Ohne weiter darüber nachzudenken ergriff Cimon das andere Ende des Lakens. Denn alleine würde es sicher ungleich schwerer sein. Und dabei dachte er sehr genau über Caelyns Worte nach. Sie hatte Ursus erwartet? Cimon verstand nicht wieso ein Herr zu einem Sklaven gehen sollte. Aber vieleicht verstand er es auch noch nicht richtig. Vieleicht war sie eigendlich etwas besonderes für den herren. Dann würde dies alles erklären und Cimon erkannte das im Brief wohl nicht der Grund für die wahrscheinliche Abwesenheit des Dominus stand.
"Du musst dich doch nicht entschuldigen. Ist halt so. Vergessen wir das einfach und...ich weiß nicht wieso ein herr zu seinem Sklaven gehen sollte...aber ... du bist dann wohl jemand besonderes und...unser Herr trauert um seine Schwester. Vieleicht ist er deswegen nicht hier sondern bald auf dem Weg nach Rom."
Durfte er es sagen? Warum nicht? Der Sklave musste doch verstehen warum der Herr was tat... ja, Cimon glaubte richtig entschieden zu haben. Er glättete eine letzte Falte und sah sie dann fragend und eher hilflos an.
"Caelyn? Darf ich dich fragen ... wieso du hier bist?"
Cimon schluckte schwer, denn er ahnte einiges. Doch klare Worte hatte er von seinem Herren nicht gehört nur Mosaiksteine die er selbst zusammensetzen musste. Und er bezweifelte es wirklich richtig verstanden zu haben. Dabei wollte er es verstehen, wollte alles um Ursus herum nachvollziehen können. Es war an ihm der Güte seines Herren etwas zurückzugeben und dem Vertrauen gerecht zu werden. Auch wenn es etwas gab was ihm noch immer sehr schmerzte. Nie würde er es gänzlich vergessen. Doch er schob das Zeichen beiseite um Caelyn die volle Aufmerksamkeit entgegenzubringen, die sie verdient hatte.