Sie waren entschlossen, so bald wie möglich nach Hause zu kehren, nach welchem sie sich so sehr sehnten. Die Sklaven und Avianus waren beinahe schon übermotiviert, nach Rom zu kommen, weshalb sie des Abends sogar länger marschierten, als sie für jenen Tag eigentlich planten. Doch genau Avianus war es, dem es bei den Gedanken, nach Rom zu kommen, mulmig war. Er hatte in der Legion gelernt, sich richtig zur Wehr setzen zu können, und er hatte davor, zu oft an Vater erinnert zu werden. Im großen Rom eine Verbrecherbande zu finden, welche immer noch existierte und sich für den Mord an Regulus zu revanchieren war eine große Aufgabe, und obwohl Avianus sie nicht unversucht lassen wollte, wusste er nicht, wie er das anstellen wolle. Oder was er überhaupt tun sollte.
Es waren erneut die alten Bilder, welche ihn öfter in der Reise belästigten und es schienen immer mehr immer öfter zu kommen, je näher sie an Rom kamen. Avianus hatte Angst vor dieser Stadt, vor dem, was auf ihn wartete und vor allem fragte er sich, wie es dem Bruder seines Vaters, seinem Onkel Corvinus ging. Er achtete den Mann sehr, wie einen Mentor, doch wie ein Mentor konnte er auch streng zu ihm sein. Doch er hatte gut verstanden, was Avianus so sehr geplagt hatte und was ihn immer noch plagte. Und er war bei ihm, als der junge Aurelier sich allein und hilflos fühlte. Eigentlich war Avianus in der Legion stärker geworden - er hatte bessere Voraussetzungen, sein Leben in Rom zu meistern. Er fühlte sich wehrhafter und selbstsicherer. Obwohl er Angst hatte, lernte er, mit Angst umzugehen. Er hatte große Angst, doch Rom lag noch vor ihm und die Suche nach den Mördern ebenso. Der weiche Avianus war nicht mehr - an seine Stelle trat der starke Avianus. Er fragte sich, ob seine Familie in Rom damit klarkommen würde.
So ritten sie ihren alten Weg, Richtung Borbetomagnus, über den Danuvius, über die Alpen in Richtung Mantua, über Arretium... bis nach Rom!
Falls etwas in Mogontiacum sein sollte, bitte beeilen... ich werde heute Nacht los müssen, und dies leider nur aus Zeitdrang... tut mir leid!