triclinium | Io Saturnalia

  • Am ersten Abend der Saturnalien war das Triclinium festlich geschmückt. Klienten der Herrschaft waren es, die heute für alles sorgten, da die Sklaven ja frei hatten. Das machte alles ein wenig anders, obwohl eben wie immer für alles gesorgt war. Niemand wußte, wer heute Abend alles zuhause sein und mitessen und mitfeiern würde. Es war jedem selbst überlassen. Daß das Essen nicht reichte oder der Wein ausging, war jedoch nicht zu befürchten.


    Ursus hatte den Nachmittag damit verbracht, durch die Stadt zu gehen. Er hatte dem öffentlichen Opfer beigewohnt und mit einigen Bekannten geplaudert, die er zufällig getroffen hatte. Den Abend aber wollte er Zuhause verbringen, Geschenke verteilen und einfach mit denen, die ebenfalls Zuhause feiern wollten, gemütliches Beisammensein genießen. Er war schon gespannt, wer so alles da sein würde.





    Sim-Off:

    Vielleicht hat ja doch der eine oder andere Lust, mitzumachen :)

  • Für Publius stellten die Saturnalien eine exzellente Möglichkeit dar, weitere Teile des römischen Zweiges kennenzulernen oder wiederzusehen. Den Tag hatte Imbrex damit verbracht sich in Rom zu orientieren, einem Opfer beizuwohnen und seinen Einzug in der Villa Aurelia zu beenden. Auch wenn Publius kein Mensch war, der solche arbeitsfreien Tage das ganze Jahr über herbeisehnte, war es doch erfrischend, vor allem in Bezug auf seine Gesundheit, einen Abend ruhig und im Kreise der Familie zu verbringen. Seine Hustenreize waren der Familie bisher, Fortuna sei Dank, verborgen geblieben. Im Allgemeinen hatte ihn seine andauernde Krankheit in den letzten Tagen verschont.


    Damit, dass die Sklaven an diesem Tage frei hatten und sich jeglicher Arbeit entziehen konnten, hatte sich Publius noch nie anfreunden können. Doch es handelte sich um eine Tradition, der er sich schon aus Gründen der Pietät keinesfalls öffentlich entgegenstellen würde. Er hatte sich also daran gewöhnt, dass Klienten des Hauses die Vorbereitungen übernahmen. Solange ihm keine Hausarbeit zufallen würde, war er sowieso zufrieden.


    Als er das triclinium betrat, sah er einem prächtig geschmückten, aber noch recht leeren Raum entgegen. Nur einer hatte sich bisher eingefunden, den er nach wenigen Sekunden als Aurelius Ursus identfizieren konnte. Ursus war wohl einer der wenigen, an den sich Publius aus seiner Kindheit noch erinnern konnte, weil er ihn öfter als ein-, zweimal gesehen hatte. Mit einem leichten Lächeln näherte sich Publius seinem Verwandten, der ihn offensichtlich noch nicht entdeckt hatte und mit dem Rücken zu ihm stand.


    "Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich hier als einzigen treffen würde, Titus."

  • Tatsächlich war es noch merkwürdig still im Haus. Ursus war der erste im Triclinium. Er war sich allerdings ziemlich sicher, daß das nicht lange so bleiben würde. Gerade hatte er sich an die Anrichte gestellt und sich einen Becher Mulsum eingeschenkt, als er von hinten angesprochen wurde. Er wandte sich um und stand einem Mann gegenüber, bei dem er doch ein wenig Mühe hatte, ihn zu erkennen. Es half natürlich dabei, daß er von der Ankunft des Verwandten gehört hatte. Trotzdem versuchte er, den Jungen, den er von früher kannte, in dem Mann zu erkennen, den er vor sich hatte.


    "Io Saturnalia, Publius!" Er ließ den Becher stehen und trat mit ausgebreiteten Armen auf Imbrex zu. Eine kurze, herzliche Umarmung folgte. "Ich hörte schon, daß Du angekommen bist. Wie schön, Dich in Rom zu haben! Komm, setz' Dich und erzähl mir, wie es Dir ergangen ist. Möchtest Du auch einen Becher Mulsum zur Einstimmung?" Mit dieser Frage trat er wieder an die Anrichte und stellte einen zweiten Becher neben seinen. Womit er ihn füllte würde von Publius' Antwort abhängen. "Wir werden bestimmt nicht lange allein bleiben. Ich glaube kaum, daß wirklich alle ausgeflogen sind."

  • Nervös betrat Cimon das triclinium. Bereits am gestrigen Tag hatte der Nubier seine Geschenke hier versteckt, damit er sie nicht all zu offen hertragen musste. Kurz erschrak er, als er sah das nur sein Herr mit einem weiteren Verwanten, wie Cimon glaubte zu erkennen, im Raum war. Rasch sah er nach ob die Geschenke noch standen, wo er sie gelassen hatte und atmete dann erleichtert durch.
    Mit zittrigen Händen griff er nach dem Geschenk für seinen Herren. Es waren zwei Dinge die in sehr einfachen Stoffresten eingeschlagen waren. Die Fibel und das Öl.


