Preise waren der reinste Wucher. Und wenn sie merkten, dass da ein Patrizier am Einkaufen war, konnte man sein Geld gleich doppelt so schnell los werden! Sei es, weil die Preise dann einen Patrizierzuschuss bekamen oder weil man gedrängt wurde, gleich noch mehr einzukaufen! Gut, dass man Sklaven hatte, die einem da manchmal zur Seite standen und die man mit der Zurückweisung aller Angebote und Lobpreisungen betrauen konnte!


    Auch Obst stand auf dem Einkaufszettel des Aureliers. Während die Sklaven in Begleitung von Avianus die schon eingekaufte Ware, so zum Beispiel Fleisch und Gemüse unermüdlich trugen, befand sich Avianus schon bald an dem attraktiv wirkenden Obstand neben Sabinus. Der Unbekannte schien was Obst anbelangte einen genauso erlesenen Geschmack zu haben wie der Aurelier. Denn die Obstsorten waren nicht nur teilweise exotisch, sondern frisch. (Ja, auch nach der Frische der Ware musste man bei diesen Halsabschneidern achten!). Während Avianus sich die Obstsorten genau unter die Lupe nahm und zu seinem Erstaunen einen Wurm erblickte, der es sich in einem Apfel gemütlich machte, schwenkte sein Körper langsam nach links bis zu dem unbekannten Vinicier. In seinem Eckel vor seiner Entdeckung rempelte er Sabinus schließlich leicht an. Schnell fand er jedoch auch sein Gleichgewicht wieder. "Hoppla... entschuldige bitte, es war mein Fehler. Eine unbekömmliche Entdeckung im Obst hat mich unachtsam werden lassen.", flüsterte Avianus. Der Händler sollte ja nichts mitbekommen.

  • Während Sabinus sich noch mit dem exotischen Obst beschäftigte, tauchte noch jemand an dem Stand des Händlers, der offenbar aus dem Osten des Imperiums stammte auf. Der junge Mann mit den auffallend vielen Sklaven im Schlepptau schien allerdings, im Gegensatz zu dem Vinicier, dem es derzeit eindeutig an Geld mangelte auch ein potenzieller Käufer zu sein... Leider waren die Preise für Sabinus viel zu hoch, als dass er sich hier wirklich etwas hätte leisten können. Der junge Vinicier warf erneut einen Blick in seinen Geldbeutel und schüttelte leise seufzend denn Kopf, er musste seinen Onkel Hungaricus unbedingt einmal um Geld anpumpen! Jedenfalls kaufte er sich da lieber um das wenige Geld, welches er hatte eine Kanne Wein in einer Taverne...


    Plötzlich erhielt Sabinus jedoch einen Stoß von rechts und wich im ersten Moment überrumpelt zur Seite. Allerdings gelang es ihm bald sein Gleichgewicht wieder zu erlangen. "Macht nichts, macht nichts", meinte der Vinicier in freundlichem Tonfall und hob beschwichtigend die Hände. Dann verzog sich sein Gesicht allerdings. Unbekömmliche Entdeckung? Sein Blick fiel wieder auf das Obst und, tatsächlich da war ein Wurm in einer Frucht! Widerlich! Und das bei diesen Preisen... "Salve!", begrüßte Sabinus den ungefähr gleichalten Aurelier nachträglich. "Ich bin Galeo Vinicius Sabinus." Das der Vinicier so kontaktfreudig war, mochte vor allem daran liegen, dass er hier im Prinzip nich niemanden kannte...

  • Zum Glück nahm der Vinicier es Avianus nicht übel, dass dieser ihn ungewollt angerempelt hatte. Achtsam sah sich der Aurelier um. Der Händler war just in diesem Moment beschäftigt, einen ahnungslosen Käufer um den Finger zu wickeln, als der Aurelier es für richtig befand, hier schnell das Weite zu suchen. "Suchen wir lieber das Weite, bevor uns noch etwas anspringt.", scherzte Avianus milde lachend, "Wenn ich dich schon so unachtsam angerempelt habe, ist das doch ein netter Moment, uns kennenzulernen. Tiberius Aurelius Avianus mein Name. Ich bin erfreut, dich kennenzulernen, Vinicius.". Obst konnte Avianus an einer anderen Stelle kaufen. Um nicht zu sagen an einer besseren Stelle!
    Dann zeigte Avianus zugleich Interesse und Kontaktfreudigkeit gegenüber Sabinus. "Sag, Sabinus, vielleicht kenne ich deine Eltern? Von den Viniciern habe ich schon gehört.".

  • Bereitwillig folgte Sabinus dem Aurelier weg von dem Stand mit den Würmern in dem Obst drinnen. Der Vinicier lächelte seiner neuen Bekanntschaft kurz zu und nickte. Ein Aurelier war er also... Von denen wusste er so gut wie gar nichts, aber das musste wahrlich nichts heißen, immerhin war er erst seit wenigen Tagen in der Stadt...


    "Meine Eltern?", wiederholte Sabinus ein wenig verwundert, antwortete dann aber bereitwillig. "Gaius Vinicius Marcellus, und Pontia Vibulana, sind meine Eltern." Ob Avianus seinen Vater wohl kannte?

  • Gut, dann hatten sowohl der Vinicier als auch der Aurelier eine nicht zu unterschätzende Gemeinsamkeit: Der Eine wusste vom Anderen so gut wie nichts. Dementsprechend fiel auch Avianus´ Antwort aus, obwohl er wünschte, etwas Sinnvolleres dazu hätte sagen zu können. "Tut mir leid, dann kenne ich deine Eltern doch nicht. Aber ich habe wenigstens gefragt. Wer weiß...". Hoffentlich kam jetzt keine Rückfrage nach seinen eigenen Eltern, denn Avianus´ Vater seinerseits... war tot. Und darauf war der junge Aurelier natürlich nicht gut zu sprechen!
    Er wusste nicht, was er mit dem Vinicier besprechen wollte. Aber er schien sehr nett zu sein, was vielleicht gute Vorraussetzungen waren, etwas in der Stadt unternehmen. Für Freunde war bei Avianus immer ein freier Platz. So fel ihm am Ende doch noch eine Frage ein, wobei Avianus selbstverständlich noch nicht so offen war, seine Symphatie zu Sabinus zuzugestehen. Man kannte sich ja erst seit ein paar Minuten.


    "Hast du vielleicht Lust, mit mir die Stadt unsicher zu machen? Rom ist groß, es gibt immer was zu sehen.". Vor allem, wenn man noch nicht so lange in der Stadt war... ;)

  • Avianus kannte des Viniciers Eltern also nicht... Wobei das eigentlich nicht ungewöhnlich war, immerhin war der Aurelier kaum Älter als Sabinus selbst, und nicht mal der kannte seinen Vater wirklich... "Nun, mein Vater ist ja auch schon lange tot...", fügte der junge Vinicier noch bezüglich seiner Eltern hinzu. "Aber meine beiden Onkel kennst du bestimmt: Vinicius Hungaricus und Vinicius Lucianus!" Davon ging Sabinus jedenfallls aus, denn Hungaricus war, wie er inzwischen herausgefunden hatte eine recht einflussreiche Person innerhalb Roms und Lucianus der Statthalter Germaniens!


    "Klar, unsicher machen ist immer gut", stimmte Sabinus sofort zu und grinste vorsichtig. "Was kannst du mir denn anbieten?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!