"Ja, von eurer Kandidatur hat uns bereits Manius erzählt", Narcissa nickte. Sie war tatsächlich nicht allzu zufrieden mit Marcus Erläuterungen, der zwar nicht direkt aber doch indirekt deutlich machte, dass er Politik nicht für das geeignetste Interessensgebiet für eine junge Frau hielt. Er war dies bezüglich also eindeutig der falsche Ansprechpartner. Schon in Terentum hatte sie das politische Geschehen und die Entscheidungen der Großen beobachtet - beobachtet, sich nicht eingemischt. Aufgrund ihrer Erziehung wusste sie natürlich, dass es ihr nicht zustand, ihre Meinung zu äußern. Zuhören hatte ihrer Meinung nach aber noch niemandem geschadet - auch nicht einer Frau. Sie bemerkte Marcus´ Unzufriedenheit hinsichtlich der Abwesenheit des Kaisers. "Ist er denn schon lange fort aus Rom?" Es war nur eine sehr oberflächliche, belanglose Frage von der sie glaubte, er würde sie tolerieren. Und weiterin erkundigte sie sich höflich: "Ich hoffe, es läuft so, wie ihr es euch vorgestellt habt?"
Über sein Eingeständnis schmunzelte sie, nahm seinen Faden auf, "Nach der langen Fahrt wäre das sogar eine sehr gute Idee..." Sie sehnte sich nach etwas Entspannung - und wenn schon nicht ein Bad, dann zumindest ein kleiner Spaziergang. Und natürlich war es auch wichtig, zu wissen was gesellschaftlich vor sich ging. Unwissenheit konnte einen da in sehr unangenehme Situationen bringen.