Einkaufsbummel oder wo findet man das beste Opfer

  • Sedulus lächelte als er das Leuchten in den Augen seiner Verlobten sah und auch noch aus einem anderen Grund. Es sah fast so aus, als wolle Serrana ihre beiden so eben erstandenen Kleider nicht wieder hergeben so fest wie sie diese an sich drückte.


    Sedulus drehte sich noch einmal zur Verkäuferin um sich zu verabschieden.


    Vale und einen schönen Tag noch...


    Und sie verließen den Laden und standen neben den beiden Sklaven. Sedulus mußte sich erst ein mal einen Überblick verschaffen, wo sie denn nun überhaupt waren.


    Mache ich doch glatt.


    Und nahm Serrana lächelnd bei der Hand.


    Ich glaub wir müssen in diese Richtung. Der Händler hat seinen Laden in der Nähe des Umladehafens wenn ich mich recht erinnere.


    Er blickte zu Teutus welcher seine Worte mit einem Nicken bestätigte.


    Ich hoffe du bist mit deinem Einkauf zufrieden...


    Meinte er dann zu seiner Verlobten und sah sie dabei an.

  • Es fiel ihr fast ein wenig schwer, sich wieder von dieser kleinen, von aussen so unscheinbaren Fundgrube an wunderschönen Dingen wieder loszureissen. Mit leichtem Bedauern in der Stimme verabschiedete sich auch Serrana von der Ägypterin, die ihr beim Herausgehen noch zuzuzwinkern schien, und trat dann hinter Sedulus wieder hinaus in die kleine Seitenstraße, wo sie erst einmal blinzeln musste, um sich wieder an das helle Tageslicht zu gewöhnen.
    Am Umladehafen war sie bislang noch nie gewesen, aber da heute ohnehin ein Tag für ungewöhnliche Premieren zu sein schien, passte auch der ganz gut ins Bild.


    "Oja, das bin ich allerdings." antwortete sie mit einem Lächeln und drückte leicht seine Hand. "Die Kleider sind wirklich wunderschön, auch wenn ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen kann, das blaue irgendeinem anderen Menschen vorzuführen als dir." Ein ähnliches Kribbeln wie im Laden lief kurz durch ihren Körper, während ihr Daumen eher unbewusst über die Haut seiner Hand strich, bevor sie sich fast unwillig wieder auf andere Dinge konzentrierte. "Aber jetzt sollten wir uns lieber wieder um unser Opfer kümmern, sonst schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig in die beiden Tempel."

  • Das freut mich zu hören Liebste.


    Und gab Serrana einen Kuss auf die Stirn. Dann lächelte er.


    Es reicht ja auch wenn du es mir vorführst.


    Er nickte zustimmend zu. Es hatte ihn eh gewundert, dass Serrana nicht länger bei der Anprobe gebraucht hatte. Haben doch die im allgemeinen die Angewohnheit, etwas länger zu benötigen wenn es um Kleider und auch Schuhe ging. 8)


    Bis zum Hafen ist es noch ein kleines Stück. Das Geschäft des Rebenius ist dort in der Nähe wo wir zusammen spazieren waren. Dann sollten wir uns wirklich ein klein wenig sputen.


    Sedulus legte einen schnellere Gang ein.


    Wenn ich dir zu schnell bin, mußt du es eben sagen Serrana.

  • Was ihre Großmutter wohl dazu sagen würde, dass sie jetzt ein sündhaft teures Kleid besaß, das maximal zwei Menschen zu Gesicht bekommen würden? Nichts gutes vermutlich, aber da Laevina bei diesen Gelegenheiten wohl eher nicht anwesend sein würde, konnte Serrana ihre Meinung eigentlich auch ganz egal sein. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen schüttelte sie diesen Gedanken ab und sah überrascht auf, als Sedulus ihr erklärte, wie weit entfernt die von ihm bevorzugte Weinhandlung war. Andererseits weckte der Gedanke an den erwähnten Spaziergang durchaus angenehme Erinnerungen in ihr, so dass sie gegen eine Fortsetzung nichts einzuwenden hatte.


    "Mach dir keine Gedanken, ich bin fast immer mit Adula unterwegs, und die läuft auch immer sehr schnell. Wenn ich gar nicht mehr kann, melde ich mich, dann musst du mich halt tragen." Serrana zwinkerte Sedulus kurz zu und passte sich dann seinem Schritttempo an. Teutus und Adula folgten den Beiden mit ein paar Metern Abstand.

  • Tragen? Na wenn du meinst.


    Grinste Sedulus breit.


