segelte ein kleines Boot unter glühender Sonne und bei einer leichten Brise aus Nordost friedlich dahin. Drei Männer befanden sich dort in dem Fahrzeug, ihrer ärmlichen Kleidung und der sonnengegerbten Haut nach zu urteilen handelte es sich ganz ohne Zweifel um einfache Fischer und als Anhänger dieses Berufsstandes gehören sie ohne Frage mit zu den ärmsten Schichten der römischen Gesellschaft. Niemand beachtet sie, niemand schenkte ihnen auch nur die geringste Aufmerksamkeit, weder die hohen Patrizier und Senatoren zu Rom, noch die reichen Pfeffersäcke zu Ostia und Alexandria oder gar die dicken Kauffahrer, welche in den florierenden Gewürzhäfen am Westufer des Roten Meeres beheimatet waren.
Stunde um Stunde verging, die Mittagszeit war schon vorrüber und die beiden Kerle welche für die Handhabung des Segels zuständig waren hatten es sich am Bug unter einer Plane aus groben Leinen gemütlich gemacht und hielten nun ein kleines Nickerchen. Lediglich der Steuermann am Heck war hellwach, bediente die Pinne mit kundiger Hand und navigierte das Boot an zahlreichen Riffen und Untiefen vorbei unbeirrt seinem Ziel entgegen. Von Zeit zu Zeit nahm er einen Schluck aus dem ledernen Wasserschlauch welcher an der Steuerbordseite immer griffbereit lagerte. Das kostbare Nass war lauwarm von der Hitze und schmeckte fürchterlich, gekühlter Wein wäre ihm jetzt viel lieber gewesen, aber diese Art des Hochgenusses konnte sich ein armer Kerl wie er nur äußerst selten leisten. Gegen vier Uhr nachmittags weckte er seine beiden Kameraden, denn das Zeil ihrer Reise kam in Sicht. Es war eine kleine, unbewohnte Felseninsel, welche schon zum Territorium des geheimnisvollen Königreiches von Meroe in Nubien gehörte, denn bereits im Morgengrauen hatten sie die ägyptischen Hoheitsgewässer verlassen.
Steuermann: "LOS WACHT AUF IHR BEIDEN FAULPELZE!!!" "HEUTE ABEND GIBT ES GEBRATENES FLEISCH UND WEIN UND ALLES UMSONST!"