Triclinium | 4+1-Verträge

  • Es sollte geschehen! Meine Kindheit war vorbei. Ich würde einen ehrbaren Mann heiraten... Gefühle überströmten mich, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Ich hatte plötzlich Angst. Unsagbare Angst vor der Hochzeitsnacht - das war seltsamerweise das was mir zuerst einfiel...- vor dem Abschied, vor dem neuen Leben, vor dem fremden Mann...
    Aber genauso war da Neugier. Auf genau dieselben Dinge, in derselben Reihenfolge 8).
    Ich wurde ein wenig rot und nickte schüchtern lächelnd. Dann schaute ich Durus erwartungsvoll in die Augen und schaute ihn mit erwartungsvollem Blick an. Jegliche Abneigung war gewichen. Es hatte so kommen sollen. Und eins stand fest - das Leben ging immer weiter, bis zum Tod!
    Hätte ich irgendwie anders reagieren sollen? Sollte ich vielleicht etwas sagen? "Ja", "Is gut..." oder was wurde erwartet? Ich reagierte natürlich und so wie ich mich fühlte. Das Nicken und Erröten sagte alles... Ich machte mir viel zu viele Gedanken, Durus würde sein Angebot sicher nicht zurückziehen, nur weil seine neue Gemahlin zu schüchtern war oder sich nicht genug über die Ehre freute. Ich musste furchtbar eingeschüchtert erscheinen, aber die Fülle von Emotionen und Eindrücken die auf mich einstürmten hatten mir einfach den Atem geraubt. Durus würde mein Mann werden... MEIN?! Was für ein seltsames Gefühl. Ich schaute so unauffällig wie möglich - was schwierig war, während ich seinem Blick standhalten wollte - an ihm auf und ab und konnte mir ein kleines Grinsen nun doch nicht mehr verkneifen. Zwischen all die Angst und Ungewissheit mischte sich etwas wie Glück. Doch diese kleine hübsche Blume wurde bisher noch fast erdrückt von den Zweifeln, die sich in meiner Brust regten. Wie konnte ich glücklich sein? Wie konnte ich mich freuen, über jemanden, den ich überhaupt nicht kannte und viel zu feige war, kennenzulernen. Ich musste unbedingt mit Prisca reden. Hoffentlich wäre sie dazu bereit, hoffentlich würde sie mir verzeihen, dass ich mich Marcus´ überraschendem Anfall von Verheiratungswut stattgegeben hatte... Hoffentlich... Das konnte man als zaghafte Überschrift über meine Gefühle und Gedanken in diesem kurzen Moment stellen. Doch wo Hoffnung war, war noch nicht alles verloren. Mit dieser sehr versteckten Euphorie meinerseits mussten die Männer sich wohl erstmal abgeben...

  • Manius war gegangen? Aber .. was war denn nun mit der Hochzeit? Arvinia war etwas verwirrt, nun gut, das hieß aber nichts! Immerhin war ja auch Corvinus da und er genoß Orestes vollstes Vertrauen, vielleicht hatte er mit Durus weiter verhandelt.


    Als die beiden Mädchen darauf warteten was nun kommen würde schaute sie in diesem Moment zu Durus. Sie wollte noch bevor irgendeiner von den beiden Männern etwas sagte, dass zu sagende aus seinem Gesicht ablesen. Nun, Manius war nicht der Mann, der in solch 'organisatorischen' Sachen eine besondere Emotion durch seine Gestik und Mimik zeigte, doch irgendwie schien es so, als ob jetzt eine schöne Nachricht auf die beiden warten würde.
    Und als diese dann auch ausgesprochen wurde, lächelte Arvinia erfreut. Manius sollte heiraten! Und dann noch dieses hübsche Mädchen, Laevina. Sie freute sich so sehr für ihren Cousin, nicht, weil es langsam höchste Zeit für ihn war den Bund der Ehe einzugehen, sondern weil so ein toller Mann eine tolle Frau brauchte, und er schien sie nun haben zu dürfen. Kurz darauf schaute sie zu Laevina, die etwas unsicher zu sein schien, eben hatte sie draußen noch von ihren Sorgen gesprochen, doch diese waren nicht so schlimm, dass sie jetzt enttäuscht oder sonstiges sein müsste. Aber sie errötete! Das war schonmal ein gutes Zeichen, vielleicht wusste sie einfach nicht was sie sagen sollte. Um die Stille zu brechen ging Arvinia einen Schritt nach vorne und drehte sich wieder um und schaute Laevina an.
    "Oh wie schön! Ich freue mich für euch." sagte sie ganz ehrlich und lächelte der Aurelia nickend zu.