    Sie waren durch enge Gassen gelaufen, ein Elefant, selbst ein Bär hätte hier seine Probleme gehabt durchzukommen. Einige Kinder hätte sie beinahe umgerannt und Adula hätte fast den Korb mit den Einkäufen fallen lassen. Wäre dies geschehen, hätten die Pümpfe nichts zu lachen gehabt.
    Endlich hatten sie die Straße erreicht, wo Rebenus seinen Laden hatte.


    Es sind noch einige Schritte, dann sind wir dort. Er hat ein Tisch und einige Stühle in seinem Laden stehen wo man den Wein probieren kann. Dort wirst du dich ein klein wenig ausruhen können.


    Endlich standen sie vor dem Haus. Es war recht groß wie es sich eben für einen Weinhandel gehörte. So betraten sie also die Verkaufsräume.


    Salve Rebenius.


    Grüßte Sedulus den Händler. Sedulus kannte ihn flüchtig.

  • Als sie endlich nach einem scheinbar endlosen Irrlauf durch verwinkelte Straßen und Gässchen an ihrem Ziel angekommen waren, war Serrana ganz schön ausser Puste und sah ein wenig sehnsüchtig zu den Stühlen hinüber. Nein, das Ausruhen musste noch ein wenig warten, schließlich waren sie ja mit einem ernsthaften Ansinnen hergekommen. Ein kurzer misstrauischer Seitenblick ging hinüber zu Adula, die so verdächtig gut gelaunt aussah. Kurz nachdem die Horde Kinder an ihnen vorbeigestürzt war, hatte Serrana hinter sich einen dumpfen Aufprall gehört, als wäre jemand mit ziemlicher Wucht gegen die steinerne Häuserwand geprallt. Da sie jedoch so in Eile gewesen war, hatte sie sich danach nicht umgedreht und der leicht verschüchterte Blick, mit dem Teutus Adula musterte, deutete an, dass das wohl die richtige Entscheidung gewesen war.
    Serrana seufzte leicht resigniert und wandte sich dann dem Weinhändler zu, der Sedulus sofort sehr höflich und dienstbeflissen begrüsste.


    "Salve, Senator Germanicus, welche Ehre für meinen bescheidenen Laden. Womit kann ich dir behilflich sein? Wir haben gerade neue und exquisite Lieferungen hereinbekommen, aus Gallien, Hispania und der Campania, wenn es lieber etwas heimatliches sein soll."

  • Sedulus grinste breit. Rebenius untertrieb wieder schamlos. Aber so war der gute Mann halt. Außerdem hielt man so seine Kunden. Rebenius war schon kein Dummer.


    Du bist und bleibst ein alter Schmeichler Rebenius. Könnten wir denn ein Versücherli von den Weinen haben die du neu hereinbekommen hast?


    Schließlich wollte Sedulus den Göttinen nichts Schlechtes vorsetzen. Ob der Wein nun von hier war oder aus einer anderen Provinz oder gar aus dem Ausland, dürfte für das Opfer wohl kaum eine große Rolle spielen.
    Dann drehte er sich zu Serrana sprach allerdings weiter mit dem Weinhändler.


    Darf ich dir mein zukünftige Frau vorstellen, Iunia Serrana.


    Dann wandte sich Sedulus an seine Verlobte.


    Serrana, dass ist der Schmeichler unter den Weinhändlern Rebenius. Er so ziemlich die meisten und besten Weine auf Lager.

  • Rebenius verbeugte sich leicht und wies dann auf die recht gemütlich aussehenden Tische und Stühle. "Ja, selbstverständlich, Senator, nehmt doch bitte Platz, ich werde euch ein paar Kostproben aus meinem Lager vorführen."
    Er schnippte kurz mit den Fingern, und ein Sklaven eilte aus dem hinteren Teil des Ladens herbei, um zwei Becher auf einem der Tische abzustellen, während Rebenius sich nun Serrana zuwandte, die fasziniert zwischen all den Fässern und Amphoren hin- und herschaute.


    "Es ist mir eine Ehre, dich kennenzulernen, werte Iunia, ich darf mir doch erlauben, dir und dem Senator alles Gute für euer gemeinsames Leben zu wünschen?"


    "Salve, Rebenius" erwiderte sie lächelnd seine freundliche Begrüßung und ließ sich dankbar auf einem der Stühle nieder, wo sie unauffällig ihre vom langen und recht schnellen Marsch schmerzenden Füße aneinander rieb. "Und vielen Dank für deine Wünsche, mögen die Götter uns gewogen sein und sie erfüllen."


