Atrium | MTD et Arvinia

  • Das Atrium lag still und friedlich da. In einer Ecke luden Korbsessel und ein Tischchen zum Verweilen ein, während gegenüber des Eingangs die Ahnengallerie thronte.


    Man hörte aus einem der Höfe das dumpfe Klopfen eines Holzhammers auf Holz, doch sonst strahlte der Ort eine wunderbare Ruhe inmitten der hektischen Stadt aus.

  • Crista führte Tiberia Arvinia hinein, zeigte ihr die gemütlichen Korbsessel und verschwand für ein paar momente um etwas zu trinken zu holen. Nach einer Weile kehrte sie zurück, stellte es der jungen Frau hin, goß es sogleich in die Becher ein. Dann trat sie in den Hintergrund wartete geduldig in der Nähe von Tiberia Arvinia stehend ab. Nun hatte sie den Hausherrn eine Weile nicht gesehen. Crista hoffte auf interessante Neuigkeiten und etwas Tratsch sowie Klatsch, was sie dann weitererzählen konnte.

  • Durus war im hauseigenen Bad gewesen, als ein Sklave hereingetreten war und ihm verkündet hatte, dass eine Tiberia Arvinia mit ihm sprechen wollte. Das war doch die...Schwester von Quintus! Da Durus sie lange nicht gesehen hatte und sie außerdem auf ihn wartete, ließ er sich rasch abtrocknen (obwohl er erst im Lauwarm-Bad gewesen war und sich eigentlich auf eine halbe Stunde Sauna gefreut hatte).


    So erschien er nach einiger Zeit mit einer weiten Tunica, aber noch nassem Haar. Er sah eigentlich fröhlich aus, als er auf die Sitzgruppe zukam.


    "Tiberia Arvinia, herzlich willkommen!"


    begrüßte er die Dame und gab ihr einen Begrüßungskuss auf die Wange, wie es in Rom üblich war.

  • Crista führte den Reisetrupp durch die Porta hinein is Atrium.
    Arvinia setzte sich auf einen der Korbsessel und wartete, bis ihr Cousin Durus auftauchen würde.
    Es dauerte nicht lange, da kam die Sklavin auch schon mit etws zu trinken an. "Danke Crista."
    Sie schenkte ihr ein kleines Lächeln, sie war wirklich zufrieden mit ihrem Dienst als Sklavin. Dann waren Schritte zu hören. Es waren schnelle Schritte, die zu dem Mann gehörten, auf den sie wartete. Ihr Cousin Durus kam noch halbnass in einer wieten Tunica um die Ecke, ging auf Arvinia zu und gab ihr einen Kuss auf die Wange. "Sei gegrüßt lieber Cousin, eine Ewigkeit ist es her nicht wahr?"
    Sie lächte, es tropfte ihm buchstäblich aus den Haaren. "Habe ich dich etwa bei deinem Bad gestört?"

  • "'Gestört' ist das falsche Wort - ich würde eher 'überrascht' sagen."


    erwiderte Durus lächelnd. Tatsächlich konnte er Arvinia kaum erkennen. Vor Ewigkeiten mussten sie sich begegnet sein, doch zu seiner Schande musste sich der Tiberier eingestehen, dass er sich nicht einmal mehr an den Anlass erinnern konnte. Auch die Züge kamen Durus nicht übermäßig bekannt vor - war Quintus doch adoptiert und hatte wohl völlig andere leibliche Eltern!


    "Wie geht es Dir? Wo kommst du her? Erzähl!"


    meinte der Pontifex und ließ sich auf den anderen Korbsessel fallen und drehte sich kurz zu Crista um.


    "Bring' mir einen Becher verdünnten Wein!"


    befahl er und drehte sich sofort wieder zu Arvinia.