    Da er der einzige und erste Sklave war, der den Raum betrat, wusste er nicht so recht wie er reagieren sollte. Also trat er zwar zu seinem Herren, ließ aber respektvollen Abstand, falls die Herrschaften lieber für sich sein wollten. Für Cimon war es das erste Fest dieser Art. Noch immer konnte er sich mit dem Gedanken nicht anfreunden, alle wären gleich. Es kam ihm einer Lüge gleich. Und Lügen wurden hart bestraft.
    Der NUbier sah zwar auf, aber seinem Herren nicht direkt in die Augen. Er wartete, ob seine Anwesenheit wohl geduldet werden würde. Davon abgesehen befanden die Männer sich gerade im Gespräch und dieses zu unterbrechen wäre mehr als nur unhöflich gewesen.

  • Publius erwiderte die herzliche Umarmung und die Glückwünsche seitens seines Verwandten natürlich. Es war ihm im ersten Moment ebenfalls schwer gefallen Ursus zu identifizieren. Nicht nur aus dem Grund, dass Publius ihn Jahre nicht gesehen hatte, sondern auch weil Imbrex aufgrund ihres Altersunterschiedes damals noch einige Jahre jünger gewesen war und natürlich noch ist. Publius nickte bestätigend auf Titus' Anfrage und ließ sich dann an einem der Tische in der Nähe der Anrichte nieder.


    "Nun, gute Frage. Die Jahre auf Sardinien waren erholsam, aber keinsfalls erfüllend. Ich bin froh, dass ich nach meinen Studien in Corinthus wieder ein Ziel vor Augen habe", erläuterte der Aurelius knapp. Er wollte sich nicht zu lange mit seinen Beschäftigungen der letzten Jahre aufhalten. Die waren nämlich alles andere als rühmlich. Publius war zwar kein Freund von falscher Bescheidenheit, doch das würde er erst zeigen, wenn er hier in Rom etwas erreicht hatte. Zusätzlich war es für den stolzen Aurelier natürlich eine Schande, dass seine Verwandten, wie Ursus, mittlerweile in die höchsten Institutionen des Reiches aufgenommen worden waren, während Publius untätig auf einer verwahrlosten Insel verweilte. Seiner Krankheit wollte er diese Untätigkeit schon aus Prinzip nicht zuschieben.


    "Wie ergeht es dir, Titus? Ich hörte du wurdest mittlerweile in den Senat aufgenommen? Meinen Glückwunsch."


    Ein freundliches Lächeln war durchaus angebracht, befand Publius, aber keinesfalls übertriebene Freude. Er war zwar froh, gar stolz, wenn sich die Gens im Imperium durch solche Meilensteine behaupten konnte, machte aber für sich selbst keinen Hehl daraus, dass seine Freude überwog, wenn es sich um seine Verdienste handelte, die zum Wohle seines Geschlechts beitrugen.
    Titus letzte Aussage bewahrheitete sich innerhalb der nächsten Sekunden, als Cimon, ein Sklave des Hauses, an seinen Herren herantrat. Dass er ein Sklave war blieb Publius' geschultem Auge nicht verborgen. Und dass er etwas unbeholfen wirkte, ob des besonderen Tages für seinen Stand, ebenfalls nicht. So wartete der Aurelier also ab, dass Ursus sich um den Sklaven kümmerte.

  • Das war ja nicht gerade eine erschöpfende Auskunft. Da waren selbst die Briefe noch wesentlich ausführlicher gewesen. Ursus wunderte sich ein wenig darüber, ließ sich davon aber nichts anmerken. Ob Imbrex irgendwelche unangenehmen Erlebnisse gehabt hatte? "Darf ich fragen, was das für ein Ziel ist? Falls da nicht zu neugierig ist." Wenn es noch nicht spruchreif war, wollte Ursus ihn nicht zu einer Aussage zwingen.


    Cimon betrat das Triclinium. Da Ursus ihn inzwischen gut kannte, war für ihn die Unsicherheit des Sklaven noch weniger zu übersehen, als für Imbrex. Durch ihr Gespräch wußte er ja, daß Cimon mit den Saturnalien nicht so recht etwas anzufangen wußte. "Du darfst Dich gerne zu uns gesellen, Cimon", lud er ihn freundlich ein, wollte aber auch nichts erzwingen, was dem Nubier unangenehm war. "Nur wenn Du möchtest natürlich. Kennt ihr beiden euch schon? Publius, dies ist Cimon, mein Leibwächter und auch sonst sozusagen meine rechte Hand. Cimon, dies ist Publius Aurelius Imbrex, der ab jetzt auch hier wohnen wird. Du hast sicher schon von seiner Ankunft gehört." Die beiden auf solche Weise einander vorzustellen, war gerade an diesem Tag wohl richtig so.


