Entspannung nach der Wahl

  • Während des Wahlkampfes war es Macer aus naheliegenden Gründen nicht möglich gewesen, in die Therme zu gehen, ohne nach kurzer Zeit in ein politisches Gespräch verwickelt zu werden. Schon bevor er seine Kandidatur bekannt gegeben hatte, wurde über andere Kandidaten geredet und spätestens seit dem Bekanntwerden seiner eigenen Kandidatur vor allem eben auch über jene. Was dazu geführt hatte, dass Macer sich entweder ganz bewusst für einen politischen Nachmittag in der Therme entschieden hatte, der dann deutlich weniger entspannend war als sonstige Aufenthalte dort, oder aber er hatte sich zur Ruhe und Entspannung in das kleine Badebecken in seinem Haus zurückgezogen, das natürlich nicht im Mindesten an den Kofort einer großen Therme heran kam.


    Nun jedoch, nachdem die Wahl vorbei war und alle wichtigen Glückwünsche ausgesprochen, konnte er es sich auch mal wieder erlauben, einfach so zur Entspannung in die Therme zu gehen und im Wasser zu liegen.

  • An diesem Tag suchte auch Modestus die Thermen auf. Zum einen wollte er sich etwas entspannen zum anderen wollte er sich nach seinem Wahlsieg in der Öffentlichkeit sehen lassen. Als angehender Aedilis plebis war er nun schließlich jemand. Kein Jungsenator dessen Meinung mit einem Vermerk auf seine Jugend wegwischen konnte. Nein, nun konnte er tatsächlich Politik machen und musste nicht nur stumm alles abnicken was da kam, nur um bei der nächsten Wahl nicht zu versagen. Jetzt war er Aedil. Selbst wenn er es nie zum Praetor brachte so würde er als ehemaliger Aedil angesehen genug sein. Schließlich war sein Patron auch lange Jahre ohne die Praetur ausgekommen und war dennnoch eine der meistgeachteten Figuren im Senat. Das hatte schon erstaunliche Wahlergebnis gezeigt.
    Während seine Gedanken so dahinplätscherten, bemerte er dann auch seinen Patron, der auf der anderen Seite des Beckens. Langsam schwamm er herüber und grüßte ihn dann, denn er hatte noch eine relativ wichtige Frage, auf die er eine Antwort brauchte, und die konnte er genausogut hier stellen.


    "Salve, Praetor designatus."

  • Gerne wollte auch Avianus zu der Wahl seines Patrones gratulieren und auch viele Dinge zwischen Klient und Patron besprechen, die in letzter Zeit einfach zu kurz gekommen waren. Es waren viele Kleinigkeiten und natürlich wichtige Themen, die dem Aurelier auf dem Herzen lagen. Bis jetzt hatte Macer dem Aurelier in jeder Angelegenheit geholfen, seine Pläne unterstützt, was sich durch die gekonnt formulierte Zustimmung in den Hallen des Senats letztlich wiedergespiegelt hatte. Es war Zeit, dem Patronen zu danken und sich nach der Absenz von zwei Amtszeiten in Germanien auch einmal zu zeigen. Und der eigene Patron - so ein Guter wie Macer - musste an der Liste der Prioritäten ganz weit oben stehen.


    So hielt Avianus nach dem erfolglosen Versuch vor der Casa Purgitia auf die Thermen zu. Sie waren der letzte Standort von Macer, über den er bescheid wusste und auch hoffte, dass sich der Standort nicht verändert habe. Heute waren die Wahlen ein wichtiges Thema und stellenweise wurde auch Avianus´ Gesicht erkannt, wenn auch nicht so oft, wie bei den höher gestellten Senatoren und Beamten. An jeder Ecke hatte jeder etwas über die Wahlen zu sagen. Manch einer nuschelte, an anderen Enden führte man rege Unterhaltungen, bei denen die Kandidaten im Vordergrund standen. Doch Avianus war noch kein Objekt dieser regen Unterhaltungen.


    Er sah sich in den Thermen um, ob sein Patron zu finden war - und siehe da! Dort lag er, sich entspannend im Wasser. Avianus eilte zum Apodyterium, entblößte sich schnurstracks und hielt dann auf geradem Wege wieder dort hin zurück, wo er den Patronen gefunden hatte. Dort hatte sich während dieser kurzen Zeit auch der Senator Annaeus eingefunden.