  • "Nunja, überrascht, da gebe ich dir Recht, mit mir hättest du bestimmt nicht gerechnet." lächelte sie und befahl im gleichen Moment Cato, ihr Gepäck erst einmal abzustellen und Crista mit den Getränken zu helfen.
    "Mir geht es wunderbar, ich bin nur sehr erschöpft von der Reise. Ich hoffe dir geht es auch gut?" sie richtete sich in dem Sessel auf und rutschte auf die kannte so dass sie näher bei Durus war, dazu schob sie ihre Knie noch dicht zusammen, faltete die Hände und hielt mit diesen an ihren Knien fest.
    "Ich komme aus Mantua, mein Bruder hat mich mit den beiden Sklaven Crista und Cato voraus geschickt, er hat noch etwas zu erledigen, nun .. hier bin ich" die junge Tiberia lachte. "Ich muss mich erst einmal einleben, dann will ich raus das große Rom betrachten, es ist zu lange her seitdem ich hier war, damals noch kaum in der Lage irgendwelche Momente und Eindrücke einzufangen." Und so kam Arvinia auch zu dem Grund wieso sie überhaupt nach Mantua ging. "Mein Vater hat mich zu Quintus geschickt und jetzt bin ich letztendlich hier gelandet, ich soll hier einen Mann finden, er hat Angst ich würde auf unserem Landgut in Griechenland versauern." Sie lächelte wieder bei der Vorstellung, dass ihr Vater vermutlich gerade seiner Lieblingsbeschäftigung nachging, die Bienen. War sie doch seine liebste Biene gewesen.

  • Die Reise über hatte ich mich von der Schwester meines Patrons scheuchen lassen, doch mittlerweile war es genug. Das Gepäck zu tragen war eine Sache, die Launen einer Patrizierin zu ertragen, eine andere, doch das sich mich nun noch als Sklaven vorstellte, das war zu viel. Einst mochte ich Sklave gewesen sein, doch mittlerweile war ich ein freier Mann, der Verwalter meines patrons und noch dazu ein Geschäftsmann, der auch den Palatin belieferte. Meine Kinder könnte eines Tages sogar das Bürgerrecht bekommen und einer meiner Nachfahren den Ritterstand bekommen oder gar in den Senat berufen werden...


    Ich stellte das Gepäck der jungen Tiberia ab, es waren genug kräftige Sklaven anwesend, welche das Gepäck auf ihr Zimmer bringen könnte. Kurz trat er vor.


    "Seid gegrüsst, Pontifex," sagte er zum Senator, "mein Patron entsendet dir seine Grüsse. Er meint, du wirst verstehen, das er das Pommerium nicht ohne weiteres betreten kann."


    Ich blickte direkt auf Durus, ohne Arvinia einen Blick zu würdigen.

    "Er hat entsendet mich, um mit dem ehrenwerten Tiberius Iuvenalis zu sprechen. Doch zunächst habe ich einige geschäftliche Dinge in meinen Geschäft zu erledigen."


    Kurz blickte ich mich um.

    "Ihr entschuldigt mich..."

  • Sie nahm das Lob von Tiberia Arvinia mit einem kleinen Knicks an, lächelte freundlich zurück. Irgendwann kam der Hausherr zu ihnen, den Frauen und Crista mustse sich das Lachen verkneifen, biss die Zähne auf die Lippen. Durus sah so.. natürlich aus, ganz wie jemand der sich äußerlich mit ihnen auf eine Stufe stellte. Doch seine Worten verrieten, dass er immer noch der Hausherr dieser Villa war. Crista beobachtete die Begrüßung zwischen den beiden mit großer Aufmerksamkeit, die beiden schienen sich bestens zu verstehen. Hoffentlich war das nicht gespielt!


    Sie hörte Durus Wunsch nach verdünntem Wein, nickte stumm und verschwand mit schnellen Füßen, um ihre Aufgabe zu erledigen. Crista kehrte mit dem Becher in der Hand zurück udn hörte Catos Stimme. Und wie er mit ihren beiden Vorgesetzten sprach gefiel ihr nicht. Ihr fiel siedendheiss ein, welchen Fehler Tiberia Arvinia gemacht hatte, sah mit gesenktem Kopf aus den Augenwinklen zu ihr rüber. Ohjeh.. hoffentlich gab es keinen Ärger. Trotz der angespannten Stimmung im Raum machte sich Crista auf den Weg, um Durus seinen Wein hinzustellen und kreuzte auf dem Rückweg Catos Weg, um ihm mit einem verführerischen Lächeln quasi 'Auf Wiedersehen, bis später, ja?' zu sagen. Das Lächeln verschwand und sie war wieder Crista.. eben jene Crista die offiziell noch um den Tod ihres Herrn trauerte.

