Triclinium | Celsus ante portas

  • Sim-Off:

    Dieser Thread spielt vor der Hochzeit, damit die Familienmitglieder den neuen schonmal kennen ;)


    Durus hatte nach der Ankunft seines zukünftigen Adoptivsohnes dafür gesorgt, dass ein Abendessen veranstaltet wurde, auf dem die anderen Familienmitglieder Celsus kennen lernen sollten. Also schickte er Nachricht an Arvinia und Septima, dass sie unbedingt kommen sollten.

  • Die Nachricht von Durus hatte Septima erhalten und somit erschien sie pünktlich zur vereinbarten Zeit im Triclinium, doch wie es schien, war noch kein weiteres Familienmitglied anwesend, geschweige denn das Neue.


    Die junge Tiberia fragte einen Sklaven nach dem Verbleib ihres Onkels und ließ sich dann erst einmal sitzend auf einer der Klinen nieder. Sobald der neue Verwandte, den Durus ihnen vorstellen wollte, eintreffen würde, müsste sie sich eh wieder erheben, also warum es sich erst gemütlich machen.

  • Celsus betrat mit gemischten Gefühlen das Triclinium zur ersten gemeinsamen Cena im Kreise seiner neuen Familie. Da er bei seiner letzten Mahlzeit im Gasthaus vor lauter Nervosität kaum einen Bissen herunterbekommen hatte, hatte er mittlerweile Hunger wie ein Wolf. Andererseits hatte er keine Ahnung, was ihn von Seiten seiner tiberianischen Verwandtschaft am heutigen Abend erwarten würde. Wenn er richtig informiert war, dann wurde die Villa Tiberia zur Zeit ausser Durus nur von weiblichen Familienmitgliedern bewohnt. Celsus erinnerte sich noch gut an die eine oder andere Cena, die er daheim auf Syracusae mit seiner Mutter, deren dicker, schwitziger Schwester Servilia Perolla sowie seiner pickligen Cousine Vitula hinter sich gebracht hatte und schauderte leicht. Hoffentlich war ihm das Schicksal hier in Rom ein wenig gnädiger...


    Immer noch in Gedanken näherte er sich den Clinen und wurde erst im letzten Augenblick auf das junge dunkelhaarige Mädchen aufmerksam, das sich bereits dort niedergelassen hatte. Das war in der Tat ein Gnadenbeweis der Götter!


    "Salve, ich bin Aulus Tiberius Celsus, und wer auch immer du sein magst, ich bin ausgesprochen erfreut deine Bekanntschaft zu machen." sagte er mit einem breiten Grinsen, als er sich seiner (was war sie denn überhaupt?) näherte.

  • Zuerst erschien Septima, dann kam auch Celsus. Beide begrüßte Durus durch ein kurzes Aufrichten, verbunden mit einem Grußwort. Beide wirkte außerordentlich gespannt, wer sie hier erwarten würde - und auch Durus war neugierig, wie sich das Jungvolk miteinander verstand.


    "Das ist Tiberia Septima, meine Nichte."


    stellte er schließlich die dunkelhaarige Schönheit neben sich vor, ehe er sich an sie wandte und seinen Adoptivsohn in spe vorstellte:


    "Aulus ist ein etwas entfernterer Verwandter, doch leider sind seine Eltern tragischerweise verstorben. Ich habe beschlossen, mich ein wenig seiner anzunehmen und - wenn Laevina es zulassen wird - zu adoptieren."

  • Ein gutaussehender junger Mann erschien kurz nach ihr im Triclinium und noch bevor Septima sich selbst vorstellen konnte, trat auch schon Durus ein und erledigte das für sie beide. „Salve Aulus.“ grüßte sie ihn mit leiser, lieblicher Stimme, die ein Fremder durchaus als schüchtern interpretieren konnte. Sein Kompliment schmeichelte ihr und Septima nickte Celsus lächelnd zu, dann wurde ihr Gesichtsausdruck mitleidiger. „Mein Beileid wegen deiner Eltern.“ Ehrliche Anteilnahme schwang in ihrer Stimme mit. Als Septima ihre Mutter verloren hatte, tat ihr das mehr weh als beim Vater, somit konnte sie sich gut vorstellen, wie der junge Mann sich fühlte.


