hortus | Unter Mäusen

  • "Ja, von eurer Kandidatur hat uns bereits Manius erzählt", Narcissa nickte. Sie war tatsächlich nicht allzu zufrieden mit Marcus Erläuterungen, der zwar nicht direkt aber doch indirekt deutlich machte, dass er Politik nicht für das geeignetste Interessensgebiet für eine junge Frau hielt. Er war dies bezüglich also eindeutig der falsche Ansprechpartner. Schon in Terentum hatte sie das politische Geschehen und die Entscheidungen der Großen beobachtet - beobachtet, sich nicht eingemischt. Aufgrund ihrer Erziehung wusste sie natürlich, dass es ihr nicht zustand, ihre Meinung zu äußern. Zuhören hatte ihrer Meinung nach aber noch niemandem geschadet - auch nicht einer Frau. Sie bemerkte Marcus´ Unzufriedenheit hinsichtlich der Abwesenheit des Kaisers. "Ist er denn schon lange fort aus Rom?" Es war nur eine sehr oberflächliche, belanglose Frage von der sie glaubte, er würde sie tolerieren. Und weiterin erkundigte sie sich höflich: "Ich hoffe, es läuft so, wie ihr es euch vorgestellt habt?"


    Über sein Eingeständnis schmunzelte sie, nahm seinen Faden auf, "Nach der langen Fahrt wäre das sogar eine sehr gute Idee..." Sie sehnte sich nach etwas Entspannung - und wenn schon nicht ein Bad, dann zumindest ein kleiner Spaziergang. Und natürlich war es auch wichtig, zu wissen was gesellschaftlich vor sich ging. Unwissenheit konnte einen da in sehr unangenehme Situationen bringen.

  • Schweigend, aber aufmerksam lauschte sie dem Gespräch zwischen ihrer Schwester und Marcus. Es wurde Zeit, dass sie sich nun auch etwas tiefer in den Sumpf der Politik vorwagte. Früher oder später würde sie einen Mann heiraten, der sicherlich großen Einfluss hatte und dann wollte sie nicht da stehen wie ein Dummchen. Auch wnen ihr der Gedanke nicht sonderlich behagte, verheiratet zu werden. Aber sie hatte ja nun einmal eine Verpflichtung gegenüber der Familie. Die Familie hatte Vorrang vor den persönlichen Wünschen. Außerdem war ihr Bruder ja politisch angagiert und da sie ihren Bruder näher kennen lernen wollte, widmete sie sich nun auch den wichtigen Themen. Sie horchte auf, als Marcus mehr am Rande erwähnte, dass der Kaiser nicht in Rom war. Eigenartig, fand sie, überließ es aber Narcissa nach zu Fragen, sie hatte einen etwas besseren Überblick als sie.


    Der Vorschlag in die Thermen zu ging, traf bei beiden Mädchen auf Zustimmung. "Ein Besuch in den Agrippa Thermen klingt verlockend!" stimmte sie Narcissa dann zu.

  • "Eine Weile. Er weilt länger in Misenum als er in Rom regiert hat, nachdem sein Vater gestorben ist", erwiderte ich zu Narcissa gewandt. Wie lang mochte das nn schon sein? Zwei Jahre, vielleicht drei? Ich wollte mich da nicht festlegen. Ich überlegte, was Narcissa mit ihrer nächsten Bemerkung meinte. Was lief so, wie wir es uns gedacht haben? Die Kandidatur? Oder sprach sie etwa von Celerina und mir? Ich runzelte die Stirn und sah von ihr zu Flora und zurück? "Meinst du die Kandidatur? Doch, ja, ich denke, das läuft ganz gut. Ich bin zuversichtlich, und Manius ebenso." Ich nickte untermalend. Von Celerina hatten die zwei sicherlich nicht gesprochen...


    Dass mein Vorschlag mit den Thermen so gut angenommen wurde, freute mich. "Nun gut, dann schlage ich vor, ihr zwei geht Celerina und Prisca mal fragen. Soweit ich weiß, müssten die beiden eigentlich zu Hause sein. Und gerade nach einer langen Reise tut es ganz besonders gut, sich in warmen Wasser zu entspannen", pflichtete ich bei und leerte meinen heißen Gewürzwein. "Ich hoffe aber doch, dass wir uns heute Abend zum Essen sehen?" fragte ich noch freundlich, als ich mich erhob. "Viel Spaß euch beiden jedenfalls." Ich stellte meinen Becher ab und ging dann, um die beiden mit ihrer Thermenplanung allein zu lassen.



    Sim-Off:

    Die Geschichten sind inzwischen schon so weit fortgeschritten, dass wir bei Bedarf lieber ein neues Thema aufmachen als hier in der Vergangenheit weiter zu schreiben. :)

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