    Rebenius deutete eine erneute Verbeugung an, wartete, bis auch Sedulus sich gesetzt hatte und holte dann ein paar aus Ziegenleder gefertigte Schläuche hervor.


    "Nun, wie wäre es zum Beispiel mit diesem Wein hier? Er stammt aus Chios und schmeckt herrlich leicht und fruchtig." Er goss ein wenig von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit in die beiden Becher und wartete geduldig ab, bis seine beiden Gäste gekostet hatten.

  • Sedulus nahm dankend den Platz an welecher ihm von Rebenius angeboten wurde.


    Ah, sehr fein. Ich hoffe es sind einige gute Tropfen darunter.


    Dann ging alles ziemlich rasch. Der Händler erteilte ein paar Befehle und ein Sklave huschte davon um den Wein zu holen.


    Ich danke dir für die Glückwünsche Rebenius.


    Sedulus lächelte den Händler freundlich an. Dann kostete er den Wein.


    Ja doch, der ist doch mal nicht schlecht. Was meinst du Serrana, ob dieser Tropfen den Göttinen auch gefallen würde?


    Sedi sah seine Verlobte fragend an und wandte sich dann an den Händler.


    Du mußt wissen, meine Zukünftige ist Priesterin. Da will man als Mann ja nichts falsch machen... ;)

  • Ja, da hatte Sedulus recht. Serrana hatte keine allzu großen Erfahrungen mit den verschiedenen Weinsorten, aber dieser schmeckte wirklich gut, vollmundig und trotzdem nicht zu schwer, und das, obwohl Rebenius die Probe natürlich nicht mit Wasser verdünnt hatte.


    "Nun, ich kann natürlich nicht für die Göttinnen sprechen, aber mir schmeckt er sehr gut." antwortete sie Sedulus lächelnd und probierte direkt noch einen kleinen Schluck, bevor sie den Becher wieder auf dem Tisch abstellte.


    Als Rebenius von Serranas Zugehörigkeit zum Cultus Deorum erfuhr, verbeugte er sich gleich noch einmal. "Nun, dann freut es mich doppelt, dich heute in meinem Laden begrüßen zu dürfen, Iunia. Unter meinen Kunden befinden sich viele deiner werten Kollegen. Senator Germanicus und du könnt euch sicher sein, dass meine Weine auch den höchsten Ansprüchen Genüge tragen." Rebenius blieb bei diesen Worten ganz entspannt und ruhig und lächelte vergnügt, da er wusste, dass seine Ware jeder noch so eingehenden Prüfung standhalten würde. Dafür war sie ja auch nicht allzu billig.


    "Wollen wir davon etwas für das Opfer mitnehmen?" wandte Serrana sich an ihren Verlobten. "Oder möchtest du lieber noch eine andere Sorte probieren?"

  • Ja nicht. Ich glaube den sollte ich mir merken.


    Antwortete Sedulus Serrana mit einem Nicken. Ob er allerdings den Göttinen genügte, dass würde er eh nie erfahren von daher...


    Also gut wir nehmen diesen.


    Erklärte Sedulus dem Händler. Womit die Frage seiner Verlobten auch schon beantwortet war.


    Dann hätte ich eine kleine Amphore und eine etwas Größere wenn es denn machbar ist.


    Die Kleinere würde den Göttinen wohl genügen, er wollte sie ja auch nicht besoffen machen. Die Größerer allerdings, würde Sedulus für sich und Serrana mitnehmen.

  • "Eine sehr gute Wahl, Senator." Auf ein Zeichen von Rebenius nahm der Sklave ihm den Schlauch ab und begann, zwei Amphoren von unterschiedlicher Größe mit dem gewünschten Wein abzufüllen. "Die kleinere Amphore kostet 14 und die größere 20 Sesterzen, und erlaub mir bitte, dir und deiner künftigen Gattin dies hier als kleine Aufmerksamkeit zu eurer baldigen Vermählung zu schenken." Mit diesen Worten suchte der Weinhändler eine weitere bereits versiegelte Amphore aus seinem Angebot heraus und überreichte sie Sedulus. "Dieser Wein kommt aus Lesbos und ist auch ein ganz ausgezeichnetes Tröpfchen."


    Serrana warf einen Blick auf die zahlreichen Körbe, Krüge, Pakete und Säckchen, die sich mittlerweile in Sedulus' und ihren Armen und Händen und vor allem denen der beiden Sklaven angesammelt hatten und konnte nur mit Mühe ein Schmunzeln unterdrücken. Wenn sie das alles zu den Tempeln transportieren wollten, hatten sie noch ganz schön was zu tun.


