Hungi sah der Heimkehr mit gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits konnte er es kaum erwarten, endlich wieder Land unter seinen Füßen zu spüren. Er, ganz Römer, hasste das Seefahren. Gewiß, es war im Vergleich zu den mühseligen Landreisen in einer Kutsche eine sehr bequeme Art des Reisens. Auf der anderen Seite war er auf dem Schiff quasi eingesperrt, so zumindest fühlte er sich immer. Und daß das Wasser auch keine Balken hat, war noch ein Faktum, welches ihm nicht behagte. Sicher, er konnte schwimmen, aber bei weitem nicht so gut, als daß er eine mehrere Meilen entfernte Küste erreichen konnte. Wie dem auch sei. Der andere Grund für seine gemischten Gefühle war die Aussicht, wieder mitten in der römischen Politik zu stehen. Auch wenn er es nicht zugeben wollte, er hatte sich schon ein wenig an die ländliche Idylle in Hispania gewöhnt, und selbstverständlich an die Tatsache, daß dort alle hüpften, wenn er pfiff. Sehr angenehm.
Trotz dieser merkwürdigen Mischkulanz an Gefühlen war er einer der ersten, die an der Reling standen, als der Ausgucker "Land in Sicht!" rief. Er konnte sogar eine gewisse Aufregung nicht verbergen. Seine Frau Licinia lächelte nur über ihren Angetrauten. Innerhalb der nächsten Stunden war Ostia erreicht, das Gepäck ausgeladen und auf dem Weg nach Rom. Das consularische Ehepaar wollte nicht lange in Ostia verbleiben, insbesondere Hungi drängte es in seine Villa in der Ewigen Stadt.