  • Durus wollte gerade etwas zu Arvinia erwidern, als sich der Bursche einmischte, der einstmals der Leibsklave von Quintus gewesen war - dass er freigelassen worden war, daran konnte er sich noch immer nicht gewöhnen. Doch er überbrachte Quintus' Grüße, die Durus mit einem Nicken quittierte, ehe er sich wieder Arvinia zuwandte und den Libertinus von dannen ziehen ließ.


    "Mir geht es hervorragend. Ich bin erst vor kurzem von meinem Landgut am Golf von Neapolis zurückgekehrt, wo ich mich ein wenig erholt hatte von der grauen Politik."


    Er lächelte, obwohl er Politik keineswegs als grau betrachtete und ab und an sogar die hitzigen Debatten des Senates vermisst hatte. Er nahm Crista den Becher ab und trank einen Schluck.


    "Männer gibt es hier in Rom zu Genüge - ich bin sicher, wir werden einen Passenden für dich finden. Ich denke, dass ich sogar den einen oder anderen kenne."


    Rasch spulte der Pontifex eine Liste von Senatoren-Junggesellen in seinem Kopf ab. Manch einer war wirklich ein günstiger Verbündeter und ein solches Bündnis konnte leicht mit einer Ehe besiegelt werden.


    "Aber ich denke, wir müssen uns nicht sofort auf die Suche machen. Komm du ruhig erst einmal gut an, dann werden wir sehen, was sich machen lässt - ich bin sicher, du bist von der langen und anstrengenden Reise müde. Bis wir dir ein Zimmer eingerichtet haben, könntest du gern in einem der Gästezimmer logieren, wenn es dir genehm ist."


    Tatsächlich hielt die Villa für unangemeldete Gäste stets zwei Zimmer bereit.

  • Vor lauter Schock ließ sie fast ihren Becher, den die Sklavin Crista ihr gebracht hatte, fallen. Hatte Durus etwa vor sie einfach zu verheiraten?
    Sie wollte eine Liebesheirat, sie wollte nicht das Medium sein, um Beziehungen zu festigen. Hatte er etwa schon ein paar Männer im Sinn?
    Sie seufzte als ihr Cousin anmerkte, dass ja noch etwas Zeit ist. Da hatte sie noch einmal Glück gehabt. Vielleicht konnte sie es vorbeugen, wenn sie sich vorher in einen netten Burschen vergucken würde, ihr Cousin würde schon nichts dagegen sagen, wenn dieser denn auch eine gute Stellung in der Gesellschaft haben würde. Aber wie er schon sagte, es bleibt ja noch Zeit.
    "Sehr genehm sogar, ich bin wirklich müde und meine Füße tuen mir weh." dabei strich sie sich über die Füße und drückte mit ihrem Daumen auf eine Stelle, die etwas verkrampft war.
    "Aber bevor ich mich zurück ziehe, magst du mir erzählen wer hier noch alles wohnt? Es ist einfach schon zu lange her und mir peinlich würde ich meine familia nicht erkennen." Sie lächelte ihn an und lachte kurz darauf, noch im Lachen machte sie einen kleinen Witz um ihren Cousin etwas zu ärgern "Du kannst von Glück reden, dass ich dich noch erkannt habe, du warst auch schonmal jünger."
    Sie hoffte er würde den Spaß verstehen. Vorsichtshalber schob sie deswegen schnell hinterher "Nein nein Durus ich scherze nur verzeih mir." aber immernoch lachend.

  • Durus zuckte kurz, als er Arvinias Reaktion auf seine Worte bemerkte. Hatte sie etwa andere Pläne? Lebte auch sie in einer Welt, in der die Heiraten von den Eheleuten bestimmt wurden und nur die Liebe zählte? Von diesen Damen kannte er mehr als genug. Üblicherweise wurden ihnen spätestens die Augen geöffnet, wenn ihre Väter ihnen ihren neuen Ehemann präsentierten und eindrücklich nahelegten, diese Vorauswahl zu akzeptieren. Doch das war eigentlich nicht sein Problem.


