In der weitläufigen Villa Tiberia waren meine kleine Zimmerflucht zwar äusserst bescheiden, aber dennoch für einen ehemaligen Sklaven äusserst luxuriös und sehr behaglich eingerichtet, was sicherlich der Tatsache geschuldet war, das ich Besitzer einer Schreinerei war.
Doch mehr als auf die grösse und auf die Ausstattung, war ich stolz auf den ausblick, den man von meinen Fenstern hatte, konnte ich doch halb Rom überblicken, hatte Palatin und capitolium im Blick und konnte sogar den Tiber erahnen. Sicher, ich hatte auch den Blick auf einige armselige Insulas und konnte sogar in die oberen Zimmer von diesen Blicken, ein Nachteil, den man von den Balkonen der Herrschaften nicht hatte, doch diesen Nachteil nahm ich in Kauf.
Crista und ich betraten die vordere Kammer, anders als beim ersten Mal nicht blutend, aber Hand in Hand. Auf dem Tisch stand eine Schale mit Obst und eine Karaffe mit Wein, vom Fenster drangen diffussen Geräusche der Strasse und ein sanfter Wind wehte hinein, versprach etwas kühlung von der Hitze des Tages. Ich schloss die Tür hinter uns und legte dann meine Arme um Crista.
"Es ist schön, endlich wieder mit dir allein zu sein," sagte ich leise, bevor meine Lippen die ihren berührten.