• Die meisten Straßen von Rom waren keine breiten Boulevards, sondern ähnelten eher kleinen Gassen. Gassen, durch die sich alle möglichen Arten von Leuten drängten. Piso hielt die Hand seiner Schwester fest umklammert, verlieren in diesem Sauhaufen wollte er sie garantiert nicht. „Das hier ist die Straße, welche ich täglich benutze!“, erklärte er Vera. Er musste ein bisschen lauter reden als üblich, sonst wäre seine Stimme im Krach untergegangen. „Die direkte Straße zum Forum Romanum, und somit zu meiner Arbeitstätte." Neben ihm begann ein Bettlerchor unharmonische Töne anzustimmen, welche Piso aber durchaus gefielen. „Hmmm....“, meinte er. „Die singen zwar bei weitem nicht so gut wie ich!“, verkündete er mit der Gewissheit eines Künstlers, der sich für etwas Großes hielt. „Aber sie sind auf einem guten Weg!“ Er schnippte den Bettlern eineinhalb Sesterzen hin, zwei Asse für jeden. „Ich sage dir, Rom, das ist das Leben!“ Er schritt ein wenig weiter, den Quirinal hinunter. „Ravenna ist mir als kleiner Bub immer riesig vorgekommen. Und nun ist es wie ein winziges Dorf! Rom, das ist eine Stadt, jawohl... rempel mich nicht an, du Sandler!“ Ein kleiner, hagerer Geselle duckte sich und entschuldigte sich hastig. Piso griff nach seinem Geldbeutel und stellte mit einem frohen Seufzen fest, dass er nioch da war. „Aber Rom ist auch seine Stadt, wo man niemals vorsichtig genug sein kann. Wenigstens dürfen hier am Tag keine Karren fahren. Sonst wären die Straßen noch viel schrecklicher, und durchkommen wäre sowieso nicht mehr möglich.“, meinte er fröhlich. „Also, wohin willst du als erstes? Zum Forum Romanum? Oder zu den Tempeln? Oder zum Markt? Oder willst du noch etwas hier, auf dem Quirinal, bleiben?“

  • Vera versuchte ihm zu folgen, ihre Hand fest in seiner. Es war für sie nichts neues enge Gassen und laute Menschen doch hier in Rom kam ihr alles noch lauter und noch enger vor. Alexandria war so ähnlich, wobei es anders roch und irgendwie auch offener und freier war.
    Sie hörte ihm kaum zu sondern sah sich eher neugierig um. Die Bettler nahm sie nur mit einer verzogenen Nase war, es musste sie geben aber sei war auch froh wenn sie nichts mit ihnen zu tun hatte.


    "Das Forum, ich möchte zuerst zum Forum Romanum und danach zu den Märkten. Ja lass uns zum Forum gehen. Ich habe etwas gehört heute, es soll dort einen Empfang geben. Weist du für wen?"


    Vera hatte auf dem Weg heute einiges aufgeschnappt, alles hatte sie nicht verstanden nur dass ein Held zurückgekehrt sein sollte, etwas von den Pathien und Gefangenschaft und so. So was mache sie neugierig und wenn sie schon unterwegs waren warum nicht auch das sich gleich ansehen.

  • “Gut, das Forum!”, meinte Piso und machte eine Geste, welche zwar bedeuten sollte, dass r damit absolut einverstanden war, für die e shier auf der Straße aber wenig Platz gab und deshalb ein bisschen mickrig ausfiel. Wie dem auch sei, er nickte begeistert. „Ja, ein Decimer.“ Er hielt viel von den Decimern, wieso dies der Fall war, hatte er Vera noch gar nicht erzählt. Er musste ihr früher oder später von Serrana erzählen. Wem, wenn nicht ihr, konnte er seine Geschichte anvertrauen?
    Er wollte gerade etwas sagen, da fühlte er sich von seiner Schwester noch fester an der Hand gepackt und gen Forum heruntergezogen. Sie wusste ja jetzt, wie man zum Forum kam, einfach der Straße folgen, quer durch die Subura, es war überhaupt nicht schwierig.
    Er musste doch zugeben, dass seine Schwester gewaltig Kraft hatte. Er wäre unweigerlich hingefallen, hätte er sich nicht beeilt, es ihr gleichzutun und mit langen Schritten ihr hinterherzueilen.

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