    „Manius, schön dich zu sehen.“ begrüßte sie auch ihren Onkel und nahm wieder auf der Kline Platz. „Weiß Laevina denn schon von ihrem plötzlichen Familienglück?“ erkundigte sich die junge Tiberia schelmisch.

  • Celsus begrüßte nun auch Durus und nickte nur zustimmend, als dieser Septima über ihre familiäre Verbindung aufklärte. Ihre Beileidsworte klangen aufrichtig und nicht nach einer dahergesagten Floskel, und der junge Tiberier war ihr aufrichtig dankbar dafür. Der lange zurückliegende Tod seines Vaters machte ihm schon seit geraumer Zeit nichts mehr aus, aber die schwere Krankheit und das Sterben seiner Mutter hatten ihm doch mehr zugesetzt, als er öffentlich zugeben würde.


    "Das ist sehr nett von dir, Septima, vielen Dank." sagte er daher ausnahmsweise einmal ohne das übliche Grinsen und ließ sich dann auf einer der Clinen nieder.


    Bei ihrer Frage an Durus spitzte Celsus automatisch die Ohren, denn das interessierte ihn durchaus auch. Wer wusste schon, wie Durus' zukünftige Gattin darauf reagieren würde, wenn man ihr aus heiterem Himmel einen erwachsenen Sohn vor die Nase setzte...

  • Durus hätte wohl beinahe überrascht aufgeblickt, doch er beschloss, dass dies keine gute Reaktion war, denn sie würde den jungen Celsus möglicherweise etwas verunsichern. Also antwortete er, als würde er über das Wetter reden


    "Nein, aber sie wird das sicher verstehen."


    Er nahm sich einen Becher verdünnten Weines und trank um die Pause nach seinen Worten zu füllen. Dann jedoch machte er eine wegwerfende Handbewegung.


    "Aulus, berichte uns doch, wie es dir bisher ergangen ist! Was hast du gemacht, was gelernt, was für Ämter bekleidet?"


    Sicherlich war der Junge, wenn er schon politische Ambitionen hatte, in der Regionalpolitik Sicilias engagiert gewesen - oder zumindest von seinem Onkel zu einem der Politiker in die Lehre geschickt worden!

  • Das konnte ja heiter werden. Noch waren Durus und Laevina nicht verheiratet, aber ein Sohn war schon da. Und dann noch einer, der eindeutig älter wie die zukünftige Mutter war. Septima konnte ihr Grinsen nicht völlig unterdrücken, wandelte es allerdings in ein charmantes Lächeln, welches Aulus galt. „Es ist wirklich schön ein weiteres Familienmitglied hier im Haus zu wissen.“ ‚Und dazu noch so ein hübsches.’ fügte Septima in Gedanken hinzu und versuchte den jungen Tiberier unauffällig zu mustern.


    „Ja bitte Aulus, berichte uns von dir.“ schlug sie in die selbe Kerbe wie Durus und legte sich nun gemütlich zu recht.

  • Während schon drei der vier Tiberier, die das Anwesen zur Zeit bewohnten, anwesend waren und schon rege Worte austauschten kam ein Sklave herbei gelaufen und stellte sich stumm mit gesenktem Blick neben Tiberius Durus und beugte sich zu ihm herunter, sodass der Sklave weiter am Boden war als der Tiberier durch das sitzen. Er wartete bis der dominus schaute und flüsterte ihm leise die Nachricht zu.


    "Dominus .. Herrin Arvinia fühlt sich nicht gut, sie lässt ausrichten, dass sie noch ein wenig braucht."

  • Er hatte es sich kaum auf einer Kline bequem gemacht, als das entspannende Vorgeplänkel leider bereits ein Ende nahm und die ersten unerfreulichen Fragen folgten.


    Welche Ämter er bislang bekleidet hatte? Du liebe Güte, was sollte er sich denn da jetzt nur aus der Nase ziehen? Zum wiederholten Mal wünschte Celsus sich, er hätte den Brief seiner Mutter an Durus wenn schon nicht rechtzeitig vernichten dann doch immerhin lesen können. Offenbar hatte sie ja mit ihm angegeben wie mit einer bunten Kuh! Da konnte Caesonina wohl nur froh sein, dass Syracusae doch ein ganzes Stück von Rom entfernt war, so dass sich der nicht ganz lupenreine Ruf ihres Sohnes bislang noch nicht bis zum hiesigen Zweig der Familie hatte herumsprechen können...