    Avianus ließ sich im Wasser nieder und watete durch das Wasser zu den Senatoren. Angekommen grüßte er freundlich.
    "Salve, mein Patron", und auch Modestus nickte er zu, "Senator Annaeus."

  • Allzu lange hielt die von Macer erhoffte Ruhe allerdings nicht, denn schon gesellten sich die ersten Gesprächpartner zu ihm. "Salve, Aedilis designatus", grüßte er seinen ersten Klienten genauso zurück, wie er von ihm gegrüßt worden war. "Du suchst auch den ersten Aufenthalt in den Thermen, in dem du nicht mehr um Stimmen werben musst?" erkundigte er sich dann, ob sein Klient mit denselben Absichten wie er hierher gekommen war.


    Doch noch bevor er eine Antwort erhielt, gesellte sich ein zweiter Klient hinzu. "Salve. Nun auch noch ein kommenden Quaestor in unserer Runde. Das artet ja zum Arbeitstreffen aus", scherzte er gut gelaunt. Da sich die beiden Klienten zwangsläufig aus dem Senat kannten, ersparte es sich Macer, sie gegenseitig noch einmal miteinander bekannt zu machen.

  • "Hoffentlich können wir die Arbeit heute minimal halten", scherzte Avianus ebenso gut gelaunt und schmunzelte dabei. Er begann, sich nach der mehr oder weniger anstrengenden Suche, im Wasser zu entspannen, bevor er nach einigen Sekunden zu seinem eigentlichen Anliegen kam. Wenigstens konnte man sagen, dass der Patron einen angenehmen Ort für solche Gespräche gefunden hatte.

    "Macer, es ging alles sehr schnell, seit ich von Germanien zurückgekehrt bin. Meine Kandidatur kam schnell und du hattest gewiss nicht mit meiner schnellen Wiederkehr nach Rom gerechnet. Ich dachte, wo die Wahlen vorbei sind, schulde ich dir so manche Antworten."

  • Macer nickte, auch wenn er nicht vor hatte, seinem Klienten hier in aller Öffentlichkeit Kritik vorzutragen. Erst Recht nicht, nachdem sie beide bei den Wahlen erfolgreich gewesen waren. "Ja, selbst wenn ich unterstelle, dass du mir deine Ankunft vorab auf dem Postweg mitteilen wolltest und dieser Brief dann zufälliger Weise verloren gegangen ist, kam dein Auftritt im Senat doch etwas überraschend. Hätte ich mich nicht vorab um Informationen über alle zugelassenen Kandidaten bemüht, hättest du mich völlig unvorbereitet erwischt." Macer konnte nicht leugnen, dass er auch ein bisschen stolz darauf war, dank der umsichtigen Vorbereitung durch seinen Sekretär im Senat mit wohldosierten Worten auf die Kandidaturrede seines Klienten antworten zu können.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Allzu lange hielt die von Macer erhoffte Ruhe allerdings nicht, denn schon gesellten sich die ersten Gesprächpartner zu ihm. "Salve, Aedilis designatus", grüßte er seinen ersten Klienten genauso zurück, wie er von ihm gegrüßt worden war. "Du suchst auch den ersten Aufenthalt in den Thermen, in dem du nicht mehr um Stimmen werben musst?" erkundigte er sich dann, ob sein Klient mit denselben Absichten wie er hierher gekommen war.



    "Natürlich. Sobald ich ersteinmal Aedil bin werde ich kaum mehr Zeit dafür haben."


    sagte Modestus und schmunzelte. Das Amt des Aedilen, war schließlich nicht umsonst eines der eher unbeliebten Ämter des Cursus Honorum. Den Aurelier begrüßte er ebenfalls mit einem Nicken. Er wusste, wer er war auch wenn er ihn nicht wirklich kannte. Seit dem infamen Artikel in der Acta über seinen Vetter, hatte er keinen Kontakt mehr zu Aurelius Corvinus oder seiner Familie gepflegt. Dem Gespräch zwischen Macer und dem Aurelier lauschte er dann. Vielleicht lies sich das eine oder andere Interessante aufschnappen.

  • Macer nickte wissend auf diese Bemerkung hin. In seiner Zeit als Aedil war es auch nicht anders gewesen. "Immerhin wirst du als Aedil die Thermen auch dienstlich besuchen dürfen, um dich persönlich von deren ordnungsmäßen Zustand und der Einhaltung der Badeordnung zu überzeugen", bemerkte er.

