Das Zimmer des Präfecten und seiner Frau
Cubiculum | Appius Terentius Cyprianus & Valeria Amatia
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Alexion mochte dieses Land: Es erinnerte ihn irgendwie an zuhause. Was er allerdings nicht mochte warenUmzüge, auch wenn er selbst nichts trug (immerhin war er stolzer Parther und auch als Sklave hatte man Prinzipien), aber er mußte den Rest beaufsichtigen und es gab doch was er lieber getan hätte. Vor allem weil sich viele der Sklaven ausgesprochen dämlich anstellten.
Also ging er mit Argusaugen und Rohrstock zwischen ihnen her. Die Möbel sollten ja möglichst ohne Kratzer und kaputte Polster aufgestellt werden. -
Amatia mochte dieses Land nicht, es war alles so anders, schon auch römisch, aber doch irgendwie anders. Was ihr die ersten Tage aber ein wenig versüßte, war das Beschäftigsein mit dem Auspacken und Einräumen, Einleben. Auch wenn das Praetorium nicht gerade ihre erste Wahl ist, aber für den Anfang wird es langen müssen. Und sobald sie sich hier ein wenig wohl fühlte, würde es mal für einen ausgedehnen Besuch nach Alexandria gehen. Denn was wäre das ein Spaziergang in der Stadt, wenn man danach ungern wieder nachhause kommt.
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Alexion schreckte auf als er die Herrin ash, sowas kam ja nicht unbdingt so oft vor:"Herrin! Ich hoffe dir gefällt bisher das Arrangement? Sonst lasse ich die Sklaven nochmal alles neu machen. Besonders die beiden Griechen machen immer was sie wollen, ach irgend so einem Östlichen Kram den sie hier aufgeschnappt haben. Feng Hui oder so ähnlich. Sehr verrückt und so gar nicht nach Geschmack des Herren, aber nunja Griechen..."
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... nach einem Tag, der wie viele andere war, wenig aufregend. Ihr Höhepunkt des Tages war heute in einer Kiste zu kramen, die monatelang unausgepackt in einem Eck unter anderen Kisten gestanden war und Gewand enthielt, das man bei ägyptischen Temperaturen ohnehin nicht brauchte. Sie konnte sich nicht mehr erinnern wie genau ihr dabei ein Gedanke kam, aber sie war entschlossen gleich am selben Abend noch mit ihrem Gatten darüber zu sprechen.
Der kam natürlich wie immer erst spät abends dazu, die Arbeit hinter sich zu lassen und privat zu werden. Dafür musste sie Verständnis haben. Und wie es eine gute Ehefrau macht, wollte sie ihn nach einem harten Tag ein wenig umsorgen.
Er sollte sich aufs Bett legen und es sich ein wenig gut gehen lassen, sie streichelte ihn, massierte leicht Schultern und Rücken.
"Wie war dein Tag?"
Meistens mochten es Männer, wenn sie Gelegenheit hatten sich den Ärger eines Tages runterzureden. -
Er genoß die Berührungen. Seit dem sie beide hier waren hatten sie füreinander nie Zeit und die Geburt eines Erben war auch noch nicht in Sicht. Dazu kamen natürlich noch diese unglaublich nervigen Griechen:" Er war wie immer. Eine impertinente Griechische Verwaltung und nun auch noch eine größenwahnsinnige Verwaltung, die einen kleinen Schreiber aus Rom schickt und nun der Meinung ist er wäre Legatus Augusti. Aber nunja das sind wohl die Mühen eines Kommandos." Jedenfalls dieses Kommandos.
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"Achja, diese Griechen. Wie schön war es dagegen in Rom...."
Für einen Moment flüchtete sie mit ihren Gedanken in eine andere Welt, bevor sie weitersprach. Das Streicheln und Massieren hatte mittlerweise ein Ende gefunden.
"Hast du eigentlich schon einmal daran gedacht mehr Grundstücke zu besitzen? Du könntest doch meine haben. Es passt besser zu einem Mann erfolgreicher Grundbesitzer zu sein als zu mir und du verwaltest doch deine bisherigen auch schon recht erfolgreich."
Sie versuchte ihm das Angebot mit einem schönen Lächeln schmackhafter zu machen. -
"Nunja Alexandria ist schon eine nette Stadt, nur ihre Bewohner sind ein graus." sinnierte er, und schaute dann seine Frau etwas verwirrt an als sie das Angebot machte:"Nun ich habe sicher nichts dagegen deine grundstücke zu nehmen, aber ich muß zugeben, daß ich etwas verwirrt bin, daß du mir dieses Angebot machst. Was nicht bedeutet, daß ich ablehne."