    Gemacht und gelernt hatte Celsus in den letzten Jahren in der Tat so einiges, aber ein Großteil davon (zumindest der Teil, der ihm persönlich am besten gefallen hatte) war wohl kaum als Thema für das gemeinsame familäre Abendessen geeignet, zumal ja auch noch eine unverheiratete junge Dame anwesend war.
    Aber egal, irgendwie musste er da jetzt durch...


    "Nun, ehrlich gesagt ist mein Leben bislang recht unspektakulär verlaufen." setzte Celsus nach einen kurzen Räuspern an und genehmigte sich zur Stärkung erst mal einen Schluck Wein.


    "Nach unserem Umzug nach Sicilia haben sich die Brüder meiner Mutter um meine weitere Schulbildung gekümmert und mir nach der Grammatikschule großzügerweise auch meine Studien in Athen und Pergamon bezahlt. Nun ja, und eigentlich sollte sich ein in der Politik hochstehender Freund meines Onkels Corbulo während meines Tirocinium fori um mich kümmern und ich hatte mich auch schon sehr darauf gefreut. Aber dann hat dieser es doch vorgezogen, mich selbst ein wenig auszubilden, da er immer schon viel von mir gehalten hat und nicht auf mich verzichten wollte. Naja, und da er sich seit dem Tod meines Vaters so hingebungsvoll um mich gekümmert hat, konnte ich ihm diesen Wunsch ja schlecht abschlagen, nicht wahr?" fragte er dann mit einem Blick aufrichtiger Zerknirschung in die Runde.


    Dass besagter Freund den jungen Celsus seinerzeit bereits nach einem Monat völlig entnervt wieder zurück geschickt hatte, ließ dieser bei seiner Erzählung lieber unauffällig unter den Tisch fallen. Und dass sich seine Unterstützung für den lieben Onkel Corbulo im wesentlichen darauf beschränkt hatte, diesem den Schaukelstuhl im Hortus aus der Sonne in den Schatten und wieder zurück zu schieben, war für den Gesamtzusammenhang der Geschichte ja auch eher unerheblich. Celsus mochte den alten Corbulo nämlich wirklich gern, immerhin hatte der dank seines immensen Familienvermögens gepaart mit einer ausgesprochenen Gemütlichkeit regelmäßig den Großteil des Tages verschlafen und seinem Neffen bei der Gestaltung seines täglichen Lebens völlig freie Hand gelassen. Wäre da nicht noch seine Mutter mit ihren ständigen Ermahnungen und ihrer finalen List gewesen, dann hätte es sich Celsus für die nächsten Jahrzehnte so richtig schön machen können...


    "Aber jetzt wo ich dank deiner großzügigen Hilfe in Rom bin, kann ich ja vielleicht einige meiner bisherigen Versäumnisse wieder gutmachen." ergänzte der junge Tiberier schließlich an Durus gewandt und bemühte sich, dabei ein überzeugendes Maß an Begeisterung und Motivation in seine Stimme und seinen Gesichtsausdruck zu legen.

  • Interessiert lauschte Durus den Ausführungen des jungen Mannes, der ihm durchaus einen tüchtigen Eindruck machte: Zwar hatte er noch keine politische Erfahrung aufzuweisen, dafür hatte sich jedoch offensichtlich ein Verwandter um ihn gekümmert, dessen Angebot der brave Junge natürlich nicht hatte ablehnen können.


    "Ich denke, da ließe sich durchaus etwas einrichten. Ich habe viele Freunde im Senat - einer von ihnen wäre sicherlich bereit, dich unter seine Fittiche zu nehmen."


    erklärte er fröhlich (da er annahm, dem Jungen damit eine Freude zu machen).


    In diesem Augenblick wurde das Essen aufgetragen - es war nichts großes, aber dafür reichhaltig und sicherlich auch sättigend.

  • Fragend blickte Septima ihren Onkel an. Was hatte der Sklave ihm gerade für eine Nachricht überbracht? Aber es schien etwas nur für Durus gewesen zu sein, denn er stillte ihre Neugier nicht, indem er herausposaunte, was der Sklaven von ihm gewollt hatte.


    Aha, Aulus kam also von Sicilia. Wie es dort wohl war? Schnell konzentrierte sie sich wieder auf das, was das neue Familienmitglied berichtete. Ihre Fragen konnte sie später noch stellen. Wo diese Ausbildung des Onkels wohl stattgefunden hatte? Auch auf Sicilia?


