Es war tief in der Nacht. Dunkle Wolken zogen über den Horizont. Die Kälte ließ einem Mark und Bein gefrieren. Es war eben eine dieser grausamen Nächte, in denen immer etwas Mysteriöses passierte.
Lanassa ging recht dünn bekleidet durch die heruntergekommenen Straßen dieses Viertels. Sie hatte sich verlaufen, dabei sollte sie eigentlich nur schnell ein paar Stoffe einkaufen. Nun irrte sie schon mehrere Stunden umher. Wo waren bloß die Helden, wenn man sie brauchte?
Sie vermisste ihre Herrin, bei der sie einmal Halt gefunden hatte. Sie stapfte mutig weiter. Aus den dunklen Fenstern schielten ebenso dunkle Gestalten. Lanassa wurde es langsam recht unwohl. Die Kälte ließ ihre Beine zittern.
Sie näherte sich einer seltsamen Seitengasse aus der ein helles Leuchten wummerte. Sie war neugierig geworden. Lanassa näherte sich dem Leuchten. Sie hörte schrille und entstellte Stimmen, mehr ein Gequengel als Sprache. Was war das?
Verdutzt schaute sie sich um. Sie stand in Mitten eines Lichtkegels. Sie hörte Schritte. Angst überkam sie. Überall dieses mysteriöse Licht und sie dazwischen. Sie ließ die Stoffe fallen und wollte weit weg von hier rennen. Sie verließ die Seitengasse. Das Licht folgte ihr rasend schnell. Ihre kleinen Füßchen konnten sie kaum tragen. Das Licht holte sie ein.
Sie stürzte und das Licht hüllte sie erneut ein. Wieder diese quakenden Stimmen und dieses mal wurde sie von etwas an den Beinen berührt. Sie hatte Angst um ihr Leben. Angstschweiß lief ihr über die Stirn.
Sie wurde von dunklen Händen gepackt und wieder in die Gasse gezerrt. Sie schrie, doch keiner wollte sie hören.
Am nächsten Morgen war sie verschwunden. Keine Spur von ihr, man würde nur einen Schuh finden. Was war geschehen?