• Nachdem sie das Lager verlassen hatten hatte Vibulanus, der voraus ritt, die Marschkolonne gleich auf die Küstenstraße nach Alexandria gelenkt. Der Himmel war leicht bewölkt und Vibulanus hatte ein normales Marschtempo gewählt, sodass sie für die Strecke bis nach Alexandria etwa eine Stunde brauchen würden. Ab und an ratterte ein Karren an den Männern vorbei und manchal auch ein einzelner Reiter. Als Vibulanus in einiger Entfernung wiedereinmal die Umrisse eines Karrens ausmachen konnte war er also nicht überascht und so brauchte er eine Weile um zu bemerken, dass der Wagen sich nicht bewegte.

  • Wir marschierten also Richtung Alexandria, während der Centurio immer wieder mal voraus ritt.
    Es zogen vereinzelte Reiter oder auch Waagen an uns vorbei, während ich immer wieder mal nach hinten schaute, ob auch alles in Ordnung sei.
    Es schien alles seinen gewohnten Gang zu gehen, doch als ich wieder nach vorne schaute, bemerkte ich einen Karren in der Ferne, der wohl die Aufmerksamkeit des Centurios auf sich zog.
    Ich versuchte Blickkontakt mit Vibulanus herzustellen, falls er etwas andeuten oder sagen wollte.

  • An dem stehenden Wagen angekommen, hob Vibulanus, der nur wenige Meter vor der Kolonne ritt, die rechte Hand, als Zeichen dafür, dass die Männer anhalten sollten.


    >Optio, schaff die Männer ersteinmal von der Straße.<


    meinte er und wandte sich dann an den Besitzer des Wagens, der bis gerade eben noch verzweifelt versucht hatte den Wagen etwas anzuheben


    >Ave. Centurio Quintus Fabius Vibulanus von der Legio XXII.<


    stellte sich Vibulanus vor und fragte garnicht erst nach dem kaputten Wagen, da er davon ausging, dass der Mann gleich darauf zu sprechen kommen würde.


    >Salve Centurio. Ich bin Caius Gessius Lentidius. Kann mir jemand von euch mit meinem Wagen helfen? Ich hab zwar ein Ersatzrad aber ich kann es nicht allein anbringen.<

  • Ich wir hielten wie befohlen an und der Centurio wandte sich an den Mann, der bis eben noch versucht hatte den Wagen etwas anzuheben.
    Während Vibulanus mit dem Mann redete, machte ich ein kurzes Zeichen, damit die Männer die Straße räumten.
    Anschließend drehte ich mich zu dem Centurio und dem Mann wieder um, damit ich das Gespräch verfolgen konnte.
    Der Signifer und der Tesserarius standen bei mir.

  • Endlich war es losgegangen. Scato konnte es kaum noch erwarten entlich mal aus dem Castellum hinaus zu kommen und auf seine erste richtige Mission zu gehen. Sie marschierten in einem gemütlichen Tempo was auch den konditionell etwas schwächeren Soldaten wie mir es ermöglichte Schritt zu halten. Die Ausrüstung war schwerer als ich es erwartet hatte, doch es war noch zu ertraten. Während der Centurio vorausritt marschierte dahinter die Kolonne angeführt von ihrem Optio Matrinius. Scato ging gerade seinen Gedanken nach als der Befehl kam anzuhalten und die Straße zu räumen. Scato verstand nicht sofort um was es ging, doch überblickte er die Situation recht schnell. Er wartete nun also darauf was der Centurio befehlen würde.

  • Vibulanus überlegte einen Moment.


    >Optio nimm dir genügend Männer und schaff den Karren von der Straße.<


    sagte Vibulanus direkt, denn der Mann und sein kaputter Wagen behinderten den Verkehr auf der Straße maßgeblich.


    >Und dann hilf ihm den Wagen zu reparieren.<


    fügte Vibulanus noch hinzu. Hätte es sich um einen Peregrini gehandelt, hätte er den Wagen wohl nur zur Seite schaffen lassen, doch einem römischen Bürger konnte von der Legion Hilfe erwarten.

  • Ich nickte.
    Jawohl, Centurio!


    Ich deutete dem Signifer und dem Tesserarius kurz an, dass sie zu den Männern zurück kehren und für Ordnung in den Reihen sorgen sollten und griff mir anschließend ein paar Soldaten heraus, die am nächsten zu mir standen.