Immerhin war des ein einmaliges Angebot und sowas würde er sicher nicht ausschlagen. -
Wie sollte sie ihm das erklären? Sie blickte möglichst unauffällig zur Seite.
"Ich habe die Grundstücke ja auch nur geerbt und von Beginn an wenig Lust darauf gehabt. Außerdem hört man ja oft, dass guter Grund sehr begehrt ist. Ich dachte einfach, du weißt es besser zu schätzen als ich."
Mit einem unschuldigen Schulterzucken ergänzte sie: "Ich muss nur Geld von dir dafür verlangen. Du weißt ja, wir rechtsversessenen Römer... nicht dass jemand auf die Idee kommt und dir einen Strick draus dreht." -
"Ich verstehe." Eigentlich verstand er nicht, aber darum ging es ja nicht:"Und wieviel mußt du von mit verlangen mein geliebtes Weib." meinte er dünn lächelnd
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Sie erwiderte das Lächeln und hoffte, dass es nicht all zu aufgesetzt wirkte.
"Nun ich würde sagen, dass was sie Wert sind... 25.000 Sesterzen."
Ein Wimpernschlag unterstrich die Summe zusätzlich. -
Ohne mit der Wimper zu zucken hörte er den Preis. Momentan war es schwierig an Land zu kommen, dies hier also eine einmalige Gelgenheit. Selbst wenn er hätte runterhandeln können. Sie war immerhin seine Frau." Nun meine Liebe ich würde dein Angebot gerne annehmen."
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"Das freut mich!" Und sie war auch erleichtert, dass das so einfach ging. Hätte er sie nicht genommen, hätte sie versucht sie an jemand anderen zu verkaufen.
"Du wirst sicher gut drauf sehen und es sicher nicht bereuen. Dann werden wir gleich morgen alles dazu regeln!" Sie wollte schon fragen, ob er das Geld denn hätte, denn es war doch eine sehr hohe Summe, andererseits verdiente er ja auch jede Menge und hatte auch sehr gelassen auf den Betrag reagiert, also schien es kein Problem zu sein.
Sie überlegte noch einen moment, ob sie etwas anderes, das ihr auf dem Herzen lag, auch gleich ansprechen sollte, entschied sich aber dagegen. Sie wollte nochmals darüber schlafen und ihn morgen darauf ansprechen, oder übermorgen, oder irgendwann.
Sie strich ihm über den Nacken und drehte sich dann zur Seite.
"Also gute Nacht" -
Irgendwas ging in seiner Frau vor, was sie ihm (noch) nicht erzählen wollte. Er fragte sich nur was das sein konnte. So herausfinden war eher zwecklos, für sowas hatte er kein Händchen, also mußte er hoffen, daß seine Frau von sich aus damit rausrücken würde. "Gute Nacht und ja morgen klären wir dies dann."
Er drehte sich auch zur Seite und versuchte zu schlafen. -
Heute wollte er seiner Frau das Geld für die Grundstücke geben. Da niemand, nicht einmal er 25.000 Sesterzen rumliegen hatte, würde er seiner Frau eine Relegatio* für eine Bank in Rom geben, was praktisch so gut wie Geld war und für ihn gab es solange immerhin noch Zinsen.
So gong er also zu seiner Frau."Amatia meine Liebe. Ich habe dir hier eine Relegatio ausstellen lassen, damit kannst du zu der Bank in Rom gehen und dir dein Geld auszahlen lassen. Du verstehst sicherlich, daß ich soviel Geld nicht hier habe."
Sim-Off: * Scheckanweisung, die Transaktion in der Wisim ist natürlich leider mit Bargeld
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Sie hatte in der letzten Nacht einen komischen traum: Sie war zu Fuß durch Ägypten gewandert, einen kleinen rollenden Leiterwagern hinter sich ziehend auf dem eine große schwere Kiste mit viel Münzen darin lag ... gerade jetzt fiel ihr der Traum ein und wie musste darüber schmunzeln, wie einfach es denn im Vergleich dazu in Wirklichkeit ging, ein kleiner Zettel und es war erledigt.
