Wie abgesprochen saß der junge Rennfahrer Perikles alias Pepe am Nachmittag in der Taverna von Costa Y Bravo. Er war nicht alleine, sondern hatte zwei andere junge Männer bei sich. Alle hatten Tonbecher vor sich stehen und unterhielten sich untereinander und mit dem Wirt in ihrer Muttersprache.
Die Taverne von Costa Y Bravo
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Am verabredeten Nachmittag fand ich mich in der Taverna ein und hielt Ausschau nach Perikles. Ich musste nicht lange suchen, denn die Ansammlung von Menschen war sehr übersichtlich. Perikles saß mit zwei jungen Männern an einem Tisch, dem ich mich geradlinig näherte und die drei begrüßte. "Salvete die Herren."
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"Salve", grüßte Pepe zurück und lächelte. "Setz' dich zu uns." Mit kurzen Gesten stellte er seine beiden Begleiter namentlich vor, ohne näher darauf einzugehen, ob es sich um Freunde oder Verwandte handelte. Der Wirt stellte wortlos einen weiteren gefüllten Tonbecher auf den Tisch, nachdem der neue Gast Platz genommen hatte.
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Ich nahm an dem Tisch Platz und mir wurde sogleich von dem Wirt ein gefüllter Becher hingestellt.
Ich blickte zu Perikles. "Du bist ein talentierter Wagenlenker."
Ich ergriff den Becher und hielt ihn zum anstoßen hoch. "Auf dich!""Warum ich dich aber treffen wollte ist nicht nur das Lob. Ich suche für die Albata noch einen jungen talentierten Lenker und du würdest diese Anforderung genau erfüllen. Könntest du dir vorstellen für mich und die Albata um Siege zu fahren."
Ich wollte nicht erst großartig um den heißen Brei reden. -
Mit stolz erhobenem Kopf und festem Blick nahm Pepe das Lob entgegen und seine Begleiter wiederholten es, als alle miteinander anstießen. Dass es nun um Verhandlungen mit einem Rennstall gehen sollte, war für alle wohl auch vorher klar gewesen.
Pepe stellte den Becher wieder ab und drehte ihn zwischen den Händen. "Die Albata. Erzähl' mir ein bisschen über sie. Was könnt ihr? Wer fährt für euch?"
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Nach dem anstoßen auf den letzten Erfolg von Perikles ging es langsam ans Eingemachte.
"Die Albata ist eine der ältesten und angesehensten Factio im Imperium. Gerade in den letzten Jahren haben wir ein kleines Tief überwunden und mit den beiden Aushängeschildern, Felix und Fortunatus einige große Siege erringen können. Aber nicht nur die älteren Lenker werden bei uns gefördert. Wir sind immer auf der Suche nach hungrigen, jungen Fahrern um sie langsam an die Spitze führen zu können. Die Albata fungiert mit einer Doppelspitze. Zum einen ist Annaeus Florus und zum anderen meine Wenigkeit, Annaeus Varus die Vorsitzenden der Albata. Jüngst konnte sich Annaeus Florus die Dienste von Pigor Secundus für die Albata sichern. Ein ebenfalls junger und in seinen jungen Jahren recht erfolgreicher Lenker."Ich holte einen Augenblick Luft und nahm einen Schluck aus dem mir gereichten Becher.
"Die Albata ist mit ihrem gesamten Hab und Gut erst kürzlich von Mantua nach Rom umgezogen. Wo die Trainingsmöglichkeiten aufgrund des hier zur Verfügung stehenden Anwesend deutlich besser sind."
Das war ein grober Überblick über die Albata aber sicher war das noch nicht alles.
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Mit den Namen der Fahrer konnte Pepe natürlich eine Menge anfangen. Gegen Pigor Secundus war er selber im letzten Rennen gefahren und die anderen gehörten zu den derzeit bekanntesten Fahrern. Auch von der Albata hatte er vorher schon gehört, aber das hatte er absichtlich verschwieigen um zu sehen, was man ihm erzählen würde. "Es freut mich, dass eine so große Factio Interesse hat. Eure Fahrer sind gut und nicht unbekannt." Auch hier stimmten seine Freunde zu, denn Pepe konnte wohl nicht nur Lob entgegen nehmen, sondern auch andere Leistungen anerkennen.