    Das Geschenk nahm Ursus mit Erstaunen an sich. "Cimon..." Das war doch wirklich nicht nötig, hatte er sagen wollen. Dann aber merkte er, wie überflüssig diese Worte waren. Neugierig schlug er den Stoff auseinander. Die Fibel war zwar schlicht, aber dennoch nicht gewöhnlich. Und das Öl versprach gute Massagen nach anstrengenden Tagen. "Vielen Dank, das sind wirklich sehr schöne Geschenke, die ich in Ehren halten werde. Ich habe auch etwas für Dich."


    Er stand auf und nahm zwei Päckchen aus einer Kiste, die ganz unauffällig in der Ecke des Raumes stand. Eines davon reichte er nun an Imbrex weiter, er hatte es noch in aller Eile besorgen lassen. Es enthielt ein Messer mit erstklassiger Klinge, dessen Griff mit Perlmutt ausgelegt war.


    Das zweite Päckchen war deutlich größer. Dieses reichte er an Cimon. Es enthielt einen hölzernen Kasten, in dem einige Bögen Papyrus, Federkiele, ein Fläschchen mit Tinte, Siegelwachs und Schnur lagen. Zum Siegeln war ein einfaches Siegel mt einem C dazugelegt. Außerdem hatte auf der Holzkiste ein weiteres Päckchen gelegen. Dieses enthielt drei Halstücher in gedeckten Farben, sie alle mit einem Goldrand versehen und aus edlestem Stoff gefertigt.


    "Io Saturnalia, euch beiden", sagte er lächelnd als er die Geschenke übergab, dann ließ er sich wieder bequem auf der Cline nieder.

  • Er durfte sich dazugesellen? Langsam ging er einen Schritt vor und stand nun mit in der Runde. Dabei unterließ er es nicht, beide mit einer erfürchtigen Geste zu begrüßen. Unsicher sah Cimon bei der Vorstellung die beiden Männer abwechselnd an. Das war wirklich eine sehr bizarre Situation, die er zu bewältigen hatte. Der Nubier versuchte es mit einem respektvollen Nicken.


    "Es freut mich dich kennenzulernen, Dominus Imbrex,"


    Saturnalien hin oder her. Er blieb ein Herr und Cimon ein Sklave. Sich jetzt zu viel herauszunehemn konnte sicher schwerwiegende Folgen haben. Denn irgendwann würde dieses Fest wieder vorbei sein. Die Freude seines Herren ließ den Nubier offen Lächeln. Vorsichtig nickte er und war überglücklich etwas gutes für seinen Herren gefunden zu haben. Ursus hatte auch ein Geschenk?
    Cimon sah zu wie der Aurelier sein Geschenk bekam und nahm dann das seine entgegen. Überrascht sah er zu Ursus auf. Und wieder zum Geschenk.


    "Was?...Ich...Danke Herr"


    Rasch, vieleicht sogar ein wenig zu schnell fing er an seine Geschenke auszupacken. Ungläubig sah er immer wieder auf. Was für ein herrliches Geschenk...welche Möglichkeiten nun weitere Briefe an Bashir zu versenden. Und so...feine ...mit dem eigenen Siegel. Ehrfürchtig stellte er das Päckchen auf den Boden und kniete sich davor. Langsam nahm er die Teile alle einzeln in die Hand. Erst dann packte er die Tücher aus und war erschlagen von dieser Großzügigkeit. Seine Hände betasteten den guten Stoff und ein breites Grinsen zeigte sich nun auf seinem gesicht als er aufsah.


    "Das...das ist alles so wunderbar. Ich danke dir Herr. Von ganzem Herzen. Ich nehme an, diese darf ich nun auch bei besonderen Anlässen tragen?"


    Unsicher fühlte er nach seinem. War es falsch gewesen dies an diesem Tag zu tragen? Er hatte nicht damit gerechnet, das er besonders hochgestellten Persönlichkeiten begegnen würde oder seinem Herren gefallen sollte... Cimon stand noch nicht auf. Erst einmal besah er sich erneut all die schönen Geschenke. Es war ihm gleich, wie dies wirken mochte. Viel zu wundervoll war dieser Moment, als das er sich durch solche Gedanken würde ablenken lassen. Cimon wusste nicht mehr was er sagen konnte. Mit langsamen bedachten Bewegungen packte der Nubier alles wieder in das Kästchen und legte die Tücher darauf, wobei er mit den Händen erneut über den Stoff ging.

