Mittlerweile war Avianus schon zum zweiten Mal durch die Alpen gereist und konnte nun völlig zu recht behaupten, dass er es hasste, diese besonders kalte und schwierige Gebirgskette zu überwinden. Die Reise durch die Alpen hatte den jungen Aurelier und sein Gefolge satte 4 Tage Marsch (mit wenig Schlaf) gekostet und die kalten Nächte waren besonders im nahenden Herbst nicht ausgesprochen einfach, Vorbereitung hin oder her. Doch es ging voran, sie aßen ihren Hunger weg, ertränkten ihren Durst, doch zu tun hatten sie immer etwas - denn zu diesen Zustand ließen sie es nie kommen, weil sie einfach weiterliefen.
Am Ende war es wie eine Erlösung, als sie die Alpen hinter sich ließen und die Gebirge hinter ihnen lagen. Avianus warf so glücklich, wie er über diesen Umstand war, auch keine Blicke zurück, sondern legte sogar fast ein wenig an Tempo zu. Nun waren sie in Italien, worüber sie endlos froh waren, da sie sich so allmählich wieder so fühlten, als wären sie zurück zu Hause. Und da alle Wege nach Rom führten, so war es doch kaum verwunderlich, dass die ersten Meilensteine schon dick den Schriftzug "Roma" eingemeißelt trugen. Der Aurelier wusste genau, dass es sich nur noch um wenige Tage handeln konnte und der halbe Weg war schließlich schon bewältigt.
So gingen sie entlang der friedlichen italienischen Ebenen mit Bauernhöfen, Wiesen und idyllischen Wäldern in Richtung Mantua. Hier wollte der Herbst noch nicht so richtig einkehren und sie konnten noch ein wenig länger wunderschönes Wetter und wärmenden Sonnenschein auf ihrer Haut spüren. In Mantua rasteten sie ergiebig, um Arretium machten sie einen Bogen und folgten anschließend dem Tiber - quasi der Wasserstraße nach Rom.
Und dort war es anschließen am Sonnenuntergang, als sich das gewaltige Panorama des Herzens des Imperiums vor ihnen erstreckte. Doch vorbei war für den Aurelier nichts, denn sein eigentlicher Kampf stand noch bevor.