  • Laevina wirkte ziemlich nervös, was Durus ein mildes Lächeln abrang. Natürlich - es ging hier um ihre Zukunft, wahrscheinlich ihr gesamtes Leben! Doch dann übernahm es Corvinus auch schon, die beiden aufzuklären. Zuerst schien das Mädchen überrascht, dann jedoch errötete sie - wie ein Kind! Mit so viel Emotion hatte Durus nicht gerechnet und einen Augenblick fragte er sich, ob die Aurelierin nicht ein wenig zu jung für ihn war. Dann dachte er jedoch daran, dass er gesunde Söhne brauchte und solche wurden nunmal besonders gern von jungen Frauen geboren - ganz zu schweigen von der wesentlich größeren Freude, sie mit jungen Frauen zu zeugen!


    "Wir haben uns über die Dos geeinigt - ein Landgut bei Mantua. Nun besteht die Frage nach Sponsalia. Ich für meinen Teil lege keinen großen Wert darauf, da ich möglichst frühzeitig heiraten möchte.


    Wenn es Dir jedoch ein Anliegen ist, eine solche Feier groß und öffentlich zu begehen, erkläre ich mich ebenfalls für einverstanden."

  • Arvinia gratulierte mir. Ich dachte daran, dass sie sicher etwas enttäuscht war, dass Orestes nicht mehr da war, was mir gerade Recht war. Aber viele Gedanken machte ich mir darüber nicht.
    "Ich freue mich auch!", lächelte ich Arvinia zu und bedankte mich für die Glückwünsche. Dann wagte ich es auch, zu Durus zu sprechen.
    Ein Landgut war ich also Wert? War das viel? Mantua war sicher eine nette Stadt und ich hatte mich noch nie als materiell sehr wertvoll gesehen, höchstens von der Ehre oder... Diese Gedanken verwirrten mich, also akzeptierte ich die Dos einfach - was blieb mir auch anderes übrig? Nur dass Corvinus gut verhandelt hätte, da war ich mir sicher und war froh, dass ich meinem neuen Vormund so vertrauen konnte. Lange würde er nun nicht mehr mein Vormund sein...
    Sponsalia? Eine "frühzeitige" Hochzeit? Wirklich rasch sollte es wohl nun gehen. Aber da ich mich mit meinem Schicksal abgefunden hatte und begann mich damit anzufreunden, nickte ich zustimmend.
    "Die Sponsalia sind mir nicht besonders wichtig... Solange es noch die Hochzeitsfeier geben wird!?", versuchte ich einen augenzwinkernden Kommentar, denn dass die Hochzeit an sich ausfallen würde, hielt ich für äusserst unwahrscheinlich - wollte aber dennoch sicher gehen. Schliesslich war ich was Heiraten anging sehr unerfahren. :P "Wann soll die Hochzeit denn stattfinden?" Ich hatte mitgekriegt, dass diese Terminfrage äusserst kompliziert ausfallen konnte und war sehr gespannt, was Durus unter einer "frühzeitigen" Hochzeit verstand.

  • Zuerst wirkte Laevina wieder etwas verunsichert, offenbar dachte sie über irgendetwas nach - das es um die Dos ging, hielt der Tiberier nicht für möglich, denn in seinen Augen dachten Frauen in Sachen Geld nur darüber nach, wo sie es am besten ausgeben konnten. Landgüter waren doch eher Fragen für Männer!