  • Es waren heute nicht viele von den Aureliern im Hause, einige der Familienmitglieder schienen es also doch vorgezogen zu haben, anstatt mit der Familie in der Stadt zu feiern. Zumindest war Abends vor allem zu dieser Festzeit in der Stadt viel los und Rom konnte sich auch sonst nie über ein trübes Nachtleben beklagen. Wenn man wusste, wo, konnte man sich in der Hauptstadt des Imperiums einen sehr schönen Abend machen.
    Dies jedoch nahm Avianus nicht in Anspruch, der viel lieber in der Villa verblieben war, um die Saturnalien mit den anderen da gebliebenen Familienmitgliedern zu verbringen. Er hatte sogar sehr viel Zeit darin investiert, die passenden Geschenke in der Stadt zu suchen und fündig war er auch geworden... mit dem dunklen Stoffsack, in welchem er alle Geschenke transportierte, wirkte der junge Aurelier jedoch wie ein Weihnachtsmann, den man zu dieser Zeit selbstverständlich noch nicht kannte.


    So schrat er, den Sack fest in der Hand, durch die Gänge der Villa und fragte sich, wer wohl heute alles zu Hause geblieben war. Grelles Licht leuchtete aus dem Triclinum in den weniger gut beleuchteten Gang und auch Stimmen waren zu hören. Vertraute Stimmen. Es war sehr ruhig, da ja bis jetzt nur drei Personen anwesend waren und diese Stimmen sich aus dem Gang heraus nur sehr leise anhörten. Dennoch konnte sich Avianus ausmahlen, wer wohl schon im Speiseraum saß.
    Ein kurzer Schritt um die Ecke und schon stand er schon an der Türschwelle und identifizierte die Teilnehmer an der Feier. Es waren Ursus, Imbrex und dieser Leibwächter von Ursus... dieser Sklave, den er nicht so gut kannte. Wie hieß er noch gleich? Ciman? Cimun? Ach nein, Cimon war es...
    "Io Saturnalia", rief Avianus freudig in den Raum hinein, welcher festlich geschmückt war und eine Atmosphäre ausstrahlte, wie sie hätte nicht angenehmer sein können!

  • Mit einem hölzernen Kamm in der einen Hand und einer Haarklammer von Charis in der anderen Hand. In eine dunkelgrünfarbene Tunika gekleidet und mit neuen Schuhen ausgestattet, bremste Marei vor dem triclinium. Konnte sie jetzt sehen, ob sie Cimon endlich gefunden hatte? Auwei.. Cimon kniete auf dem Boden.. was war geschehen?


    Sie entdeckte Ursus und einen unbekannten Besucher. Hatte Cimon sich wehgetan? Konnte er nicht mehr stehen? Sie trippelte auf Zehenspitzen der Gruppe näher und näher, hockte sich wortlos neben Cimon. Sie versuchte einen Blick in sein dunkles Gesicht zu erhaschen. Aber was sah sie da? Cimon lächelte? Und was hatte erfür eine Kiste vor sich liegen?!? Hatte sie sich beim Schlafen gehen verzählt? Ihre Haare schlafzersaust, einzelne Strähnen standen verwuschelt zu Berge. Charis war dem kleinen Mädchen zu ungeduldig beim Kämmen. Marei legte Kamm und Haarklammer in den Schoß, sah fragend zu Cimons Herr dominus Ursus auf. "Sind die zwei Nächte schon rum?"


    Beim Klang der fremden Stimme drehte sie sich um und verdrückte sich in Cimons Arme. "Cimon.. guck maall .. der da...." flüsterte Marei erschrocken. Huh.. wer war der Mann mit dem Sack? Marei spähte mit großen Augen über Cimons Schulter zu Avianus hinweg.

  • Orestes war kein großer Freund von Geschenken, so dass er sich vorgenommen hatte erst nach der Geschenke-Auspackerei ins Triclinium hineinzukommen. Als er selbiges nun betrat und merkte, dass er mitten hinein geraten war, war es ihm schon peinlich, dass er keines hatte.


    Aber so wusste er nun seit einigen Tagen, das würde dieses Jahr das letzte Mal so sein. Nächstes Jahr, wären seine Schwestern hier und er wäre verheiratet, da müsste er dann wohl oder übel sich auch um Geschenke kümmern. "Io Saturnalia!", sagte er und versuchte seine peinliche Berührtheit hinter einem Lächeln zu verstecken.


    Er blickte umher. Es waren nicht allzu viele anwesend, Imbrex, Ursus und Avianus, dazu einige Sklaven. Bene. Zu viele Menschen störten ihn nämlich immer mehr, jedenfalls im privaten Bereich. Schließlich hatte er im Auguraculum schon genug mit Menschenmengen zu tun. Er ging zu der kleinen Gruppe herüber und schaute, worüber das Gespräch ging.

  • Natürlich waren seine 'Ziele' keine geheimen, schon gleich gar nicht vor der Familie. Publius hatte es allerdings zunächst nicht für nötig befunden weiter auszuführen.


