triclinium maior | Frühstück mit Familienzuwachs

  • "Ja... domina." erwiderte Marei leise zu Septimas Worten. Schließlich sprach dominus Ursus sie an. Marei musste überlegen, was er mit Bruder und Schwester meinte.. aber ja.. es war so logisch! "Oh.. stimmt.. ja, ich muss das ihm erzählen! Am besten mache ich das gleich. Dann ist er der Erste, der es erfährt!" plapperte sie ziemlich aufgeregt über die aufregende Erkenntnis drauflos, verbeugte sich rasch vor ihm und seiner Frau. Marei lief mit schnellen Schritten aus dem triclinium maior. Natürlich um Cimon zu suchen. Als letztes sah man von Marei die wehenden Bänder ihres Kittels, hörte man ihre rennenden Füße, die sie Richtung Sklaventrakt trugen.

  • "Bitte. Gern geschehen", hatte ich nur noch schmunzelnd auf den Dank der beiden erwidert. Sie sollten selbst herausfinden, was es war. Celerinas Geschenk war ebenso unerwartet für mich wie vermutlich für alle anderen. Nur im Gegensatz zu den anderen fragte ich mich, ob sie das kleine Mädchen deswegen verschenkte, weil sie es nicht ertragen konnte, sie anzusehen und zu wissen, dass sie noch kein Kind trug. Die ganze Szenerie ließ mich daher etwas seltsam fühlen, und ich warf Celerina hin und wieder einen kurzen Seitenblick zu, ohne jedoch ergründen zu können, ob dieser vermutete Grund auch der tatsächliche Anlass für dieses Geschenk war.


    Ganz allmählich wirkte auch der widerlich Trunk, den ich heruntergezwungen hatte, und der Kopfschmerz wich - nur leider zu Gunsten einer aufkeimenden Übelkeit, die mich erneut wünschen ließ, doch nicht so viel getrunken zu haben am vorangegangenen Abend. "Entschuldigt mich..." murmelte ich, ganz käsig im Gesicht, und stand auf, ein wenig schwankend, um dann wenig elegant aus dem Raum zu hasten.

  • Ursus gab breitwillig Auskunft über seinen Arbeitsablauf am Morgen. Zu seinen Essgewohnheiten nickte sie nur, allerdings schüttelte es Septima innerlich. Das wäre ihr alles am Morgen viel zu viel. Aber vielleicht lag es auch an dem 'schweren Training'? „Was für schwere Übungen vollziehst du denn bereits im Morgengrauen?“ In der Hinsicht fehlte es ihr völlig an Vorstellungsgabe, denn das ein Mann sich freiwillig sportlich betätigte, hatte sie so nie kennen gelernt und außerdem lag sie lieber länger im Bett und frühstückte für gewöhnlich auch in diesem.


    Zustimmend nickte sie auf Ursus Angebot. „Es kann nie schaden, einen Sklaven mehr dabei zu haben. Wobei, ein guter Stadtführer wäre mir lieber. Kennt er sich in der Stadt aus?“ erkundigte sie sich nach Cimons Fähigkeiten.


    In Bezug auf Marei, nahm sich Septima vor, sie ihrer Sklavin Frija an die Hand zu geben. Sie konnte dem Mädchen gut beibringen, welche Aufgaben eine Leibsklavin für ihre Domina zu vollrichten hatte. Und noch wußte niemand, welch verborgenen Talente noch in dem Kind schlummern mochten. Womöglich würde sie eine herausragende Ornatrice werden?


    Das Frühstück nahm seinen Fortgang und mit einem Mal hechtete Corvinus, ganz blass im Gesicht, aus dem Zimmer. Überrascht folgte sie mit ihrem Blick dem davon stürmenden Mann und verspeiste anschließend ihre letzten Stücke Obst.

  • Ursus schmunzelte, als sie so nachfragte, als würde sie schwer bezweifeln, daß Cimon und Ursus sich wirklich verausgabten. "Wenn Du magst, kannst Du ja mal mit mir zusammen aufstehen und zuschauen?" Noch wußte er ja nicht, daß sie gerne morgens lange liegenblieb und sogar im Bett frühstückte. Nein, das wäre nichts für ihn, er war einfach kein Langschläfer.