    Dass sie jedoch auf Sponsalia verzichten konnte, stellte Durus sichtlich zufrieden. Wozu auch, wenn er noch in diesem Jahr heiraten wollte=


    "Am letzten Tag der Ludi Plebei möglicherweise? Das wäre dann...ANTE DIEM XV KAL DEC DCCCLIX A.U.C. (17.11.2009/106 n.Chr.)"


    schlug Durus daher vor und konnte dabei noch nicht wissen, dass er zu diesem Termin wohl schon Consul sein würde. Stattdessen glaubte er einfach, dass dieser letzte Tag ein schönes Finale sein würde, außerdem war es ein Feiertag und man konnte sich auf die Feier vorbereiten.

  • Das war wirklich bald. Nach den Ludi Plebeii, dann hatte ich gerade noch Zeit mich ausführlich von meinen Cousinen zu verabschieden - soweit sie mir verzeihen würden, dass ich auf das Hochzeitsangebot eingegangen war.
    Ich nickte zustimmend, blickte dann jedoch fragend auf Corvinus. Der musste schliesslich einverstanden sein. Meine Hochzeit stand an! Was für ein wundervoll ungewohntes Gefühl das war.

  • Laevina schien einverstanden. Doch auch die Meinung von Corvinus musste eingeholt werden, denn immerhin war der Aurelier der Hausherr und sein Haus musste frei sein für die Hochzeit.


    Den Ehevertrag würde man erst am Tag der Hochzeit unterzeichnen, dennoch hatte Durus einen kleinen Vertrag vorbereitet, um in der Regia einen Eintrag in das Ehearchiv zu erwirken. Er selbst hatte ihn bereits unterzeichnet, nun reichte er ihn an Laevina weiter.


    Pactum


    Wir verkünden hiermit öffentlich unseren Willen eine Ehe einzugehen. Dies geschieht im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte und aus freiem Willen.


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    Sie musste unter seinem großen Siegel unterschreiben.


    Sim-Off:

    Ich will ja nicht stressen, aber wir sollten langsam mal zum Abschluss kommen ;)

  • Ich erwiderte den fragenden Blick meines Mündels mit einem Nicken. "Ich bin mit allem einverstanden", sagte ich. "Meinen Glückwunsch, Laevina. Du heiratest einen bedeutenden Mann Roms." Ein Lächeln folgte, dann prostete ich ihr und Durus mit meinem Weinbecher zu, vergoss einen Schluck für die Götter und trank hernach selbst vom Rebensaft.


    Durus war nicht nur mit allen Wassern gewaschen, sondern auch gut vorbereitet, wie ich kurz darauf feststellen musste. Er hatte bereits einen Ehevertrag aufsetzen lassen und reichte ihn nun Laevina zur Unterschrift. Vermutlich würde es einen weiteren Vertrag bezüglich der dos geben, überlegte ich. Und irgendwo musste auch ich noch meine auctoritas verschriftlichen, damit der Ehe nichts im Weg stand. "Wen wollt ihr einladen?" fragte ich außerdem.

  • Dieser Vertrag war natürlich nur eine Absichtserklärung. Den richtigen Ehevertrag würde Durus, der Tradition gemäß, erst am Hochzeitstag selbst unterschreiben, gemeinsam mit Laevina und ihrem Tutor.


    Dann kam Corvinus auch schon zum nächsten Punkt, der Gästeliste:


    "Natürlich meine Freunde und Verwandten, also Arvinia, Quintus - nein, der darf Rom sowieso nicht betrenten - Albina, Purgitius Macer, Vinicius Lucianus, Aelius Quarto, Annaeus Modestus, Flavius Gracchus, Claudius Menecrates und Octavius Victor. Jeweils mit Gattin. Das wären, denke ich, alle."


    resümierte er. Natürlich waren all das nicht wirkliche Freunde, doch zumindest politische Größen, die man nicht verärgern durfte. Und so lud er sie ein - bei einer Hochzeit durfte man ohnehin nicht knausrig sein!

