Mythos der Sibylle

  • Die Sibylle (griechisch sibylla) war eine Prophetin, die sich in Cumae niedergeleassen hatte. Sie besaß neun Bücher mit Prophezeiungen, die sogenannten Sibyllinischen Bücher, die sie einst dem römischen König Tarquinius Superbus zum Kauf anbot. Als der König dies wegen des geforderten horrenden Preises ablehnte, verbrannte sie drei der Bücher und bot den Rest zum gleichen Preis erneut an. Tarquinius lehnte erneut ab, woraufhin die Sibylle drei weitere Bücher verbrannte und ihr Angebot wiederholte. Jetzt endlich lenkte Tarquinius ein, erwarb die letzten drei Bücher zum vollen Preis und brachte sie anschließend in einem Gewölbe des Jupitertempels auf dem Kapitol unter.


    Heute konsultieren die Quindecimviri Sacris Faciundis die verbliebenen drei Bücher der Sibylle, welche in griechischer Sprache und in Hexametern geschrieben sind, auf Anweisung des Senats, um die religiösen Maßnahmen festzulegen, die erforderlich sind, um außergewöhnliche Unglücke zu vermeiden oder bei unheilverkündenden Zeichen Sühne zu leisten.

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