"Wie würde das denn aussehen, wenn ich für die Albata fahre? Was muss ich mitbringen? Was bekomme ich?" Er hörte auf, den Becher in der Hand zu drehen und nahm wieder einen Schluck. Das Gespräch gefiel ihm bisher.
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Die letzten Erfolge von Felix und Fortunatus scheinen sich schon herumgesprochen zu haben. Perikles war auf jeden Fall auf dem neuesten Stand und schien nicht ganz abgeneigt von einem Engagement bei der Albata.
"Danke für das Kompliment aber ich muss auch sagen, das sich nun unsere Nachwuchsarbeit, die wir schon über Jahre konsequent durchziehen Früchte trägt.""Was sollst du mitbringen?" Diese Frage war eher rhetorischer Natur und galt meinem Gedächtnis. "Nun, für eine Ausstattung haben wir alles parat. es sei denn du mit deinen persönlichen Sachen bei uns anfangen." Viele Lenker waren abergläubisch und vertrauten nur auf die eigenen Sachen.
"Ich würde sagen, wenn wir uns gleich einigen, bring einfach mit was du denkst zu benötigen und dann gehen wir auf dem Campus alles durch und du suchst dir alles aus was du benötigst." An solchen Sachen zu sparen war die falsche Seite.
Bei der Angelegenheit, was Perikles bekam, sinnierte ich kurz. Kam aber gleich zu einem Ergebnis.
"Ich biete dir 800 Sesterzen, wenn du bei mir einsteigst. Wohl gemerkt, solltest du noch Material, Utensilien oder gar Pferde brauchen, das soll nicht das Problem sein."
Diesen preis hielt ich für angemessen und lehnte mich entspannt zurück. -
Pepe lachte. "Pferde werde ich wohl brauchen! Sonst wird das nix mit Rennen gewinnen!" Seine Begleiter stimmten mit ein in das Gelächter und alle tranken einen Schluck aus ihren Bechern.
Dann schaute der junge Fahrer wieder ernst. "Nein, im Ernst, klingt gut. Wenn wir uns auf 1000 einigen bin ich dabei."
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Ich war gedanklich schon beim einteilen der Pferde, als mir dieser kleine Fopas mit den Pferden unterlief, was die schon so sehr gute Stimmung am Tisch noch weiter in die Höhe trieb, auch wenn es auf meine Kosten war.
Das Perikles nicht gleich bei meinem ersten Gebot zuschlug, war mir eigentlich auch klar. Ansonsten schien er von der Albata und meinem Angebot recht angetan zu sein.
"Gut, dann bekommst du 1000." Jetzt wegen 200 Sesterzen zu feilschen, da war ich nicht in Stimmung und wer weiß ob sich das Geld nicht bald auszahlen würde.
Ich nahm einen kräftigen Schluck aus dem Becher und war zufrieden mit dem Ausgang der Verhandlung. -
Einen winzig kleinen Augenblick fragte sich Pepe, ob nicht alles zu glatt lief und ob er sich gerade unter Wert verkaufte. So schnell, wie die Zusage für 1000 Sesterze kam, hätte er wohl mehr fordern sollen. Aber dafür war es jetzt wohl zu spät. Doch sein Zweifel war schnell verflogen und ein begeistertes Lächeln zierte sein Gesicht. Er hielt Annaeus Varus die Hand hin. "Schlag' ein, Mann! Dann sind wir uns einig! Ich fahre für die Albata!"
Sim-Off: Die 1000 Sesterze bitte Staatskasse II
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Die Verhandlung gestaltete sich ohne großes Feilschen und schnell war man sich einig. Ich ergriff die Hand von Perikles, welche er mir zur Besiegelung seiner Dienste für die Albata reichte. "Sehr gut." Als nächstes ergriff ich den Becher und hielt ihn in die Runde. "Auf die Albata." Legte ich noch einen Antreiber nach.
Sim-Off: Ist!
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Pepe und seine Kameraden erhoben ebenfalls ihre Becher und erwiderten den Trinkspruch, zum einen auf die Albata und zum anderen auch auf Pepe, ihren neuen Fahrer. Der Wirt schien den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen ebenfalls bemerkt zu haben und steuerte auf Kosten des Hauses eine weitere Runde bei, um den Abschluss gebührend feiern zu können.
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