Eine Entschuldigung

  • Bisher hatte sie sich noch nicht sonderlich für den politischen Einfluss der Gens Germanica interessiert, es war wichtiger gewesen, dass sie sich erst einmal einlebte und zurecht fand. Sedulus und Avarus nahmen viel Rücksicht auf sie und hielten sie erst einmal aus allem raus. Aber sie war sich durchaus bewusst, auch wenn ihr der Gedanke so gar nicht gefiel, dass sie über kurz oder lang, aus politischen Gründen verheiratet werden konnte. Es konnte eine Menge möglicher Kandidaten geben, angefangen bei den Klienten ihrer Verwandten geendet, bei hoch angesehenen Senatoren und anderen einflussreichen Männern. Wenn sie Pech hatte, hatte sie nicht einmal ein Mitsprachrecht…. Dies war auch einer der Gründe, weswegen sie bisher nur ihrer Sklavin anvertraut hatte, dass sie sich mit Valerian traf und das zwischen ihnen mehr war, als Freundschaft.


    Leicht zuckte sie mit den Schultern. „Ich bin noch nicht lange in Rom und das politische Leben ist bisher an mir einfach nur vorbeigezogen…“ meinte die nachdenklich. Noch konnte sie nicht abschätzen, wie Sedulus reagieren würde, wenn er sie erblickte.

  • "Da hast du nicht sonderlich viel verpasst. Hier siehst du ja nun das beste Beispiel, womit Senatoren ihre Zeit verplempern. Eine junge Frau wie du sollte sich darüber nicht den Kopf zerbrechen. Andererseits hätte ich dich ohne deine politische Neugierde wohl auch nicht kennen gelernt."


    Ein kurzer Blick nach Vorne, um sicher zu gehen, dass weder der strafende Blick des Alten, noch der von Senator Sedulus das junge Paar traf und danach wieder zurück zu Calvena. Bei dieser Gelegenheit musterte sie der junge Decimer auch noch einmal kurz aus dieser Distanz und schwelgte dabei kurz in Gedanken daran, was Calvena einem Mann wohl alles zu bieten hatte.


    "Nun werden wir wohl noch kurz einen Abstecher in den Tempelbezirk machen, und dann ist diese ganze Theatervorstellung auch schon wieder vorbei. Wirst du dem Opfer ebenfalls noch beiwohnen?"

  • Leise lachte sie und nickte zustimmend. Aber zugleich war ihr auch ein wenig bewusst, dass all diese politischen Ränkespiele zu Rom gehörten und nun mal die einflussreichen Familien des Reiches in Atem hielten. Und da sie nun einmal ein Teil einer mächtigen Gens war, würde auch sie über kurz oder lang auch in diese Spiele hinein gezogen werden. Sie war ein Spielstein mit dem man mächtige Verbündtete an sich binden konnte. Ein leichtes frösteln lief ihr dabei über den Rücken herab. Wenn sie das nächste mal Valerian sah, würde sie einmal das Thema versuchen anzuschneiden und ihn Fragen was er darüber dachte. So ein wenig versuchte sie sich eine romantische Perspektive zu erhalten und stellte sich vor eines Tages einen Mann zu heiraten, denn sie auch wirklich liebte.


    „Es ist nicht wirklich die politische Neugierde die mich her gebracht hat, sondern die weibliche Neugierde!“ scherzte sie und meinte es durchaus ernst, nur zu gern wrüde sie alle Zusammenhänge kennen, die zu dieser Inszinierung geführt hatten.


    „Für uns mag das albern sein, aber doch sind diese Handlungen wohl von essentieller Bedeutung für unsere Beiden Familien….. und ein Besuch in einem der Tempel kann niemals schaden... vielleicht begegne ich dort einer Freundin!“ womit sie seine Frage beantwortete das sie mitgehen würde.

  • Marcus nickte lächelnd und dachte daran, dass er bestimmt nichts dagegen einzuwenden hatte auf den Weg zum Tempel eine Freundin von ihr zu treffen, vor allem wenn diese so jung und hübsch war wie Calvena war. Als sie sprach hing er fast auf ihren wohlgeformten Lippen. Langsam schob er dabei einen Daumen durch den Schulterriemen seiner Rüstung und ließ seine Hand bequem von dort herunterhängen. Diese weibliche Neugierde, die Calvena ansprach… ja, die kannte Marcus bereits und war bisher immer äußerst positiv davon angetan gewesen.