    "Cimon kennt die Stadt leider noch nicht sehr gut. Nur die Wege, die wir regelmäßig zusammen gehen. Also zu den normalen Sehenswürdigkeiten kann er Dich schon führen. Die kleine Marei kennt sich richtig gut aus, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie die richtige Begleitung für euch ist. Ansonsten kannst Du jeden anderen Sklaven hier aus dem Haus auswählen. Sie kennen sich aus und sind zuverlässig."


    Er schaute erstaunt seinem Onkel nach, der fluchtartig und mit unübersehbarer Übelkeit den Raum verließ. "Hm, unsere Hochzeitsfeier muß ein wahrhaft ausschweifendes Fest gewesen sein." Auch er nahm den letzten Bissen zu sich. "Wir sollten uns auch so langsam auf den Empfang vorbereiten. Wie sieht es aus, Septima? Wollen wir zuerst schauen, ob wir das Geschenk meines Onkels ausfindig machen können?" Er erhob sich von der Cline und reichte seiner jungen Frau galant die Hand, um ihr aufzuhelfen.

  • Ursus verstand es sehr gut nicht direkt auf ihre Fragen zu antworten, sondern ihre Neugier anzustacheln. Septima schaute ihren Mann mit leicht schief gelegtem Kopf abschätzend an. „Mhm... vielleicht sollte ich mir das in der Tat einmal anschauen.“ Das sie dafür sehr früh aufstehen mußte, würde sie das eine mal überleben. Dafür war sie jetzt viel zu neugierig, was ihr Mann mit dem Sklaven zusammen morgens so trieb.


    Als Stadtführer konnte Septima Cimon also nicht gebrauchen, dafür aber die kleine Marei? „Oh nein, dass Kind werde ich ganz bestimmt nicht mitnehmen. Da lasse ich mir lieber jemanden vom Maiordomus, wie hieß er noch gleich? vorschlagen lassen. Ein mal nicht hingeschaut und schon ist das Kind verschwunden und wir Frauen sitzen in irgend einer verlassenen Gegend fest. Nein, nein, auf diese Art von Versuch lass ich mich nicht ein.“ machte sie ihren Standpunkt deutlich.


    Zu ihrem und Ursus Glück ging das Gespräch wieder in Richtung des Geschenks von Corvinus. „Ja, du hast Recht. Wir sollten uns für die heutigen Besucher fertig machen.“ Sie ließ sich von ihm aufhelfen und verließ mit ihm gemeinsam das Triclinium.

  • "Ja, tu das. Wer weiß, vielleicht bekommst Du sogar Lust, mitzumachen?", scherzte Ursus grinsend und war sehr gespannt darauf, was seine Frau zu diesem kühnen Vorschlag sagen würde.


    "Nunja, ich dachte mir schon, daß die Kleine nicht die Richtige dafür ist. Brix heißt der Majordomus. Er wird Dir jemanden mitgeben, der zuverlässig ist und sich gut auskennt." Darauf konnte man sich bei Brix wirklich verlassen. "Bis später", sagte Ursus noch zu den anderen Anwesenden. "Wir sehen uns beim Empfang."


    Mit seiner bezaubernden Frau an der Hand verließ Ursus das Triclinium und sie gingen zusammen auf die Suche nach dem Geschenk, das so groß war, daß man es glatt übersah.

  • Ursus schlug ihr allen ernstes vor, seiner morgendlichen Ertüchtigung nicht nur mit den Augen, sondern auch in Taten beizuwohnen. „Frag mich das noch mal, wenn ich gesehen habe, wie deine Übungen am Morgen ausschauen.“ wich sie ihm geschickt aus und lächelte charmant.
    Das der Maiordomus Brix hieß, war ihr natürlich schon wieder entfallen, genauso wie sie sich den Namen von Ursus Nubier einfach nicht merkte. Es waren doch nur Sklaven…

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