...ist dort wo man sie haben will...

  • Sie hatten ihn auf der Pontes Aurelius erwischt. Nicht das die grobschlächtigen Kerle schon dort ihre Identität offenbarten, nein in aller Öffentlichkeit verweigerten sie jedes Eingreifen. Ihr beobachtetes Objekt ein Senator aus 'gutem' Haus der sich in ihren Augen mehr nach oben gepoppt hatte, als die Hure Lydia unten am Fuße des Esquilin, blieb in ihren Sichtfeld. Sie schlichen an den Mauern der hier fünfstöckigen Häuser entlang immer darauf bedacht, das die Begleiter der Sänfte keinen Verdacht schöpften. Noch wenige Blöcke und dann wurde der Straßenverkehr zusehenst weniger. Es war wie eine schwarze Wand, die über die Begleiter der Sänfte kam. Sie streckte ihre scharfen Krallen aus und riss den vorderen Mannen ohne Mühe die Gedärme aus den Leibern. Es ging so schnell, das es die Sänftenträger zu spät realisierten. Abruppt stellten sie das Gefährt ab und legten in die Hocke gegangen schützend ihre Hände über das eigene Gesicht. Der Transportgast blickte überrascht hinaus und sah das Elend vorn. Zwei aufgeschlitze Leiber, die mit hässlichen Fratzen ihre Unterlegenheit demonstrierten.


    Der Atem ging schnell. Im Dunkel der Gasse stöhnte Jemand. Ein Anderer schrieh wie ein gespicktes Schwein auf und verstummte wenig später zu einem qualvollen Jammern. Das Stöhnen endete in einem Heulen und jedem Mann mit klaren Verstand und dem Wissen was vier tote Leiber bedeuteten, brach der Angstschweiß aus.


    Germanicus Avarus setzte hektisch einen Schritt aus der Sänfte. Noch ehe er gerade stand, blickte er in die hämisch grinsende Fratze von Tremellius Narcissus. Er erschrak sich zu Tode. Nun zumindest soweit, das er das Schlimmste befürchtete. Dieser billige Senator hatte eben vier ehemalige Legionäre, Römer töten lassen und Avarus sah sich als Nächsten dran glauben. Er war jedoch nicht der Mann, der gebrochen auf dem Bürgersteig lag.


    "Willst du mich jetzt auch hinrichten?"


    Narcissus grinste erst, dann lachte er laut hals und wurde inziniert schnell ernst.


    "Das gäbe in Rom Krieg, Du hast mehr Freunde als Du glaubst, Avarus. Mächtige Männer, die deutlich mehr wert sind als du... Wurm." Er schwieg nur kurz. "...wir waren mal dein Block, wie eitel, wie überheblich kann ein Mann des Volkes werden?" Seine Augen brannten sich im Blick des Avarus ein. "Willst du wirklich den Pakt mit Hades eingehen?" Der Mann schwieg und aus Angst tat es Avarus auch. Er schloss die Augen und nahm ein Flackern wahr. Als Germanicus Avarus die Lider wieder nach oben schlug, waren die Sklaven an einer Mauer gedrängt, die Sänfte stand in Flammen und die Bedroher hatten sich in den dahinter liegenden dunklen Gassen verflüchtigt. Avarus fühlte sich ohnmächtig, er fühlte sich leer und wollte am Liebsten auf dem Pflaster dieser Gasse zum Schlafen kommen. Aber sein Geist war heller, er war resistenter gegen dieses Gefahr, die ihn jeder Zeit neu zu drohen begann, wenn ja wenn er weiterhin er selbst war oder zumindest gewisse Dinge vergaß. Er kämpfte gegen seine eigene Seele an und trieb die Sklaven zu einer Reihe zusammen. So deformiert begab er sich gedemütigten Schrittes zurück nach Hause. Tremellius Narcissus war gefährlicher als er je gedacht hatte...

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