  • "Nun ich glaube nicht, dass ich es nicht mehr in die Thermen schaffen werde. Nur werde ich es nicht mehr können ohne irgendwelche Termine und Angelgenheiten im Hinterkopf zu haben. Ich will zwar einige Arbeit an meine Klienten abgeben, aber es wird kein langweiliges Jahr. Naumachien bis zu den Ludi Plebei auf die Beine zu stellen wird nicht anstrengend werden. Aber dafür habe ich schon eine sehr gute Gruppe von Straßenschauspielern angeworben."


    erklärte Modestus und strich sich mit der Hand über seine nassen, kurzen Haare. Es graute ihm schon davor, nun das erste Mal Spiele in Rom zu veranstalten. Dies war nicht mehr das provinzielle Mantua, dies war die Hauptstadt, die vom Kaiser und den anderen Magistraten verwöhnt wurde. Es würde also schwer werden einen besonders guten Eindruck zu hinterlassen.

  • Fragend kniff Macer ein Auge zusammen, weil er sich nicht sicher war, ob er sich verhört oder sein Klient versprichen hatte. "Wird nicht anstrengend werden oder wird anstrengend werden?" Wenn er ehrlich war, würde es ihn sehr wundern, wenn das Veranstalten von Naumachien neuerdings nicht mehr anstrengend sein sollte.

  • "Verzeih mir den Lapsus, es wird natürlich anstrengend werden, denn die Zeit könnte sehr knapp werden. Hast du im Übrigen auch Vorbereitungen für Spiele getroffen oder hällst du dich zurück?"


    sagte Modestus und hob seine Hände mit einem Lächeln auf den Lippen abwehrend hoch. In letzter Zeit hatte er es genoßen sich sehr gewählt auszudrücken. Es machte einen guten Eindruck bei den alteingesessenen Senatoren und lies ihn weniger wie einen Aufsteiger wirken. Da gewisse Männer versuchten den Senat mit >einfachen< Männern zu fluten, wollte er sich unbedingt davon abgrenzen. Doch nun war er das erste Mal über seine einfache Zunge gestolpert. Fortuna sei Dank war es ihm nicht im Senat passiert.

  • Macer schüttelte den Kopf. "Nein. Zumindest keine, die in unmittelbarer Beziehung zu meiner Amtszeit stehen würden. Über die Factio kommen wir natürlich immer mal wieder auf die Idee, zu dieser oder jener Gelegenheit ein Rennen auszurichten, aber konkret ist da im Moment nichts. Und die Praetur ist ja nicht gerade bekannt dafür, das Volk zu unterhalten. Wir sorgen dann eher mit spektakulären Urteilen für Gesprächsstoff."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer nickte, auch wenn er nicht vor hatte, seinem Klienten hier in aller Öffentlichkeit Kritik vorzutragen. Erst Recht nicht, nachdem sie beide bei den Wahlen erfolgreich gewesen waren. "Ja, selbst wenn ich unterstelle, dass du mir deine Ankunft vorab auf dem Postweg mitteilen wolltest und dieser Brief dann zufälliger Weise verloren gegangen ist, kam dein Auftritt im Senat doch etwas überraschend. Hätte ich mich nicht vorab um Informationen über alle zugelassenen Kandidaten bemüht, hättest du mich völlig unvorbereitet erwischt." Macer konnte nicht leugnen, dass er auch ein bisschen stolz darauf war, dank der umsichtigen Vorbereitung durch seinen Sekretär im Senat mit wohldosierten Worten auf die Kandidaturrede seines Klienten antworten zu können.


    Indirekte Kritik... etwas, was Avianus besonders unangenehm fand, doch nur durch Kritik mochte man es erlernen, beim nächsten Mal besser zu sein. So presste der Aurelier die Zähne unsichtbar zusammen und überlegte sich seine nächsten Worte gut. Natürlich, hätte er sagen können, hat er einen Brief versendet, der es nicht bis nach Rom überstanden hatte. Er hätte jedoch auch ehrlich sein können, sagen, dass er nicht einmal ein Schreiben aufgesetzt hatte. Und da Avianus nicht als ein Lügner erzogen wurde, aus einer rechtschaffenen Familie stammte und auch nicht ein solcher Lügner war, fiel die Auswahl doch herzlich gering aus!