    "Um ehrlich zu sein. Für mich ist das hier nicht wirklich von essentieller Bedeutung….."


    Er Lächeln wurde zu einem breiten spitzbübischen Grinsen.


    "Es bedeutet bestimmt dem A….. meinem Vater jede Menge, aber ich finde es eher erniedrigend. Sowohl für deinen Onkel als auch für meinen Vater, dass sie diesen Zwist hier in aller Öffentlichkeit breittreten müssen. Da nutze ich die Gelegenheit doch viel lieber zu einer angenehmen Unterhaltung mit einer jungen hübschen Frau.


    Das zeigt mir, dass ihr Germanicer doch nicht so schlimm seit wie ich dachte…" witzelte der junge Decimer. Das er Sedulus bereits persönlich kennen gelernt hatte, ließ er dabei außen vor.

  • Bildete sie es sich ein, oder ließ er sie keinen Augenblick aus den Augen. Er schien ihre Gestik und Mimik fasziniert zu beobachten. Sie wusste nicht ob sie sich darüber freuen sollte, oder verärgert sein sollte. Vielleicht war er aber auch nur Aufmerksam und sie bildete sich irgendwelche Hindergedanken ein.


    Kurz musterte sie ihn und grinste breit. "Du bist Soldat!“ es war eine Feststellung. „Politik mag für dich nicht essentiell sein, aber sie hat auch einen gewissen Einfluss auf dich!“ meinte sie. „Während es bei jungen Frauen aus gutem Hause am Ende nur um eines geht: Für sie eine gute Partie zu bekommen und die politischen Freundschaften etwas enger zu knüpfen!“ zwinkerte sie, traf aber den Nagel auf den Kopf.


    Kurz warf sie ihrem Onkel einen Blick zu und nickte nachdenklich. „Es muss schwierig sein, immer auf seine Worte achten zu müssen. Einmal falsch ausgedrückt, kommt es gleich zu einer Gerichtsverhandlung und zu einem öffentlichen Spektakel… aber zumindest zeigen sie den Menschen aus den niederen Ständen, dass man Zwistigkeiten eben nicht nur mit Blut beilegen kann, sondern auch nur mit Worten!“ Sie hatte einen ziemlich hellen Kopf.


    Leise lachte sie. „Noch kennst du mich nicht…..“ warnte sie ihn scherzhaft. „Ich bin nicht ganz so harmlos, wie ich aussehe!“ Sie ließ aber dabei offen, was sie meinte.

  • Das sie ihn als Soldat bezeichnete, amüsierte Marcus mehr als alles andere. Wenn sie wüsste. Eigentlich hasste er diesen ganzen Aufzug und vor allem das Militär. Den einzigen Vorteil den er darin sah diese Rüstung zu tragen lag darin, dass sie hin und wieder anziehend auf Frauen wirkte. Und der Alte? Der war der Wahre Soldat. Feldherr, Statthalter, seit Jugend an im Dienste der Armee. Marcus konnte kotzen wenn er daran dachte. Doch diese Gedanken waren nur von kurzer Dauer und nach wie vor hinter einem liebenvollen Lächeln verborgen.


    "Oh! Ich interessiere mich für Politik, sonst hätte ich nicht das Vigintivirat hinter mich gebracht und würde nun das senatorische Tribunat abdienen, um danach vielleicht als Quaestor kandidieren zu können, aber ich bin eben der Meinung, dass Politik im Senat stattfinden muss. Da sollte eigentlich keine Zeit für solche Zwistigkeiten bleiben."


    Irgendwie war sie nicht nur hübsch, sondern irgendwie auch süß, wie sie hier stand und versuchte zu politisieren und ihm die positiven Auswirkungen dieses Theaters verständlich zu machen. Man merkte, dass sie bestimmt eine gute Erziehung genossen hatte. Sie war intelligent – ganz nach dem Geschmack des jungen Decimers. Dumme Mädchen waren an jeder Ecke zu haben und es dauerte nicht sonderliche lange, sie um den Finger zu wickeln. Marcus ließ sich nur dazu herab, wenn sie wirklich eine unvergleichbare Schönheit war oder mit anderen wohlgeformten weiblichen Vorzügen glänzen konnte. Marcus versuchte ihren letzten Satz zu nutzen um das Thema wieder in eine andere Richtung zu lenken. Er wollte doch viel lieber über Calvena sprechen, als über Politik oder gar den Alten.