    "Vielen Dank, Rebenius, das ist sehr großzügig von dir." strahlte sie den Weinhändler an und wandte sich dann wieder Sedulus zu. "Sollen wir jetzt direkt zu den Tempeln gehen oder wollen wir eine kleine Pause machen?"

  • Sedulus erhob sich und kopfte dem Händler auf die Schulter und lächelte.


    Rebenius, ich muß dir noch ein mal Dank sagen. Mögen Bacchus und Mercur dein Geschäft weiterhin die Gunst erweisen wie bisher.


    Dann nahm er das Geschenk entgegen und wandt sich an seine Verlobte.


    Wie du möchtest. Wir können uns auch gerne erst den Feigen widdmen.


    Sedulus sah zu den beiden Sklaven. So wie diese aussahen, hätten sie wohl auch nichts gegen eine kurze Pause und ein paar Feigen.

  • "Der Dank ist ganz meinerseits." antwortete Rebenius jovial und geleitete seine beiden Kunden dann zum Ausgang.
    Draussen in der Sonne angekommen, zuckte Adula auf Sedulus' Blick hin nur kaum wahrnehmbar mit den Schultern. Sie persönlich hatte sich gerade erst warmgelaufen, aber erfahrungsgemäß war das bei Leuten in ihrer Begleitung nicht zwangsläufig genauso. Teutus sah in Serranas Augen auch ein wenig erschöpfter aus als ihre unverwüstliche Leibsklavin und da ihre eigenen Füße nach wie vor ein wenig schmerzten, schaute sie sich eine Weile in der Umgebung des Ladens um und wies schließlich auf ein ein niedriges Steinmäuerchen, über dem ein scheinbar uralter Baum seine Zweige erstreckte.


    "Was hältst du davon, wenn wir uns da drüben hinsetzen? Da können wir in Ruhe die Feigen essen und anschließend mit frischen Kräften in den Tempelbezirk hinübergehen."

  • Sedulus drückte Teutus nun auch noch die drei Amphoren in die Hand und grinste breit.


    So wie ich dich kenne, wirst du die auch noch tragen können. Aber wehe es geht eine davon zu bruch, ich lass dich ans Kreuz schlagen!


    Sedulus sagtest diese Worte in recht ernstem Tonfall, allerdings würde er Teutus nie ans Kreuz nageln lassen. Nein, er würde sich für ihn etwas Spezielles einfallen lassen. 8)


    Dann erblickte er den Ort, welchen Serrana für eine kurze Pause vorgeschlagen hatte.


    Och ja, warum eigentlich nicht. Sieht zumindest recht lauschig aus.


    Und kaum ausgesprochen, hielt Sedulus auch prompt darauf zu.

  • Der ohnehin schon recht überladene Teutus verlor bei den Worten seines Herrn einen Großteil seiner gesunden Farbe und ließ sich den Wein mit einem Gesichtsausdruck in die Arme drücken, der einem Lamm auf dem Weg zur Schlachtbank alle Ehre gemacht hatte. Die neben ihm stehende Adula stieß daraufhin ein leicht verächtliches Schnauben aus und griff sich ohne größeres Federlesens die beiden größeren Amphoren. Zum einen fühlte sie sich mit ihrem Gepäck noch nicht wirklich ausgelastet und zum anderen prallten Sedulus' Drohungen an ihr vollkommen ab. Es gab schließlich nicht allzuviel, womit man ihr Angst machen konnte und darüber hinaus war Serrana ihre Herrin und nicht der Senator.
    Besagte Herrin bekam von dieser Aktion nicht allzuviel mit, sie war viel zu sehr darauf erpicht, sich auf dem Mäuerchen niederzulassen und eine von den Feigen zu versuchen. Kaum hatte sie sich neben Sedulus gesetzt, da wühlte sie bereits in ihren Einkäufen, bis sie vier Feigen gefunden hatte, von denen sie eine an ihren Verlobten und die anderen beiden an Teutus und Adula weiterreichte, bevor sie herzhaft in die letzte biss. Wie lecker die war und wie saftig! Dummerweise so saftig,dass ihr ein Teil davon direkt über das Kinn lief und auf ihr Kleid tropfte.
    "Hmm...die sind wirklich gut, schade, dass wir nicht noch mehr davon gekauft haben." strahlte sie Sedulus an, ohne zu merken, dass an diesem Tag bereits das zweite Kleid leichten Schaden genommen hatte.

  • Sedulus entging der Blick Serranas Sklavin nicht als sie Teutus ein klein wenig erleichtete, was die Amphoren anging. Ihm war er im Grunde egal wer sie trug, die Hauptsache war, sie kamen unbehelligt dort an wo sie hin sollten.