    Auf ihre Bemerkung reagierte er zuerst gar nicht - er fragte sich, ob er tatsächlich schon so alt aussah. Sicher waren die Jahre nicht spurlos an ihm vorbeigegangen und er hatte schon selbst festgestellt, dass er ein kleines Bäuchlein bekam. Aber dass man ihn nicht mehr erkannte? Andererseits war er wohl noch ein Knabe gewesen, als er Arvinia das letzte Mal gesehen hatte, weshalb sich doch ein müdes Lächeln auf sein Gesicht malte.


    "Im Augenblick lebt Tiberius Iuvenalis hier - er ist der a memoriae am Kaiserhof. Dazu haben wir Tiberia Camilla, die Stiefschwester von Tiberia Albina. Sie dient zur Zeit den Göttern. Es ist also genügend Platz."


    stellte er dann die Anwesenden vor.


    "Appius wirst du wohl selten sehen - er ist sehr beschäftigt. und Camilla lebt auch eher...zurückgezogen."


    Tatsächlich hatte Durus sie selbst schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Irgendwie hatte er die Befürchtung, dass die Familie sich auseinanderlebte...

  • Cato verabschiedete sich. Crista blieb alleine mit den hohen Herrschaften zurück. Leise aufseufzend ergab sie sich ihrem Schicksal und trat näher heran, um deren halbwegs leere Becher wieder aufzufüllen. Dass die zwei Erwachsenen sich unterhileten war deutlich vernehmbar.. dass das Thema 'Heirat' zur Sprache gekommenwar. Darauf hätte sie jetzt nimmer getippt. Hmhmhm.. dürfte sie Cato denn heiraten? Wäre des möglich.. oder müsste sie erst einige Jahre älter werden? Diese Fragen schwirrten ihr im Kopf herum. Crista hielt den eigenen Mund tapfer geschlossen, lächelte den Anwesenden zu. Im Geiste Durus Aufzählung abnickend erinnerte sie sich auch der anderen übrigen Anwesenden im Hause Tiberia. Na, mal schauen, wem sie als nächstes über dem Weg laufen würde...

  • "Und wie geht es Quintus?"


    fragte Durus, nachdem Arvinia offensichtlich nicht so recht wusste, was sie sagen sollte. Zwar war der Pontifex sicher, dass sein Vetter bei der Legion glücklich war wie ein Schwein im Schlamm, dennoch fragte er sich, ob es Neuigkeiten gab - man wusste ja nie!

  • Die Namen die Durus aufzählte waren Arvinia zwar geläufig, allerdings konnte sie sich jetzt kein Bild mehr von ihnen machen, es war zu lange her gewesen. Vor allem das Gesicht von Tiberia Camilla konnte sie sich am schlechtesten erinnern, schließlich waren beide um die 4 Jahre alt und jetzt sind ja einige Sommer hinzu gekommen, zu viele Sommer die zu viel Veränderungen mit sich gebracht haben, tortzdem freute sie sich auf ein Treffen mit ihr. An Iuvenalis konnte sie sich dennoch besser erinnern, im Alter gab es nicht mehr so arge Veränderung, außer die Zunahme von Gewicht, wovon Arvinia nicht ausging :D, oder von grauen Haaren, was sie als treffender empfand.


    Ihr Cousin weckte sie aus ihren Gedanken, in denen sie gerade schwellgte, auf. "Quinuts? Ihm geht es gut, über die häusliche Situation brauchst du dir keine Sorgen machen." Kurz nahm sie sich noch ein bisschen Zeit "Was könnte ich dir erzählen, was für dich von Interesse sein könnte.. ah ich weiss, du bist zwar Pontifex" was ihr schon zu Ohren gekommen war dennoch erzähle ich es dir, es geht um das Militär." Die junge Tiberia lehnte sich zurück und berührte mit ihren Fingerspitzen ihre Schläfe. "Es gab ein Abendessen, bei dem Quintus einige Soldaten höheren Ranges geladen hatte, einer von ihnen, Lucius Artorius Avitus, wurde zum Tribun der Praetorianer befördert, das Abendessen war sozusagen eine Art Abschiedsessen. Arvinia hoffte einfach mal, das ihr Cousin irgendwas mit dem Thema oder zumindest mit dem Namen anfangen konnte.