  • Ich überlegte. "Wir sollten unserem patronus zumindest eine formale Einladung zukommen lassen, auch wenn er wohl deswegen nicht anreisen wird. Außerdem halte ich es für angemessen, Germanicus Avarus ebenfalls einzuladen. Ich weiß", sprach ich schnell weiter, "dass du ihn nicht ausstehen kannst. Allerdings hege ich keinen Groll gegen ihn, wenngleich er hin und wieder etwas eigen ist. Ich würde viel eher auf Claudius Menecrates verzichten. Er scheint sich ohnehin zurückgezogen zu haben, zumindest sieht und hört man von ihm nichts mehr." Von seinem Auftritt während Durus' Gastmahl einmal abgesehen.

  • Germanicus Avarus - Germanicus Avarus? Damit hatte er wahrlich nicht gerechnet! Jeder wusste, wie Durus über den Germanicer dachte und dass er ihn am liebsten auf der anderen Seite der Senatsmauern sah - wie konnte Corvinus nur diesen Namen vorschlagen?


    Und daher wusste er auch zuerst gar nicht, was er sagen sollte, sodass er nur ein


    "Ich...äh..."


    hervorbrachte, ehe ihm in den Sinn kam, was man auf so etwas aus dem Munde von so einem erwidern konnte:


    "Ich kann ihn nicht einladen. Von mir aus kannst du ihn gern auf jede Feier einladen, die dir gefällt, aber es ist meine Hochzeit und ich möchte ihn nicht als Gast in meinem Haus haben. Du weißt ja, dass ich ihn verachte. Er ist alles, was ich an diesen Zeiten hasse. Gern kannst du von mir aus jeden beliebigen Senatoren mit auf die Gästeliste setzen, solange du das Haus Germanicus außen vor lässt."


    Er machte eine Handbewegung, die unmissverständlich klar machen sollte, dass er in dieser Sache zu keiner Diskussion bereit war. Dann dachte er einen Moment nach


    "Ich dachte, dass du meine Ansichten über die Res Publica teilst. Aber nunja, wie dem auch sei: Ich hoffe, du verstehst mich."


    Jetzt, da er es gesagt hatte, hätte er sich am liebsten auf die Zunge gebissen. 'Sage niemals, was du denkst' war eine wichtige Regel in der Politik und wenn er so mit seinen eigenen politischen Freunden sprach, war er sehr in der Gefahr, sich politisch zu isolieren.

  • Wer wusste nicht, dass Durus die Germanicer nicht riechen konnte? In ganz Rom gab es gewiss keinen, der es nicht wusste. Ich hätte allerdings darauf gehofft, dass er mit sich reden ließe. Wie verfahren die Situation in Wirklichkeit war, realisierte ich erst jetzt. Es erschien mir äußerst makaber, dass Durus lieber einen Vescularius auf der Gästeliste gesehen hatte als einen Germanicus. Ich hätte augenblicklich benennen könne, welcher von beiden das kleinere Übel war. Als Durus seine Ablehnung kund tat, hob ich nur die Brauen, sagte aber vorerst nichts dazu. Durus machte deutlich, dass die Einladung eines Germanicus nicht zur Debatte stand. Als er jedoch das Gemeinwohl ansprach, blickte ich ziemlich verdutzt drein und versuchte, diese Reaktion zu verstehen. Ich brauchte einen Moment dazu, streifte beim Sammeln Arvinia und Laevina mit einem Blick.


    "Ich bitte dich, mein Freund, was hat Germanicus Avarus schon groß getan, um der res publica zu schaden? Sicher, er hat so manches Mal eine recht gewöhnungsbedürftige Sicht der Dinge, und diesen gotteslästerlichen Ausfall von damals schätze ich ganz gewiss nicht. Aber er zählt dennoch zu den führenden Senatoren Roms mit seinen Anhängern, das dürfen wir nicht vergessen." Ich runzelte die Stirn. Schließlich wollte ich nicht in letzter Sekunde noch einen Streit vom Zaun brechen. Diplomatie wäre also von Vorteil. "Nun denn, lassen wir das. Du weißt, dass ich deine Ansichten teile. Der Germanicus hat damit überhaupt nichts zu tun. Ich wäre zu einem Kompromiss bereit. Wir lassen die Germanicer außen vor, wenn auch kein Claudier kommen wird. Zumindest nicht Menecrates mit seiner Gattin. Vermutlich würde Avarus ohnehin nicht kommen, da es deine Hochzeit ist. Da hast du wohl recht."

