Früh Morgens war Tiberius losgeritten, um eines der Händlerschiffe am Hafen von Ostia zu erwischen, mit diesem er nach Ägypten, genauer nach Alexandria reisen würde. Sein Aufbruch konnte durchaus als überstürzt, allerdings nicht als unüberlegt bezeichnet werden. Immerhin hatte er sich als älterer Bruder um seine jüngere Schwester zu kümmern, die in Alexandria, in dieser fernen und fremden Welt, womöglich mit Problemen zu kämpfen hatte. Für einige Sesterzen fand er schließlich einen Händler von Sizilien, der bereit war Tiberius nach Alexandria mitzunehmen. Auch wenn Crassus selbst nicht wusste, was auf ihn zukommen würde, war sein Schicksal von den Göttern bereits vorbestimmt. Der Wille der Götter war es, der das Leben aller Menschen beeinflusste und lenkte. Und so war es Tiberius' Bestimmung, dass er niemals in Alexandria ankommen würde, genauso wenig wie die Händler, das Schiff und die Fracht selbst. All der Ehrgeiz, das Selbstbewusstsein und das Engagement, das Tiberius in seinem recht kurzen Leben womöglich bewiesen hatte, all das war vergänglich, genauso wie das Leben. Poseidon, das tobende Meer, hatte das Schicksal des Römers besiegelt.
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