    "Eine berechtigte Unterstellung", schüttelte Avianus den Kopf, "Aber leider unterstellt du mir etwas Falsches... ich habe keinen Brief versendet. Wenigstens hast du deine Kompetenz schon im Voraus bewiesen, meinen Leichtsinn auszugleichen." Schuldbewusst seufzte Avianus und fuhr sich mit den nassen Händen durch die noch trockenen Haare, bevor Modestus zu Wort kam und von dem Fettnäpfchen ein wenig ablenkte.

  • "Es ist ja nochmal gut gegangen und wir hatten die Götter wohl auf unserer Seite", beschloss auch Macer das Thema an dieser Stelle und nahm die Ablenkung durch andere Themen gerne an. Immerhin konnte er sich selber auch nicht gerade rühmen, der größte aller Briefeschreiber zu sein.


    "Hattest du dich denn vorab schon über die möglichen Kandidaten für das Consulat informiert oder war es eher ein Versuch auf gut Glück, zum Quaestor Consulum anzutreten?", erkundigte er sich dann später weiter, auch wenn es bei dieser Frage schon wieder um Kommunikation und die Vorbereitung der Kandidatur ging.

  • "Natürlich."


    stimmte Modestus zu und hörte sich dann schmunzelnd die Geschichte des Aureliers an. Er war glimpflich davon gekommen. Er erinnerte sich noch an den Klienten, den Macer verstoßen hatte, als dieser zu schnell allein vorgeprescht war. Doch Aurelius Avianus hatte die Wahl gewonnen. Das machte wohl den Unterschied aus.


    "Hast du eigentlich schon mit Tiberius Durus gesprochen?"


    fragte Modestus danach den Aurelier, denn es interessierte ihn durchaus, welche Pläne der Tiberier für sein Consulat nun wirklich hatte.

  • Ja, die Götter mussten tatsächlich auf ihrer Seite gewesen sein, stimmte Avianus imaginär zu und gab dies nach außen hin nur mit einem Nicken zur Kenntnis. Dieses Thema war wenigstens zu den Akten gelegt worden, doch weiterhin würden sie über die Wahlen reden. Es war aber wenigstens etwas, womit Avianus etwas positiver glänzen konnte.

    "Man bekommt es unweigerlich mit, wenn ein Mann mit hohem Bekanntsheitsgrad für das höchste politische Amt kandidiert. Allerdings hatte ich zu Tiberius Durus vor den Wahlen nicht sehr viel Kontakt, als dass er mir seine Pläne direkt verraten hätte."


    Avianus sah zum Annaeer... natürlich, dachte er sich, hinterfragte man alle Kandidaten im Cursus Honorum genau. Vor allem, wenn es um große Ämter ging. Leider hatte er mit Durus bis jetzt noch nicht gesprochen.

    "Es steht zumindest noch auf meinen Terminplan, Annaeus, und nimmt dort einen hohen Stellenwert ein. Ich wollte ihn baldmöglichst aufsuchen."

  • Macer nickte bedächtig und bewegte seine Arme langsam durchs Wasser. Die Art und Weise, wie sein Klient seine Kandidatur vorbereitet hatte, konnte er auch weiterhin nicht gerade als überzeugend bezeichnen. "Ich denke schon, dass auch Tiberius Durus einer Zusammenarbeit mit dir aufgeschlossen gegenüber stehen wird", meinte er dann. "Die Tiberier und die Aurelier sind ja eher befreudet, soweit ich das beurteilen kann."


    Über die inhaltlichen Ideen von Tiberius Durus hatte er immerhin auf dessen Convivium einiges erfahren. "Tiberius Durus möchte sich wohl vor allem um die Gesetzgebung rund um das Gerichtswesen kümmern und die Rolle der Iudices stärken und die Berufungsmöglichkeiten vermindern. Alles Dinge, die ich als Praetor natürlich mit besonderem Interesse verfolgen werde, so dass es mir natürlich sehr gelegen kommt, wenn der Quaestor Consulum mein Klient ist", strahlte Macer geradezu glücklich über diese Konstellation. Tatsächlich schien er sich einigen Einfluss auszurechnen, ohne je selber verantwortlich in Erscheinung zu treten und folglich auch nicht die harten Debatten führen zu müssen.