  • Quintus ging es also gut - nunja, seine Verlobte lebte ja seines Wissens nach bei ihm und würde ihm sicher den Haushalt im Praetorium besorgen. Die Bemerkung über den neuen Offizier der Praetorianer war für Durus im Augenblick zwar von keinem großen Nutzen, dennoch beschloss er, sich den Namen zu merken.


    Aufstrebende Ritter waren stets bemerkenswert, denn sie konnten ebensoviel Einfluss beim Kaiser besitzen, wie es ein Senator tat (manche sogar noch wesentlich mehr, etwa die Herren am kaiserlichen Hof).


    "Ah, interessant. Hast du auch Quintus' Verlobte kennen gelernt? Hat er etwas von den Heiratsplänen erzählt?"


    Er wollte doch lieber ein wenig mehr über die Verwandten erfahren - Frauen hatten in diesen Dingen meist sowieso ein besseres Händchen, Informationen zu erhalten und zu bewahren.

  • Naja, zumindest etwas konnte er mit ihrer Information anfangen. Das Arvinias Cousin wusste, dass die Verlobte ihres Bruder bei ihm war erstaunte sie. "Du weißt das sie bei ihm ist? Du bist gut informiert lieber Cousin, und um deine Frage zu beantworten, ich finde sie überaus reizend und wunderschön. Auch zu Mania war sie so lieb, als Mania einen kleinen Schwächeanfall hatte, hat sie sich auch sofort fürsorglich um sie gekümmert und das, wobei sie sich noch nicht solange zu kennen scheinen."
    Ach sie hatte ja noch was vergessen, schnell schob sie hinterher "Von Heiratsplänen hat er mir nichts gesagt, meinst du die beiden werden hier in Rom heiraten?"
    Sie hatte bestimmt schon viel erzählt, was Durus interessieren könnte, aber sie überlegte trotzdem weiter ob es nicht noch irgendwas zu berichten gab. "Da fällt mir noch etwas ein, soweit ich weiss ist Albinas Vater gestorben, aber du weisst sicher davon oder?" eigentlich musste er es wissen, wenn irgendwer benachrichtigt wurde über das Ableben eines Familienmitgliedes dann die familia, vor allem die die in Rom in der Villa Tiberia lebten.

  • Durus hatte es von einem Männer erfahren, die einen Botengang für ihn erledigt hatten. Es wunderte ihn eigentlich, dass Arvinia sich darüber wunderte - immerhin gehörten sie zu einer Familie (obwohl Durus seinen Cousin noch nie besucht hatte - ein Umstand, den er möglicherweise ändern sollte!).


    Wer nun allerdings Mania war, wusste er nicht. Sein Interesse lag üblicherweise wenig auf dem Personal seiner Verwandten, daher konnte er auch mit dem Namen der Amme nichts anfangen.


    "Wer ist Mania?"


    fragte er daher, nachdem er erfahren hatte, dass Albinas Vater verstorben war. Das war allerdings eine Neuigkeit, die sein Augenmerk auf sich zog.


    "Nein - und, hat er im Testament einen Tutor für sie bestimmt? Oder ist sie nun ihre eigene Herrin?"


    fragte er als Jurist, obwohl dies wohl wenig Anteilnahme ausdrückte und etwas trocken klang - doch Durus hatte den alten Albinus kaum gekannt und schon Ewigkeiten nicht gesehen - da war seine Trauer eher begrenzt.

  • Arvinia war schon ertaunt darüber, wieso Durus nicht wusste, dass Albinis Vater verstorben war, es war ja jetzt schon mindestens einen Monat her.


    "Das weiss ich nicht lieber Cousin, allerdings könnte ich mir Vorstellen, das mein Bruder sie in seine Obhut nimmt und er auch bestimmt dafür vorgesehen war." sie nahm eine kurze Pause und trnak einen Schluck "Allerdings ist sie glaube ich schon alt genug ihre eigene Herrin zu sein, sie ist ja älter als ich."