    „Welches Amt hat denn dein Onkel bekleidet? Oder war er im Cultus Deorum aktiv?“ Aber mußte es nicht ein politisches Amt sein, welches Aulus Onkel inne gehabt hatte, während dieser sein triocinium fori absolvierte? Her je, ihr fehlte definitiv einiges an Bildung, was ihrem lieben Bruder zu Gute gekommen ist, da er ja der Junge und sie nur das Mädchen gewesen war. Wie gern würde Septima ebenfalls für Studien nach Griechenland gehen. Sie seufzte leise und wand ihre Aufmerksamkeit wieder dem Gespräch und dem Essen zu.


    Ihr fiel auf, dass ihre Großtante noch immer nicht erschienen war. „Wo bleibt den Arvinia?“ wand sich Septima wiederum fragend an ihren Onkel.

  • Celsus entspannte sich ein wenig, als Durus auch am Ende seiner Ausführungen noch kein Misstrauen erkennen ließ. Tja, man konnte dem jungen Tiberier ja nachsagen, was man wollte, in Sachen Redekunst besaß er tatsächlich eine gewisse Begabung, auch wenn er die nicht unbedingt in den üblichen Bereichen ausspielte...
    Der Nachteil an der Sache war natürlich, dass sein neues Familienoberhaupt jetzt voll in die Sache einstieg und ihm direkt ein entsprechendes Angebot machte.
    Da damit im Grunde ja bereits zu rechnen war, gelang es ihm ohne größere Mühen, seinen Verwandten einen gebührend begeisterten Eindruck zu vermitteln.


    "Oh, das wäre natürlich hervorragend. Auch wenn ich ein schlechtes Gewissen dabei habe, deine Gastfreundschaft direkt derart auszunutzen." Vielleicht hatte er diesmal ja auch mehr Glück und würde nicht wieder an so einen humorlosen Griesgram wie den alten Sestius Graecinus geraten.



    Septimas Frage forderte Celsus dann allerdings schon etwas mehr Selbstbeherrschung ab und er unterdrückte nur mit Mühen ein fettes Grinsen. Onkel Corbulo im Cultus Deorum? Eine wirklich nette Vorstellung, wobei der dicke Servilier sicherlich einen grandiosen Priester für den Gott Hypnos abgeben würde...


    "Nun, mein Onkel ist seit Jahrzehnten im Ordo decurionum aktiv." berichtete er dann wahrheitsgemäß. "Vor einigen Jahren war er auch einer der Duoviri iure dicundo, aber mittlerweile tritt er aus gesundheitlichen Gründen etwas kürzer und kümmert sie hauptsächlich um die Belange der Familie und seiner Klienten."


    "Wie sieht es denn mit dir aus?" machte Celsus nun einen Versuch, das allgemeine Interesse an seiner Person ein wenig in andere Bahnen zu lenken. "Bist du hier in Rom aufgewachsen? Und wer bitte ist Arvinia? Deine Schwester?"

  • Sim-Off:

    Bitte vielmals um Entschuldigung für die mega späte Antwort. :(


    Durus war ein sehr hilfsbereiter Mensch, denn er bot Celsus sofort an, ihn unter seine Fittiche zu nehmen, beziehungsweise unter die eines Senatskollegen. 'Hach, als Mann müßte ich geboren sein.' seufzte Septima, aber nur in Gedanken.


    Gerade wollte Septima bei ihrem neuen Verwandten noch ein wenig seine Vergangenheit hinter fragen, da fing er an Fragen zu stellen. „Nein, aufgewachsen bin ich in Hispania, aber geboren in Roma.“ gab Septima brav Auskunft. Als Celsus Arvinia für ihre Schwester hielt, obwohl er sie noch nicht einmal gesehen hatte, mußte die junge Frau lachen. „Ja doch, ich glaube schon das Arvinia und ich für Schwestern gehalten werden könnten, aber dem ist nicht so. Durus und sie sind Cousin und Cousine. Also ist Arvinia meine Großcousine oder Großtante, wie auch immer man das sieht, was gewiss merkwürdig ist, da wir in etwa gleich alt sind.“ erklärte sie die Verwandtschaftsverhältnisse.


    „Und du? Willst du dich nun der politischen oder eher der cultischen Laufbahn widmen? Oder gar beides?“ lenkte die junge Frau wieder das Gespräch auf das neue Familienmitglied.

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