Vor Beginn der Patrouille

  • Am Tag eins nach Beendigung ihrer Grundausbildung hatte Septimius Palaemon die neuen Legionäre erneut auf den Campus rufen lassen. Diesmal allerdings nicht, um weitere Übungen durchzuführen, sondern um vor dem anstehenden Patrouillenmarsch durch Alexandria einige grundlegende Hinweise zu geben und Missverständnisse bezüglich ihrer Aufgaben im Vorraus aufzuklären.
    Der Optio wartete noch ein wenig, bis alle Männer, die ihre Ausbildung erfolgreich überstanden hatten, vollzählig angetreten waren.

  • Rechtzeitig erreichte der frischgebackene Legionarius den Treffpunkt am frühen Morgen mit seinen Kameraden. Er war stolz nun endlich vollwertiges Mitglied einer römischen Legion zu sein und weiter seinen Weg Richtung Unteroffiziers-, wenn nicht sogar Offizierslaufbahn gehen zu können. Vor Optio Palaemon hatte sich recht schnell eine Reihe gebildet, wie in der Ausbildung gelernt, die eilig salutierte. Natürlich wussten die Legionäre noch nicht, was sie heute erwartete. Dass sie endlich wieder nach einer langen Grundausbildung das Castellum verlassen würden, war ihnen genauso unbekannt. Gespannt standen die Legionarii in militärischer Haltung vor dem ehemaligen Ausbilder und warteten weitere Instruktionen ab.

  • Als alle Legionäre angetreten waren, begann der Septimier zu sprechen:
    "Glückwunsch, Männer! Ihr seid nun vollwertige Mitglieder der XXII., weswegen ihr heute auch gleich zu eurer ersten Patrouille in Alexandria eingeteilt seid."
    Nach einer kurzen Gedankenpause fuhr der Optio fort."Dazu vorab einige Erklärungen: Wir werden die Stadt durch die Porta Solis betreten und über die Hauptstraßen zum Hafen marschieren, wo unser Hauptaugenmerk liegt. Niemand trennt sich ohne ausdrücklichen Befehl von der Einheit. Für die Sicherheit in der Stadt und alltägliche Kleinigkeiten wie die Aufsicht über ihre Märkte ist in erster Linie die Stadtwache zuständig. Wir unterstützen diese falls nötig, provozieren die Einheimischen nicht, greifen aber durch, wenn die römischen Interessen berührt werden.
    Gibt es hierzu noch Fragen?"

  • In die Stadt ging es also. Endlich. Es wurde Zeit, dieses ewige Lagerleben abzubrechen und endlich dem Dienst unter den Leuten nachzukommen. Nun würden sie endlich die Pflichten erfüllen können, die römische Legionäre zu erfüllen hatten. Nach der kurzen Ausführung des Septimiers quittierten alle Legionäre seine Frage mit einem Kopfschütteln, das signalisieren sollte, dass keine weiteren Fragen aufgekommen waren. Die Legionäre hatten sowieso bereits gelernt: Fragen waren wirklich nur dann angebracht, wenn sie lebensnotwendig waren. Fragen, die nur ansatzweise keinen Sinn für den Vorgesetzten geben könnten, sollte man lieber für sich behalten und im Laufe der folgenden Zeit selbst zu klären versuchen. Die Legionarii waren also bereit und vollständig ausgerüstet, um auf ihre erste Patrouille zu gehen.

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