  • Pactum


    Wir verkünden hiermit öffentlich unseren Willen eine Ehe einzugehen. Dies geschieht im Vollbesitz unserer geistigen Kräfte und aus freiem Willen.


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    Aurelia Laevina






    Ich nahm den Brief entgegen und unterzeichnete ihn, leider konnte ich nicht so spontan das schöne Siegel der Aurelia darunter setzen, aber so würde es wohl zunächst einmal reichen. Da ich keine besonderen Wünsche zur Gästeliste hatte und keine Ahnung hatte, wer dieser Germanicus war, hörte ich dem sich entspinnenden Gespräch der Männer interessiert zu. Dieser Germanicus klang interessant, aber ich wusste immerhin nicht genau, was genau Durus "an diesen Zeiten" nicht mochte. Aber ich ging davon aus, dass alles was interessant (für Tratsch natürlich nur!) und lustig war dazu gehörte. Aber nun war es sowieso egal, schliesslich sollte ich nun verheiratet werden. Trotzdem nahm ich mir vor, etwas mehr über den Germanicer herauszufinden.


    Das war richtig, die Aurelia und die Claudia verstanden sich nicht sonderlich. Da ich niemanden aus der Gens näher konnte, machte es nicht so viel, dass sie nicht bei meiner Hochzeit sein würden, aber vielleicht wäre es gerade interessant gewesen, welche aus dieser Gens kennenzulernen. Unbestritten gehörten sie zum hohen Adel der Stadt.


    Ich überflog die kommende Zeit im Kopf. Wir würden sicher in der Villa Aurelia die Hochzeit feiern, anschliessend würde ich zu Durus ziehen... Ich musste an Tilla denken. Hoffentlich tauchte sie wieder auf, so dass ich nicht ganz allein umziehen musste. Mit ganz anderen Augen schaute ich mich nun in diesem Haus um, nachdem ich wusste, dass es bald auch mein Domizil sein würde.

  • Durus setzte bereits dazu an, die Frage des Aureliers zu beantworten, als er sich eines Besseren besann - zumal er auch weitersprach und die Frage wohl rhetorischer Natur gewesen war. Offenbar gab es allerdings einen Zwist zwischen Menecrates und Corvinus, den letzterer nun in die Verhandlungen einbrachte. Dieser Preis war aber durchaus bezahlbar, wenn man dafür die Diskussion um Avarus beenden konnte!


    "Gut, Menecrates nicht. Und Avarus nicht. Ich werde mich um die Einladungen kümmern. Würde deine Frau möglicherweise als Pronuba mithelfen?"


    fragte er dann. Man brauchte eine einmal verheiratete Frau und soweit der Tiberier wusste, war die Flavierin eine solche. Er hatte auch Claudia Antonia in Erwägung gezogen, doch nachdem Corvinus offenbar keine Claudier mochte, war er wieder zurückgeschreckt.

  • Ich nickte. Das war ein Kompromiss, mit dem ich leben konnte. Nicht, dass ich einen Streit mit den Claudiern hatte. Nur war es mir lieber, ich müsste mich auf Laevinas Hochzeit nicht mit meiner ehemaligen Adoptivschwester und Verlobten beschäftigen, und das wäre dann unweigerlich der Fall gewesen. Außerdem war aus Menecrates ein seltsamer alter Kauz geworden, das hatte ich auch auf Durus' letztem Gastmahl festgestellt. Hoffentlich wurde ich nicht so, wenn ich alt war.


    Auf Durus' Frage hin konnte ich leider nur bedauernd den Kopf schütteln und verneinen. "Das würde sie sicherlich gern, aber Celerina war bereits einmal verheiratet", erklärte ich. Wovon kaum einer wusste - ebenso, wie von dem mysteriösen Tod, den ihr Exmann erlitten hatte, mich eingeschlossen. "Aber was wäre mit Albina? Sie würde sich doch hervorragend eignen", schlug ich stattdessen vor. Ich kannte Albina, und sie würde Laevina sicherlich eine wertvolle Stütze sein.