    "Stimmt. Ich kenne dich nicht. Da hast du wohl leider Recht……. aber ich hoffe, dass wir das ändern können und ich mich dabei nicht vor dir fürchten muss."


    Er schenkte Calvena ein verführerisches Lächeln und zwinkerte ihr zu.

  • Hin und wieder hatte sie das Gefühl, dass in seinen strahlenden blauen Augen noch etwas anderes aufflackerte als Freundlichkeit, doch näher bestimmen konnte sie es nicht. Fast schon schämte sie sich für den Gedanken, denn nicht alle Menschen in Rom verbargen ihre wahren Absichten hinter einer Maske aus Höflichkeit udn Freundlichkeit.


    "Du willst also Karriere machen!" meinte sie leicht an erkennend und verdrängte den Gedanken und auch ihr leichtes Misstrauen, schließlich gab es keinen Grund dafür. Nur wenn man auf den Straßen des römischen Reiches aufgewachsen war, hatte man nicht nur eine gute Menschenkenntnis, sondern auch eine große Protion Misstrauen im Blut. Sie war nun hier in Rom, eine andere Welt.


    Etwas verwirrt blinzelte sie, als er doch noch einmal ein faszinierendes Lächeln zeigte und meinte sie können sich ja näher kennen lernen. Schließlich fand sie ihre Fassung wieder und lächelte sanft zurück.


    "Es würde mich freuen.... bisher sind meine Kontakte in Rom recht begrenzt und Freundschaften scheint man nur selten zu schließen!"

  • Auch Marcus würde es freuen – und wie! Ihr sanftes Lächeln zog seinen Blick wieder für einen kurzen Augeblick auf ihre vollen Lippen. Auf ihre Aussage, dass er Karriere machen wollte, ging er gar nicht mehr ein. Sie war im selben Moment vergessen, indem sie von Freundschaft schließen sprach und das es sie freuen würde, ihn kennen zu lernen. Diesen Wunsch wollte er ihr nur all zu gerne erfüllen. Sie durfte alles an ihm kennen lernen, wenn sie das wollte. Doch soweit war es noch nicht. Zuerst musste er diese lahme Zeremonie überstehen und danach konnte man sich verabreden. Wieder blickte er kurz nach vorne, um nachzusehen, ob es endlich weiterging. Doch bisher machte keiner der beiden Hauptakteure den Anschein, als wolle er als Erster in Richtung des Tempels aufbrechen. Marcus war es nur recht und so widmete er sich wieder ganz der jungen Germanica. Er setzte von einem Moment auf den anderen eine ziemlich schlecht gespielte ernste Mine auf.


    "Nun, bevor wir Freundschaft schließen können, muss ich jedoch vorher wissen, warum du nicht so harmlos bist, wie es den Anschein hat? Es wird doch nichts Bedrohliches sein? Schließlich bin ich für die Sicherheit Roms und seiner Bürger verantwortlich und es wäre schade, wenn ich dich irgendwann verhaften müsste."


    Er versuchte ein Grinsen so gut es ging zurück zu halten.

  • Auch sie warf einen kurzen Blick in Richtung ihres Onkel und der übrigen Anwesenden. Noch waren diese in andere Gespräche vertieft, als das sie wirklich aufbrechen würden.
    Als sie sich dann ihrem Gesprächspartner zuwandte musterte dieser sie mit einem prüfenden Blick und einer ernsten Miene. IM ersten Moment dachte sie, sie hätte etwas falsches gesagt, aber als sie dnan ein schlemischen Funkeln in seinen Augen erblickte, wurde ihr bewusst, dass er ihr kurz etwas vorspielen wollte.


    Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte ihre Lippen. "Ich fürchte... das muss ein Geheimnis bleiben!" meinte sie mit Unschuldsmiene. "Aber ich versichere dir, dass ich nicht vor habe gegen das Gesetz zu verstoßen!" fügte sie enrst zu. Immer mehr zuckten seine Mundwinkel während imme rnoch versuchte sie streng zu betrachten. Wirklich überzeugend war er jedoch nicht.