    "Ich werde wohl bei den nächsten Wahlen für den Cursus Honorum kandidieren", entgegnete Imbrex offen und knapp auf Titus' Anfrage. Dann widmete er sich Cimon, der sich wie erwartet als Sklave entpuppte. Nicht zuletzt war dies an dessen zurückhaltender Art zu erkennen, die mit der ungewohnten und einmaligen Situation der Saturnalien für den Sklaven zu begründen war. Völlig unerwartet wurde Publius von seinem Verwandten dann wieder mit einem Geschenk ins Gespräch eingebunden. Ein Geschenk? Natürlich, immerhin war es Sitte und Brauch Geschenke während der Saturnalien zu verteilen. Natürlich war ihm dieses Brauchtum nicht entfallen, allerdings musste er zugeben es in den zurückliegenden Jahren nur unzureichend gepflegt zu haben. Zusätzlich waren die letzten Tage turbulent und von seiner Ankunft in Rom geprägt. Wirklich Zeit gefunden sich über etwaige Festlichkeiten Gedanken zu machen, hatte er deshalb also nicht. Überrascht nahm er das Geschenk entgegen und blickte dann zu Ursus auf.


    "Für mich? Ich muss zugeben, ich bin...überrascht, Titus. Und unvorbereitet."


    Publius öffnete das Geschenk und begutachtete dann das Messer, das sich darin verbarg. Ein gutes Messer, erkannte der Aurelius sofort und ließ die Klinge sanft über seinen Daumen streifen.


    "Das wäre nicht nötig gewesen, danke..ich bin dir wohl etwas schuldig."


    Glücklicherweise traten im selben Moment weitere Familienmitglieder und Diener ein. Ein guter Zeitpunkt, um von seiner mangelnden Vorbereitung abzulenken, dachte Publius. Avianus und Orestes waren Publius sofort bekannt. Ersterer, da sich Imbrex erst kürzlich bezüglich der Salier mit ihm unterhalten hatte und letzterer, da es sich um seinen Vetter handelte und dieser wohl abgesehen von seinem Bruder diejenige Person war, die er in den letzten Jahren am meisten von allen gesehen hatte. Abwartend und eher zurückhaltend verfolgte der Aurelius nun das Kommende, während er die Wünsche erwiderte. Sicherlich würden sich zu einem späteren Zeitpunkt noch Möglichkeiten bieten, weitere Unterredungen mit einzelnen Verwandten zu führen.

  • Die Freude auf Cimons Miene war unübersehbar und Ursus freute sich mit ihm. Lächelnd nickte er. "Ja, genau davon kannst Du ausgehen, Cimon. Aus diesem Grund habe ich sie Dir geschenkt." Zwar war ihm immer noch schleierhaft, warum ein Halstuch so hilfreich war, doch er freute sich darüber, wie leicht es war, dem Sklaven eine Freude zu machen. Beim Schreibzeug war es schon verständlicher, war dies doch schließlich von bester Qualität. Aber auch hier war Ursus sicher, daß er letztendlich wieder den Nutzen davon hatte, wenn Cimon viel schrieb und lernte, den Postverkehr zu nutzen.


    Kaum hatte Cimon sein Geschenk ausgepackt, betraten noch Avianus und Marei den Raum. "Io Saturnalia, Tiberius! So schwer bepackt? Was hast Du heute noch vor?", begrüßte Ursus den Vetter lachend und deutete auf die Clinen, damit sich Avianus darauf niederließ. Dann winkte er Marei zu sich. "Ja, zwei mal schlafen ist vorbei, Marei. Schau, hier habe ich eine Kleinigkeit für Dich. Hoffentlich magst Du es leiden." Zum einen enthielt das Paket ein Säckchen gesüßte getrocknete Früchte und zum anderen ein schlichtes Holzkästchen. Das Kästchen allerdings hatte es in sich. Wenn man es öffnete und die Seiten abklappte, dann entstand eine winzige Wohnung bestehend aus einem Cubiculum, einem Atrium und einem Triclinium. Zwei winzige Püppchen gehörten dazu, die sogar kleine Kleidchen trugen. Es gab ein paar Einrichtungsgegenstände: Ein Bett, zwei Sesselchen mit einem Tischchen, kleine Topfpflanzen, Decken und Kissen, Teller und Becher und vieles mehr. Alles winzig klein. Ursus war sicher, daß ein kleines Mädchen damit sehr viel Spaß haben konnte. Und vor allem ließ sich alles gut und ordentlich wieder in dem Kästchen verstauen.


    Nun betrat noch Orestes den Raum, während Imbrex noch seine Freude über sein Messer ausdrückte. "Io Saturnalia, Manius. Komm, nimm Dir einen Becher mit Mulsum und gesell Dich zu uns." Natürlich blieben auch Avianus und Orestes nicht von Geschenken verschont. Sie bekamen ebenfalls gute Messer, allerdings mit anderen, sehr individuell gearbeiteten und mit Einlegearbeiten veredelten Griffen. Auf dem Knauf war das Wappen der Aurelier aus dem Schmuckstein herausgearbeitet worden. Eine Zierde, für die leider keine Zeit mehr war bei dem Messer für Imbrex. Avianus hatte er eigentlich einen Senatorenring schenken wollen. Aber er wollte Corvinus nicht vorgreifen, dem es vielleicht ein Bedürfnis war, den Neffen auf die gleiche Weise zu beschenken, wie er damals auch Ursus beschenkt hatte.