  • "Ich denke, dass man die geplanten Änderungen des Tiberiers auf jeden Fall im Auge behalten sollte. Seine Vorschläge klangen ja interessant, aber wie er sie umsetzen will ist die Frage. Falls er da Fehler macht könnte es durchaus der Vetternwirtschaft vor Gericht Vorschub leisten."


    sagte Modestus mit ernster Miene. Die Sache mit der Vetternwirtschaft war ihm eigentlich egal. Korruption gab es immer und überall, doch es war eine gute Überleitung, um die Angelegenheit mit Varus anzusprechen. Da er Klient des nächstjährigen Praetors war, dann galt es diesen Umstand für die Scheidung auch zu nutzen.


    "Wo wir gerade schon bei Vettern sind, mein Vetter Decimus Annaeus Varus, der im Übrigen gerade erst zum Procurator a libellis berufen wurde, möchte sich in bälde von seiner Frau scheiden lassen. Wir würden dich daher nächstes Jahr aufsuchen, um die Sache zu besprechen."

  • "Hurra! Mein erster Fall und das noch vor dem Amtsantritt. Wenn das so weiter geht, stehe ich bald unter Wasser", jubelte Macer amüsiert und tauchte demonstrativ kurz im Becken unter und dann wieder auf. "Aber sicher, das können wir dann machen. Mir bleibt nichts anderes übrig, nicht wahr?" Immerhin wusste er jetzt schon, dass er sich mit dem Ehe- und Scheidungsrecht nun auch tatsächlich würde befassen müssen.


    "Auf die Umsetzung der Reformen durch Tiberius Durus bin ich auch sehr gespannt. Ich denke aber schon, dass der Vetternwirtschaft durch die Kollegialität der Ämter, die Interventionsmöglichkeiten der höheren Magistrate und die kurzen Amtszeiten durchaus wirkungsvoll EInhalt geboten ist", zählte er die klassischen Errungenschaften des Cursus Honorums auf. "Aber im Detail wird es sicher auf die Umsetzung ankommen, die am Ende beschlossen wird."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer nickte bedächtig und bewegte seine Arme langsam durchs Wasser. Die Art und Weise, wie sein Klient seine Kandidatur vorbereitet hatte, konnte er auch weiterhin nicht gerade als überzeugend bezeichnen. "Ich denke schon, dass auch Tiberius Durus einer Zusammenarbeit mit dir aufgeschlossen gegenüber stehen wird", meinte er dann. "Die Tiberier und die Aurelier sind ja eher befreudet, soweit ich das beurteilen kann."


    Über die inhaltlichen Ideen von Tiberius Durus hatte er immerhin auf dessen Convivium einiges erfahren. "Tiberius Durus möchte sich wohl vor allem um die Gesetzgebung rund um das Gerichtswesen kümmern und die Rolle der Iudices stärken und die Berufungsmöglichkeiten vermindern. Alles Dinge, die ich als Praetor natürlich mit besonderem Interesse verfolgen werde, so dass es mir natürlich sehr gelegen kommt, wenn der Quaestor Consulum mein Klient ist", strahlte Macer geradezu glücklich über diese Konstellation. Tatsächlich schien er sich einigen Einfluss auszurechnen, ohne je selber verantwortlich in Erscheinung zu treten und folglich auch nicht die harten Debatten führen zu müssen.


    "Richtig, wir stehen uns eher freundschaftlich gegenüber", bestätigte Avianus mit einem bedächtigen Nicken und tauchte langsam, bis zum Nacken, in das wohltuend entspannende Wasser hinein. Auf Macers Vorteil hin, dass Avianus als Quaestor Consulum auch ein Vorteil für den Purgitier wäre, ging er nicht näher ein und nickte nur stumm - er würde eh nicht drumherum kommen, seinem Patronen zu helfen. Dies hatte er versprochen und ein Hinterweltler war er nicht, der Hilfe bekommt und nichts zurückgibt.
    Er hatte zunächst nichts mehr zu sagen und übte sich einige Minuten lang im Schweigen, denn bis jetzt waren alle Begebenheiten geklärt, die seitens Avianus zu klären waren. In den Momenten, an denen Avianus schwieg, ließ er den beiden Senatoren das Wort, welche schon Spekulationen über die Amtszeit des Consulen erhoben. "Wir werden sehen... ein Mann wie Tiberius Durus hat sicher ein Ass im Ärmel und einflussreiche Persönlichkeiten hinter dem Rücken", ließ es sich schließlich auch Avianus nicht nehmen, mitzuspekulieren.

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