  • Wenige Tage nach seiner Ankunft hatte Vala sich mit dem Quirinal und der näheren Umgebung seiner Behausung (er war immernoch unschlüssig, ob er die Casa Duccia nicht einfach abreissen sollte, und das Grundstück verkaufen) vertraut gemacht hatte, wurden seine Kreise durch Rom weiter. Und irgendwann landete er auf dem, für seine Verhältnisse gigantischen Forum. Die Menschenmassen die hier unterwegs waren, waren schier unfassbar groß. Und absolut multikulturell. Er hörte hier ebenso Dialekte aus der Heimat wie auch Sprachen, die er nie im Leben so eingeschätzt hätte. Und alle Hautfarben, von Grellweiß (Kelten von den Inseln im großen Nordmeer) bis Tiefschwarz (Menschen aus Nubien und den tieferen Wüsten) war wirklich alles dabei.


    Und dann die Redner! Vala hörte hier und da zu, verstand vieles sprachlich nicht, noch mehr vom Inhalt her, und wunderte sich, was die Leute so alles proklamierten. Bis er schließlich an einer großen Menschengruppe ankam, die sich um eine Bühne versammelt hatten. Irgendjemand wichtiges, das erkannte Vala an der Toga, stand da vorne, und redete irgendwas von Entschuldigung. Und noch jemand anderes, auch in Senatorentoga, nahm diese Entschuldigung an, und sprach von Familien und so weiter. Er ärgerte sich sofort, den Anfang verpasst zu haben, oder bereute das Fehlen jeglicher Vorinformation, um das hier zu verstehen.


    "Entschuldige, wieso entschuldigt sich Senator Alpha von Senator Beta, und wer sind die beiden überhaupt?", raunte er einem Menschen zu, der nah bei ihm stand, ohne den Blick von der Bühne zu nehmen.


    Sim-Off:

    Wer mag. :)

  • Sim-Off:

    Ich?! ;)


    Ein paar wichtige Besorgungen ließen Lepidus am Forum Romanum vorbeikommen. Das rege Treiben ließ ihn seinen eiligen Schritt verlangsamen, bis er in einer Traube von Menschen, welche dem Redner auf der Rostra lauschten.


    Für die lange Abwesenheit aus Rom war es doch erstaunlich, wie Lepidus das ein oder andere Gesicht zuordnen konnte. Mit manch einem hatte er früher ab und an Kontakt, mit manch anderem war er froh keinen Kontakt haben zu müssen.


    Die beiden Parteien hatten eine Menge an Klienten um sich gescharrt. Es schien so als ginge es hier um eine größere Sache. Doch genaueres vermochte Lepidus nicht herleiten zu können. Noch zu kurz war Lepidus wieder in Rom um die ganzen Abläufe und das hin und her verstehen geschweige denn zu wissen.


    Eine Stimme wahrnehmend blickte sich Lepidus um. Ein junger Mann in etwa demselben Alter wie Lepidus blickte gebannt auf die Bühne und erkundigte sich unverbindlich nach Informationen von der Bühne. Lepidus blickte kurz zu diesem nebenan, ließ den Blick aber gleich wieder gen Bühne schweifen.
    "Meiner Meinung nach ist Senator Alpha Germanicus Sedulus. Senator Beta ist meines Wissens nach Decimus Livianus." Mit sturem Blick in Richtung der Bühne gab Lepidus Auskunft.


    "Um was es jedoch geht, da bin ich überfragt. Vielleicht die üblichen Machtspielchen." Lepidus schüttelte den Kopf während er den Worten von der Bühne weiter sein Gehör schenkte. "Ich bin erst seit kurzem wieder in der Stadt um zu wissen, wieso sich der Germanicer bei dem Decimer entschuldigt." Returnierte Lepidus zu seinem Nebenmann. Soviel hatte Lepidus aus der Rede entnehmen können. das war aber schon alles.

  • Als sich Sedulus ein Stück drehte, es war nicht viel, sah er aus den Augenwinkeln seine Nichte Calvena. Zumindest dachte er das sie es war. Um sicher zu gehen drehte er sich vollends in ihre Richtung und sah das es wirklich Calvena war, welche sich mit einem der Decimer unterhielt. Was wollte sie hier? War es gewollt oder eher Zufall? Er würde es auf alle Fälle erfahren. Denn Mann welcher sich mit seiner Nichte unterhielt, kannte Sedulus auch von wo her. Dann fiel es ihm ein. Es war einer der Neuen bei der Germanitas. Außerdem hatte er sich wegen des Vigintivirats an ihn und Avarus gewandt. Doch wo er jetzt nun hingehörte, wußte Sedulus nicht mehr.

