Die Reise vom claudischen Hause in Baiae hierher nach Rom hatte ohnehin eine ganze Weile gedauert. Noch länger hatte es allerdings gedauert, weil Ofella auf ausgedehnten Pausen bestand, abends früh zu Bett ging und morgens gern ausschlief. Wenn die sie begleitende Sklavenschaft die Geduld verloren hatte, so hatten sie es sich nicht anmerken lassen, um ihre Herrin nicht zu erzürnen und ihr keinen Grund für Grausamkeiten zu liefern. Dennoch, als die claudische Reisegruppe das Stadttor Roms erreichte und Ofella in eine angemietete Sänfte stieg, gab es einen Sklaven, der humpelte, und eine Sklavin, deren Gesicht einen blauen Fleck in Form einer schmalen Frauenhand aufwies.
Die Sänfte der geborenen Lucretia schaukelte sachte durch die sonnenbeschienen Straßen Roms. Ofella lag leidend darin, sie hatte einen penetranten Kopfschmerz und hustete hin und wieder. Ihr altes Leiden war sie nicht losgeworden, und vermutlich würde die Stadtluft es wieder anfachen, so dass es bald unerträglich sein würde. Doch sie ließ sich davon nicht abbringen, und so trugen die fremden Sklaven sie und die Sänfte dem Haus entgegen, das sie anstrebte, während ihre Habseligkeiten und ihre eigenen Sklaven zum größten Teil vor dem Tor warteten, bis es dunkel wurde und man Rom mit dem Wagen befahren durfte.