Sie holte Notizen hervor. "Alles was du wissen musst, genaue Lage, Bücher, die Kontaktnamen, Verwalter ... Ich danke dir nochmal."
Sie machte eine kurze Pause, es war gerade der ideale Moment nun etwas anzusprechen, nur musste sie sich endlich dazu überwinden. Wie gern hätte sie jetzt eine Kanne Wein in ihrer Hand, die es einfacher machen würde. Zögern begann sie:
"Eine Bank in Rom? Das trifft sich gut. Ich möchte", sie korrigierte sich, " ich werde wieder nach Italia gehen. Vorerst Italia. Ich weiß nicht was danach kommt."
Sie wusste nicht, ob er gerade verstand worauf sie hinauswollte, ließ ihn aber einmal ein paar Momente Zeit. -
Er nahm die Unterlagen an sich und war in Gedanken noch bei seinen neuen Ländereien, als er die weiteren Worte seiner Frau hörte:" Nach Italien?! Wieso?! Du willst doch nicht etwa dich von mir lossagen oder?!" In seinen Worten schwang nicht nur Verwunderung sondern auch ein Hauch Zorn und Kälte, als würde er langsam realisieren, was nun folgen würde.
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Sie wünschte sich, einfach puff zu verschwinden damit das hier ein Ende hat.
"Das hier ist kein Leben mehr für mich.
Non iam es coniunx meus."
Was sollte sie mehr sagen? Sie hatte in riesig schlechtes Gewissen.
Sie war sich sicher, er würde auch ohne sie ein gutes Leben führen, eine vielleicht noch passendere Frau neben sich finden, das auszusprechen schien ihr aber gerade etwas unpassend. Eher wollte sie sich dafür entschuldigen, sie spürte ihren Zorn und flüsterte: "Es tut mir leid."
Sie versuchte die Stimmung wieder zu neutralisieren, indem sie Fakten ansprach: "Hier gehört alles dir, ich werde nur meine persönlichen Dinge mitnehmen." -
Er wußte nicht so recht was er sagen sollte. Scheidung!! Wie sah des bloß aus, er war kurz davor den Höhpunkt seiner Karriere zu beschreiten (so sein Patron es schaffte) und seine Frau wollte die Scheidung! Das war nicht gut, gar nicht gut, vor allem wo er vür 5 Minuten noch gedacht hatte sie würden eine gute Ehe führen 8o. "Scheidung! Ich hoffe du hast dir das Gut überlegt Weib. Mir bleibt nichts anderes zu sagen als Lebewohl:" meinte er kalt "Meine Sklaven werden dir beim Packen helfen. deine Sachen die du in die Ehe eingebracht hast wirst du mitnehmen. Ich hoffe du wirst in Italien deinen Weg gehen. Vale Bene."
Mehr war eh nicht zu sagen, die Entschuldigung seiner zukünftigen Ex-Frau würdigte er weder eines Wortes noch einer Regung, sie hatte ihm nichtmal einen Erben geschenkt! Er hätte sich von ihr scheiden lassen sollen!
So ging er also mit verschlossener Miene und schlechter Laune -
Sie konnte nur schwer ihre Tränen unterdrücken, es war wirklich keine leichte Entscheidung gewesen. Aber jetzt war es eigentlich schnell und relativ schmerzlos gegangen.
Ihm war es so wie er reagierte wahrscheinlich am liebsten, sie gar nicht mehr zu sehen, und so machte sie sich auch gleich daran, alles zusammenzupacken und packen zu lassen.
Es dauerte nicht allzulange, vieles in der gemeinsamen Wohnung war ihr gar nicht mehr wichtig und sollte hier bleiben. Mit dem Geld von den Grundstücken brauchte sie sich auch für längere Zeit keine finanziellen Sorgen machen.Es waren nur ein paar Stunden vergangen, da war alles bereit, unbedingt wollte sie ja noch am selben Tag das Haus verlassen, wie hätte sonst die Nacht hier ausgesehen?
Als es nun Zeit für die Abfahrt Richtung Alexandria war, überkam sie nochmals Traurigkeit über die Art des Abschieds, sie hatte ihn doch gern und das musste nun mit seiner Wut auf sie enden, aber es ging wohl nicht anders, nicht einfach.Ohne noch einmal zurückzusehen - vielleicht aus Angst ihm nochmals in die Augen sehn zu müssen, sie fühlte sich schon so schlecht genug - fuhr sie ab.
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