    Als Imbrex seine Verlegenheit wegen des Geschenkes äußerte machte Ursus eine wegwischende Handbewegung. "Ach, Publius, mach Dir deswegen doch keine Gedanken. Man schenkt doch nicht, um beschenkt zu werden. Sondern um die Freude in den Gesichtern der anderen zu sehen. Du schuldest mir gar nichts. Und schenkst mir Freude, wenn Du es gut brauchen kannst und auch viel benutzt." Immerhin war es gar nicht so leicht, passende Geschenke zu finden und Ursus fand sich selbst auch nicht allzu geschickt darin, das richtige zu finden.


    "Du willst also kandidieren? Jetzt schon zur nächsten Wahl? Da ist nicht mehr lange hin. Natürlich bekommst Du alle Unterstützung, die wir aufbringen können. Und ich wünsche Dir dafür viel Erfolg." Hoffentlich war Imbrex nicht zu enttäuscht, sollte es nicht klappen. Manchmal war es schwer, genug Stimmen auf sich zu vereinen. Vor allem, wenn man lange abwesend gewesen war. "Hast Du schon mit ein paar Senatoren gesprochen, damit sie Dich unterstützen?"

  • Aus diesem Grund hatte er die Tücher bekommen? Cimon sah auf. Er sah mit ganz anderen Augen zu seinem Herren auf als sonst. Dankend nickte er und musste sich dann um die kleine Marei kümmern, die sich versuchte hinter ihm zu verstecken. Langsam wurde es dem Nubier aber auch zu voll. Doch er bemühte sich es nicht zu zeigen.


    "Keine Angst Marei."


    Natürlich hielt er sie fest. Und angelte dabei hinter sich um an die verborgenen Geschenke zu kommen. Kurz musste er sich von ihr lösen, damit er heran kam. Es lag doch zu weit weg. Als er wieder da war sah er das Geschenk seines Herren an das Mädchen. Unsicher sah er zu der Puppe, die er in Tuch eingeschlagen hatte. Sie war selbst gemacht. Nur der Puppenkopf war gekauft. Den rest hatte er genäht, angemalt und sogar die Haare waren wie sie es wollte...die Farben waren wie Marei es beschrieben hatte. Doch nun war sich der Nubier nicht mehr sicher.
    Langsam setzte er sich neben sie und legte das kleine, eingeschlagene Geschenk neben sich. Sie würde es sich schon nehmen, wenn ihr danach sein würde. Dabei sah er auch immer wieder zu dem Aurelier mit seinem Sack und bemerkte wie wenig es ihm ausmachte auf dem Boden zu sitzen und wie sehr er trotz allem die Unterschiede sah und spürte. Wenigstens war er nun nicht mehr der einzige Sklave und er hoffte sehr bald auch Caelyn zu sehen, die er schon auf eine Art vermisste. Vieleicht würde er ja auch Phraates bald sehen können. Kurz drückte er die Kleine und beobachtete ihre hoffendlich aufkommende Freude.

  • Avianus´ Erscheinen war (wie erwartet) so freudig aufgenommen worden, wie immer. Lächenlnd trat er in den Raum hinein und waren nicht einmal wenige Schritte gesetzt, bemerkte er auch ein kleines Mädchen, welches über Avianus´ Anwesenheit ein wenig erschrocken war und mit großen, kindlich unschuldigen Augen über die Schultern des dunkelhäutigen Sklaven in seine Richtung spähte. Die Kleine hatte er öfter in der Villa herumrennen sehen, er fragte sich jedoch jedes Mal, zu wem sie wohl gehörte? Was mochte sie verschrocken haben? War es der Stoffsack, den Avianus bei sich trug? Nun, zugegeben, er war ein wenig mysteriös damit.


    Auf das Angebot seines Vettern, Platz zu nehmen, ging Avianus sehr gerne ein. "Ach, nichts Besonderes, Titus. Einige Kleinigkeiten für euch zu den Saturnalien." Kaum hatte der junge Aurelier ausgeredet, schon kam der nächste Aurelier in den Raum hinein und größte genau so, wie es Avianus getan hatte. So allmählich wurde es wider seines Erwartens voll hier! "Io Saturnalia, Manius!" Im nächsten Moment, Ursus hatte die paar Sekunden der Ablenkung gut genutzt, erhielt Avianus ein Geschenk seines Vetters entgegengesetzt. Ein wenig verdutzt, anschließend lächelnd nahm er er entgegen. "Wo hast du das denn versteckt", witzelte der Quaestor und packte das Geschenk aus. Es war ein wunderschönes Geschenk und Avianus wurde, als er es erblickte, mit seinen funkelnden Augen und angehaltenem Atem einen Moment lang wieder zum Kind, bis er anschließend lächelte und seinem Vettern dankte. "Das... das ist wunderschön, Titus. Ich danke dir." Es war ein sehr individuelles Geschenk und zeigte, dass Ursus sich damit Mühe gegeben hatte. Das wusste man zu schätzen.