  • "Germanicus Sedulus?", grübelte Vala, der den Blick weiter in Richtung Geschehen fixiert hielt, "Caius Germanicus Sedulus? Nein... Quintus. Quintus Germanicus Sedulus. Sohn des Germanicus Traianus, oder so? Was ist der eigentlich jetzt? Das letzte, was ich über ihn gelesen habe, war über ihn als Quaestor Pro Irgendwas. Ist er das immernoch?"


    Vala ignorierte vollkommen, dass sein neuer Gesprächspartner sich als vollkommen unwissend offenbahrte, und versuchte selbst aus seiner Erinnerung und den langen Studienstunden zu zitieren: "Und Decimus Livianus, ich dachte der wäre tot? Oder verschollen? Oder beides? Anscheinend haben die Parther ihn nicht umgebracht. Glück für ihn, würde ich sagen. Sieht ziemlich fit aus, für monatelange Gefangenschaft bei den Parthern. Und gleichzeitig fit genug für diese Entschuldigung.. achso... nun, weg von der Bühne, nun zu uns: ich bin Titus Duccius Vala, Sohn des Flavius Duccius Germanicus. Ist mir eine Freude." Vala wandte sich letztendlich doch seinem Nebenmann zu, und streckte ihm mit freundlichem Standardlächeln die Hand zu. Der Mann schien ziemlich grobschlächtig zu sein, war aber dennoch vergleichsweise teuer gekleidet. Vielleicht ein Veteran der Legion? Nein, zu jung. Vielleicht der Sohn eines Veterans? Schon eher möglich... aber vielleicht auch was vollkommen anderes, hier in Rom versagte Valas Menschenkenntnis, was ihn ziemlich wurmte.

  • Der Lepidus noch unbekannte Gesprächspartner grübelte über den Germanicer. Lepidus von seiner Seite her kannte ihn vom sehen noch von vor seinem Bildungsaufenthalt in Athen. "Was der Germanicer derzeit für ein Amt bekleidet kann ich dir leider nicht sagen, ich muss mich erst einmal auf den neuesten Stand in Rom bringen." Langsam wurde es Zeit für Lepidus ein paar Kontakte zu knüpfen und alte Freundschaften aufzufrischen.


    Was die Sache mit dem Decimer anging, so konnte Lepidus ein wenig mehr dazu sagen. "Soweit ich informiert bin, wurde der Decimer aus der Gefangenschaft der Parther befreit. Da waren zwei, drei hochrangige Leute mit daran beteiligt so wie ich das in Erfahrung bringen konnte."


    Nun aber schweifte der Blick meines Gesprächspartners ab von der Bühne und er stellte sich mir als Titus Duccius Vala vor. "Die Freude ist ganz meinerseits." Konterte Lepidus die Begrüßung und den Handschlag. "Mein Name ist Quintus Claudius Lepidus. Sohn des Marcus Claudius Constantius."
    Nicht das Lepidus über die Herkunft Gedanken machen würde doch schon zu beginn des Gespräches vermutete er, das der Duccier nicht aus Italia war. Er machte auf den ersten Blick auf Lepidus einen ganz sympathischen Eindruck doch für Komplimente war Lepidus der falsche Mann.


    "Du bist wohl erst neu in Rom?" Es machte auf jeden fall auf Lepidus den Eindruck.

  • "Könnte man so sagen.", knirschte Vala mit den Zähnen, "Ich bin vor wenigen Tagen in Rom angekommen, und versuche mich noch etwas zu recht zu finden. Meine Familie ist in Germanien nicht ohne Einfluss, aber ich möchte mein Glück in Rom versuchen. Aber zu dir, unbekannter Freund, ein Claudius, sagst du? Erlaube mir diese Anmaßung, aber wie ein Patrizier siehst du nicht aus. Wo sonst ist deine Sänfte und die tausend Sklaven, die den Patricii nachgesagt werden? Gehört deine Gens zu einem plebeischen Zweig der Claudii?"


    Vorne wurde ein Opfer vorbereitet, was wohl das zweite römische Opfer in Valas Leben überhaupt darstellen würde. Interessiert hielt er deshalb seinen Blick nach vorne gerichtet.