    Das er nicht wusste wer Mania war, nahm sie ihm nicht übel. Mania war so eine warmerzige Person, bescheiden obendrein, da kam es schonmal vor, dass man sie nicht wahrnahm, obwohl der jungen Tiberia das nicht passiert war.
    "Mania ist die Amme von meinem Bruder gewesen, sie ist eine sehr fürsorgliche und warmherzige alte Frau, sie ist meinem Bruder sehr ans Herz gewachsen." Arvinai fühlte sich ein wenig wie in einem Verhör oder wie vor einem Gericht, allerdings nahm sie das ihrem Cousin keines Wegs übel, sie hatte gehört, dass man in Rom öfter einen juristischen Ton antraf.


    "Gibt es noch etwas was ich beachten muss?" schob sie nach einer kurzen Trinkpause hinterher.

  • Durus hörte schweigend zu. Quintus war also wohl für sie zuständig - das war gut, denn junge Damen brauchten jemanden, der auf sie achtete. Und Quintus würde in jedem Fall dafür sorgen, dass sie ehrenhaft handelte und nicht am Ende mit irgendeinem Sklaven oder Plebejer durchbrannte (obwohl er nicht glaubte, dass Albina so etwas tun würde - er hatte sie als sehr vernünftig in Erinnerung).


    Auch als Arvinia Mania vorstellte, konnte er kein Gesicht mit ihr verbinden. Vermutlich war es schon länger her, dass sie Quintus begleitet hatte. Auch Durus konnte sich noch an seine Amme erinnern - ganz so warmherzig war sie allerdings nicht gewesen, wenn er sich erinnerte. Nicht zu oft hatte er auch Ärger bekommen...


    Er nahm ebenfalls einen Schluck aus seinem Becher und überlegte. Etwas zu beachten? Hier im Hause gab es eigentlich nichts - Rom selbst war natürlich eine Großstadt und deshalb gefährlich, aber wenn man mit ortskundigen Sklaven - ah, genau!


    "Nunja, Rom ist eine gefährliche Stadt, daher möchte ich dich bitten, nur in Begleitung von Sklaven das Haus zu verlassen. Es gibt viele Banden, die geradezu darauf aus sind, junge Damen zu entführen und Lösegeld zu erpressen."


    Dann kam ihm etwas, das man wohl jedem jungen Tiberier sagen musste.


    "Außerdem ist es wichtig, sich stets bewusst zu sein, dass man hier zu jeder Zeit ein Vertreter des Hauses Tiberia ist. Ich erwarte also von dir, dass du dich stets ehrenhaft und standesgemäß verhälst und nicht für Gerede sorgst. Bei solchen Dingen ist Rom äußerst hellhörig."


    Ob er hinzufügen sollte, dass er sowieso nicht davon ausging, dass sie das tat? Aber andererseits kannte er sie nicht. Also ließ er den Satz lieber weg, dann war die Wirkung möglicherweise etwas deutlicher.

  • Ein Nicken ohne Worte verriet, was Durus darüber dachte. Ein Blick in die Leere jedoch, verriet das er mit Quintus Amme wohl nichts in Verbindung bringen konnte. Er schien sogar eine Weile nachzudenken, wie in die Vergangenheit versunken schaute er.
    Doch dann brach er die Stille und schaute Arvinia eindringlich an.
    Gut das Crista hier ist, dann muss ich nicht mit fremden Sklaven vor die Tür dachte sie sich. "Keine Sorge, Crista und andere Sklaven werden mich überall hin begleiten, ohne sie hätte ich auch viel zu viel Angst." Sofort danach schoß ihrem Cousin anscheinend noch ein Gedanke durch den Kopf. Seinen Gedanken legte er ihr auch sofort danach nahe.
    "Ich werde darauf achten, schließlich möchte ich nicht, dass unserer Familie etwas schlechtes wie unwahres Gerede widerfährt, nur weil ich mich falsch verhalten habe."
    Damit fing sie auch schon an, in dem sie diesen Satz selbstbewusst und firm sprach :).
    "Cousin, würdest du mich entschuldigen? Ich bin etwas müde und würde mich gerne etwas ausruhen, du hattest glaube ich auch noch was vor oder?" sie lächelte und dachte daran, wie ihr Durus noch nass entgegen gekommen war.

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