    Nun war der Moment reif, dass Avianus seinen geheimnisvollen Stoffsack aufmachte und Geschenke verteilte. Er löste die Schnur und zum Vorschein kamen sie - das, war für Ursus bestimmt war, reichte er ihm sofort weiter. Nach Avianus´ Meinung nichts Besonderes... ein wunderschöner, dunkelfarbener Seidenmantel und ein individuell gefertigtes Kurzschwert mit der Aufschrift: "Ehre, wem Ehre gebührt" auf der Klinge. Er hatte sieben Schmiede nach einer solchen Spezialanfertigung fragen müssen.

  • Mit einem unsicheren Blick in Cimons Augen löste sie sich aus dessen starken Armen und bewegte sich auf Ursus zu, wo sie erfuhr, dass zwei mal schlafen tatsächlich schon vorbei war. Zudem erhielt sie ein Kästchen von dem Mann, der zu den Aureliern gehörte. "Für mich? Oha.. ich danke schön, dominus Ursus. Ich gucke sofort nach was es ist.. ja?"


    Mit diesen Worten trippelte sie zu ihrem Platz neben Cimon zurück, setzte sich neben ihn und packte das Geschenk aus. Viele staunende und erfreute "Ah.... ohh.. guck mal... und da.. und hier..." begleiteten das Auspacken des Geschenks. Schade, dass Ursus nicht herkam. Vielleicht machte er das noch oder er kam später gucken. Sie drehte sich mit strahlenden Augen nach ihm um und erfasste, das er grad in einem Gespräch war. Somit würde sie ihm später danken können.


    Ihr großer Freund beschützte sie vor dem sacktragenden Mann. Je näher er kam, je mehr sah er nicht mehr so unheimlich aus. "Io Saturnalia..." rief sie dem Mann mit dem Sack leise entgegen, der sich zu den anderen gesellte.


    Marei sah Cimon an und entdeckte das Päckchen neben ihm. Mit einem fragenden Blick fasste sie nach dem Päckchen und befühlte es.. das war seltsam weich.. und vorne komischerweise hart. Vorsichtig wickelte sie es aus dem Tuch. es war eine Puppe.. ganz und gar genau so wie sie es sich gewünscht. "Oh Cimon.. du bist toll...!" flüsterte Marei sichtlich ergriffen. Nein, das Lob reichte nicht aus für ihre Freude! "Toll.. toller.. am tollsten! Danke!!" rief sie begeistert aus. Nach dem Drücker hielt sie es nicht mehr auf dem Boden aus und umarmte ihn mit einem hellen Lachen. "Danke, Cimon!!"

  • Publius beobachtete das Gespräch zwischen seinen Verwandten zunächst aus dem Hintergrund, während er sich mit seinem Geschenk beschäftigte. Bedankt hatte er sich ja bereits. Der Aurelius war sich sicher, dass er sich bei Zeiten bei Titus erkenntlich zeigen würde, allerdings wollte er in diesem Moment keine falche Scham mehr zeigen. So schloss er das Thema mit einem einfachen Nicken und zur Kenntnis nehmen Ursus' Worte ab.


    Interessanter war dann Titus Themenwechsel. Offensichtlich stand er Publius' Entschlossenheit und der damit verbundenen Absicht bei der nächsten Wahl zu kandideren, kritischer gegenüber. "Sehr wohl. Ich bemühe mich die nächsten Tage aber um weitere Stimmen und Unterstützer. Gewinnen konnte ich bisher nicht nur die Stimme, sondern auch die schützenden Hände des Senators Aelius Quarto. Er hat sich bereiterklärt mich als Klient anzunehmen und sich als Patron bei den Wahlen für mich einzusetzen." Sicherlich ein guter Verbündeter, um bei den Wahlen zumindest eine einigermaßen realistische Siegeschance zu haben.

  • Mit gespannten Augen betrachtete Cimon Mareis Freude. Doch ihre Umarmung überforderte ihn leicht, ebenso wie die Worte. Unsicher legte er einen Arm um sie und lächelte. Es wurde voller und er saß mit Marei auf dem Boden. Die Sklaven beisammen, die Herren für sich. Trotz des Festes glaubte Cimon deutlich die Unterschiede zu merken. Und so sollte es doch auch sein, oder? Besser er wartete noch, das er die anderen Geschenke weitergeben konnte und würde sich dann zurückziehen. Der Nubier fühlte sich nicht wohl, gar fehl am Platz.


    Eine Hand strich immer wieder über den feinen Stoff der Tücher und sein Lächeln erreichte seine Augen. Leicht tätschelte er Mareis Rücken. Was sollte oder konnte er nur erwiedern?