  • Geminus hatte die Basilica Aemilia eben verlassen, er verbrachte viel Zeit damit den dortigen Aktivitäten zu lauschen. Kurz darauf hatte er nun dieses Spectaculum hier betrachten können.


    Sentaor alpha und beta hatte jemand neben ihm geraunt. Entschuldigten sich öffentlich beieinander. Einen von beiden kannte er definitiv, kam aber einfach nicht auf den Namen. Warum entschuldigte sich der Mann? Und was noch viel fragwürdiger war, warum hier? Vor all den Leuten? Was interessierte die das denn? Vielleicht sollte er wieder den Senatssitzungen beiwohnen, denen er schon so lange fern blieb. Aber da er so einiges nicht verstand oder nicht mehr verstand, war es nicht wichtig sich darüber weiter Gedanken zu machen.


    In dem Moment bemerkte er, dass er eigentlich nur noch dafür lebte, spitzfindige Kommentare abzugeben und sarkastisch zu sein. Das erinnerte ihn doch an jemanden .... ohja, es war höchste Zeit sich ein Faß zu organisieren ...


    Lächelnd ging Geminus seiner Wege.

  • Nicht so die Sänfte der Gens Germanica, die der Worte verharrt hatte und sich nun zwar auch in Bewegung setzte jedoch in anderer Richtung. Der Besitzer/Besetzer hatte genug gesehen und gehört. Den 'Rest' konnte er sich am Abend von seinem Neffen persönlich anhören oder später in der Acta lesen. Doch heute gab es wie an den meisten anderen Tagen auch noch genug zu tun.


    Kaum liefen die Sänftenträger, schon war das Geläuf im Trubel der Stadt verschwunden...

  • Livianus gab seiner Klienten- und Anhängerschaft ein Zeichen und so folgte der Tross dem Bruder des Senators in Richtung Tempel der Concordia. Er war froh, dass sich sein Bruder um das alles gekümmert hatte. Neben seiner Arbeit als Praetor fand er kaum noch Zeit, sich um solche privaten Angelegenheiten zu kümmern. Unterstützung durch die Familie bedeutete ihm in dieser Zeit besonders viel. Hin und wieder sah der Decimer zurück, um sich zu versichern, dass auch Sedulus und seine Leute folgten, doch es schien alles zu klappen.

  • Zitat

    Original von Germanica Calvena
    Auch sie warf einen kurzen Blick in Richtung ihres Onkel und der übrigen Anwesenden. Noch waren diese in andere Gespräche vertieft, als das sie wirklich aufbrechen würden.
    Als sie sich dann ihrem Gesprächspartner zuwandte musterte dieser sie mit einem prüfenden Blick und einer ernsten Miene. IM ersten Moment dachte sie, sie hätte etwas falsches gesagt, aber als sie dnan ein schlemischen Funkeln in seinen Augen erblickte, wurde ihr bewusst, dass er ihr kurz etwas vorspielen wollte.


    Ein geheimnisvolles Lächeln umspielte ihre Lippen. "Ich fürchte... das muss ein Geheimnis bleiben!" meinte sie mit Unschuldsmiene. "Aber ich versichere dir, dass ich nicht vor habe gegen das Gesetz zu verstoßen!" fügte sie enrst zu. Immer mehr zuckten seine Mundwinkel während imme rnoch versuchte sie streng zu betrachten. Wirklich überzeugend war er jedoch nicht.


    Nun konnte Marcus nicht mehr an sich halten und begann breit zu grinsen. Diese junge Germanica hatte etwas Bezauberndes an sich und sie hatte Humor. Zwei sehr anziehende Eigenschaften. Gerade als der junge Decimer etwas erwidern konnte, schien es weiter zu gehen. Onkel Mattiacus führte die ganze Prozession vom Forum weg, vermutlich zu einem der zahlreichen Tempel. Welchen Gott man ausgewählt hatte, um diesen ein Opfer darzubringen, entzog sich der Kenntnis des jungen Mannes und eigentlich interessierte es ihn auch nicht wirklich. Viel interessanter war im Moment Calvena und er dachte keinen Moment daran sich wieder zurück zu den Anhängern des Alten einzureihen. Stattdessen blieb er bei der jungen Frau und streckte ihr seinen Arm entgegen. Es zeigte von Anstand und Erziehung diesen einer Dame anzubieten und ihr so ein Einhängen zu ermöglichen.


    "Es scheint weiter zu gehen. Wollen wir?"

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