    Schließlich hatten sie besagten Platz er war ja nicht weit vom Laden des Rebenius entfernt gewesen erreicht und setzten sich nieder, da holte sie auch schon die Feigen hervor und verteilte diese.


    Du kannst meine von mir aus haben wenn sie dir so gut schmecken. Und wie gut sie sind, dass kann man an deinem Kleid erkennen.


    Lächelte Sedulus und deutete auf den Flecken welchen sich Serrana auf ihr Kleid gemacht hatte. Ob dass wohl irgendein Omen war?


    Ähm, müssen wir erst noch einmal in die Casa Iunia um dass du dich umziehen kannst?


    Fragte Sedulus ein klein wenig spitz, lächelte aber dabei.

  • Was hatte denn ihr Kleid mit den Feigen zu tun? Ein wenig verwirrt sah Serrana erst Sedulus an und dann an sich selbst hinunter und stieß dann einen kleinen, und alles andere als heiligen Fluch aus.


    "Das darf doch wohl nicht wahr sein, so ein Mist." Für einen Moment war sie versucht, mit den Fingern an den Fleck zu gehen, aber die waren genauso voller Saft wie der Stoff. "Tut mir leid, normalerweise passiert mir sowas nicht ständig, und dann auch noch ausgerechnet heute..." Serrana moserte noch eine Weile still vor sich hin, dann hatte sie sich wieder soweit im Griff, dass sie logisch denken konnte.
    "Ich werd mir einen Brunnen suchen müssen, um mir die Hände zu waschen. Das Kleid werd ich so vermutlich nicht sauber kriegen, aber zurückgehen will ich jetzt wirklich nicht mehr. Die Casa Iunie liegt ja am anderen Ende der Stadt, das wäre ein Riesenumweg." Sie seufzte kurz einmal betrübt auf, dann kam ihr plötzlich eine Eingebung und sie sah Sedulus erleichtert an. "Aber so schlimm ist das nun auch wieder nicht. Im Minerva-Tempel hab ich immer meine Priesterinnen-Kleidung, ich werd mich da umziehen, und die Sachen auch im Tempel der Venus anbehalten. Für den Rückweg kann ich dann ja wieder dieses Kleid nehmen, da ist der Fleck ja nicht so tragisch. Oder was meinst du?"

  • Sedulus fand es süß als Serrana so vor sich hin schimpfte und brummelte.


    So was kann passieren, mach dir nichts draus.


    Versuchte er sie wieder herunter zu bekommen.


    Vielleicht war das ja ein Zeichen, dass wir uns ein klein wenig beeilen sollen.


    Witzelte Sedi ein klein wenig. Aber vielleicht würde ja sogar etwas dran sein. 8)


    Einen Brunnen... Hmm, du hast Glück. Nicht weit von hier gibt es einen. Da kannst du dann in aller Ruhe deine Hände wäschen und ich meine auch.


    Sedis Griffel sahen ja auch nicht besser aus. Allerdings hatte er seine Tunika nicht eingesaut.
    Als Serrana ihm ihren Plan verklickerte, nickte er zustimmend.


    Hört sich auf alle Fälle nicht schlecht an. Es sei denn du kommst auf die Idee irgrendetwas mit deinem Proesterinnengewand anzustellen.


    Dabei knuffte er Serrena leicht in die Seite.

  • "Hmmm" brummte sie immer noch ärgerlich über die eigene Ungeschicklichkeit, aber doch schon deutlich besänftigter. An der Bemerkung über das Beeilen war allerdings etwas dran, und Serrana warf einen Blick hinauf zum Himmel, wo die winterliche Sonne schon ein ganzes Stück weitergewandert war. "Du hast recht, lass uns lieber wieder losgehen. Zeigst du mir, wo dieser Brunnen ist?"
    Sie wollte gerade wieder von der Mauer herunterhüpfen und allem Saft zum Trotz Sedulus' Hand ergreifen, als er die Bemerkung über ihr Priesterinnengewand machte.


    "Das würde ich nie tun, dieses Gewand ist schließlich heilig!" Entsetzt über diese Vorstellung sah sie ihn an, bis ihr durch seinen Knuff und das unverwechselbare Grinsen auffiel, dass er nur einen Scherz gemacht hatte. Kichernd knuffte sie zurück und sprang dann doch von der Mauer herunter. "Ich seh schon, ich werde noch eine Menge Arbeit mit dir haben, bis aus dir ein vorbildlich frommer Römer geworden ist. Wollen wir?"

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