    "Es war mir eine Freude, dir diese Puppe nach deinen Wünschen zu fertigen."


    Es war keine besonders gute Arbeit, aber es war das beste was er konnte. Und er hatte es mit dem Herzen getan. Noch waren sie als Sklaven die einzigen und Cimon bekämpfte das Unwohlsein mit einem Griff nach dem zu oberst liegendem Tuch. Es war dunkelblau und etwas ganz besonderes für den Nubier. Langsam nahm er es auf, löste sich aus der Umarmung nur so weit wie er musste, um sich zu diesem besonderen Anlass das Halstuch anzulegen. Ja, jetzt war es um einiges besser. Überaus dankbar und noch immer im Herzen ergriffen sah er zu seinem Herren auf.

  • Die Freude auf den Gesichtern der Beschenkten zu sehen, war für Ursus der schönste Lohn. Hatte er also bei der Wahl der Geschenke nicht allzu falsch gelegen. Die kleine Marei entdeckte recht schnell das Geschenk von Cimon und es machte Ursus auch Spaß, dabei zuzusehen, wie sie ihrer kindlichen Freude freien Lauf ließ und ihrem großen Freund um den Hals fiel.


    Lächelnd wandte sich Ursus nun Avianus zu, der aus seinem großen Sack ein Geschenk für ihn hervorzauberte. Gespannt, was sich wohl darin befand, öffnete er das Paket und konnte nur staunen über das, was er da vorfand. Was für ein edler Mantel! Was für ein herrliches Schwert! "Avianus! Das ist ... einfach großartig. Hab Dank!" Er stand auf und umarmte den Vetter kurz und herzlich. Beides konnte er sehr gut brauchen. Zumindest wenn das mit dem Kommando tatsächlich klappen sollte.


    Nun ließ sich Ursus zunächst wieder auf der Cline nieder und winkte dann einem Klienten, daß er schon mal Obst, Eier mit pikanter Soße, Oliven, Käse und ofenfrisches Brot hinstellen sollte. Er wandte sich Imbrex zu, der gerade von seinem Patron erzählte. "Aelius Quarto ist Dein Patron? Hierzu kann ich Dir nur gratulieren! Ich halte große Stücke auf ihn und ich weiß, daß er seine Klienten nach allen Kräften unterstützt. Die zwei Jahre, die ich ihm als Quästor Consulum beiseite stehen durfte, waren für mich sehr lehrreich und fördernd."

  • Einen kurzen Moment lang musste Avianus sich Gedanken machen, ob das Geschenk für Titus nicht ein wenig zu ausgefallen war. Er war sich nicht sicher, ob ein Schwert als Geschenk eine gute Idee war - doch dennoch strebte Ursus ein Kommando an und das Schwert soll Stärke symbolisieren und schützen. Das ist das, was sein Vetter sein musste. Stark sein und schützen können. Jeder Zweifel verflog, als Ursus sein Geschenk auspackte und wenige Augeblicke danach freudenstrahlte. Die Freude im Antlitz seines Vettern steckte auch Avianus an, der die herzliche Umarmung erwiderte. "Es freut mich, dass es dir gefällt, Titus. Es war auch schwer, eine solche Sonderanfertigung zu ergattern. Manche Schmiede lassen sich auf so etwas nicht ein oder fordern unrealistische Summen dafür." Avianus nahm wieder auf seiner Cline Platz und wühlte das nächste Geschenk hinaus, welches dieses mal für Imbrex bestimmt war. Er reichte es ihm mit einem freudigen Gesichtsausdruck.
    "Das, Publius, ist für dich." Es war auch etwas Unspektkuläres, aber etwas Schönes, wovon der junge Einsteiger im Cursus Honorum sicher Gebrauch hatte. Ein reich verzierter Briefbeschwerer mit edler Bemalung und eine wunderschöne, aus edlen Stoffen hergestellte Toga Pinguis.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    Die Freude auf den Gesichtern der Beschenkten zu sehen, war für Ursus der schönste Lohn. Hatte er also bei der Wahl der Geschenke nicht allzu falsch gelegen. Die kleine Marei entdeckte recht schnell das Geschenk von Cimon und es machte Ursus auch Spaß, dabei zuzusehen, wie sie ihrer kindlichen Freude freien Lauf ließ und ihrem großen Freund um den Hals fiel.


    Orestes war zunächst mehr als überrascht, aber seine leuchtenden Augen verrieten trotz der Stille, die er von sich gab, dass es ein gutes Geschenk war. So still strahlend ging er zu Ursus: "Titus, das wäre doch nicht nötig gewesen. Danke!"


    Gedanken, die ihn lange nicht mehr überkamen, überkamen ihn jetzt. Er dachte an seine Familie zurück, die ihn - wie er wusste - bald einholen würde. Das Gefühlsmix, das ihn diesbezüglich bewegte, legte er beiseite.

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