Obwohl das Atrium der Villa Vinicia wie alle anderen Domus ein Compluvium hatte, kam nichts der schlechten Luft auf den Straßen Roms in die noble Senatorenresidenz. Nur ein wenig nach Winter roch es, befand zumindest Lysias. Nur in Germania hatte der Schnee diesen Eindruck noch verstärkt.
Ihm folgte der patrizische Traum- äh, Stimmfänger Flavius Piso, der nun Gelegenheit bekam, zumindest diesen Raum ganz genau inspizieren zu können, wenn ihm schon der Anblick des Vestibulums nur flüchtig vergönnt gewesen war (auch wenn Lysias sich bemüht hatte, gemessenen Schrittes voranzuschreiten).
„Ich werde nun mit meinem Herrn Rücksprache halten, Flavius, ob er Zeit für Gäste aufbringt. Bis dahin mach es dir bitte auf diesem Triclinium* hier bequem.“ Er deutete auf Angesprochenes und ließ es sich nicht nehmen, ansprechend ein Kissen zurückzurücken. Wie für ihn üblich mit leichtem Schalk in den Augen.
„Einen Moment!“ Mit diesen Worten drehte der Sklave sich um und ließ den begnadeten Lyraspieler zurück. (Wie gut nur, dass er nicht für ein Vorsingen bei Lucianus vorsprach!) Ja genau, Lucianus, zu dem ging Lysias nämlich.
* im Sinne von drei Klinen