  • Dass Celerina schon einmal verheiratet gewesen war, überraschte dem Tiberier. Andererseits hatte er sich bisher auch nicht sehr intensiv mit der Familie der Aurelier auseinandergesetzt - vielleicht ein Fehler!


    "Das ist wahr! Ich werde sie fragen!"


    erwiderte Durus. Wieso hatte er nicht gleich an sie gedacht? Sie war ein gutes Mädchen und nach allem, was er gehört hatte, auch eine gute Ehefrau geworden! Sicher würde sie einwilligen!

  • "Sehr gut." Ich sah zu Laevina und Arvinia hinüber. "Gibt es sonst noch etwas zu klären?" Mir fiel zwar auf Anhieb nichts ein, aber es mochte auch gut sein, dass ich etwas vergaß. Auch ein Corvinus konnte nicht an alles denken. :D


    Es galt dann, bald alles nötige vorzubereiten. Es würde nicht mehr lange dauern bis zur Hochzeit. Laevina würde Hilfe benötigen beim Weben der tunica recta. Vielleicht wollte sie aber auch eine kaufen, wer wusste das schon? Ich war in jedem Falle dafür, dass sie sie selbst webte, wie es Tradition war. Und mit etwas Hilfe sollte es auch zu schaffen sein. "Ah, wenn du mit Albina sprichst, kannst du ihr sagen, dass sie gern schon vorher eingeladen ist, vorbeizuschauen. Oder Laevina kann sie besuchen. Wie es ihr lieber ist." Frauendinge, eben.

  • Durus fiel nichts ein, daher schüttelte er knapp den Kopf. Der Hauptteil der Organisation würde erst den Sklaven zufallen, die diese Feier planen mussten.


    "Gut, das werde ich ihr ausrichten! Dann gibt es keine weiteren Dinge zu erörtern, nicht wahr?"


    Durus blickte von Laevina zu Corvinus und zurück. Jetzt, wo er sie noch einmal so ansah, freute er sich richtig darauf, sie als Ehefrau zu haben. Die Sicherung von Nachkommen würde mit ihr sicherlich eine ausgesprochene Freude sein...und außerdem gab sie doch eine ganz passable Figur für das öffentliche Leben ab!

  • Ich folgte den weiteren Diskussionen aufmerksam, vielleicht fielen doch noch Namen, die ich kannte. Dass ich Albina und nicht Celerina als Pronuba haben würde, war mir ganz recht. Ich konnte mich zwar nicht daran erinnern, Albina zu kennen, aber Celerina war mit Corvinus verheiratet. Ihr würde ich mich nicht so gut vollkommen anvertrauen können und das musste ich. Die Runde, in der wir uns hier befanden, war nun wirklich nicht geeignet, meine Fragen zu beantworten. Also nickte ich auch begeistert, als Corvinus vorschlug, Albina könne sich schon vorher mit mir treffen.
    "Bitte! Sie kann mich gerne jederzeit besuchen. Ich würde mich sehr freuen." Es war immerhin das erste Mal für mich - natürlich.
    Ansonsten war wohl alles geklärt und als ich erleichtert aufblickte und ich Durus´ Blick traf, schien er durchaus zufrieden zu sein. Glücklich lächelte ich ihn an. Ich nahm mir in diesem Moment fest vor, eine gute Ehefrau für ihn zu sein. Sicherlich würde er mich unterstützen und mir zeigen, wie ich diese gute Ehefrau für ihn werden konnte.

  • "Gut, das werde ich!"


    Damit nahm er an, dass das Gespräch beendet war. Zumal es schon sehr dunkel geworden war - offenbar hatten sich die Verhandlungen länger in die Nacht hinein gezogen, als er erwartet hatte ;)! Dennoch war es wohl unhöflich, sie einfach so hinauszuwerfen. Also fragte er


    "Möchtet ihr noch etwas trinken?"


    Er unterdrückte ein Gähnen, kaum war ihm die Frage über die Lippen gekommen. Zwar waren Hochzeitsverhandlungen eine spannende Sache, dennoch war er langsam auch ziemlich müde.

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