Die Liege hatte schon vorhin seine Aufmerksamkeit erregt - vorhin, als er angekommen war, als noch die Schwärze der Nacht über dem Quirinal lag. Jetzt wirkte sie noch viel einladender. Die weichen, fein bestickten Kissen fielen ihm sofort ins Auge. Vorsichtig strich er mit seiner Hand über den weichen Überzug.
Obwohl es ihm keiner übel nehmen würde, wenn er es sich jetzt so richtig schön gemütlich machen würde, bewahrte ihn doch sein eigener Anstand und Respekt vor dem Hausherrn im Stehen zu verweilen.
Doch Corvinus ließ auf sich warten und so blieb ihm nichts anderes übrig als es bei begierigen Blicken zu belassen. So ließ er seinen Blick noch über das zur Zeit unruhige Wasser bis zur Tür schweifen, wo er vermutete, dass Corvinus daraus kommen würde.
Die Nachricht, die er ihm zu überbringen hatte war durchaus erfreulich, auch wenn sie noch erfreulicher gewesen wäre, hätte er sie bereits früher überbringen können. Der Sitz der Familie in Mantua war endlich verkauft worden. Letzte Woche hatte Lucullus selber im Auftrag seines Patrons das Siegel unter den Kaufvertrag gesetzt. Neben der frohen Botschaft vom Verkauf und einer Zweitanfertigung des Vertrags, hatte er auch noch die vereinbarte Summe bei sich. Da wurde es auch schon wieder kritisch. Denn er hatte leider im Preis um einiges nachgeben müssen, denn sonst wäre er das durchaus annehmbare Anwesen nie losgeworden. Käufer waren so rar wie noch nie. Man könnte fast sagen es gäbe eine Immobilienkrise zur Zeit.