    Julius Scato, Julius Numerus und Germanicus Probus.
    Ich deutete ihnen mit einer Handbewegung an herzukommen.


    Wir werden diesen Wagen von der Straße entfernen, damit die Durchreisenden nicht behindert werden und anschließend den Karren reparieren.


    Sofort machten wir uns an die Arbeit!

  • Scato nickte:


    "Zu Befehl Optio."


    Scato legte sein Gepäck ab und übergab es dem Mann der am nächsten zu ihm stand und nicht zu der Gruppe gehörte welche helfen sollte den Wagen von der Straße zu räumen. Schließlich hätte ihn dieses nur bei der Arbeit behindert. Am Wagen angekommen stellte sich Scato und noch ein Mann vorne zum Wagen während der Rest hinten anpackte. Scato zählte an, damit alle zusammen zogen:


    "Auf drei: eins, zwei, drei."


    Die Milites stöhnten und ächzten, denn der Wagen war schwerer als sie geglaubt hatten. Dann aber schafften sie es schlussendlich doch den Wagen von der Straße zu bekommen. Schwieriger wurde da schon das Wechseln des Rades, denn der Besitzer des Wagens hatte kein geeignetes Werkzeug mit und auch die Soldaten selber hatten nicht unbedingt Werkzeug mit welches sich zum Wechseln von Rädern eignete. Deshalb zweckentfremdete Scato sein Gladius ein wenig. Während die anderen Männer den Wagen anhoben nahm Scato sein Gladius um damit den Holznagel zu entfernen welches das Rad an der Achse fixierte. Er schlug diesen mit einem gezielten Schlag ab und stemmte dann mit dem Gladius als Hebel das doch recht gut sitzende Rad ab. Schließlich knallte es laut gegen eine Stein.


    Numerus stöhnte auf:


    "Beeil dich Scato. Das Ding ist verdammt schwer."


    "Ich mach ja schon"


    erwiderte Scato und beeilte sich das neue Rad heranzurollen und setzte dieses dann auf die Achse. Danach ließen die Männer den Karren wieder zu Boden und Scato schnitzelte noch schnell einen neuen Nagel aus einer Speiche des kaputten Rades. Diesen schlut er mit dem Knauf seines Gladius hinein und steckte seine Waffe nach getaner Arbeit wieder weg. Zum Besitzer meinte Scato:


    "Der Nagel wird vermutlich nicht lange halten, aber bis Alexandria müsste es reichen. Dort solltest du den Wagen dann von einem Räder reparieren lassen."


    Der Mann strahlte über beide Ohren und eilte zum Centurio um diesem zu danken:


    "Den Göttern sei Dank das ihr gekommen seit. Ich besitze nicht viel, aber ich danke euch von Herzen für eure Hilfe. Alleine glaube ich währe ich noch ewig hier."

  • Vibulanus nickte dem Mann freundlich zu.


    >Nichts zu danken, Civis.<


    meinte Vibulanus und wandte sich seinem Optio zu.


    >Optio, wir marschieren jetzt weiter. Lass die Männer wieder in Formation antreten.<


    sagte Vibulanus und wartete auf die Ausführung des Befehls. Es würde nicht mehr lange dauern bis sie das Porta Solis erreichen würden.

  • Scato und die Männer waren gehörig ins schwitzen gekommen. Der Wagen war schwer gewesen und Scato musste ziemlich Kraft aufwenden um das alte Rad abzubekommen und das neue auf den Wagen zu setzen. Er nahm sein Halstuch und wischte sich den Schweiß vom Gesicht und vom Nacken. Danach kehrte er wie befohlen zusammen mit den anderen wieder zurück in die Formation. Dort half ihm der Milites welchem er sein Gepäck gegeben hatte dieses wieder aufzunehmen.


    Unterdessen hörte der Mann nicht auf sich zu bedanken:


    "Doch doch, mögen die Götter euch segnen und euch viele glorreiche Siege schenken. Ihr seit noch wahre Römer so wie es sich gehört. Die Götter mögen euch schützen."


    Unterdessen marschierten wir an dem Civis vorbei welcher uns noch lange nachrief und uns dabei seinen Dank aussprach.

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